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Woche des Grauens - Folge 27

Bild: Screenshot von 'katholisch.de'Mit einem Nachtrag

Der Abbau katholischer Substanz in dem, was einmal die Katholische Kirche Deutschlands war, geht in rasendem Tempo voran, und nirgendwo kann man das so gut verfolgen wie im offiziell inoffiziellen Sprachrohr der Mehrheitsbischöfe unter dem irreführenden Namen „katholisch.de“. Alles aus den letzten 3 Tagen.

Da hat im Münster ein emeritierter Pfarrer (79) in seiner Sonntagspredigt daran erinnert, daß auch für priesterliche Mißbrauchstäter die Ermahnung des Herrn gilt: „Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“. Das kam in der Gemeinde der Frommen gar nicht gut an, 70 „Gläubige“ verließen unter lautem Protest die Kirche, und nun hat Bischof Genn den Pfarrer aufgefordert, künftig auf Predigten zu verzichten. Das Angebot muß der Nachfrage entsprechen, ist ja klar.

Im „Standpunkt“ vom Freitag propagiert Vatican-News-Redakteurin Gudrun Sailer den neuesten Mode-Fimmel flight-shaming. Kann man heute noch verreisen? Sprit verbrennen? Umwelt vergiften? „Seit Papst Franziskus die zutiefst christliche Schöpfungsverantwortung mit Laudato Si quasi neu ins Lehramt gehoben hat, sind das Fragen geworden, um die wir als katholische Gläubige nicht mehr herumkommen.“ Ihr Fazit für die Urlaubszeit: „Bitte, bleibt mal zu Hause. Und wenn schon Rom, dann besser als Fußpilger.“

In der Dauerkampagne für das Frauenpriestertum durfte diese Woche die umstrittene Berliner Kultur-Staatsekretärin Grütters die Leitstimme singen: „Mit mehr Frauen in der männerdominierten Kirche wären so viele Missbrauchsfälle nicht möglich gewesen“. Fuldas Neubischof Gerber gab dazu einen wackligen cantus firmus; Pluralismus muß sein. Die konkrete Forderung nach Frauenweihe erscheint ihm „wenig realistisch“, aber das „Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit“ will er sehr ernst nehmen und denkt an eine stärkere Beteiligung an Leitungsaufgaben. „Wir brauchen deutlich stärker einen kooperativen und partizipativen Leitungsstil auf unterschiedlichen Ebenen als wir das klassischerweise haben.“ Unternehmensberater-Bingo von der schönsten Sorte.

Da sind die Frauen in der Schweiz schon weiter, die wollen über die laizistische Staatskirchenverfassung finanziellen Druck aufbauen, bis die Mauern der Geschlechterverschiedenheit fallen. 

Hamburgs Erzbischof Heße – das ist der, der Schlepperkapitänin Rackete bescheinigt, in der Nachfolge Jesu zu stehen, beackert unterdes ein anderes Feld links-grüner Politk. In der ganzen Kirche macht er fremdenfeindliche Tendenzen aus: "Auch in unseren Gemeinden gibt es mancherorts Angst vor Überfremdung, die ja auch immer Angst vor Veränderung ist", sagte der Sonderbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Flüchtlingsfragen am Donnerstag in Essen. Der Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus sei somit auch eine Herausforderung für die kirchliche Flüchtlingshilfe.“ Wieder ein Jahr weiterer Erhalt des Kirchensteuersystems gesichert.

Der Freud der Woche gelang der Redaktion mit der Überschrift für einen Artikel über das interdiözesane Offizialat Erfurt: „Wo die Ehen der Ostdeutschen für nichtig erklärt werden“. Was früher seltene Ausnahme war, ist das neue Normal.

Und da wir den Freud schon vergeben haben, bleibt für S. E. Kardinal Marx halt nur der Ulbricht der Woche. Der meint, die Kirche stehe ganz klar vor einem Epochenwandel, doch kein Grund zur Besorgnis: Niemand wolle eine deutsche Nationalkirche aufmachen. Da sind wir aber beruhigt, ehrlich.

Nachtrag

Es war natürlich ein Fehler, unseren Wochenrückblick schon vormittags abzuschließen. Die Truppe bei häretisch.de ist so eifrig bei der Sache, daß sie erst danach ihren Bericht über die neueste Schote der Vorsitzenden der Deutschen Ordensobernkonferenz, eine gewisse Katharina Kluitmann, ins Netz gestellt haben. Die Frau in Führungsposition fordert Eucharistieteilnahme für Protestanten „auch wenn das katholische Lehramt das anders sieht“ und verweist auf eine soeben stattgefundene ökumenische Tagung, bei der das so praktiziert worden sei. Niemand habe daran etwas auszusetzen gefunden, auch nicht der anwesende Kurienkardinal Joao Braz de Aviz. 

Das wundert uns weniger - ist de Aviz doch seit seinem Vernichtungsfeldzug gegen die Franziskaner der Immakulata als Reformpolitiker hinreichend ausgewiesen. Und eine Spaltung zwischen deutscher Nationalkirche und Rom müssen wir da auch nicht mehr  befürchten. Apostaten in Rom und Häretiker in Deutschland - das passt schon.

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