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Zwischen Aufklärung und Vernebelung

Bild: http://www.lanuovabq.it/it/burke-and-brandmueller-denial-of-divine-law-is-at-the-root-of-sexual-abusesZur morgen in Rom beginnenden Weltkonferenz der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen zum Thema „Mißbrauch“ haben sich die beiden noch lebenden Dubia-Kardinäle Burke (70) und Brandmüller (90) in einem offenen Brief an die dort versammelten Bischöfe und Kardinäle gewandt. Sie tun dies ausdrücklich in ihrer Eigenschaft als Verfasser der Dubia, denn, wie sie in ihrem aktuellen Schreiben betonen, sind sowohl ihre Dubia als auch die Tatsache, daß der Papst eine Antwort verweigerte, „Ausdruck einer allgemeinen Kirchenkrise“, in der die Mißbrauchsskandale nur einen Teilaspekt darstellen.

Sie kritisieren die Absicht der Konferenzleitung, nur den Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen zu thematisieren. Für sie geht es um weitaus mehr, nämlich „um das umfassendere Übel homosexueller Netzwerke, die sich hinter einem Schutzwall von Komplizenschaft und Schweigen im Inneren der Kirche ausgebreitet haben“. Ausdrücklich wenden sie sich gegen alle Versuche, die Ursache der überwiegend homosexuellen Verfehlungen und Gewalttaten von Geistlichen in einem als Klerikalismus bezeichneten Phänomen zu suchen, und bestehen darauf: „Die wahre Ursache dafür ist nicht der Machtmißbrauch durch Priester, sondern die Abkehr von der Wahrheit des Evangeliums. Der sogar öffentlich erhobene Widerspruch in Wort und Tat gegen das natürliche und göttliche Sittengesetz ist in Wahrheit die Wurzel jenes Übels, das gewisse Kreise der Kirche korrumpiert.“

Damit machen die beiden Kardinäle der Versammlung eine Vorgabe, an der letztlich Erfolg oder Versagen der Veranstaltung zu messen sein wird.  Der vollständige Text ist in deutscher Übersetzung beim Beiboot Petri nachzulesen.

Einen guten Überblick zur überaus problematischen Vorgeschichte der bevorstehenden Konferenz, die als ein weiterer bestenfalls halbherziger Versuch zur Bewältigung des weitverbreiteten Mißbrauchs mit wenig tauglichen Mitteln erscheint, gibt Fr. Raimond de Souza im National Catholic Register vom 18. Februar.

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