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Neuer traditionsfreundlicher Erzbischof

Bischof Sample in vollem OrnatUnd wieder einmal müssen wir nach Nordamerika schauen, um eine gute Nachricht bringen zu können: Am vergangenen Dienstag gab der Vatikan die Ernennung von Bischof Alexander Sample, bis jetzt Marquette, Oregon, zum Erzbischof von Portland, der größten Stadt des gleichen Bundesstaates, bekannt. Lesern von summorum-pontificum.de ist Bischof Sample kein Unbekannter: Vor gerade einem Jahr berichteten wir über Bischof Samples Stellungnahme zur neuen Gesundheitsgesetzgebung in den USA mit der allgemeinen Verpflichtung zur Finanzierung von Abtreibungen: „Wir können und wir werden uns diesem ungerechten Gesetz nicht unterwerfen“. Am 21. Juli letzten Jahres dann über die von Bischof Sample vorgenommene Weihe von Diakonen für das Institut Christus König in Florenz. Ebenfalls im letzten Jahr hatte Bischof Sample Diakone für die Petrusbruderschaft geweiht, und auch für dieses Jahr steht er dort wieder auf dem Jahresplan.

Bei seiner Ernennung für Marquette 2005 war Bischof Sample mit 45 Jahren der jüngste Bischof der USA - jetzt ist er mit 52 der jüngste Erzbischof.

Über die im Institut Christus König - dort wurde unser Bild aufgenommen - verwandten Paramente kann man ja manchmal geteilter Meinung sein. Zur enormen Mitra, die Bischof Sample bei der Weihe im vergangenen Juli trug, hat Fr. Finigan von der Hermeneutic of Continuity jedenfalls eine treffliche Anmerkung beizusteuern:

Einige moderne Liturgie-Kapazitäten sprachen oft (und sprechen vielleicht immer noch) davon, daß wir keine zur Unkenntlichkeit reduzierten Zeichen verwenden sollten. Und so forderten sie Bischöfe und Priester auf, Chrisam gleich tassenweise einzusetzen, die Taufe durch Eintauchen zu vollziehen und beim Lavabo geroße Waschschüsseln samt Badehandtüchern zu verwenden. Sollte also ein moderner Liturgiker Anstoß an der prächtigen Mitra Bischof Samples auf diesem Bild nehmen - sagen Sie ihm einfach, es handle sich um ein nicht reduziertes Zeichen.“

Recht hat er. Und es ist schon bemerkenswert, daß genau dieser Sorte Liturgologen die Mitren nicht flach und kurz genug sein können: Keiner soll sehen, wer den Hut auf hat.

Ein Auge auf den Tiber

Toronto, Kanada. Pfarrer Ben Gregory von der Katholischen St. Gwendens-Kirche in Toronto  musste am vergangenen Sonntag die Konsekration für fast zwei Stunden aufschieben, da es dem Oberküster Kevin Sarkosy nicht gelang, jemanden aufzutreiben, der bereit war, Brot und Wein für die Gabenbereitung zum Altar zu bringen. „Dabei weiß doch jedermann, daß die Bereitung der Gaben für die Messe ebenso wichtig ist wie die Konsekration“ erklärte uns Sarkosy, nachdem er mit drei Kollegen mit größtem Einsatz nach einer Familie gefandet hatten, die diese Aufgabe hätte übernehmen wollen. „Tatsächlich möchte ich sagen, daß die Rolle der Laienschaft bei der Bereitung der Gaben ebenso wichtig ist wie die Konsekration durch Fr. Gregory. Wenn man es recht bedenkt: Ohne das Fiat Marias wäre schließlich Jesus nie geboren worden, und ohne das Fiat der Laien bei der Bereitung der Gaben gibt es kein Brot, aus dem Jesus werden kann.“ Sarkosy berichtete weiter, daß alle sich recht merkwürdig verhielten, als er sie darauf ansprach, ob sie sich aktiv beteiligen wollten. „Sie saßen da mit geneigten Köpfen, als ob sie beten würden oder so“, lachte er, „natürlich hätten meine Frau und ich das auch übernehmen können, aber wir waren ja schon mit den Klingelbeuteln zugange“.

Mit solchen Geschichten unterhälter der Blogger hinter „Eye of the Tiber“ seit einigen Monaten seine amerikanischen Leser – und immer ist der eine oder die andere dabei, der die satirischen Einfälle für bare Münze nimmt und sich in einer bitterbösen Replik über den beschriebenen Misstand entrüstet. Nicht nur in liturgicis ist die Realität vielerorts so sehr vom Wahnsinn durchdrungen, daß alles denkbar erscheint. „Difficile est saturam non scribere“ schrieb Juvenal vor fast 2000 Jahren – eine zu schreiben, ist heute noch viel schwieriger.

Zur geneigten Lektüre nicht nur in der Karnevalszeit durchaus empfohlen.

Bischof Schneider in USA

Standbild aus dem VideoWeihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan hält sich derzeit in den USA auf. Am 5. Januar feierte er auf Einladung der dem alten Ritus verpflichteten Society of St. Hugh of Cluny in der New Yorker St. James-Kathedrale ein feierliches Pontifikalamt in der überlieferten Form der lateinischen Liturgie. Auf Youtube gibt es ein kurzes (8 Minuten) Video vom Hochamt und ein weiteres von einer Predigt, die der Bischof am 8. Januar im Rahmen einer von EWTN übertragenen Messe nach dem Novus Ordo gehalten hat. Man beachte übrigens auch die liturgischen Formen und die Altargestaltung bei dieser Liturgie.

Rückkehr zum Hochaltar

Blick in den Altarraum von St. MarysDen Bildersturm der 70er Jahre hatte St. Marys von Pine Bluff bei Madison einigermaßen unbeschadet überstanden, aber natürlich war auch hier die Kommunionbank entfernt und ein Volksaltar aufgestellt worden, „um die Liturgie den Menschen näher zu bringen“, wie es so schön heißt. Das hat in Pine Bluff natürlich genausowenig funktioniert wie anderswo, und deshalb hat Pfarrer Heilman dort schon seit längerem die hl. Messe auch nach dem Novus Ordo immer öfter am alten Hauptalter gefeiert. Für die Gläubigen, die davon Gebrauch machen wollten, wurde außerdem nach dem Beispiel der Praxis von  Papst Benedikt eine Kniebank zum kniedenden Empfang der hl. Kommunion bereitgestellt.

Nach einer Phase katechetischer Vorbereitung hat Pfarrer Heilman zu Weihnachten dieses Jahres den zweiten Schritt getan und den Volksaltar abbauen lassen. Ab jetzt finden alle Zelebrationen in St. Marys wieder am alten Hochaltar und in Richtung liturgischer Osten statt. Der Auftrag für die Wiederherstellung der Kommunionbank - und damit des traditionellen Allerheiligsten - ist bereits ausgeschrieben.

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Amerikanische Prämonstratenser pflegen die Gregorianik

Umschlagbild der CDZum vierten Mal haben die Prämonstratenser der Abtei St. Michael im kalifornischen Orange County eine CD mit gregorianischem Choral herausgebracht - und ebenso wie die Platten der Zisterzienser von Heiligenkreuz in Europa sind ihre Aufnahmen in Nordamerika in den Hitlisten ganz vorne zu finden. Vielleicht merkt ja mal jemand etwas...

Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen Heiligenkreuz und St. Michael: Während man in Heiligenkreuz ein, sagen wir mal, höchst distanziertes Verhältnis zur überlieferten Liturgie der Kirche pflegt (s. dazu unseren Bericht: Rektor von Heiligenkreuz verweigert Aufnahme der „Alten Messe“ in die Priesterausbildung) von 2007), feiern die Regularkanoniker von St. Michael die lateinische Liturgie in beiden Formen: In der Gemeindeseelsorge überwiegend nach dem Novus Ordo und in englischer Sprache, in der Abtei selbst ausschließlich auf Latein und überwiegend nach der überlieferten Liturgie. Dabei sind sie bemüht, vor allem im Stundengebet auch Elemente des schon lange untergegangenen Eigenritus der Prämonstratenserliturgie wieder zu beleben.

Die Abtei, die in den 50 Jahren nach dem Volksaufstand in Ungarn von geflohenen ungarischen Prämonstratensern gegründet worden war, hat in den vergangenen Jahren einen enormen personellen Zuwachs erfahren. Die Gemeinschaft hat heute 73 Mitglieder, davon sind 24 Seminaristen, allein 5 davon kamen im vergangenen Jahr. Da die alten Räumlichkeiten infolgedessen nicht mehr ausreichen, wird derzeit ein Neubau geplant. Er soll sich - anders als die in modernem Stil errichteten Gebäude der 50er Jahre - wieder stärker an der traditionellen Bauweise von Klöstern orientieren.

Leider ist die Website von St. Michael derzeit - möglicherrweise aufgrund eines Hackerangriffs - nicht erreichbar.

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