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Die 13. Woche

Bild: rosy auf pinterestWas für eine Woche! Alle Massivholzköpfe in der katholischen Welt haben sich zusammengetan, um dafür zu sorgen, daß diese Welt immer schneller auf die Größe eines römischen Stadtstaates zusammenschrumpft – angefangen bei Papstgünstling und Ungeist-Schreiber Spadaro, der meinte, seinem Chef einen Gefallen zu tun, wenn er ein Photo von der Inanspruchnahme eines Baustellenklos durch Seine Heiligkeit gleich in die ganze Welt twitterte. Und das war keine Fake-News, wie sie neuerdings auch im kirchlichen Umfeld gezielt eingesetzt werden – z.B. von einer neu aufgetauchten Gruppierung „Anonimi della Croce“, die hauptsächlich Gläubige der Tradition verwirrt hat. Die Anonimi machen sich die Tatsache zunutze, daß im aktuellen Chaos alles denkbar erscheint und setzen frei erfundene Meldungen in die Welt, die das – leider Gottes natürlich ebenfalls vorhandene – Skandalisierungsbedürfnis von Konservativen perfekt bedienen. Also Vorsicht, diese Quelle ist keine

Perfekt das Skandalisierungsbedürfnis bediente auch Fr. Hunwicke mit seiner Meldung zum 1. April, in der er ausgerechnet den Großmufti von Kairo harte Kritik an der Karwochenliturgie des überlieferten Ritus üben ließ: Die schlimme Geschichte vom Pharao, dessen Verfolgung der Israeliten im Roten Meer so spektakulär gestoppt wurde, sei eine Diskriminierung und Beleidigung der Vorfahren des Ägyptischen Volkes. Und der schlimme Hunwicke setzte noch eins drauf, in dem er die erfundene Geschichte mit einer ebenso erfundenen Meldung garnierte, die Bischofskonferenz von England und Wales habe sich mit dem Obermufti solidarisiert und verlange eine Revision der traditionellen Bücher. 

Der gute alte Juvenal meinte, es sei schwierig, keine Satire zu schreiben – ach der Ahnungslose in seinem idyllischen Zeitalter! Inzwischen ist es fast unmöglich, eine Satire zu schreiben, die auch morgen noch eine ist. Warten wir's nur ab.

In der Grauzone zwischen Fake-News und Recherche dürfte sich auch eine zunächst von der BILD-Zeitung aufgebrachte Story handeln, daß am Grunde der Auseinandersetzungen bei den Maltesern eine 30-Millionen Spende nicht ganz klarer Herkunft liege, über deren Weißwaschung und künftige Verwendung es wohl zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sei – so Sandro Magister und andere, die auf Bemühungen der neuen Ordenführung verweisen, gerichtlich gegen die Verbreiter dieser Nachricht vorzugehen - aber nur gegen die Kleinen.

Keine Fake-News sind dagegen die „Zwischenrufe im Wahljahr 2017“, die die deutsche Bischofskonferenz als Pressemeldungen in die Welt sendet.  So geht Staatskirche.

Und danach nehmen wir eine scharfe Kurve zum akademischen Bereich, aus dem in der 13. Woche zwei Nachrichten an unsere aus Selbsterhaltungstrieb eigentlich bewußt auf „Nicht-Empfang“ gestellten Ohren drangen: An der State University von Iowa mussten Geschichtsstudenten eine Darstellung der Terroranschläge vom 9/11 aus der Perspektive von Al Qaida anfertigen – man übt halt schon einmal die Gesten der Unterwerfung. Und die postkatholische Universität Löwen leitete Maßnahmen gegen einen Hochschullehrer ein, der Abtreibung als Mord bezeichnet hatte: Für die hochwohllöbliche Alma Mater sei Abtreibung ein fundamentales Menschenrecht und stehe als unverzichtbarer Bestandteil der universitären Wertebasis außerhalb jeder Kritik. 

Ganz soweit mit den Neuen Werten des Neuen Menschen in seiner Neuen Zeit ist man in Rom noch nicht, aber es besteht Grund zur Hoffnung: Selbstverständlich wurde der Luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel bei seinem Besuch beim Papst ganz offiziell von seinem Ehemann begleitet – noch Papst Benedikt hatte diplomatisch und protokollarisch gangbare Wege gesucht und gefunden, dieser Anerkennung der „Ehe für alle“ auszuweichen.

„Wo bleibt das Positive, meine Herren?“ pflegte der Alte vom Rheine seinerzeit die Journalisten (damals noch ganz ohne -innen) gelegentlich zu fragen. Die wahrhaft aufrüttelnde Rede, die Kardinal Sarah in Herzogenrath verlesen ließ, wurde hier bereits erwähnt. Ansonsten gab es noch in Cincinnati die Errichtung eines „birituellen“ Oratoriums - die USA sind tatsächlich immer noch und in jeder Hinsicht das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Um das Positive positiv sein zu lassen, verschieben wir unsere Gedanken über die Problematik einer Biritualität in einem Oratorium im Kleinen oder in der Kirche im Großen auf ein ander Mal.

Trotz allem: Kommen Sie gut in die neue Woche!

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