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Ein Lehrschreiben von Kardinal Müller

ScreenshotWir unterbrechen unsere unruhige Sommerpause für einen wichtigen Hinweis:

In einem ausführlichen Lehrschreiben, das heute in Englisch, Spanisch,  Italienisch und Deutsch (bisher nur teilweise online bei der Tagespost) veröffentlicht wurde, hat Kardinal Müller fundamentale Kritik an dem Arbeitspapier zur Amazonas-Synode und dem Vorhaben eines „Synodalen Weges“ für Deutschland geübt. Der Kardinal betrachtet beide Projekte als eng miteinander (durch personelle, institutionelle und nicht zuletzt finanzielle Bande) verbundene Versuche, die das Ziel haben, die Kirche dem Zeitgeist zu unterwerfen und zu säkularisieren.

Besonderes Gewicht legt der Kardinal auf die Zurückweisung der von beiden Fronten her vorgetragenen Angriffe gegen die sakramentale Natur der Kirche und insbesondere das Priestertum. Er macht klar, daß die „Reformer“ hier zur Veränderung und Abschaffung von Grundelementen aufrufen, die auf die Stiftung der Kirche durch Christus selbst zurückgehen und jeder Verfügung durch eine Synode, ein Konzil oder auch den Papst selbst entzogen sind. Dabei stützt sich Kardinal Müller wie auch bereits bei anderen schwergewichtigen Erklärungen der vergangenen Monate nicht nur auf Dokumente der Päpste und des Konzils im 20. Jahrhundert, sondern greift hinsichtlich der Sakramentenlehre und der Wesensbestimmung des Priestertums ausdrücklich auch auf die bindenden Lehraussagen des Konzils von Trient zurück.

Ausführliche redaktionelle Einleitungen zum Dokument „Über den Synodalen Prozess in Deutschland und die Amazonas-Synode“ bringen die Tagespost und Lifesite-News. Dort ist das Dokument auch (in englischer Sprache) vollständig online veröffentlicht. Inzwischen haben wir die komplette deutsche Fassung auch in der nur bedingt passenden Kategorie "Mißbrauchskrise" bei der Tagespost aufgefunden. Jetzt warten wir nur noch gespannt auf die Stellungnahme der deutschkatholischen Theologie und ihrer episkopalen bzw. journalistischen Sprachrohre. Und ob noch weitere deutsche Bischöfe den Mut finden, das klar auszusprechen, was doch offen vor aller Augen liegt: Große Teile von Klerus, Akademia und Episkopat in Deutschland sowie höchste Würdenträger der Weltkirche sind dabei, den sakramentalen Charakter der Kirche zu zerstören und sie in eine bloß menschliche Organisation mit rein innerweltlichen Zielen umzuformen.

Beim nackten Kaiser im Märchen hat das Aussprechen der offenkundigen Wahrheit genügt, den Bann zu brechen. Vielleicht gelingt es ja hier auch noch.

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