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Die 35. Woche

Ausschnitt aus einer Illustration in 'Dabiq'In der Welt des Tatsächlichen ist wenig geschehen diese Woche, überall weht heiße Luft. Ein (zukünftiger) Bischof erklärt, wo er nicht wohnen will – Applaus. Die Fraktionsvorsitzenden der Einheitspartei SPDU unterstützen das Zentralkomittee der d.K. bei seiner Forderung nach einer „ergebnisoffenen Diskussion“ des Zölibats – Jubel. In Rom werden die Ministerien der Kirche entsprechend der Weltanschauung seiner glückhaft regierenden Heiligkeit neu geordnet – Begeisterung.

Noch mehr davon? Dann vielleicht lieber eine kleine „Presseschau“ zur Vorstellung einiger Veröffentlichungen, die wirklich lesenswert sind.

Im National Catholic Register – Glaubenstreu, aber nicht gerade auf Krawall gebürstet – schreibt Msgr. Charles Pope einen Artikel unter der Überschrift: „Comfort Catholicism Has to Go: It is Time to Prepare for Persecution.“ Comfort Catholicism – das ist für Pope in den USA das, was der mit Gewerkschaften, Parteien und Medienverantwortlichen händchenhaltende ZDK- und DBK-Katholizismus für Deutschland ist . Ein Auslaufmodell, den wirklichen Anforderungen der Zeit in keiner Weise mehr entsprechend, ein Modell, dessen Praktizierung die Ortskirchen nahe an den Rand der Selbstauflösung gebracht hat – was ihnen die Herrschenden mit immer wüsteren Übergriffen danken. Pope:

Es ist Zeit, daß der Klerius sich und das Volk Gottes auf Opfer vorbereitet. Kompromisse mit dieser Kultur sind undenkbar geworden. Es ist an der Zeit, die Geschwüre aufzuschneiden. Und die Kultur wird „Foul“ schreien – und wir, die wir das Aufschneiden übernehmen, werden leiden müssen. Aber wir müssen in den vor uns liegenden Monaten und Jahren bereit sein, dieses Leiden auf uns zu nehmen.“

Fr. John Hunwicke bringt in seinem Blog einen Dreiteiler unter der schönen Überschrift: „The Magical Magisterium: Now you see it, now you don‘t.“ Ausgangspunkt ist die unter dem nun in den verdienten Ruhestand getretenen Spin-Doctor Lombardi zu beeindruckender Perfektion entwickelte Methode, zu erklären, erstens habe der Papst es nicht gesagt, zweitens habe er es nicht so gemeint, und drittens sei es selbstverständlich irgendwie verbindlich. Davon ausgehend entwickelt Hunwicke Überlegungen dahingehend, wie eine Gemeinschaft, die über Jahrtausende zurückreichende Grundsätze verfügt, es wohl angehen müsse, wenn sie sich von diesen Grundsätzen befreien will. Und er glaubt, daß sie einen Weg dazu gefunden hat: Lehre mit Verfallsdatum - „Ja, aber das war doch schon vor sieben Jahren“.

Steve Kojec teilt auf One Peter Five eine interessante Beobachtung mit: „What Demons Know About the Eucharist that Many Catholics don‘t“. Seine Ausgangspunkte sind die in Gods own Country zunehmend populären „Schwarzen Messen“ und andere satanistische Rituale: Der Glaube an die Reale Gegenwart Christi in den verwandelten Gaben, in vielen Gemeinden und an vielen Lehrstühlen zur Unkenntlichkeit verblasst, wird dort in der Perversion sehr ernst genommen.

Zu Kojecs Überlegungen passt eine Beobachtung von Joseph Shaw von der Latin Mass Society in England und Wales. Bekanntlich haben die Islamisten von ISIS auf die lieben Gesprächsangebote des Papstes mit wüsten Kriegserklärung geantwortet: Eine davon ist unter dem Titel „Warum wir euch hassen und euch bekämpfen“ in ihrem Hochglanzmagazin „Dabiq“ erschienen – hier im Netz zum Download – und nennt für den Hass eine Reihe von Motiven – als erstes das Christentum und dessen Glauben von der Dreifaltigkeit. Und womit illustrieren die Christenhasser (auf S. 30) ihren Artikel: Mit einem Photo von der Elevation des Herrenleibes in einer Messe nach dem überlieferten Ritus. So ein Bild ist in IS-Land sicher nicht an jeder Straßenecke zu finden und in jedem Hirn präsent, aber die Dämonen wissen, was viele in der Kirche zu vergessen drohen.

Rorate Caeli bringt einen Überblick über die anhaltende Säuberung der Kurie von konservativen Elementen, der nun auch Bischof Oliveri von Albenga-Imperia zum Opfer gefallen ist, in dessen Diözese Buchstabe und Geist von Summorum Pontificum beispielhaft verwirklich worden waren. Offenbar unerträglich.

Fr. Zuhlsdorf gibt auf WDTPRS eine lange Antwort auf die kurze Frage: „How are we supposed to remain Catholic these days?“. Kernaussage dieser Antwort, die so ähnlich auch hier schon des öfteren gemacht worden ist: „We put on our big boy pants and we stick to the Catholic Faith as it has always been taught“.

Beim letzten Satz, der wegen der „big boy pants“ unübersetzt geblieben ist, fällt auf, daß in dieser Presseschau ausschließlich Stimmen aus dem anglo-amerikanischen Bereich zu Wort kamen. Nicht, daß wir die deutsche „Blogoszese“ nicht zur Kenntnis nähmen – aber leider finden wir dort selten etwas Erwähnenswertes, und dann ist es ebenfalls oft aus dem Englischen übernommen.

Aber eines aus dem deutschen Sprachraum hätten wir dann doch noch mitzuteilen, und das ist sogar ein nahe an der überlieferten Liturgie liegendes Ereignis, genauer gesagt, eine Veranstaltung: Schon seit dem 4. Mai diesen und noch bis zum 12. Februar nächsten Jahres findet in der Kaiserlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg eine Sonderausstellung statt: Gottes Lob – Kirchliche Textilien aus der Zeit Maria Theresias. Gezeigt werden – insoweit ist der Titel einigermaßen unpräzise – Paramente aus Sammlungen und Stiftungen der Zeit von Karl V. bis Maria Theresia – d.h. Die ausgestellten Stücke sind teilweise deutlich älter.

Fangen Sie die neue Woche gut an!

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