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Überlieferte Liturgie am PNAC

Diese großartige Bild wurde in der Kapelle der Casa Sa Maria, des Priester-Wohnhauses des Nordamerikanischen Kollegs (Pontifical North American College, PNAC)in Rom aufgenommen - und eben dort wurde dieser Tage ein feierliches Hochamt in der überlieferte Form des Römischen Ritus zelebriert.

Natürlich war das eine Ausnahme, vielleicht sogar ein „erstmals“ seit Jahrzehnten. Aber immerhin: Es ist möglich, und sogar der Hochaltar ist noch vorhanden.

Gänzlich undenkbar, daß Ähnliches im römischen Machtbereich des Generalsekretärs des ZK der Deutschen Bischofskonferenz geschähe. Dort bekommen die am Germanicum, in der Maria dell'Anima oder am Campo Santo herrschenden Konzilsgespenster schon Schweißausbrüche, wenn sie auf ihrem Hoheitsgebiet eines Klerikers in Soutane ansichtig werden oder ein Gast das Konzelebrationsgebot dankend ablehnt. Der Wunsch, an einer Messe in der anderthalbtausendjährigen Liturgie der Kirche teilzunehmen, kann dort nach wie vor eine Priesterlaufbahn beenden, bevor sie begonnen hat. Ihre Feier ist in den heiligen Hallen der Teutonen undenkbar; da sei „unser gemeinsamer Lehrer“ Martin Luther vor.

Im Unterschied zu den USA, wo man mit viel modernistischem Gedankengut auch einiges von moderner Pluralität und Liberalität angenommen hat, regiert im Machtbereich der deutschen Bischofskonferenz, deren Zentralverwaltung sich nur zufällig im Rheinland befindet, nach wie vor die totalitaristische Variante. Denn man hat es nötig.

Griechisch sprechen wie Paulus

Was auf dem Bild wie ein ganz gewöhnlicher Sprachkurs aussieht, ist auch ein Bild aus einem ganz gewöhnlichen Tele-Learning-Sprachkurs: Methode und Technik sind die gleichen wie bei Tausenden anderen Kursen, mit denen sich täglich Kinder und Erwachsene in aller Welt Fremdsprachen aneignen. Ungewöhnlich ist das Angebot der Academy of Classical Languages nach seinen Inhalten: Hier kann man Latein und Griechisch lernen, und zwar nicht nur, wie der Name zunächst andeutet, in den klassischen Hochformen, sondern auch als „Kirchenlatein“ oder „Koine-Griechisch“, also in der Umgangssprache des östlichen Mittelmeerraums - Rom eingeschlossen - zur Zeit Christi und der Kirchenväter.

Ob man nach Absolvierung eines kompletten Kursprogramms wirklich so gut Griechisch kann wie der Apostel Paulus - oder doch eher auf dem Stand des Verfassers der Geheimen Offenbarung ist, der bei Graecisten einen weniger guten Ruf genießt, hängt wohl hauptsächlich vom persönlichen Einsatz ab. Und natürlich ist es auch eine sehr persönliche Entscheidung, wie weit man dabei gehen will, Texte aus Liturgie und Lehre der Kirche zumindest gelegentlich in der Ursprungssprache zu Rate ziehen zu können. In jedem Fall ist es bemerkenswert, daß das dahingehende Interesse in den USA offenbar stark genug ist, ein derartiges kommerzielles Angebot ins Netz zu bringen.

Pontifikalamt im Priesterseminar

Im Munelein-Seminary der Erzdiözese Chicago feiert heute abend der emeritierte Bischof von Scranton, S. E. James Timlin, ein feierliches Pontifikalamt in der überlieferten Form der lateinischen Liturgie. Der Gottesdienst findet im Rahmen einer Tagung des Institute on Religious Life statt; es ist die erste derartige Zelebratin im Seminar seit 50 Jahren.

Kurz zur Vorstellung der Beteiligten: Bischof Timlin, der in diesem Jahr 87 wird, war bis 2003 fast 30 Jahre lang erst Weihbischof und dann Bischof von Scranton und verstand es in diesen schwierigen Jahrzehnten, seine Diözese einigermaßen auf katholischem Kurs zu halten. Die überlieferte Liturgie war während seiner Amtszeit dort anscheinend kein Thema; er gehörte jedoch zu den ersten Bischöfen des Landes, die sich gegen die zunehmend lebensfeindliche Gesetzgebung und Rechtsprechung zur Abtreibung wandten.

Das Mundelein-Seminar, das auf eine Gründung aus dem Jahr 1844 zurückgeht, gehört zu den solidesten Priesterseminaren der Vereinigten Staaten. Es war 1926 Haupt-Versammlungsort für den Internationalen Eucharistischen Kongress und wurde 1934 von Papst Piusd XI. als erstes nordamerikanisches Seminar zur Päpstlichen Theologischen Hochschule mit vollem Promotionsrecht erhoben. Die meisten Rektoren des Seminars wurden später zu Bischöfen ernannt. Gegenwärtig studieren am Seminar 190 Priesteramtskandidaten aus 33 amerikanischen und mehreren ausländischen Diözesen. Das Seminar ist stolz auf seine Bibliothek mit über 200 000 Bänden mit Schwerpunkten Patristik, Kirchenrecht und Kirchengeschichte. Gegenwärtiger Rektor der Hochschule ist seit 2012 Fr. Robert Barron, der zuvor eines der bekanntesten Programme zur Neuevangelisierung in den USA aufgebaut hatte.

Das Institute on Religious Life ist eine Gründung von Fr. John Hardon S.J., der bis zu seinem Tode im Jahr 2000 eng mit dem heutigen Kardinal Burke zusammenarbeitete. Fr. John Hardon war wie sein großes Vorbild Petrus Canisius Verfasser eines einflussreichen Katechismus, der bis zum Erscheinen des KKK einen wertvollen Haltepunkt für die glaubenstreuen Katholiken der USA und anderer englischsprachiger Länder darstellte.  Auf Anregung des damaligen Kardinals Ratzingers hatte das IOR  auch die geistliche Betreuung der Missionarinnen der Nächstenliebe von Mother Teresa übernommen, nachdem diese in den 80er Jahren von Papst Johannes Paul II. dazu aufgefordert worden waren, ihre karitative Tätigkeit durch stärkeren Einsatz für die Glaubensverbreitung zu ergänzen. Das Institut ist heute eine wesentliche Stütze für die wenigen Ordensgemeinschaften in den USA, die sich der vorherrschenden Tendenz zu Säkularisierung und Entchristlichung entgegen setzen.

Die Veranstaltungen während der Tagung des IRL im Mundelein-Seminary einschließlich des Pontifikalamtes werden über einen Youtube-Channel dirket übertragen, der zum Zeitüunkt der Abfassung dieser Meldung aber noch leer ist.

Visitation bei den Ecclesia Dei-Gemeinschaften

Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt, daß Bischof Huonder von Chur mit der Leitung einer regulären Visitation bei der Petrusbruderschaft beauftragt worden ist. Inzwischen sind auch die Namen der weiteren Visitationsverantwortlichen bekannt geworden: Den großen Nordamerikanischen Distrikt übernimmt der emeritierte Bischof von Lincoln, Nebrasca, Fabian Bruskewitz. Er ist ebenso wie Bischof Huonder als Freund und Unterstützer der überlieferten Liturgie bekannt. Die Unterstützung von Bischof Huonder in Europa übernimmt Dom Hervé Courau OSB von der nach dem alten Ritus lebenden Abtei Notre-Dame de Triors.

In der Meldung auf Rorate Cæli, der wie die obigen Informationen entnehmen, wird überdies mitgeteilt, daß entsprechende Visitationen in den kommenden Monaten bei sämtlichen Ecclesia-Dei-Gemeinschaften stattfinden sollen.

Diakonenweihe bei der FSSP

Am 15. März hat der Bischof von Madison (Illinois) Robert C. Morlino, sechs Seminaristen der Petrusbruderschaft aus dem Seminar unserer Lieben Frau von Guadalupe (Nebraska) die Diakonenweihe erteilt. Eine Bilderserie mit eindrucksvollen Aufnahmen findet sich auf der Website des Seminars.

Bischof Morlino gehört zu den amerikanischen Ortsbischöfen, die sich innerhalb wie außerhalb ihrer eigenen Diözesen für die Umsetzung von Summorum Pontificum einsetzen und den Gläubigen, die der überlieferten Lehre und Liturgie anhängen, stets eine verläßliche Stütze bieten.

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