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Zweierlei Demonstrationen

Screenshot des VideosWie bei allen Weltjugendtagen der vergangenen Jahre gab es auch beim am Sonntag zu Ende gegangenen Weltjugendtag in Panama ein Programm von und für Freunde der überlieferten Liturgie. Der (offiziöse) Catholic News Service hatte dazu einen kleinen Trailer gemacht - knapp 3 Minuten lang, nichts aufregendes. Außer: Den Erklärtext (um nicht Werbetext zu sagen) sprach nicht irgendein Mitarbeiter der Agentur, sondern Erzbischof Alexander Sample von Oregon, der sich auch zu anderen Gelegenheiten demonstrativ für die überlieferte Liturgie einsetzt und sie auch des Öfteren selbst zelebriert - als stille Bischofsmesse ebenso wie als feierliches Pontifikalamt vom Thron.

Schwer vorstellbar unter deutschen Verhältnissen, wo die Langendörfer-Mafia bisher noch jeden Bischof, der aus der einheitlich verordneten Linie zum ausschließlichen Gebrauch der reformierten Liturgie hätte ausscheren können, aus dem Amt gemobbt hat.

Apropos Einheit: Bisher galt in Übereinstimmung mit römischen Vorgaben auch in Deutschland die Regel, daß Kandidaten die sich zu homosexuellen Tendenzen bekennen, nicht zur Priesterweihe zugelassen wurden. Diese Regelung wurde jetzt für das Erzbistum Paderborn (Priesterweihen 1962: 53 - 2018: 2) offiziell außer Kraft gesetzt. Vier Wochen vor Beginn der römischen Weltkonferenz der Vertreter der Bischofskonferenzen, die über die Eindämmung des (in über 80% der Fälle homosexuellen) Mißbrauchs in der Kirche beraten sollen, kann das nicht anders als eine Demonstration verstanden werden, sich auch in dieser Frage von weltkirchlichen Entwicklungen und Regelungen zu „emanzipieren“: Los von Rom.

Um keine Irtümer aufkommen zu lassen: Auch in den USA gibt es zahlreiche Bischöfe, die eine ähnliche säkularistische Positionen vertreten wie die deutschen, vielleicht ist es sogar die Mehrheit. Aber die Tatsache, daß auch eine beträchtliche Zahl von Bischöfen an der überlieferten Lehre und Liturgie festhält oder deren Anhängern zumindest keine Steine in den Weg legt, sorgt - im Landesmaßstab gesehen - dafür, daß ein ganz anderes Klima herrscht als hierzulande. Nur in Deutschland gelingt es den jeweiligen Führungen immer wieder, Volksgemeinschaften, Einheitsfronten oder andere Mechanismen zu installieren, die jede abweichende Position an den Rand oder darüber hinaus drängen.

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