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Eine Kirche für die Prärie

Bild: Website von St. Marys AcademyIm Mai haben wir über die Einweihung der neuen Kirche der Piusbruderschaft in St. Marys in Kansas berichtet und auf das Video von der Konsekrationsliturgie verlinkt – es ist auch heute noch ansehenswert. Eine Frage, die wir uns damals gestellt haben und mit Bordmitteln nicht beantworten konnten: Was um alles in der Welt soll eine 4000 Menschen fassende Kirche in einer Kleinstadt mit 2700 Einwohnern im sehr ländlichen Kansas, wo die Nachbarorte Maple Hill oder The Meadows heißen? Gut, die Staatshauptstadt mit dem Indianischen Namen Topeka ist nur 40 km entfern, für amerikanische Verhältnisse nur einen Katzensprung – aber die 125 000 Einwohner von Topeka (das ist etwa die Größenordnung von Wolfsburg oder Bottrop – machen den Kohl auch nicht fett und den Klingelbeutel nicht voll. Insgesamt hat Kansas gerade einmal 2,3 Millionen Einwohner, von denen weniger als 20% katholisch sind. Was also soll so eine Riesenkirche mitten in der Prärie, wo vor 180 Jahren noch der Stamm der Potowatomi lebte?

Eine erste Antwort auf diese Frage gibt schon der Ortsname St. Marys – das klingt jedenfalls nicht sehr indianisch. Tatsächlich ist der Ort eine Gründung von Jesuiten, die 1848 – das war gerade 20 Jahre nach der Freigabe dieses Teils des „Wilden Westens“ für die Besiedlung – an diesen Ort kamen und einen Missionsstützpunkt gründeten, den sie „St. Marys Mission“ nannten. Die erste Kapelle – ein sehr schlichter Baus in Blockhausbauweise – wurde 1851 eingeweiht. Schule, Krankenstation und was man sonst noch für die Mission braucht, kamen innerhalb weniger Jahre dazu. Säkulare Einrichtungen General Store, Bank, Poststation und sicher auch Saloons folgten, und 20 Jahre später wurde die so entstandene Ansiedlung offiziell als Stadt gegründet – ihren Namen übernahm sie von der Missionsstation.

Tatsächlich blieb diese Station noch auf Jahrzehnte hinaus das Zentrum der Ansiedlung.

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Heute ist Kirchweih!

Bild: von der offiziellen Website der KircheFünf Jahre lang hat die Priesterbruderschaft Pius X. an ihrer Kirche der Immaculata in St. Mary's, Kansas gebaut. Heute wird der monumentale Bau - es ist die größte bisher von der Bruderschaft selbst gebaute Kirche - eingeweiht. Näheres zur Geschichte des Ortes - der Neubau steht an einer Stelle, auf der bis 1978 ein ebenfalls der Immaculata geweihter Vorgängerbau der Jesuiten stand - und zur Baugeschichte der Kirche auf der Website des Projektes, das ab heute kein Projekt mehr, sondern ein voll funktionsfähiges und intensiv genutztes Gotteshaus ist.

Die Weihe wird von Weihbischof Fellay von der Bruderschaft vorgenommen. Die selbstverständlich nach allen Vorgaben des überlieferten Ritus erfolgende Weihezeremonie wird ab 16:00 mitteleuropäischer Zeit per Livestream in alle Welt übertragen. Bis zum Beginn der Weihe sind dort Videos aus der Baugeschichte zu sehen.

Inzwischen hat die Piusbruderschaft den Lifestream, so wie bereits vermutet, so daß die Einweihung unter der oben genannten Adresse auch weiterhin als Aufzeichnung zu sehen ist. Die erste halbe Stunde zeigt Material aus der Bauzeit der Kirche. Der Bericht vom Weihetag beginnt bei Minute 34 mit der Segnung der Kirche von Außen. Die eigentliche Weihezeremonie beginnt dann etwa bei Minute 72. 

Berichte von der Peripherie

Bild: ScreenshotIn diesem Video von Preserve The Latin Mass berichtet die Farmer-Familie Klein aus der früher von Kardinal Burke geleiteten Diözese La Crosse über die Schwierigkeiten und das Leid, das die Umsetzung von Franzuiskus’ Traditionis Custodes durch Bischof Callahan vom aussterbenden Franziskanerorden über seine Familie und die anderen Familien der Gemeinde gebracht. Unter Leitung eines der Tradition aufgeschlossenen Pfarrers waren an ihrem Wohnort innerhalb einer Gemeinde zwei durchaus miteinander verbundene Gruppierungen entstanden, von denen eine sonntags an der neuen, und die andere an der überlieferten Liturgie teilnahm – soweit wir sehen beide gefeiert vom gleichen Priester. Dieses Zusammenspiel, wie Papst Benedikt sich das wohl vorgestellt hatte, ist mit der Aufkündigung aller Feiern im überlieferten Ritus in Pfarrkirchen durch den dienstbeflissenen 'ich führe doch nur Befehle aus'-Bischof zerstört – je nach Alter, Familienstand und Wohnort fällt es dem „altrituellen“ Teil der Gemeinde überaus schwer, neue und für ihr und ihrer Kinder Heil förderliche Gottesdienste zu finden.

Das Klein-Video ist nur eines aus einer ganzen Serie von Zeugnissen einfacher Gläubiger „von der Peripherie“, die schildern, welche Auswirkungen die brutalen Maßnahmen – die ja offenbar demnächst noch weiter verstärkt werden sollen – auf die Menschen in den Gemeinden haben. Doch die Dampfwalze der Kirchenzerstörer rollt unbeeindruckt weiter. Möge Psalm 51 ihnen eine Warnung sein:

Den ganzen Tag sinnst du auf Unheil, scharf ist deine Zunge wie ein Schermesser;

Das Böse ist dir lieber als das Gute, und du redes Unrecht mehr als Recht;

Du trügerische Zunge, du liebst alle verderblichen Reden;

Deshalb wird Gott dich auf immer verderben, dich wegraffen aus deinem Zelt und herausreißen aus dem Land der Lebenden.

Allzuviel Zeit hat Franziskus der Unbarmherzige nicht mehr, um sich diese Mahnung zu Herzen zu nehmen, und mit dem Land der Lebenden ist nach christlicher Lesart nicht nur die Gegend zwischen Buenos Aires und Rom gemeint.

Zweierlei Bischöfe

Bild: CNAIn der vergangenen Woche waren die deutschen Bischöfe zu ihrem ad-limina-Besuch in Rom. Gleichzeitig hielt die Bischofskonferenz der USA (USCCB) ihre jährliche Herbstversammlung und wählte ihren neuen Vorstand. Die Unterschiede, ja sogar der Kontrast zwischen den Botschaften, die von beiden Veranstaltungen ausgingen, könnten kaum größer sein. Die deutschen Bischöfe boten in Rom das übliche Schauspiel: Reformversessene Besserwisser aus dem Lande Luthers gegen den Vatikan. Einen eigenen Kommentar dazu ersparen wir uns und verweisen statt dessen auf eine von der Initiative „neuer Anfang“ veröffentlichte Stellungnahme, die soweit wir das sehen alle wichtigen Gesichtspunkte erfasst und in erfreulicher Klarheit ausspricht, was hier auszusprechen ist. Ebenfalls empfehlenswert ist der diesem Thema gewidmete Montagskick von Peter Winnenmöller auf Kath.net

Die amerikanischen Bischöfe haben bei ihrem Treffen für den Vorstand der USCCB ausnahmslos Männer gewählt, die innerkirchlich auf Ausgleich bedacht sind und an der überlieferten Lehre der Kirche (wenn auch nicht vielleicht an all ihren Traditionen) festhalten wollen. Man kann sie zu Recht als „Konservative“ bezeichnen. Neuer Vorsitzender wurde der Erzbischof der Militärdiözese Timothy Broglio, der in Sachen Lehre keine Kompromisse eingeht. Insbesondere in Fragen der Abtreibung und der Genderei hat er stets unzweideutige Position bezogen – auch gegenüber der Regierung.

Für ausführlichere Informationen zur Herbsttagung der USCCB verweisen wir auf die Berichte im National Catholic Register (etwa hier). Den Kontrast dazu bildet der antikatholische National Catholic Reporter (den Namensmißbrauch hat er mit katholisch.de gemein), der seinen Artikel zu den USCCB-Wahlen mit der Überschrift präsentierte: „Die Bischöfe wählen einen Anti-Franziskus-Erzbischof zum neuen Vorsitzenden“.

Das ist natürlich der Unfug, wie ihn die Linke immer von sich gibt, wenn es nicht nach ihrem Willen geht. Unter den amerikanischen Bischöfen gibt es keine „Anti-Franziskus“-Bischöfe, und wenn der „Reporter“ meint, das Festhalten an der Lehre sei „Anti-Franziskus“ – nun, das ist das sein und vielleicht auch Franziskus’ Problem. Aber Tatsache ist, daß kein einziger Vertreter der Progressiven, die sich für alle Posten zur Wahl gestellt hatten, eine Mehrheit bekam. Ausgesprochen Tradis hatten erst gar nicht kandidiert – damit war der Weg frei für die Repräsentanten einer „konservativen katholischen Mitte“ frei. Einer katholischen Mitte, wie es sie in Deutschland nur noch in von der linken Mehrheit erbarmungslos marginaliserten Restbeständen gibt. In der Bischofskonferenz oder auf dem Synodalen Weg hat sie praktisch keine Stimme mehr.

Angesichts dieses Befundes ist es angebracht, nach möglichen Ursachen für diese doch recht unterschiedliche Situation in USA und Deutschland zu fragen.

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So macht man das in Arlington

 

Bild: NetzfundBischof Burbidge von Arlington, 2002 zum Weihbischof ernannt von Johannes Paul II. und 2006 zum Bischof von Benedikt XVI., hat in treuer Erfüllung von Traditionis Traditores (offiziell, aber unzutreffend TC benannt) von Franziskus die an der überlieferten Liturgie festhaltenden Katholiken seines Machtbereichs aus den Kirchen in die Turnhallen von katholischen Schulen verbannt. Zumindest in einer der betroffenen Gemeinden haben die Gläubigen in großer Geschwindigkeit und mit beträchtlichem Einsatz von Eigenarbeit und Geld die Turnhalle in einen würdigen Gottesdienstort verwandelt.

Und wo gerade von Geld die Rede ist: In mehreren Gemeinden des Bistums Arlington sind durch die Vertreibung der traditions- und lehrtreuen Katholiken die Besucherzahlen und die Geldeingänge der Restgemeinden so stark zurückgegangen, daß der weitere Unterhalt der Gemeinden und ihrer Kirchen gefährdet ist. In einigen wird über Schließungen bzw. Zusammenlegungen gesprochen.

Aber wie sagte unser unglücklich regierender heiliger Stiefvater gerade am letzten Samstag so schön: Es wäre ein „anachronistischer Fehler“, an der Liturgie der heiligen Päpste Gregor und Pius V. festzuhalten, da doch die (angeblich) vom 2. Vatikanischen Konzil reformierte Neuliturgie des (von ihm im Eilverfahren heiliggesprochenen) Papstes Paul VI. als einziger Ausdruck der Lex Credendi der römischen Kirche „den Bedürfnissen der heutigen Welt besser gerecht“ wird.

Glaubens- und Realitätsverlust im Endstadium.

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Am Montag ließen die Anhänger der überlieferten Liturgie in Arlington und Washington dem Zeugnis ihrer Umgestaltung der Turnhalle eine Demonstration folgen, die von Arlington in das etwa 7 km entfernte Washington führte. Bericht und Bilder hier.

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