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Die Liturgie des Römischen Ritus kann in zwei Formen gefeiert werden: Der "moderne Gebrauch" (usus modernus) verwendet das Missale Pauls VI. von 1969, und der "ältere Gebrauch" (usus antiquior) das Missale und die anderen Bücher, die im Jahr 1962 zugelassen waren.

Zusatzinfo

England

Pontifikalamt von Kardinal Castrillon Hoyos in der Kathedrale von Westminster

16. 6. 2008

Für die Beschreibung des Pontifikalamtes haben wir die Zuschrift eines jungen Engländers namens "Justin" übersetzt, die dieser zunächst als Leserzuschrift in WDTPRS veröffentlicht hatte und die inzwischen von vielen anderen Websites übernommen worden ist. "Justin", der übrigens regulärer Besucher der Messe im neuen Ritus ist, verwendet besondere Aufmerksamkeit auf die Musikalischen Elemente. Eine gute Übersicht über die weitere Behandlung des Themas im Internet bietet das Blog „The Hermeneutic of Continuity“ von Father Tim Finnegan, der übrigens als Zweiter Ehrendiakon am Pontifikalamt teilgenommen hat.

Die Illustrationen übernehmen wir sämtlich von den Photografen Vernon Quaintance und William Nunan traditionalcatholic.org.uk , wo noch wesentlich mehr Bilder angeboten werden. Das Copyright für diese Bilder liegt bei den Urhebern; eine Weiterverwendung ist nur im Rahmen der auf ihrer Website genannten Bedingungen zulässig. Alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.

Justins Beschreibung des Pontifikalamts

Gerade komme ich von dem Pontifikalamt zurück, das Dario Cardinal Hoyos von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei zum Fest des hl. Basilius des Großen gefeiert hat. Es wird sicher alle freuen, daß die Kathedrale überfüllt war – schon 30 Minuten vor der Messe waren alle Sitzplätze belegt, und auch in den Seitenschiffen und der Vierung gab es nur noch Stehplätze. Viele der Gläubigen in der überfüllten Kathedrale waren jung, oder Familien mit Kindern. Ich selbst bin 24, und ich schätze, daß etwa die Hälfte der Anwesenden [insgesamt zwischen 1500 und 2000] in meiner Altersgruppe oder jünger waren.

Die Diskussion dieser Darstellung im Web hat inzwischen ergeben, daß es wohl realistischer ist, eine Drittelung der Teilnehmer in die Altersgruppen: Jung, Mittel, und Älter vorzunehmen.

Der berühmte Chor der Kathedrale sang seine Stücke mit einer Professionalität und technischen Vollkommenheit, wie es kein Chor von Oxford oder Cambridge könnte – und dazu noch mit der Leidenschaft und Hingabe, die nur der Westminster Chor beherrscht und für die er in der ganzen Welt bekannt ist. Der Samstagnachmittag ist der eine freie Nachmittag, den die Jungen des Chors bei ihren Familien verbringen können, deshalb waren die Spitzenränge des Chors statt mit normalerweise um die 20 Jungen vielleicht nur zur guten Hälfte vertreten – die anderen hatten Verpflichtungen in ihren Familien. Dem Gesang war das aber nicht im geringsten anzumerken.

Der Chorraum zeigte sich von seiner schönsten Seite – nichts störte [wie sonst der Volksaltar] den Blick auf Bentleys großartigen Hochaltar mit Baldachin. Die Gewänder waren die Schönsten der Kathedrale, die Altardiener trugen Rauchmäntel. Der Kardinal in voller Cappa Magna [tatsächlich war es nur die „halblange“, wie sie in Westminster vorrätig war, und nicht die sonst von S.E. gelegentlich verwandte wirklich „große“] wurde vom in Chorkleidung aufwartenden Klerus an der Westpforte empfangen – darunter waren Diakone aus der Diözese, Priester und Monsignori, Ordensbrüder und -schwestern, Priester der traditionellen Orden, der Propst des Kapitels und der Verwalter der Kathedrale – alle in voller Amtskleidung.Auch Mehrere Malteserriter waren zur Stelle, um den Kardinal zu begrüßen. Auch unter den Gläubigen waren viele Diözesanprister, Nonnen und Seminaristen. Alle knieten nieder, als der Kardinal segnend zur Sakramentskapelle zog, musikalisch begleitet von Elgars prächtigem Ecce Sacerdos Magnus.

Musikalisches Hauptstück der Messe war Palestrinas Missa Sacerdos et Pontifex, die Proprien wurden gregorianisch nach dem Liber Usualis gesungen, und zwar in dem eher lebhaften Hausstil von Westminster , der sich doch ziemlich von dem eher getragenen monastischen Stil der großen englischen Abteien unterscheidet.

Nach dem Evangelium wurde eine Botschaft von Kardinal Murphy O'Connor verlesen, mit der er Cardinal Castrillon Hoyos in der Kathedrale begrüßte. In seiner Predigt sprach der Kardinal darüber, daß die „participatio actuosa“ in der hl. Messe an erster Stelle innere Umkehr und Hinwendung zum Kreuz bedeute. Er zog das Tagesevangelium heran, um zu unterstreichen, daß jeder, der ein Jünger Christi sein will, sein Kreuz auf sich nehmen und ihm folgen muß. Er ermutigte die Gläubigen in ihrer Hingabe an den außerordentlichen Ritus und erklärte, daß seine Anwesenheit in der Kathedrale für seine persönliche Unterstützung des klassischen römischen Ritus stehe. Er zitierte den Begleitbrief des Papstes zu Summorum Pontificum an die Bischöfe, daß beide Formen des römischen Ritus gleiche Legitimität haben und sich gegenseitig bereichern sollen. Er teilte mit, daß der Heilige Stuhl sich sehr wohl darüber im klaren sei, daß große Zahlen von Gläubigen sich für den alten Ritus einsetzen.

Während der Chor das Sanctus und Benedictus von Palästrina sangen, wurde schweigend der römische Kanon gebetet. Nach der Antiphion zur Communio wurde das Ave Verum Corpus von Byrd gesungen, und die ganze Gemeinde schloß sich mit dem Gesang des Hymnus Adoro te devote an. Zur Kommunionspendung, die mindestens 15 Minuten dauerte, hatte man Kniebänke vor dem Altarraum und im Mittelschiff der Kathedrale aufgestellt. Zum Auszug von Chor, Klerikern und Altardienst erklang auf der gewaltigen Hauptorgel Widors „Marche Pontificale“.

Ich betete dann noch eine kleine Danksagung und küsste den Fuß der Statue des hl. Petrus – wie viele andere Besucher der Kathedrale auch. Die Messe wurde für die Latin Mass Society von England und Wales aufgezeichnet und soll zu einem späteren Zeitpunkt von EWTN ausgestrahlt werden..