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Die 39. Woche

Bild: NLMAch, was ist das schön: In Italien haben am Fest des hl. Erzengels Michael zwei ehemalige Nonnen geheiratet, erst standesamtlich nach der Maßgabe des soeben verabschiedeten fortschrittlichen neuen Gesetzes, dann auch „kirchlich“, getraut von einem ehemaligen katholischen Priester. Soviel Ehemaligkeit war selten – der Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten.

Auch und erst recht nicht in Deutschland. Seine Emminenz, Sanctæ Romanæ Ecclesiæ Cardinalis Reinhardus Marx, wird von der marxistisch-leninistisch-ökologistisch-feministischen TAZ zum Interview gebeten: darin überbeiten sich beide Seiten nachgerade im Lobpreis der linksgrünen Regierungspolitk – daß wir soviel Volksgemeinschaft noch erleben dürfen! Wohl wahr: In dieser Schönen Neuen Welt ist „Religion kein Kriterium“ - für nichts und für niemanden.

Aber kein Grund für deutsche Überlegenheitsgefühle – die Italiener hatten wir ja schon, und die Engländer können es auch. Dort hatte die Society of Christian Philosophers einen ebensolchen zum Vortrag gebeten, und der sprach – unter anderem – auch davon, daß Homosexualität eine „Behinderung“ darstelle – sie hindere die Betroffenen daran, ein Leben im Sinne der Schöpfung und des Auftrags Gottes zu führen. So was geht ja nun gar nicht, und nach dem fälligen #Aufschrei entschuldigte sich der Vorsitzende des Clubs in aller Form bei denen, die daran Anstoß genommen hatten oder nehmen könnten.

Dann noch ein Blick auf den Osservatore Romano, wonach ein Archäologe Ausgrabungen zu nicht näher bezeichneten Grabinschriften des 4. und 5. Jahrhunderts in der südlichen Türkei vorgenommen hat. Dabei fand er „einen Hinweis“, „daß eine Diakonin namens Nyna Mitglied der kirchlichen Hierarchie gewesen sei“, zumal in benachbarten Kulturen auch „Frauen kultische Funktionen ausübten“ – so das begeisterte Referat des OR-Artikels auf katholisch.de mit der hoffnungsfrohen Anmerkung „Folgen für die katholische Lehre sind wohl nicht beabsichtigt, werden sich aber vielleicht nicht vermeiden lassen.“

Ach, was ist das schön.

Und nun zu einigen Meldungen aus der katholischen Welt.

Kardinal Brandmüller erinnerte daran, daß der Zölibat nicht nur eine Sache der kirchlichen ‚Disziplin‘ ist: „Denn die Kirche ist nun einmal kein Sozialunternehmen zur Weltverbesserung, sie ist keine rein gesellschaftliche Größe, die mit menschlichen Maßstäben zu messen wäre. Sie ist – so Paulus – der geheimnisvolle Leib Christi. Der aber ist mit rein menschlichen Kategorien nicht zu fassen. Darum kommt es wirklich auf das an, was Jesus Christus selbst zu unserem Thema sagt.“ Und das ist, wie der Kardinal im Weiteren ausführt, eindeutig. Sehr zur Lektüre empfohlen.

In Korea gedenken an diesem Wochenanfang die der Tradition anhängenden Katholiken der über 10 000 Martyrer, die in den Christenverfolgungen der Jahre 1791 – 1888 ihr Leben lassen mußten. Anläßlich einer Wallfahrt zum Jeoldu-san, dem Berg der Enthauptungen, wird dort am Samstag eine stille Messe im überlieferten Ritus gefeiert, am Sonntag ein gesungenes Amt. Zusätzlich wie es sich gehört Beichtgelegenheit und verschiedene Segnungen.

Auf New Liturgical Movement veröffentlicht der Dominikaner P. Augustinus Thompson erste Ergebnisse seiner Durchsicht der Acta der Generalkapitel des Ordens von 1220 – 1843 hinsichtlich der dort diskutierten oder beschlossenen liturgischen Fragen. Unser erster Eindruck: Es gab zwar Änderungen, aber in den erfassten 600 Jahren insgesamt weniger als in den 60 Jahren zwischen 1950 und der Gegenwart.

Und eine gute Nachricht kommt auch aus Italien: Bereits vor Zwei Jahren hatte die Erzdiözese Neapel die Kirche der Bruderschaft Santa Maria del Soccorso all’Arenella zum anerkannten Standort regelmäßiger Liturgien im überlieferten Ritus gemacht. Nun wurde die Seelsorge an dieser Kirche offiziell dem Institut Christus König und Hoher Priester übertragen und erhält damit eine dauerhafte Grundlage. Der Coetus Fidelium Sant‘andrea Avellino hat in einer Erklärung dem Erzbischof Kardinal Sepe und dem Institut seine Dankbarkeit für dies Entscheidung ausgedrückt – dem schließen wir uns gerne an.

Mit den besten Wünschen für den Wochenanfang.

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