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Die 17. Woche

Noch einen Tick irrer als sonst ging es zu in der 17. Woche – mit der das erste Drittel des Jahres 2017 bereits zu Ende gegangen ist. Das Domradio Köln, das sich seit der Amtsübernahme des neuen Erzbischofs immer lautstärker um die Rolle des Vorsängers im Narrenchor bewirbt, verbreitet als neue wissenschaftliche Erkenntnis, was aufgeklärte Christusleugner schon seit 200 Jahren predigen „Religionen viel ähnlicher als bislang angenommen“. Diesmal verkündet die bahnbrechende Erkenntnis der Münsteraner Spezialist für „interkulturelle Theologie“ Perry Schmidt-Leukel, den es besonders beeindruckt hat, daß die Religionen „einander mit Blick auf ihre jeweilige interne Vielfalt“ so ähnlich seien.

Vielleicht interessiert es ja deshalb hierzulande auch keine kirchlich besoldete Seele, daß der immer noch und jetzt erst recht Europa-Kandidat Erdogan sämtliche christlichen Kirchen in Diyarbakir – das waren immerhin 6 – beschlagnahmt und zu Eigentum des sich rapide islamisierenden Staates erklärt hat. (Quelle) Macht doch alles keinen Unterschied.

Etwas genauer hingeschaut hat allerdings aus Anlaß der päpstlichen Ägyptenfahrt Sandro Magister. Er berichtet unter anderem über die Ergebnisse einer Studie des renommierten Umfrage-Instituts „Pew-Center“ in den Usa, das herausgefunden hat, daß nicht nur 81 Prozent der modernen Ägypter ehebrecherische Frauen zu Tode steinigen wollen, sondern daß sich 74% die Scharia als staatliches Grundgesetz wünschen und ein ebenso hoher Prozentsatz dieses Gesetz auch auf Nicht-Mohammedaner anwenden möchte.

Aber wehe, es sagt einer „Wir sind nicht Burka“. 

In der Kathedrale von Rio de Janeiro wurden letzte Woche unter großer Anteilnahme der Medien und vom Erzbischof höchstselbst die adoptierten halbwüchsigen Kinder eines Homo-Paares getauft. Nun ist die Kindertaufe eine gute Tradition der Kirche, und sie spendet sie allen, wenn die Eltern dies begehren – freilich nicht ohne sich vorher davon zu überzeugen, daß diese auch die Gewähr bieten, die Kinder im katholischen Glauben zu erziehen, oder, bei Älteren, daß diese Erziehung ihr Ziel erreicht hat. Aber vielleicht reicht es dazu neuerdings aus, wenn man eine Vishnu-Statuette im Haus hat – Prof. Schmidt-Leukel, klären Sie das bitte mit der Autorität des akademischen Lehramts.

Zu dem ganzen Durcheinander passt vielleicht ganz gut, daß die Kollegen von Tradition und Glauben letzte Woche mit der Wiedergabe eines größeren Textes über „Die Gnosis als neue Religion“ von Pietro Leone begonnen haben. Nach der ersten von 6 Folgen geben wir noch keine direkte Empfehlung ab – aber vielleicht lohnt es sich, die Sache im Auge zu behalten.

Was war sonst noch? Die „Herder Korrespondenz“ verschickte einen Fragebogen zu einer Umfrage, um ihre Leser im Glauben „gegen Rechts“ zu bestärken, dessen Einfalt nur von seinem unbedingten Willen zur Manipulation übertroffen wurde. Deutschbischof Bode rief – dem Domradio war es wichtig – dazu auf, den Immobilienbesitz der Kirche zu erhalten und zu mehren und ein zeitgemäßes Gebäudemanagement zu praktizieren. Ahnt man, daß das Ende der Volkskirche auch das Ende der Kirchensteuer mit sich bringen wird – zumindest hinsichtlich ihres enormen Volumens? Und der hier und da mit Andacht begangene „Tag der Diakonin“ (29. April) bot den üblichen Verdächtigen und Verdächtiginnen , Zentralkomitee inklusive, wieder einmal Gelegenheit, endlich den Zugang der Frauen zu „den Weiheämtern“ (Plural!) zu fordern – die Geduld der Frauen sei „nahezu erschöpft“. Ob sie nun die Nukleare Option ziehen?

Wo bleibt das Positive? Sacerdos Viennensis erinnert in einer trotz ihrer Knappheit sehr eindrucksvollen Auflistung seiner Lebensleistung an „Papst Pius V., den Retter Europas vor der Herrschaft der Türken“, der am 1. Mai 1572 in die himmlische Heimat eingegangen ist. Bei Gott ist kein Ding unmöglich.

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