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Was sonst noch geschah (KW 3)

Bild: Katalog von HerrmanDie freundlichste Meldung einer insgesamt eher unfreundlichen Woche war die aus Coburg, wo die Teddy Fabrik Hermann in memoriam Josef Ratzinger einen Papst-Teddy (s. Bild rechts) auf den Markt gebracht hat. Wer auch sonst zum Lachen eher in den Keller geht, mag Fragen von Pietät oder Gewinnstreben aufwerfen – unsereins findet jedenfalls den plüschigen Bärenpapst weitaus akzeptabler als die stählernen Leoparden, aus deren Kanonen neuerdings das Heil der westlichen Welt hervorgehen soll.

Die wirklich erfreuliche Meldung der Woche kommt aus der amerikanischen Hauptstadt Washington, wo derzeit nicht nur die Leoparden-Lobby auf den Tischen tanzt, sondern auch der durchaus entgegengerichtete „Marsch für das Leben“ eines der stärksten Signale der vergangenen Jahre gezeigt hat. Die Zahl der Teilnehmer ist bislang noch nicht einmal schätzungsweise anzugeben – aber die Videos auf LifeSiteNews zeigen, daß es sehr, sehr viele waren, wohl hunderttausend oder mehr.

Durchaus erfreulich auch einiges vom Büchermarkt. Auf Italienisch bereits erschienen ist eine Sammlung bisher unveröffentlichter Texte Benedikts XVI. aus seinen letzten Jahren, die sogar auf haeretisch.de eine einigermaßen sachliche Würdigung erfuhr, bevor ein bislang unbekannter evangelischer Theologe ebendort die „sehr düstere Sicht“ des Verstorbenen auf die Lieblingsprojekte der Ökumenianer beklagte und so alles wieder ins rechten Framing brachte.

Im Zusammenhang erwähnenswert: Nach Auskunft von Erzbischof Gänswein hat der verstorbene Emeritus verfügt, seine nicht explizit zur Veröffentlichung bestimmten Unterlagen zu vernichten. Hier geht es weiter Die interessengeleiteten Mißbrauchsforscher, die nach jedem Stein suchen, den sie auf den Papst werfen können, der energischer als jeder seiner Vorgänger gegen die unter zumeist homosexuellen Klerikern kursierende Seuche vorgegangen ist, argwöhnen Vernichtung von Beweismaterial. Aus den Reihen der Historiker und des Ratzinger-Schülerkreises war Widerspruch zu vernehmen: Wichtige Gedanken könnten verloren gehen. Wir wissen nicht, wie der sich für Nachlassverwalter Gänswein daraus ergebende Konflikt aufzulösen ist. Aber wir wissen, daß große literarische Werke – am bekanntesten ist der Fall Kafka/Max Brod  – nur dadurch bewahrt worden sind, daß die Nachlaßverwalte den Willen des Erblassers mißachteten. Bei einem Autor wie Ratzinger, der zu Lebzeiten ein riesiges Werk veröffentlich hat, mag das anders aussehen – wir wissen es nicht.

Wenn wir von „riesigem Werk sprechen“, fällt uns unwillkürlich das neue Buch von P. Uwe Michael Lang über die Entwicklung des römischen Ritus (The Roman Mass: From Early Christian Origins to Tridentine Reform, Cambidge University Press 2022, 445 S., Amazon-Preis 119,03 €) ein, von dem wir noch keine dem zu erwartenden Inhalt entsprechende Besprechung gefunden haben. Bis dahin kann man sich mit einem Artikel von Lang unter dem Titel „Benedikt XVI.: ,Der Zweck der Liturgie ist Gott’“ begnügen, den er vor drei Tagen auf Bussola Quotidiana veröffentlicht hat, und der dort auch in einer brauchbaren deutschen Version angezeigt wird.

Und zu guter Letzt wäre da noch die im Catholic World Report berichtete Geschichte von dem Dieb, der – anscheinend betrunken oder sonstwie berauscht – in die Christkönigskirche des mexikanischen Monterrey einbrach und ausgrechnet eine Statue des Hl. Erzengels Michael abzuschleppen versuchte. Beim Rückweg stolperte der Dieb unter seiner Last, stürzte hin, und wurde von dem Schwert, das der Kommandeur der himmlischen Heerscharen gewohnheitsmäßig mit sich führt, beinahe enthauptet. Hätte ihn nicht die Polizei schnellstens in eine Klink gebracht, wäre er wohl verblutet und hätte Gelegenheit gehabt, mit dem Original ein paar vermutlich recht erhellende Worte zu wechseln.

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