Motu Proprio: Summorum Pontificum

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Zusatzinfo

Frankreich/Lateinamerika

Abbèe Philippe Laguérie

L' Institut du Bon Pasteur (IBP)

21. 2. 2008

Das Institut vom guten Hirten wurde erst im Dezember 2006 von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei als Gesellschaft des Apostolischen Lebens gegründet; sein Sitz ist in Bordeaux, seine „Hauptkirche“ die Pfarrkirche Saint Éloi - das ist eben jene Kirche, die Abbée Laguerie in der Zeit, als er noch der Piusbruderschaft angehörte, mit seiner Gemeinde besetzt hielt, um einen Ort für den Gottesdienst im alten Ritus zu sichern. Auch andere leitende Mitglieder des Instituts kommen aus der Piusbruderschaft, und man geht wohl nicht fehl in der Vermutung, daß ein Hintergedanke bei der Errichtung des IBP darin bestand, Mitgliedern dieser nicht in voller Gemeinschaft mit dem Papst stehenden Gruppierung einen „Weg zurück nach Rom“ zu eröffnen. In der Gründungsurkunde des Instituts wird ausdrücklich festgehalten, daß die Pflege des „alten Ritus“ die besondere Aufgabe des IBP darstellt und daß es bei aller Treue gegenüber dem Lehramt der Kirche berechtigt ist, „ernsthafte und konstruktive Kritik“ an den Entscheidungen des Zweiten Vatikanischen Konzils und deren Umsetzung vortragen.

in der kurzen Zeit seines Bestehens haben sich auch schon mehrere Priester und Gemeinden, die der Piusbruderschaft angehörten oder nahestanden, dem Institut angeschlossen. Bemerkenswerterweise sind darunter auch einige Gemeinden aus Lateinamerika, wo das Institut derzeit einen lebendigen Seitenzweig aufbaut. Anfang 2008 zählt das Institut 19 Priester und 35 Seminaristen - es ist also auch nach den Diakonsweihen am 23. Februar mit weiteren Weihen zu rechnen. Das Verhältnis zur Ortsdiözese Bordeaux, das man zum Zeitpunkt der Institutsgründung nur als unterkühlt bezeichnen konnte, hat sich deutlich verbessert, St. Eloi hat inzwischen die Stellung einer Personalpfarrei, deren Betreuung offiziell in die Hände des Instituts gelegt worden ist.

Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in Frankreich eine Verabredung der Bischofskonferenz, keine Priester aus Ecclesia Dei-Gemeinschaften in der Gemeindeseelsorge einzusetzen. Angesichts der katastrophalen Lage der Kirche in Frankreich ist zu erwarten, daß nach dem Erzbischof von Bordeaux jetzt auch andere Bischöfe von dieser Position abrücken. Schließelich besuchen schon heute - so wird wenigstens behauptet - mehr Franzosen einen Sonntagsgottesdienst im alten Ritus (meistens bei der sehr stark vertretenen Piusbruderschaft) als im neuen Ritus, die Teilnahme am Sonntagsgottesdienst ist bei den nominellen Katholiken auf 7% gesunken.

Einkleidung von Seminaristen 2007

Jedenfalls setzt das Institut derzeit alles daran, seine Priester auch über Bordeaux hinaus tätig werden lassen zu können. Mit der Diözese Versailles wurde bereits eine entsprechende Vereinbarung erreicht, und als nächsten Schritt hat Abbèe Laguérie den für Frankreich entscheidenden Sprung nach Paris auf die Tagesordnung gesetzt. Dort haben inzwischen 1500 traditionsorientierte Katholiken eine Petition an den Erzbischof Kardinal Vingt-Trois unterschrieben, mit der sie die Einrichtung einer Personalpfarrei für den Alten Ritus erbitten. Zwar gibt es bereits heute in der französischen Hauptstadt ausreichend Gelegenheit zum Besuch einer Sonntagsmesse im „usus antiquior“ aber es fehlt ein Stützpunkt für die alltägliche Gemeindearbeit, Kinder- und Erwachsenenkatechese, Jugendgruppen, Pfarrbibliothek und was sonst noch alles zu einem guten altmodischen katholischen Gemeindeleben gehört.

Es könnte sich auch als Modell für das Gemeindeleben der Zukunft erweisen.