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Liturgie auf dem Eucharistischen Kongress

Bei der InzensierungAm Sonntag endete in Dublin der 50. Eucharistische Weltkongress mit einem feierlichen Abschlussgottesdienst, zelebriert von Dublins Erzbischof Diarmuid Martin. Während des Kongresses war die St. Kevins Church in Dublin das Zentrum für die Gläubigen, die sich der überlieferten Liturgie verpflichtet sehen. Am Donnerstag zelebrierte dort Dom Mark Kirby, Prior des Benediktiner-Priorats von Silverstream, ein levitiertes Hochamt. Am Sonntag feierte Erzbischof Terrence Prendergast von Ottawa, Kanada, ein Pontifikalamt „vom Faltstuhl“. Von diesem Amt hat New Liturgical Movement eine eindrucksvolle Bilderserie veröffentlicht.

Beim feierlichen LevitenamtIn einer als Video veröffentlichten Grußbotschaft zum eucharistischen Kongress und einer bereits zuvor an Fronleichnam gehaltenen Predigt ging Papst Benedikt ausführlich auf
Fragen der Eucharistischen Frömmigkeit und der Liturgie ein. Wir präsentieren Auszüge.

Zum aktuellen Zustand der Liturgie führte Papst Benedikt XVI. in seiner Videobotschaft unter anderem aus:

Aus dem Abstand unserer heutigen Zeit gegenüber den besonderen Wünschen der Konzilsväter bezüglich der liturgischen Erneuerung und im Licht der weltweiten Erfahrung der Kirche in der Zwischenzeit ist es klar, daß vieles erreicht worden ist. Ebenso offenkundig ist, daß es viele Mißverständnisse und Mißbräuche im liturgischem Bereich gegeben hat. Die Erneuerung der äußeren Formen, die die Konzilsväter gewünscht haben, sollte dem Ziel dienen, leichter den Weg in die innere Höhe des Geheimnisses zu finden. Ihr eigentliches Ziel war, die Menschen in die persönliche Begegnung mit dem anwesenden Herrn und so mit dem lebendigen Gott zu führen, damit durch die Berührung mit der Liebe Christi auch die Liebe seiner Geschwister untereinander wachse. Aber nicht selten ist man bei der Änderung der Formen im Äußeren geblieben und hat „aktive Beteiligung" mit äußerer Aktivität verwechselt. So bleibt auf dem Weg wirklicher liturgischer Erneuerung noch viel zu tun. In einer veränderten Welt, die immer mehr auf das Materielle fixiert ist, müssen wir die geheimnisvolle Gegenwart des Auferstandenen neu wahrzunehmen lernen, die unser Leben erst weit und groß machen kann. (Vollständiger Text)

Bereits zuvor hatte sich der Papst in einer Predigt am Fronleichnamstag darum bemüht, Missverständnisse und Fehldeutungen zu korrigieren, die nach dem 2. Vatikanischen Konzil hinsichtlich der Eucharistie aufgekommen waren:

Auch hier haben wir in jüngster Vergangenheit ein gewisse Fehldeutung der authentischen Botschaft der Heiligen Schrift erlebt. Die Neuheit des Christentums bezüglich der kultischen Verehrung ist beeinflusst worden von einer gewissen verweltlichten Mentalität der sechziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Es ist wahr und es wird immer wahr bleiben, daß die Mitte des Kultes nicht mehr die Riten und die Opfer der Vorzeit sind, sondern Christus selbst, mit seiner Person, mit seinem Leben, mit seinem österlichen Geheimnis. Gleichwohl darf man von dieser fundamentalen Neuheit nicht schließen, daß es das Heilige nicht mehr gibt, sondern daß es seine Erfüllung in Christus gefunden hat, der fleischgewordenen göttlichen Liebe. (...)

Eine einseitige Interpretation des II. Vatikanischen Konzils hat die Dimension der Verehrung vernachlässigt und die Eucharistie praktisch auf den eigentlichen Vollzug in der Feier reduziert.“ „Tatsächlich ist es sehr wichtig gewesen, die Zentralität des Vollzugs der Feier anzuerkennen. (…) Diese Wertschätzung der liturgischen Feiergemeinschaft, in der der Herr wirkt und sein Geheimnis der Gemeinschaft verwirklicht, bleibt natürlich gültig, aber sie muß wieder in das rechte Gleichgewicht gerückt werden. (Hier ein ausführlicher Bericht)

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