Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Initial für Buchstaben HHymnarium

In der Osterzeit

Gerade noch in der Osterzeit ist es uns gelungen, die beiden österlichen Brevierhymnen „Paschale mundo gaudium“ und „Tristes erant apostoli“ ins Hymnarium zu bringen. Beide bestehen, wie viele Hymnen des Breviers, aus Strophen eines umfangreicheren Hymnus, hier „Aurora lucis rutilat“, den wir bereits seit längerm unter den Hymni ex thesauro saeculorum präsentieren.

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
www.introibo.net

Anzeigen:

Abtei Mariawald

Unterstützen durch Kauf oder Spende!

  • Klosterlikör
  • Abteitropfen
  • Pflegekosmetik
  • Bücher

Der Klosterladen

Spendenkonto

Nova et Vetera - Verlag und Antiquariat

Artikel und Notizen zu aktuellen Themen aus Theologie, Philosophie, Kirche und Gesellschaft.
kathinfo.de

Hier bestimmt der alte Ritus
das Leben:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv April 2012

Aktuell:

Endlich: Bilder aus Trier

29. April 2012

image

Der Kardinal bei der Predigt

Es hat etwas gedauert, aber jetzt ist es geschafft: Die Bilder vom Pontifikalamt und der Pontifikalvesper mit Kardinal Brandmüller, die uns Dr. Schilling aus Trier dankenswerterweise zukommen ließ, sind online. Das Copyright liegt bei Dr. Schilling. Hier geht es zur Bilderschau.

image

Qualität und Medium

Wie dumm originell dürfen Journalisten sein?

28. April 2012

Die Direktive des Papstes an die deutschen Bischöfe zu einer korrekten Übersetzung der Wandlungsworte hat mehreren Redaktionen die Gelegenheit geboten, ihre profunde Unkenntnis kirchlicher Dinge - oder ihre Abneigung, darüber sachgemäß zu berichten - zu Protokoll zu geben. Am besten gefiel uns die Pointe, die sich Burkhard Müller in der Süddeutschen Zeitung (26. 4.) einfallen ließ: Indem der Papst sich gegen eine Tradition der Kirche entschieden habe, verhalte er sich "eher wie ein Protestant als wie ein Katholik".

Das gefällt: Statt dem Papst wie üblich vorzuwerfen, daß er katholisch sei, entdeckt ein Originalitätshuber, Benedikt XVI. sei über Nacht Protestant geworden, was ihm dann auch wieder irgendwie nicht recht zu sein scheint. Und wenn er dazu eine seit gerade einmal vier Jahrzehnten und zwar durchaus im Gegensatz zur Tradition verwandte Übersetzung zur "Tradition" umfälschen muss - umso besser, damit gewinnt auch der Begriff Tradition eine originelle Anmutung.

image

Der Streit um das „pro multis“
ist beendet

26. April 2012

Mit seinem Schreiben vom 14. April, das am 24. April veröffentlicht worden ist, hat Papst Benedikt die langjährige Auseinandersetzung um die korrekte Übersetzung des „pro multis“ in den Wandlungsworten der alten wie der neuen römischen Liturgie beendet. Das bestätigt auch die Presseerklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Walter Zollitsch, vom gleichen Tage, in der es heißt: „Der Brief bietet eine Klärung und ist der Abschluss einer Diskussion.“ Kardinal Meissner hat bereits an seine Mitbrüder im Bischofsamt appelliert, der Aufforderung des Papstes so schnell wie möglich nachzukommen:

Zitat: Nachdem die großen Sprachfamilien der Welt diesen wichtigen Text entsprechend dem biblischen Urtext geändert haben, sollten wir als deutsche Katholiken nun nachziehen.“

Andere Bischöfe folgen ihm in dieser Zustimmung, wie die Tagespost heute mitteilt.

Andererseits ist es klar, daß das „Lehramt der Theologen“ sich von der nun eingetretenen Entwicklung nicht beeindrucken lassen wird. Der Dekan der Münsteraner Theologie, Hw. H. Prof. Klaus Müller, hat bereits dazu angesetzt, die römische Klarstellung als Lockangebot an die Piusbruderschaft ins denkbar schlechteste Licht zu rücken und stellt die Frage: „Ist hier eine Reaktion am Werk, die das Erbe des Konzils zerstören will?“

Nun, die Zeit ist gerade dabei, über ihn und andere selbsternannte Nachlassverwalter des Konzils hinwegzugehen. Was dagegen bleiben wird ist die ausführliche Begründung des Papstes für seinen Auftrag an die deutschen Bischöfe, die Übersetzung bald möglichst am Wortlaut und nicht an der Interpretation auszurichten. Einmal wegen der klaren und überaus deutlichen Worte, die der Papst hier gefunden hat. Deutlich auch in Hinblick darauf, daß das Verständnis der Kirche von Übersetzungen sich vom nachkonziliaren „Comme le prevoit“ (1969) zu „Liturgiam authenticam“ (2001) erneut tiefgehend gewandelt hat und daß es nun an der Zeit ist, problematische Weichenstellungen vergangener Jahrzehnte zu korrigieren.

Zum Zweiten ist es bemerkenswert, wie sehr der Papst dabei bemüht ist, den Vertretern der interpretierenden Übersetzung keine unguten Motive zu unterstellen, ihren guten Willen ausdrücklich anerkennt – und dennoch bei der Entschiedenheit seiner Anweisung bleibt. Das geht erkennbar über reine Diplomatie hinaus und ist mehr als ein Versuch, den deutschen Bischöfen die soeben verabreichte bittere Pille etwas zu versüßen. Der Papst erkennt an, daß es in wichtigen pastoralen Fragen unterschiedliche Ansichten mit erheblichen praktischen Auswirkungen geben kann, ohne daß die eine oder die andere Seite in den daraus hervorgehenden Auseinandersetzungen von vornherein im Unrecht sein müßte. Und dann nimmt er für sich als Nachfolger Petri und „Hüter von Christi Schafen“ Recht und Vollmacht in Anspruch, eine Entscheidung zu treffen.

Darin liegt ein Muster, das für die Überwindung vieler in den nachkonziliaren Wirren aufgebrochener Unklarheiten taugen könnte. Insbesondere dann, wenn wie in diesem Brief größte katechetische Feinfühligkeit und Klarheit in der Aussage und der Anweisung zusammengehen.

image

Kardinal Brandmüller in Rom

Weitere Informationen zum Pontifikalamt mit S.E. Brandmüller

25. April 2012

Jetzt sind wir fast komplett: Die Predigt des Kardinals ist seit heute online auf kath.net. Sehr lesenswert - besonders auch das, was zwischen oder unter den Zeilen steht.

Außerdem gibt es eine kleine Bilderschau mit bescheidenen 319 Bildern auf mayalbum.com. Eine erste, wenn auch nur oberflächliche, Sichtung läßt vermuten, daß hier jedes Informationsbedürfnis erfüllt wird. Und viele sehr schöne Aufnahmen sind auch dabei.

Außerdem haben wir heute noch eine DVD mit weiteren 111 Bildern bekommen. Wir werden die besten und ausdruckstärksten davon in einer eigenen Bilderschau präsentieren - das wird aber nicht vor dem Wochenende geschehen können.

image

Hochamt in St. MaximinBild: Bistum Trier

Pontifikalamt mit S.E. Brandmüller in Trier

21. April 2012

Noch mehr Updates am 23. April.

In Anwesenheit von Ortsbischof Stephan Ackerman hat S. E. Walter Kardinal Brandmüller heute in St. Maximin in Trier aus Anlaß der Wallfahrt zum Heiligen Rock ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form des lateinischen Ritus zelebriert. Aus ganz Deutschland waren an diesem Tag zahlreiche Anhänger der überlieferten Liturgie und Lehre nach Trier gewallfahrt. Zu Beginn des Gottesdienstes hatte der Trierer Bischof Kardinal Brandmüller und die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften „herzlich willkommen“ geheißen und seiner Freude Ausdruck verliehen, daß in St. Maximin eine internationale Gemeinschaft als „Symbol und Ausdruck der einen Kirche Jesu Christi“ versammelt sei.

Bisher liegen außer einem Bericht auf der Trierer Bistumsseite, der seinen Lesern die „Ecclesia-Dei-Gemeinschaften“ als „Kirche-Gottes-Gemeinschaften“ verdolmetscht, nur wenige Nachrichten aus Trier vor. Sobald wir weitere Informationen und Bilder zum heutigen Tag haben, werden wir diese nachreichen.

Vorab schon ein Wort zu St. Maximin: Diese ehemalige Reichsabtei, eines der größten und ältesten Benediktinerklöster Europas, wurde 1802 von der Staatsgewalt aufgehoben und zunächst als Kaserne genutzt. Die ehemalige Klosterkirche dient heute als Sporthalle und Schauplatz für Kulturveranstaltungen.

Updates:

Gloria.tv zeigt ein 9-Minuten-Video mit kurzen Ausschnitten vom Pontifikalamt und der anschließenden Wallfahrerprozession. Die große Kirche war anscheinend voll besetzt. Die Prozession, auf der deutlich erkennbar war, daß zahlreiche Teilnehmer aus Frankreich und anderen Ländern teilnahmen, wurde durch teilweise starken Regen kaum beeinträchtigt. Auch viele Trierer und Trier-Besucher ließen sich das seltene katholische Schauspiel in den Straßen der Stadt nicht nehmen.

Inzwischen sind zwei weitere Videos aufgetaucht:

Der Blog „Thermometer - Katholizismus und Freiheit“ hat einen lesenswerten Bericht zum Trierer Pontifikalamt und der Wallfahrt, Leseprobe:

Zitat: Große Plakate auf dem Weg, die verkünden, daß man ganz und gar nicht die Reliquie verehrt, sondern Jesus Christus. (Vor meinem geistigen Auge erscheint wieder der kindergesichtige Herr Bischof) Auf dem Vorplatz eine Kunstinstallation aus Bindfäden in Rot und Weiß, deren Sinnfreiheit sich kaum übertreffen läßt, daneben Betonkübel mit buntig angestrichenen Ästen in den Pastellfarben, die mich so sehr an die Kunst-am-Bau-Tradition der Nierentischepoche erinnern. Ich fühle mich an einen Kindergeburtstag erinnert. Im Eingangspavillon kann man einen "Lebensfaden" abgeben, der dann auf einem Webstuhl verarbeitet wird. Wir befinden uns offenbar auf einem Event der Textilindustrie."

Außerdem gibt es einen Bericht in der Tagespost, der die erstaunliche Zahl von 2500 Teilnehmern beim Pontifikalamt mit Kardinal Brandmüller mitteilt. Auch daraus ein kleiner Absatz, der es aber in sich hat:

Zitat: Pater Axel Maußen, der Distriktobere für den deutschen Sprachraum der Priesterbruderschaft St. Petrus, die neben dem Institut Christus König und Hoherpriester und dem Institut Sankt Philipp Neri verantwortlich war für die Organisation, machte den Pilgern eine besondere Freude, als er eine Botschaft des Heiligen Vaters verlas. Papst Benedikt spendete seinen apostolischen Segen durch die Hand Kardinal Brandmüllers und gewährte allen Teilnehmern einen vollkommenen Ablass, nachdem der Trierer Bischof im Vorfeld der Heilig-Rock-Wallfahrt aus ökumenischen Gründen auf die Beantragung eines solchen Ablasses verzichtet hatte."

Jetzt warten wir nur noch auf nähere Informationen zur Predigt des Kardinals, von der bisher schon manches Gute, aber das nur recht undeutlich zu hören war. Einige Bilder vom Ereignis sind zwar bereits zugesagt, aber noch nicht eingetroffen.

Herzlichen Glückwunsch, Heiliger Vater!

19. April 2012

Mit der Annahme der Wahl begann am 19. April 2005 die Amtszeit von Papst Benedikt XVI. als 264. Nachfolger Petri, Bischof von Rom und Vicarius Iesu Christi. Möge der Herr ihm Kraft und Gesundheit für weitere Jahre erfolgreicher Arbeit in seinem Weinberg geben.

image

F. N. Otterbeck

„Wir sind Kirche“
- aber wer sind „Wir“?

19. April 2012

Die seit Tagen jeweils für die nächsten Stunden angekündigte Sensation einer Rückkehr der Piusbruderschaft in die Einheit mit dem Papst ist bislang ausgeblieben. Aber ihr Eintreffen wird wahrscheinlicher. Im Rahmen unserer lockeren Folge von Überlegungen zu Zielsetzungen und Auswirkungen des 2. Vatikanischen Konzils hat sich Franz Norbert Otterbeck anhand einiger Gegenstände aus dem liturgischen Bereich mit der Frage befasst, wie denn nun die deutsche Kirche, die ein sehr eigenwilliges Verständnis dieses Konzils entwickelt hat, mit der von Papst Benedikt vorgelegten in der Tradition gegründeten Leseweise der Konzilstexte zurechtkommt.

Das „Wir“ der deutschen Kirche ist demnach alles andere als deckungsgleich mit dem „Wir“ der amtlichen Äußerungen des Papstes. Wir stehen vor spannenden Entwicklungen. Hier zu Franz Norbert Otterbecks „Vom heiligen Römischen Konzil, deutscher Nation

image

S.E. Kardinal Brandmüller in Imsterberg

Kardinal Brandmüller liebt die klare Sprache

17. April 2012

Am 3. Fastensonntag „Oculi“ hat S. E. Walter Kardinal Brandmüller auf Einladung des Ortspfarrers H.H. Stephan Müller im österreichischen Imsterberg ein feierliches Pontifikalamt zelebriert. Anlaß war zum einen der 90. Todestag des sel. Kaisers Karl von Österreich, dann aber auch der fortdauernde Skandal der sog. „Pfarrerinitiative“. Ihren Mitgliedern und Sympathisanten ebenso wie den treu gebliebenen Katholiken des Landes zeigte der Kardinal in seiner Predigt, daß die Lehre und die Liturgie der Kirche gerade in ihrer traditionellen Form jung und ganz und gar „von heute“ geblieben sind. Dabei fand er immer wieder die klaren Worte, die andere zur Leitung und Verteidigung der Kirche berufene Oberhirten allzu oft vermissen lassen.

Raphael Kürzinger hat uns seinen Bericht vom Pontifikalamt und den Text der Predigt von Kardinal Brandmüller zugeschickt; dazu einige Photos, die das Pfarramt Imsterberg zur Verfügung gestellt hat. Hier die Texte.

image

Papst Benedikt XVI. im März auf Cuba Bild: ABC-News

Wie der Bär in das Wappen von
Josef Ratzinger und Josef Ratzinger
nach Rom kam

15. April 2012

Am morgigen Montag feiert Papst Benedikt seinen 85. Geburtstag. Noch gibt es keine Biographie, die sein Wirken als Nachfolger Petri mit einschließt - aber in seiner Autobiographie „Aus meinem Leben“, die nur die Jahre bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von München 1977 behandelt, hat er selbst eigentlich schon das wichtigste gesagt. In dem letzten Kapitel des erst 1997 geschriebenen Buches beschreibt er in der Rückschau aus Rom die Überlegungen, die ihn 1977 zur Wahl seines Bischofswappens geführt haben und widmet dabei besondere Aufmerksamkeit dem Bären des hl. Korbinian, des Schutzpatrons der Diözese München und Freising.

image

Zitat: Ein Bär habe auf der Reise nach Rom das Pferd des Heiligen zerfleischt, so erzählt die Geschichte. Da habe Korbinian ihm seine Untat streng verwiesen und ihm zur Strafe das Bündel aufgepackt, das bis dahin das Pferd getragen hatte. Nun mußte der Bär das Bündel nach Rom schleppen und wurde erst dort vom Heiligen entlassen. Mich erinnerte der mit der Last des Heiligen beladene Bär an eine Psalmenmeditation des heiligen Augustinus. In den Versen 22 und 23 des Psal¬mes 72 (73) hat er die Last und die Hoffnung seines Lebens ausgedrückt gefunden. Was er in diesen Versen findet und dazu kommentiert, ist wie ein Selbstporträt, im Angesicht Gottes aufgenommen und so nicht nur ein frommer Gedanke, sondern Auslegung des Lebens und Licht auf dem Weg. Was Augustinus da schreibt, wurde mir nun zur Darstellung meines eigenen Geschicks. Der Psalm aus der Weisheitsüberlieferung zeigt die Not des Glaubens, die aus seiner irdischen Erfolglosigkeit kommt; wer auf Gottes Seite steht, steht nicht notwendig auf seiten des Erfolgs: Gerade die Zyniker sind oft die Menschen, die das Glück zu verwöhnen scheint. Wie soll man das verstehen? Der Psalmist findet die Antwort im Stehen vor Gott, bei dem er die letzte Belanglosigkeit materiellen Reichtums und Erfolgs begreift und erkennt, was das wahrhaft Notwendige und Rettende ist. »Ut iumentum factus sum apud te et ego sem-per tecum. « (…)

Das lateinische Wort iumentum bezeichnete vor allem die Zugtiere, die für die Arbeit in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, und darin sieht er nun ein Bild seiner selbst unter der Last seines bischöflichen Dienstes: Ein Zugtier bin ich vor dir, für dich, und gerade so bin ich bei dir. Er hatte das Leben eines Gelehrten gewählt und war von Gott zum »Zugtier« bestimmt worden - zum braven Ochsen, der den Karren Gottes in dieser Welt zieht. Wie oft hat er aufbegehrt gegen all den Kleinkram, der ihm auf diese Weise auferlegt war und ihn an der großen geistigen Arbeit hinderte, die er als seine tiefste Berufung wußte. Aber da hilft ihm der Psalm aus aller Bitterkeit heraus: Ja, freilich, ein Zugtier bin ich geworden, ein Packesel, ein Ochs - aber gerade so bin ich bei dir, diene dir, hast du mich in der Hand. (…)

Der bepackte Bär, der dem heiligen Korbinian das Pferd oder wohl eher den Maulesel ersetzte, sein Maulesel wurde - gegen seinen Willen, war er so und ist er nicht ein Bild dessen, was ich soll und was ich bin? »Ein Packesel bin ich für dich geworden, und gerade so bin ich ganz und immer bei dir. «

Was könnte ich mehr und Genaueres über meine bischöflichen Jahre sagen? Von Korbinian wird erzählt, daß er den Bären in Rom wieder in Freiheit entließ. Ob er in den Abruzzo ging oder in die Alpen zurückkehrte, interessiert die Legende nicht. Inzwischen habe ich mein Gepäck nach Rom getragen und wandere seit langem damit in den Straßen der Ewigen Stadt. Wann ich entlassen werde, weiß ich nicht, aber ich weiß, daß auch mir gilt: Dein Packesel bin ich geworden, und so, gerade so bin ich bei dir."

Wir wünschen Papst Benedikt weiterhin Kraft, Gesundheit und Gottes Segen für sein schweres Amt als Packesel des Herrn.

image

Ostersonntag in St. Theresa's

Zehn Jahre „Alte Messe“
in Hong Kong

13. April 2012

Mit einem Pontifikalamt des Ortsordinarius John Cardinal Tong konnte die „Gemeinschaft der tridentinischen Liturgie“ des chinesischen Sonderterritoriums am Ostersonntag ihr 10-jähriges Bestehen feiern. St. Thera's Church, eine der größten Kirchen der Stadt, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Chöre der Stadt und der umfangreiche Altardienst hatten wochenlang geprobt, um das Pontifikalam auf angemessenene Weise würdig zu feiern.

Erste Bilder vom Ereignis veröffentlicht TNLM.

Ostern im ISPN Berlin

11. April 2012

image

Bei der Weihe des Taufwassers

Eine Serie mit 40 Bildern von der Feier der Osternacht, dem nächtlichen Osterfrühstück und dem Hochamt des Ostersonntags zeigt die Website des Instituts St. Philipp Neri in Berlin.

Christ ist erstanden!

8. April 2012

image

Die Auferstehung; Hendrik van den Broek (1519 - 1597)

Zitat: Nach der todesstunde feier
Schlagt des frohen tages leier,
Ungesäuert esst das brot:
Da des todes fürst vernichtet,
Ist der opfer brauch gerichtet,
Christus sich zum opfer bot.

Den vollständigen Text der anonymen Ostersequenz „Christi morte celebrata“ aus dem 12. oder frühen 13. Jahrhundert und die Übersetzung von Friedrich Wolters bietet das Hymnarium.

Zum Karfreitag

6. April 2012

image

Die Kreuzigung; Fresco von Giotto Bondone (1266 - 1337) in Assisi

Zitat: Sei gegrüßt Jesus, guter Hirte,
der Du im Todeskampf ermüdet
an dem Holze ausgestreckt
und an das Holz angeheftet bist
mit ausgebreiten heiligen Händen.

Aus dem „Salve Jesu, pastor bone“ in der Oratio Rhythmica des Arnulph von Löwen († 1150).

image

Konsekration des WeinesBild: Rothenfels

Zum Gründonnerstag

5. April 2012

Gerade rechtzeitig zum Gründonnerstag hat der Vatikan die deutschen Bischöfe erneut dazu aufgefordert, für die überfällige Neuausgabe des Missale Romanum in deutscher Sprache eine korrekte Übersetzung der Wandlungsworte einzureichen. Bekanntlich steht dort derzeit für das „pro multis“ der lateinischen Vorlage die Wendung „für alle“. Diese Erklärung des Erlösungswillens Christi ist in einem Kommentar durchaus sinnvoll, als Übersetzung jedoch ungeeignet und irreführend: Nicht alle Menschen sind bereit, sich dem Erlösungswillen Christi anzuschließen.

Kardinal Arinze als Präfekt der Glaubenskongregation hat daher bereits unter Datum vom 17. Oktober 2006 alle Bischofskonferenzen, deren Missale eine Übersetzung im Sinne des „für alle“ aufweisen, aufgefordert, hier innerhalb von 2 Jahren Abhilfe zu schaffen. Während die meisten dieser Aufforderung inzwischen nachgekommen sind, weigert sich die deutsche Bischofskonferenz, deren Sekratariat die Existenz des Schreibens aus Rom lange bestritten hatte, weiterhin hartnäckig, in diesem zentralen Punkt zur Einheit mit der Gesamtkirche zurückzukehren.

Zu den sprachwissenschaftlichen und theologischen Hintergründen des "Für-Alle-Problems" hat P. Michael Wildfeuer eine allgemeinverständliche Darstellung verfaßt, die Sie auf kath-info nachlesen können.

image

S.E. Malcolm Cardinal Ranjith, Erzbischof von Colombo

Kardinal Ranjith erneuert
Verbot der Handkommunion

4. April 2012

In einem ausführlichen Rundschreiben an seinen Klerus hat S.E. Malcolm Cardinal Ranjith rechtzeitig vor den Osterfeiertagen seine Entschlossenheit unterstrichen, die in vielen Gemeinden seiner Diözese eingerissenen liturgischen Mißbräuche zu bekämpfen. Ausdrücklich erinnert er daran, daß die Kommunion in allen Kirchen und Kapellen der Erzdiözese nur an kniende Empfänger und auf die Zunge gespendet werden darf – „das gilt auch für Messen unter freiem Himmel mit einer großen Teilnehmerzahl.“ Weiter schärft der Kardinal seinen Priestern ein, bei der Zelebration die Vorschriften hinsichtlich der Paramente gewissenhaft einzuhalten und alle persönlichen Extravaganzen zu unterlassen: „Es ist der Höhepunkt unserer Identifikation als Priester mit Christus, sich vollständig mit ihm in seinem Erlösungsopfer auf dem Kalvarienberg zu identifizieren. Bei der Priesterweihe hat die Kirche diese Realität durch die Verleihung ‚neuer Gewandung’ sichtbar gemacht, und so sollen wir die Tatsache, daß wir bei der heiligen Messe ‚in Person Christi’ handeln, auch durch die getragenen liturgischen Gewänder zum Ausdruck bringen“

Weitere Abschnitte seines Rundschreibens enthalten Ermahnungen an die Priester, ihrer „Hirtensorge“ gerecht zu werden und verurteilen Bestebungen im politischen Raum, die Gesetze zugunsten einer weiteren Verbreitung der „Seuche der Abtreibung“ zu verändern. Hier der vollständige Text in englischer Sprache.

image

Blick auf die zurückgezogene FassadeBild: John Sonnen

Stationskirche am Dienstag der Karwoche: S. Prisca

3. April 2012

Drei von den römischen Stationskirchen der Karwoche gehören zu den bekanntesten Kirchen der Stadt: St. Johannes im Lateran (Palmsonntag, Gründonnerstag und Karsamstag), Groß-St. Marien (Santa Maria Maggiore, Mittwoch) und die Kirche vom Hl Kreuz in Jerusalem am Karfreitag. Kunstliebhaber kennen auch noch S. Prassede (Karmontag), erstens, weil ihre Mosaiken zu den ältesten erhaltenen in der Stadt gehören, und zweitens weil diese Kirche unmittelbar um die Ecke bei Maria Maggiore liegt. Die Stationskirche vom Dienstag der Karwoche gehört demgegenüber zu den kaum bekannten Kirchen Roms, sie liegt abseits der Touristenstrecken am Südhang des Aventin, und da ihre nicht sonderlich eindrucksvoll wirkende Front auch noch aus der Straßenflucht zurückgezogen liegt, kann man leicht daran vorbeilaufen.

S. Prisca gehört zu den ältesten Titelkirchen der Stadt. Sie geht bis auf das 3. Jahrhundert zurück und soll das Andenken einer gewissen Prisca überliefern. Wobei es da nicht allzuviele Gewissheiten gibt: Eine Tradition sieht in ihr jene Prisca oder Priscilla, die zusammen mit ihrem Mann Aquila zu den Freunden und Wohltätern des hl. Apostels Paulus gehört und ihn von Korinth nach Rom begleitet haben soll. Daran kann man mit guten Gründen zweifeln: Es ist schwer vorstellbar, daß eine Zeltmacherfamilie mit Migrationshintergrund sich in dieser seinerzeit sehr beliebten Wohngegend hätte ansiedeln können.

image

Der Innenraum im barocken GewandBild: Wikimedia

Eine andere und nicht ganz so unwahrscheinliche Tradition sieht als Ursprung dieses Titulus die Hauskirche einer Märtyrerin Prisca, die im 3. Jh. an der Straße nach Ostia hingerichtet und später auf ihrem Besitztum bestattet wurde. Vielleicht gehört S. Prisca aber auch zu den vielen römischen Kirchen, die nach Überwindung des Heidentums in den Mauern früherer Tempel errichtet wurden: Ein Teil der Grundmauern scheint zu einem früheren Dianatempel oder Nymphäum aus dem 2. Jh. zu gehören, an anderer Stelle wurden unter der Kirche Reste eines Mithräums ausgegraben. Früheste eindeutig christliche Spuren – ein Oratorium mit Fresken der Apostel – stammen aus dem 4. Jahrhundert.

Eine im 7. Jahrhundert auf den alten Mauern errichtete typisch römische dreischiffige Basilika wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach renoviert und modernisiert. Im 17. und 18. Jahrhundert erhielten der Innenraum und die Fassade ihr heutiges barockes Aussehen. Der Raumeindruck insgesamt wurde dabei kaum verändert, und tatsächlich stecken in den heute sichtbaren gemauerten Pfeilern auch noch die Marmorsäulen des Baus aus dem 7. Jahrhundert. Der Volksaltar steht heute ziemlich genau an der Stelle, an der sich früher der Abgang zu einer (teilweise erhaltenen) Confessio oder Krypta befunden hat. Einer Wiederherstellung der ursprünglichen Anlage zu gegebener Zeit dürfte nichts im Wege stehen.

image

Der Weg in den liturgischen Minimalismus

2. April 2012

Der im vergangenen Jahr verstorbene ungarische Liturgiewissenschaftler László Dobszay hat die „Reform“ der Karwochenliturgie in seinem Buch über die Reformen Bugninis ausführlich untersucht. Über die Liturgie des Palmsonntags schreibt er u.a.:

Zitat:Es ist festzuhalten, daß es im Römischen Ritus keinen anderen Zeitabschnitt gibt, der so viele Elemente von den Gebräuchen der Kirche von Jerusalem übernommen hat wie die Karwoche. Die bildhafte Kraft einiger ihrer liturgischer Aktivitäten (z.B. die Riten des Palmsonntags) oder die Überreste der Verehrung der heiligen Stätten und Reliquien (z.B. am Karfreitag) breiteten sich von Jerusalem aus in der ganzen Kirche aus und gewährleisteten, daß keiner vom unmittelbaren (nachgerade physischen) Kontakt mit den heiligen Geheimnissen ausgeschlossen wäre. Das mag daher rühren, daß die Römische Liturgie sich nicht mit Worten zufrieden gibt, sondern an diesen heiligen Tagen den Ausdruck in sichtbaren Symbolen und dramatischen Handlungen sucht. Indem sie so die Sphäre der Worte überschreitet, drückt sie gleichzeitig eine theologische Sichtweise aus, nach der die Liturgie mehr ist als ein lehrhaftes, anspornendes oder gedenkendes Erinnern: Sie ist ein Akt des Mysteriums, in dem sich unter dem Schleier äußerer Handlungen die Realitäten der Erlösung in der Gegenwart verwirklichen.(...)

In dieser Hinsicht stellte der Ritus Curiae (d. h. der vortridentinische Gebrauch am päpstlichen Hof) und dann natürlich auch der Tridentinische Ritus bereits einen beträchtlichen Niedergang dar. Im Leben der Priester der päpstlichen Kammern fehlten sowohl die Voraussetzungen als auch die pastoralen Anreize für die vielfarbige Umsetzung einer solchen „bildhaften“ Liturgie. (...) Dieser bereits reduzierte tridentinische Ritus bildete nun den Ausgangspunkt für die Reformen der Bugnini-Liturgie. Die Neuerungen brachten weitere Verarmung, teilweise durch Vorgaben, teilweise durch Freistellung ad libitum, und führten so immer weiter in den liturgischen Minimalismus."

Im Jahr 2009 haben wir die Kapitel von „The Bugnini-Liturgy and the Reform of the Reform“ zur Karwoche mit freundlicher Genehmigung des Autors übersetzt und auf Summorum-Pontificum veröffentlicht. Hier die entsprechenden Seiten:

Der alte Ritus der Palmweihe – eine „Missa sicca“

1. April 2012

image

Einzug in Jerusalem von Giotto di Bondone

Aus den insgesamt noch weitaus umfangreicheren Ausführungen des sel. Ildefons Schuster zur Palmsonntagsliturgie in seinem Liber Sacramentarum übernehmen wir die wesentlichen Abschnitte zur Palmenweihe(Bd. III, S. 185 f. ).

Zitat: DIE PALMENWEIHE gibt uns ein Bild der altchristlichen Versammlungen, d. h. jener Gottesdienste, die nur aus Psalmengebet, Unterweisung der Gläubigen usw. bestanden, auf die jedoch das hl. Opfer nicht folgte. Einen solchen Gebetsgottesdienst nahmen die Christen in apostolischer Zeit aus den Synagogen der Diaspora herüber. Die Prozession mit Olivenzweigen hatte in Jerusalem ihren Ursprung, wie die Pilgerin Aetheria am Ausgang des 4. Jahrhunderts bezeugt. Im Abendlande hielt man schon von Anfang an die Ölzweige bei der Lesung des Evangeliums in der Hand. Später kam in Gallien ein besonderer Segen hinzu, nicht über die Zweige, sondern über die Personen, welche den Worten des Evangeliums gemäß Palmen trugen. Die Prozession vor der hl. Messe verlieh den Zweigen eine solche Auszeichnung und Bedeutung, daß sie schließlich die priesterliche Segnung erhielten.

Nach den Ordines Romani des 14. Jahrhunderts werden die Palmen vom Kardinal von St. Laurentius geweiht und von Klerikern in das Patriarchium, und zwar in die Kapelle des hl. Silvester gebracht. Hier verteilen die Akolythen der vatikanischen Basilika die Zweige an das Volk. Der Klerus erhält die Palmen aus den Händen des Papstes im Triklinium Leos III. Nach der Verteilung bewegt sich die Prozession zur Erlöserkirche. Im Portikus angekommen, nimmt der Papst auf einem Throne Platz, die Türen der Basilika sind noch verschlossen. Nun stimmt im Innern der Kirche der Primicerius der Sänger und der Prior der Basilika mit ihrer Assistenz den Hymnus Gloria, laus et honor an, der auch heute noch in der Liturgie verwendet wird. Ist der Gesang beendet, so öffnen sich die Tore und in feierlichem Zuge tritt man in die Kirche ein, um mit dem hl. Opfer das große Drama der Erlösung zu beginnen (…)

Die Palmenweihe beginnt mit dem INTROITUS (Mt 21, 9): „Hosanna dem Sohne Davids l Hoch gelobt, der da kommt im Namen des Herrn 1 König Israels, Hosanna in der Höhe l" Mit diesem Zuruf wird heute der Messias begrüßt von den Heiden, den Kindern, dem einfachen Volke und den Ungebildeten. Die Führer der Juden aber halten sich fern. Darum verstößt der Heiland die verstockten Juden und wendet sich an die Heidenvölker, die ihn freudig als ihren Erlöser und Gott anerkennen. Doch die Barmherzigkeit des Herrn ist unerschöpflich: auch Israel wird gerettet, sobald es seinem Erlöser entgegenzieht und mit dem Psalmisten und den Kindern singt: „Hochgelobt, der da kommt im Namen des Herrn."

Dieses Bekenntnis des Glaubens an den Messias war Jesus überaus wohlgefällig; darum sollen auch wir es mit großer Andacht beten. Die Kirche erneuert es täglich im feierlichsten Augenblick der hl. Messe, bevor Jesus auf das Wort des Priesters als Opfer auf unsere Altäre herniedersteigt.

SEGEN ÜBER DAS VOLK: „Gott, dem verehren und lieben Gerechtigkeit ist, mehre in uns die Geschenke deiner unaussprechlichen Gnade. Im Tode deines Sohnes gabst du uns die Zuversicht, das zu erhoffen, was uns der Glaube zeigt: laß uns durch seine Auferstehung dahin gelangen, wohin unsere Sehnsucht zieht." Die Form des Gebets ist feierlich, sein Inhalt klar und gemessen: Jesu Tod ist die causa meritoria unseres Heils, seine Auferstehung die causa exemplaris, denn der verherrlichte Heiland läßt auf die Glieder seines mystischen Leibes die Heiligkeit und Glückseligkeit überströmen, die ihn selbst als das Haupt dieser Gemeinschaft am Tage seines Sieges über Tod und Sünde erfüllt.

LESUNG (2 Mos 15, 27; 16, 1-7). Die Erzählung vom Aufruhr der Juden gegen Moses (...) wurde in der gallikanischen Liturgie erst im Mittelalter eingeführt, und zwar, weil darin Wasserquellen und Palmen vorkommen, in deren Schatten das auserwählte Volk sich lagerte. Die Juden, die in so wunderbarer Weise aus der Knechtschaft Ägyptens herausgeführt worden waren, murren wider den Herrn und sehnen sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurück. Sie wurden dadurch zum Vorbild für ihre Söhne, die einst den wahren Moses, den Befreier aus der Sklaverei der Hölle, gerade in dem Augenblicke verstießen und töteten, als er sein Leben zur Erlösung für sie hingab."

Soweit der Sel. Ildefons. An einer Stelle erscheint noch eine Ergänzung angebracht: Der Ritus der Palmweihe insgesamt folgt weitgehend dem einer Feier der hl. Messe. Das Hauptgebet der Palmweihe entspricht in seiner Form exakt einer Präfation auf die alledings kein Kanon folgt, sondern eine ähnlich umfangreiche und altehrwürdige Sammlung von Weihegebeten. Deren Höhepunkt und Abschluss bildet dann die eigentlich Segnung der Palmen, die damit als eine „Konsekration“ von Sakramentalien gekennzeichnet wird. Seit dem frühen Mittelalter bürgerte sich für Weihegottesdienste dieser Art die Bezeichnung als „Missa Sicca“ ein. Diese Bezeichnung wurde im Zug der nachtridentischen Reformen „abgeschafft“ - die Sache selbst hat sich in der Palmweihe weitgehend erhalten.

Das heißt: Bis zur „Reform“ von 1955. Bei dieser Gelegenheit wurde der überlieferte Ritus komplett ausgelöscht. Die Segnung der Zweige findet sofort zu Beginn einer extrem kurzen Zeremonie statt, der man ansieht, daß die Sache den Liturgen wohl irgendwie peinlich war. Dem folgt das Absingen von Psalm 23 (teilweise) und Psalm 46, und schon sind wir bei dem nun als Evangelium verlesenen Bericht über den Einzug in Jerusalem, der früher als Antiphon die Prozession eröffnete. Das wars.

1970 musste an dieser Schrumpfform dann auch nicht mehr viel reformiert werden. Allerdings wurde die Segensformel, bei der 1955 noch davon die Rede war, das Vok Gottes möge „den Sieg erstreiten über den Feind“, pelagianisiernd neutralisiert: „Lass uns in Christus die Frucht guter Werke bringen“.

Es ist schwer vorstellbar, daß dieses Zerstörungswerk von 1955 auf Dauer Bestand haben sollte.