50 Jahre „Nostra Ætate“
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- 28. Oktober 2015
Mit einer dreitägigen Konferenz, die heute zu Ende geht, feierten in Rom der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog, die Kommission für die Religiösen Beziehungen zum Judentum und die päpstliche Universität Gregoriana den 50. Jahrestag der Verabschiedung des Konzilsdokuments „Nostra Ætate“ am 28. Oktober 1965. Die Teilnehmer wohnten am Montag einer Vorführung der Video-Dokumentation „Nostra Ætate – Der Hefeteig Gottes" bei und hörten Vorträge der Kardinäle Koch (Päpstlicher Rat für die Einheit der Christen) und Tauran (Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog).
Am Dienstag boten der Theologe Paul Gilbert S.J. und der Philosoph Bruna Costacurta (beide von der Gregoriana) den geladenen Gästen eine Dialogische Reflektion mit dem Thema „Interreligiöser Dialog: Gläubige im Dienst der menschlichen Person“. Anschließend fanden Arbeitskreise mit Podiumsdiskussion zum Thema „Gewalt und der Einsatz der Religionen für Frieden“ statt; Redner des Vormittags kamen von der Gregoriana, vom islamischen Kulturzentrum Italiens, dem American Jewish Committee, der Gemeinschaft Sant'Egidio und einem Buddhistischen Tempel in Sri Lanka. Am nachmittag standen neben einem weiteren Jesuiten von der Gregoriana ein Rabbi aus Israel, ein iranischer Professor der Literaturwissenschaft und der Repräsentant eines indischen Dialog-Forums auf dem Programm. Für heute sind neben der Teilnahme an der Papstaudienz die Themen „Erziehung und Wertevermittlung“ und sowie „Friedenserziehung“ angesetzt. Hier das ausführliche Programm.
„Nostra Ætate“ ist das kürzeste und vom lehramtlichen Rang her am niedrigsten stehende Dokument des 2. Vatikanums. Trotzdem – bzw. gerade wegen der Kürze und Allgemeinplätzigkeit seiner Ausführungen – hat es die vom „Geist des Konzils“ betriebene anthropologische Wende in der nachkonziliaren Kirche wesentlich befördert, wie nicht zuletzt im oben wiedergegebenen Programm zum Ausdruck kommt.