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Die Räuber(synode), Erster Akt

Bild: Steinbrecht/KNA, aus dem hier angeführten Artikel auf katholisch.deNach der heftigen Kritik, die von kompetenter Seite an der Rechtlichkeit  des in Frankfurt beschrittenen „Synodalen Weges“ und der Vereinbarkeit der dort vorgetragenen Argumente mit der Lehre der Kirche vorgetragen worden sind, ist wohl davon auszugehen: Diese Veranstaltung, die zwar nicht Synode heißen, aber Synode sein will, dürfte als „Räubersynode“ in die Geschichte der Kirche eingehen. Und als der Punkt, an dem das seit langem in Deutschland bestehende „verdeckte“ Schisma offen zu Tage getreten ist.

Besonders schmerzlich wurde das für viele sichtbar, als am Samstag die Synodendelegierten ganz so, als ob sie bereits zwei verschiedenen Konfessionen angehörten, auch an zwei unterschiedlichen Gottesdiensten teilnahmen. Die große Mehrheit auch der Bischöfe begab sich zu einer als „Wortgottesfeier“ bezeichneten Showveranstaltung, die demonstrieren wollte, daß die hierarchische Verfassung der Kirche nicht mehr gelten und daß Frauen einen „gleichberechtigten“ Platz am Altar einnehmen sollen. Die Minderheit bekräftigte durch ihre Teilnahme an einer heiligen Messe, daß sie bei dieser Auswanderung aus dem Katholischen nicht mitgeht und daran festhält, daß die Eucharistie „Quelle und Höhepunkt“ des Lebens der Kirche ist.

Die härteste Kritik an Verfahren und Geist der ersten Synodentagung, die uns aus dem Kreis der bischöflichen Teilnehmer bekannt geworden ist, übte der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki im Interview mit dem Domradio. Er sieht seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Den offenen Widerspruch gegen unverhandelbare Elemente der kirchlichen Lehre und Disziplin, die prinzipielle Absage an die hierarchische Verfaßtheit der Kirche und den Machtmißbrauch einer Veranstaltungsleitung, die ihren Platz am Vorstandstisch dazu nutzte Redelisten und Redezeiten zu manipulieren.

Wütende Reaktionen auf den Kardinal aus dem Umfeld der Synodeninitiatoren, die man auf katholisch.de nachlesen kann, lassen erkennen, daß dort die Schwere der Vorwürfe zwar begriffen worden ist, man aber nicht im geríngsten daran denkt, darauf einzugehen oder sie gar zu berücksichtigen. In ihren Augen war die Veranstaltung ein Erfolg, und sie wollen sich keinesfalls von dem dort eingeschlagenen Weg abbringen lassen. Noch heute ist Kardinal Marx nach Rom geflogen, um dem Papst die Ergebnisse in entsprechendem Framing vorzutragen, und zweifellos wird er bei der Rückkehr verkünden, in voller Übereinstimmung mit dem Papst zu handeln. Mit einem Dementi muß er wohl ebensowenig rechnen wie Scalfaro bei seinen phantasievollen Interviews, und so wird Marx weiter auf seinem Kurs der Kirchenpolitik mit der Planierraupe bleiben.

Hier geht es weiterWelche Konsequenzen bei diesem Stand der Dinge der von Kardinal Woelki vorgetragene Widerspruch für die weitere Teilnahme der Bischöfe hat, die den deutschen Sonderweg nicht mitgehen wollen, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Der Gegensatz zwischen ihnen und der Mehrheit, die den Weg der Protestantisierung und Säkularisierung zu Ende gehen wollen, ist jedenfalls offenkundig.

Ein weiteres Ergebnis der Frankfurter Veranstaltung besteht darin, daß endgültig offenbar geworden ist, daß in der Argumentation und Denkweise der dort agierenden Mehrheit sowohl bei den kirchenpolitisch aktiven Laien, als auch bei Klerikern und akademischen „Theologen“ die katholische Theologie im eigentlichen Sinne keine Rolle mehr spielt. Es herrschen einerseits erschreckendes Unwissen und Unbildung und andererseits eine völlig bedenkenlose Bereitschaft, sich über das, was zwei Jahrtausende lang als gesicherte Lehre galt, hinwegzusetzen - auch hier bietet katholisch.de schöne Beispiele. Die Herren und Damen erfinden sich und ihr Gewerbe gerade neu, und da es sich dabei in der nun dominierenden Generation der 40- und 50-jährigen um eher schwache Geister handelt, kommt dabei nicht viel mehr heraus als Ponyhof-Theologie. Aus diesen Fakultäten ist auf Jahrzehnte hinaus nichts zu erwarten, was eine ernsthafte Auseinandersetzung oder auch nur Kenntnisnahme lohnt. Umso verheerender sind die Folgen des „pastoralen Wirkens“ der dort verbildeten Seelsorger in den Restgemeinden.

Aktuelle Links:

Bischof Athanasius Schneider: Der Synodale Weg ODER wenn Häresien offiziell bestätigt werden sollen

Peter Winnenmöller: Synodaltheater zweiter Akt

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