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Alte Messe in St. Hedwig, Berlin

Am kommenden Donnerstag, den 5. November, findet in Berlin die 2. Bernhard Lichtenberg Wallfahrt statt. In ihrem Rahmen feiert ein Priester des Instituts St. Philipp Neri in der Berliner Bischofskirche eine hl. Messe im überlieferten Ritus - damit wird zum ersten Mal seit vielen Jahren dort wiedereine Messe in der Liturgie gefeiert, die der  1996 selig gesprochene ehemalige Berliner Dompropst als den einzigen Ritus seines priesterlichen Lebens kannte.

Bernhard Lichtenberg wurde 1875 wurde in Ohlau/Schlesien geboren und 1899 in Breslau zum Priester geweiht. Seit 1900 wirkte er in Berlin. 1931 rief ihn der erste Bischof von Berlin, Dr. Christian Schreiber, in das Domkapitel und ernannte ihn 1932 zum Dompfarrer. 1938 wurde er Dompropst bei St. Hedwig. Bischof Konrad von Preysing beauftragte ihn später mit der Sorge um die getauften Juden in seiner Diözese an. Obwohl schon seit 1933 im Visier der Gestapo, betete er seit dem Judenpogrom am 9. November 1938 an jedem Abend in St. Hedwig - tausend Meter von der Reichskanzlei Hitlers entfernt - öffentlich für die verfolgten Juden. 1941 protestierte er in einem Brief an Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti gegen die systematische Ermordung unheilbar Kranker und geistig oder körperlich Behinderter im „Euthanasieprogramm", das der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen der Öffentlichkeit bekanntgemacht hatte. Bernhard Lichtenberg wurde kurz danach verhaftet und am 22. Mai 1942 wurde der damals bereits schwer kranke Mann zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Verbüßung der Strafe wurde er als Unverbesserlicher eingestuft. Auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau starb er am 5. November 1943 in Hof/Saale. Sein Grab ist jetzt in der Unterkirche eben dort wo die hl. Messe am kommenden Donnerstag gefeiert wird.

Das vollständige Programm des Wallfahrtstages finden Sie auf der Website des Erzbistums.

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