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Bischof Huonder verläßt Chur

Bild: Diözese churMit dem 20. Mai ist der Rücktritt von Bischof Huonder, den dieser bereits vor 2 Jahren erstmals angeboten hatte, vom Papst angenommen und wirksam geworden. Als Apostolischer Administrator wird der aus der Schweiz stammende frühere Bischof von Reykjavik, Peter Bürchel, die Diözese bis zur Ernennung eines Nachfolgers leiten.

Bischof Huonder selbst wird, wie hier und anderswo bereits im Januar zu lesen war, seinen Wohnsitz ab sofort im Institut St. Maria in Wangs, Kanton St. Gallen nehmen. Bischof Huonder erklärte dazu:

„Dieses Institut gehört zur Priesterbruderschaft St. Pius X. Im Sinne von Papst Franziskus werde ich mich bemühen, dort zur Einheit der Kirche beizutragen, indem ich nicht ausgrenzen, sondern unterscheiden, begleiten und integrieren helfen möchte.“

In einem Kommunique, das gestern gemeinsam vom SSPX-Generaloberen P. Davide Pagliarini und Bischof Huonder veröffentlicht wurde, heißt es dazu weiter:

„Absicht und Zweck dieses Schrittes bestehen allein darin sich dem Gebet und dem Schweigen zu widmen, ausschließlich die traditionelle Messe zu feiern und für die Tradition zu wirken. (…) Die Priesterbruderschaft St. Pius X. würdigt die mutige Entscheidung von Bischof Huonder und freut sich, ihm den geistlichen und priesterlichen Rahmen anbieten zu können, den er sich  so sehr wünscht. Mögen andere diesem Beispiel folgen um ‚alles in Christus zu erneuern‘“. (Quelle der Zitate)

Wie sich dieses Zusammenwirken für die Rückgewinnung der Tradition, in der Bischof Huonder nach eigenem Bekunden „das einzige Mittel zur Erneuerung der Kirche“ sieht, praktisch gestalten wird, bleibt abzuwarten. Das Potential ist jedenfalls beträchtlich.

Kreise, die der Schweizer Staatskirche nahestehen, reagieren jedenfalls beunruhigt. Auch das unter der Bezeichnung katholisch.de geführte Sprachrohr der deutschen Progressisten beteiligt sich an Versuchen, die offenbar in Absprache mit dem Vatikan getroffene Wahl des Wohnsitzes ins Zwielicht zu rücken. Bemerkenswert dabei ist wieder einmal – wie so oft – die Tendenz der „offiziösen“ Stimmen, die Intelligenz und das Unterscheidungsvermögen ihrer Leser zu unterschätzen. Während das Bistum Chur lediglich hatte verlauten lassen, Bischof Huonder werde künftig Kontakt zwischen Rom und der Priesterbruderschaft halten und pflegen, verbreiteten sie ein angebliches „Dementi“ des vatikanischen Presseamtes, dort sei „kein offizieller Auftrag der Glaubenskongregation an den Bischof“ bekannt.

Den hatte auch niemand behauptet, ganz abgesehen davon, daß das neuformierte Presseamt oft als letztes erfährt, was per formloser Absprache in den Gemächern des Hauses St. Martha in die Wege geleitet wird. In dem nun mächtig einsetzenden Gerangel um die Bestimmung eines Nachfolgers für einen der wenigen glaubenstreuen Bischöfe der Schweiz wird das nicht die letzte irreführende Meldung gewesen sein.

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