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Christenverfolgung aktuell

Unter normaleren Bedingungen - falls es so etwas überhaupt gibt - hätten wir heute unsere Beschäftigung mit der Geschichte und Schicksaal der japanischen Christen unterbrochen, um einen Rückblick auf die am Dienstag der Woche von Kardinal Burke in St. Louis vorgenommenen Priesterweihen für das Institut Christus König und hoher Priester zu werfen - hier ein Bericht mit weiteren Bildern. Wir hätten vielleicht auch darüber nachgedacht, ob die zu diesem Anlass vom Institut in ihrer ganzen Großartigkeit entfalteten traditionellen Formen in unserer nüchternen und ganz auf schmucklos-effektive Diesseitigkeit fixierten Zeit noch zeitgemäß sind - oder ob sie nicht gerade besonders in diese Zeit gehören, da sie eine unübersehbare Mahnung daran darstellen, daß die Maßstäbe des Gottesreiches jedenfalls nicht die von dieser Welt sind, und daß es Höheres gibt als Bilanzen und Ergebnisse von Meinungsumfragen.

Dem werden wir ein andermal nachgehen. Statt dessen schauen wir von den Christenverfolgungen des 16. bis 19. Jahrhunderts in Japan zum gegenwärtig stattfindenden Massenmord an den Christen in der islamischen Welt allgemein und insbesondere im Irak, wo die Horden des Kalifats alle, die sich ihnen nicht bedingungslos unterwerfen, zur Versklavung, Vertreibung und Ermordung freigegeben haben.

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz des Irak und Chaldäische Patriarch von Babylon, Louis Raphael Sako, hat einen ergreifenden Appell an die Welt gerichtet: 100 000 Christen der Ebene von Ninive sind auf der Flucht, Kirchen werden geschändet und niedergebrannt, Bibliotheken und Archive vernichtet. Währenddessen zeigen sich die Regierungen des Westens bestürzt über Einfuhrbeschränkungen für Erdbeeren durch Russland, und kirchliche Würdenträger schicken ihre Pressevertreter an die Mikrofone. Hier der Appell des Patriarchen:

Historische Anmerkung:

Als japanische Gesandte nach 1870 bei ihren Versuchen, das Land in die Völkergemeinschaft einzugliedern, in allen europäischen Hauptstädten immer wieder mit der Fage nach dem Schicksaal der Christen konfrontiert wurden, wurde die Verfolgung 1873 faktisch eingestellt; wenige Jahre später war Religionsfreiheit gesetzlich verankert.

Aber im Jahre 2014 steht Saudi-Arabien, wo Besitz einer Bibel mit dem Tode bestraft werden kann und viele Beobachter die Finanziers des Kalifats verorten, in der „westlichen Wertegemeinschaft“ hoch im Kurs.

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