Zum Gründonnerstag
- Details
- 05. April 2012
Gerade rechtzeitig zum Gründonnerstag hat der Vatikan die deutschen Bischöfe erneut dazu aufgefordert, für die überfällige Neuausgabe des Missale Romanum in deutscher Sprache eine korrekte Übersetzung der Wandlungsworte einzureichen. Bekanntlich steht dort derzeit für das „pro multis“ der lateinischen Vorlage die Wendung „für alle“. Diese Erklärung des Erlösungswillens Christi ist in einem Kommentar durchaus sinnvoll, als Übersetzung jedoch ungeeignet und irreführend: Nicht alle Menschen sind bereit, sich dem Erlösungswillen Christi anzuschließen.
Kardinal Arinze als Präfekt der Glaubenskongregation hat daher bereits unter Datum vom 17. Oktober 2006 alle Bischofskonferenzen, deren Missale eine Übersetzung im Sinne des „für alle“ aufweisen, aufgefordert, hier innerhalb von 2 Jahren Abhilfe zu schaffen. Während die meisten dieser Aufforderung inzwischen nachgekommen sind, weigert sich die deutsche Bischofskonferenz, deren Sekratariat die Existenz des Schreibens aus Rom lange bestritten hatte, weiterhin hartnäckig, in diesem zentralen Punkt zur Einheit mit der Gesamtkirche zurückzukehren.
Zu den sprachwissenschaftlichen und theologischen Hintergründen des "Für-Alle-Problems" hat P. Michael Wildfeuer eine allgemeinverständliche Darstellung verfaßt, die Sie auf kath-info nachlesen können.