News aus dem wilden Westen
- Details
- 05. Juni 2014
Wenn ein Konvent der Karmeliterinnen mehr als 20 Mitglieder hat, geht es ans Teilen: dann wird eine Gruppe von Nonnen ausgesandt, um eine neue Niederlassung zu gründen. Der Karmel von Valparaiso in Nebraska hat schon zwei solche Aussendungen hinter sich – mit der jüngsten gingen Ende 2012 fünf Ordensfrauen nach Oakland, Californien. Die Schwestern wohnen und beten dort in einem ihnen für begrenzte Zeit überlassenen Jagdhaus, und die provisorisch eingerichtete Kapelle sieht in weiten Teilen mehr nach western style als nach Frömmigkeit aus. Eben dort feierte jetzt P. Peter Junipero Hannah, O.P , einer von vier am 31. Mai geweihten Neupriestern in der Westprovinz der amerikanischen Dominikaner, seine Primiz im traditionellen Eigenritus der Dominikaner. New Liturgical Movement bringt eine Reihe bewegende Bilder von dieser Messfeier; mehr über die Karmeliterinnen von Oakland findet man auf The Catholic Voice – das ist die Online-Ausgabe der Diözesanzeitung von Oakland.
Wir fragen uns manchmal, warum auf Summorum Ponrificum so viel mehr Nachrichten aus Nordamerika erscheinen als aus allen anderen Teilen der Welt. Natürlich ist die Netz-Afffinität in USA und Kanada größer als anderswo – wer etwas zu sagen oder zu zeigen hat, geht ins Netz. (Die Karmeliterinnen selbst übrigens nicht – die konzentrieren sich aufs Beten.) Dann gibt es die Sprachbarrieren, Französisch geht ja noch, aber bei Italienisch wird es schon schwierig. Aber das ist es nicht alleine, und auch die relativ hohe Zahl von Katholiken, 78 Millionen in USA, 13 Millionen in Kanada, zusammen also mehr als 90 Millionen und damit gut drei mal soviel wie in Deutschland und Österreich mit zusammen knapp 30 Millionen, ist sicher nicht der entscheidende Faktor. Die Amerikaner tun einfach mehr, im guten wie im schlechten übrigens. Die Missbräuche und Verirrungen dort sind glücklicherweise nicht unsere Sorge, wir halten uns an die guten Vorbilder. Im deutschen Sprachraum regiert bei denen, die uns nahestehen, oft eine solche Lethargie und eine solche Atmosphäre der Mutlosigkeit und Einschüchterung, daß man selbst dann, wenn etwas Berichtenswertes geschieht, außerhalb des Kreises der Mitwirkenden nichts davon erfährt.