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Beruf: Totengräber

„Heute morgen trat nach der Messe ein Herr an mich heran und sagte: Exzellenz, ich bin nicht aus Ihrer Diözese, aber als vor einiger Zeit das Begräbnis meiner Mutter war, konnte kein Priester anwesend sein. Ich verstehe das nicht, das ist unerträglich. Warum soll ich noch weiter meine Kirchenabgabe leisten?“ So dieser Tage Msgr. Yves Patenotre, Erzbischof von Sens-Auxerre, im Editorial seiner Kirchenzeitung

Zur Antwort verwies der Erzbischof auf den Priestermangel und nannte dem Fragenden ein paar Zahlen, die seiner Meinung nach wohl als Erklärung ausreichten: „In fast zwanzig Jahren als Bischof habe ich 120 Priester beerdigt, aber nur einen neu geweiht.“

Hier ist nicht der Ort, die nachfolgenden Worte des Bischofs zur Notwendigkeit verstärkten Laienengagements und zur Neueinrichtung eines Dienstes für Berufungen kritisch zu bewerten. Die nackten Zahlen müssen genügen: 20 Jahre, 120 Abgänge, 1 Neuzugang.

Wir ersparen uns die beliebte Feststellung, das sei alles eine Folge des 2. Vatikanischen Konzils bzw. dessen verfehlter Umsetzung. Sie wäre genauso wenig belegbar wie die ebenso beliebte  umgekehrte Behauptung, ohne „Gaudium et Spes“ wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Bleibt nur die Frage: Was kann man sich eigentlich noch Schlimmeres vorstellen?

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