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Visitation in Ciudad del Este

Die paraquaianische Diözese Ciudad del Este unterscheidet sich von den anderen Diözesen des südamerikanischen Paraguay vor allem dadurch, daß dort die Rede vom „Neuen Frühling“ nicht nur leere Phrase ist. Seit der Ernennung von Bischof Rogelio Ricardo Livieres Plano - eines geborenen Argentiniers übrigens - durch Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004 geschehen dort erstaunliche Dinge. 2007 gab es im Bistum mit 700 000 Katholiken 12 Diözesan- und 70 Ordenspriester. Heute bereiten sich im Seminar des Bischofs 250 Kanddaten auf die Priesterweihe vor.

Zu den Besonderheiten, die man als Ursachen dieses Aufschwunges betrachten kann, gehört unter anderem die Tatsache, daß der Bischof in Sachen von Glaube, Lehre und Moral eine überaus klare Sprache pflegt - und daß in den meisten Pfarreien auch im überlieferten Ritus zelebriert wird.

In Nachbardiözesen, die beides für bedauerlich vorkonziliar halten, hat Bischof Livieres deshalb viele Neider auf den Plan gerufen. Sie sahen die Stunde zur Abrechnung gekommen, als der Bischof Anfang Juni zum „Tag für das Leben“ nicht nur eine Rede zum Thema Abtreibung hielt, sondern auch heftige Angriffe gegen den Metropoliten Cuquejo von Asuncion richtete: Trotz schlüssiger Beweise für dessen praktizierte Homosexualität, die unter Papst Benedikt XVI immerhin dazu geführt hätten, diesem einen Koadjutor zuzuweisen, sei der Prälat immer noch im Amt.

So kam es, wie es kommen musste: Rom ordnete eine Visitation an - nicht in der Diözese des Beschuldigten, sondern in der dessen, der die seit Jahren kursierenden und bekannten Beschuldigungen aufzugreifen wagte. Wer an der überlieferten Liturgie und Lehre der Kirche fethält - da muß etwas faul sein.

Weitere Informationen zum Thema bietet katholisches.info. Was die Illustration betrifft: Freunde von Monty Python wissen schon  - und wer nicht zu ihren Freunden gehört, lässt die Sache besser auf sich beruhen.

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