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Die 6. Woche

Bild: the RemnantIn der Welt der Fakten, so will es aussehen, ist in der vergehenden Woche wenig geschehen. In der Welt der Worte umso mehr – das macht unseren Bericht nolens volens zu einer Art Presseschau, wie üblich mit einem Schwergewicht bei angelsächsischen Publikationen.

Hauptthema war wie schon seit Wochen die Unruhe um Amoris laetitia, und worum es dabei geht, wird von Woche zu Woche klarer: „Wir sind Zeugen eines schleichendes Schisma“ sagt dazu Msgr. Nicola Bux, früherer Consultor der Glaubenskongregation, im Interview mit Alberto Carosa für den Remnant. Die theologische Wurzel des Schismas erkennt Bux in der – nicht zuletzt von Kardinal Kasper betriebenen – Hinwendung des aktuellen Pontifikats zur protestantischen Theologie Moltmanns, näher ausgeführt im Gespräch mit Edward Pentin vom National Catholic Register.

Zweites Thema ist die durch den päpstlichen Auftrag zur Revision von Liturgiam authenticam neu entfachte Diskussion um die Liturgie. Ein erster damit verbundener Versuch zur Aufweichung des Alten Ritus wurden hier schon benannt. Die wirklichen Progressiven sehen die Zeit für gekommen, die Revolution nun über das bereits mit dem Novus Ordo Pauls VI. erreichte Stadium hinauszutreiben, wie der Religions-Didaktiker Nicholas Senz in seiner Auseinandersetzung mit Thesen zur angeblich erforderlichen „zeitgemäßen Neuübersetzung“ der Messtexte darlegt.

Aus dem römischen Epizentrum des Erdbebens kommen weitere unheilkündende Geräusche. Der von Papst Franziskus gerne mit dem Hl. Geist verwechselte Herausgeber der Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica, Antonio Spadaro S.J., hat dort einen Text veröffentlicht, den Sandro Magister als Versuch wahrnimmt, die vom Papst bislang verworfene Idee einer Frauenordination doch wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Der Papst selbst hat in einer seiner inzwischen zur Routine gewordenen Priesterbeschimpfungen zu Protokoll gegeben, daß es ihm Sorgen bereitet, wenn eine Gemeinschaft eine höhere Zahl von Berufungen meldet: Das seien Restaurationisten, die Sicherheit versprächen, aber nur Starrheit böten, abstrakte Lehrsätze, ungeeignet, mit den vielfältigen Grau- und Zwischentönen der realen Lebenswirklichkeit im Sinne der wahren Lehre des Evangeliums umzugehen.

Mit dieser Art von Flexibilität findet Franziskus den Beifall von Kräften, die bislang der Kirche nur in einem Verhältnis tiefempfundener gegenseitiger Abneigung verbunden waren. Der Vordenker der weltweiten Bestrebungen zur Bevölkerungskontrolle und unlängst in die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften berufene (Sozial-)Biologe Paul R. Ehrlich (Autor von ‚Die Bevölkerungsbombe‘, deutsch 1973) zeigt sich gegenüber LifesiteNews begeistert: „Ich bin fasziniert von der großartigen Richtung, in die der neue Papst die Kirche lenkt.“

Die hier in den beiden letzten Verweisen zitierte Lifesite-News entwickelt sich immer mehr zu einem der wichtigsten Informationsquellen für glaubenstreue Katholiken. In der Erwartung, daß der Verlag uns das als „fair use“ durchgehen läßt, präsentieren wir hier den sonst nur eingetragenen Beziehern zugänglichen E-Mail-Newsletter mit Spitzenthemen der Woche.

Zuletzt noch ein Hinweis auf einen Beitrag von Armin Schwibach auf kath.net, der sich mit den Veränderungen der katholischen Blogger-Szene von Benedikt zu Franziskus beschäftigt. Abgesehen von dem etwas unpassenden Zungenschlag, der in der Überschrift zum Ausdruck kommt, kann man dem meisten durchaus zustimmen.

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