Archiv März 2010
Aktuell:
Bild: AFP
Der Missbrauch mit dem Missbrauch
31. 3. 2010
Auf dem Höhepunkt der Welle von berechtigten und unberechtigten Mißbrauchsbeschuldigungen gegen Priester und Einrichtungen der Kirche hat Martin Mosebach sich eine Frage gestellt, deren Beantwortung entscheidend sein könnte für die Entwicklung, die die Institution Kirche hierzulande in den nächsten Jahren nehmen wird: Wie kommt es, daß solche Fälle gerade in den Jahren nach dem 2. Vatikanischen Konzil in so häufig vorgekommen sind? Seine Antwort – gegeben in einem äußerst lesenswerten Interview mit „The European“ - läßt nichts an Deutlichkeit zu wünschen:
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil legten die meisten Priester die Priesterkleidung ab, sie hörten auf, täglich die Heilige Messe zu feiern und sie beteten nicht mehr täglich das Brevier. Die nachkonziliäre Theologie tat alles, um das überlieferte Priesterbild vergessen zu lassen. Alle Institutionen, die einem Priester auf seinem schwierigen und einsamen Lebensweg Hilfe geleistet hatten, wurden in Frage gestellt. Was Wunder, wenn viele Priester in diesen Jahren sich nicht mehr in überlieferter Weise als Priester empfinden konnten. Die priesterliche Disziplin, die gezielt verdrängt worden ist, wurde sehr weitgehend im Konzil von Trient formuliert. Auch damals war es darum gegangen, einer Verkommenheit des Klerus zu wehren und das Bewußtsein von der Heiligkeit des Priesteramtes neu zu wecken. Es ist schön, wenn jetzt die Amtsträger der Kirche die Opfer der Missetaten um Vergebung bitten, aber noch wichtiger wird es sein, die Zügel der Disziplin im Sinn des Konzils von Trient wieder anzuziehen und zu einem Priestertum der katholischen Tradition zurückzukehren.
Diese Rückkehr zu einem „Priestertum der katholischen Tradition“ identifiziert Mosebach als einen wichtigen Bestandteil des Reformprogrammes von Papst Benedikt, dessen Zentrum die Wiederherstellung der Liturgie ist:
Benedikt XVI. sieht eine seiner Hauptaufgaben darin, das Wesen der Kirche wieder deutlicher sichtbar zu machen – den Katholiken, und dann auch den Nicht-Katholiken. Der Papst weiß, da die Kirche unauflösbar an ihre Tradition gebunden ist. Kirche und Revolution sind unversöhnliche Gegensätze. Er versucht, dort einzugreifen, wo das Erscheinungsbild der Kirche durch einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit verzerrt wird. Die Kirche hat eben, wie ihr Stifter, zwei Naturen: eine historische und eine überzeitliche. Sie darf nicht vergessen, woher sie kommt, und sie darf nicht vergessen, wohin sie geht. Damit tut sich speziell die Kirche im Westen gegenwärtig schwer: Sie hat weder einen Sinn für ihre historische Gewachsenheit noch für ihr Leben in der Ewigkeit.
Genau damit stellt sich der Papst all den Kräften innerhalb der Kirche entgegen, die die Kirche aus der Tradition lösen und auf den breiten Weg der Anbiederung an die Zeitgeister und der Selbstsäkularisierung zwingen wollen.
Einer der prominentesten amerikanischen Vertreter dieses Weges ist der in seiner Medienpräsenz etwa mit Hans Küng vergleichbare Jesuit Richard McBrien. In Newsweek hat er sich nun in einem langen Artikel hoffnungsfroh dahingehend eingelassen, daß die nicht abreißende Serie der Enthüllungen (und Verleumdungen, nicht zu vergessen) die Stellung des Papstes so schwächen werde, daß dieser sein Programm der Wiedergewinnung der katholischen Identität nicht fortsetzen kann. In Ausschnitten:
Nun steht als die moralische Autorität des Papstes in Zweifel. Wenn noch mehr Fälle herauskommen, werden seine Morallehren die gewöhnlichen Katholiken kaum noch überzeugen. Aus der Gleichgültigkeit gegenüber seinen Absichten würde wahrscheinlich offener Widerstand. Benedikt könnte – von den allerkonservativsten abgesehen - weniger unentschiedene Katholiken auf seine Seite ziehen.
Die Schädigung der moralischen Autorität Benedikts XV: würde wahrscheinlich auch seine Fähigkeit beeinträchtigen, seine konservativen liturgischen Vorstellungen in der Weltkirche durchzusetzen. Das 2. Vatikanum und der verstorbene Papst Paul VI. waren strikt dagegen, zwei liturgische Riten in der Römisch katholischen Kirche nebeneinander bestehen zu lassen – einen in der Umgangssprache für die Mehrheit der Katholiken und einen noch auf Latein für eine zutiefst konservative Minderheit. Die Reformen des 2. Vatikanums führten zur Umwendung der Altäre , um so die aktive Beteiligung der Laien (...) zu stärken. Benedikt lehnt diese Reformen ab und ist darauf aus, den Altar wieder von der Versammlung abzuwenden, die Messe auf Latein zu fördern, die eucharistische Anbetung zu verbreiten (...) und neue und umstrittene Übersetzungen der Texte für die Messe und andere Sakramente einzuführen, die viele als literarisch und exaltiert betrachten.
Jede dieser Veränderungen – man spricht dabei oft von einer Reform der Reform – bedarf zu ihrer Durchsetzung eines gewissen politischen Kapitals und beträchtlichen Respekts, selbst wenn der nur widerspenstig gezollt wird. Aber mit jedem Tag dieses Skandals und mit jeder Enthüllung wird dieser Papst mehr beschädigt, und als Kollateralschaden werden auch seine politischen Vorhaben eingeschränkt.
Der Wunsch, daß dieses so geschehe, ist unverkennbar, der Aufruf, täglich neu zu „enthüllen“, was oft längst bekannt oder kaum enthüllenswert ist, ist unüberhörbar. Die Verzweiflung der Altrevolutionäre, die den Zusammenbruch ihrer Illusionen erleben müssen, könnte kaum größer sein.
Papst Paul VI. nach seiner Krönung 1963
40 Jahre neues Missale
26. 3. 2010
Am 26. März 1970 erschien die erste (lateinische) Ausgabe des römischen Messbuchs für den neuen Ritus, der genau ein Jahr vorher feierlich verkündet und für den 1. Adventssonntag 1969 in Kraft gesetzt worden war. Allerdings wurde der Novus Ordo Missae von Anfang an fast ausschließlich in den Nationalsprachen gefeiert, und bis die ersten approbierten Übersetzungen herauskamen, sollte es noch Jahre dauern. Die erste deutsche Ausgabe erschien zum 1. Fastensonntag 1976. Da war nach einem Jahrzehnt der „Zelebration“ von Selbstgeschriebenem aus dem Ringhefter die Bindungskraft aller römischen Vorgaben bereits unheilbar geschädigt.
Allein diese äußeren Umstände des Erlasses der weit über die Vorgaben und Ermahnungen („Schließlich sollen keine Neuerungen eingeführt werden, es sei denn, ein wirklicher und sicher zu erhoffender Nutzen der Kirche verlange es.“ (SC 23)) des 2. Vatikanischen Konzils hinaus neu entworfenen Liturgie zeigen die ganze Zweifelhaftigkeit dieses von unbedingtem Neuerungswillen, Verachtung der Tradition und vielerlei persönlichem Ehrgeiz angetriebenen Projektes.
Keines der seinerzeit proklamierten Ziele konnte erreicht werden. Der bereits Beginn der 60er Jahre einsetzende Rückgang der Zahl der Gottesdienstbesucher ging ungebremst - viele meinen: verstärkt - weiter, die Selbstsäkularisierung der Kirche machte große Fortschritte, das Glaubensbewußtsein selbst der kleinen Minderheit ehemals „katholischer“ Länder, die heute noch an „Eucharistiefeiern“ teilnimmt, hat in alarmierendem Ausmaß abgenommen. Der Glaube an die Realpräsenz Christi im Sakrament des Alteres ist heute Sache einer Minderheit in der Minderheit.
Einen kritischen, wenn auch notgedrungen unvollständigen, Rückblick des Freiburger Theologen Helmut Hoping veröffentlicht die Tagespost dieser Woche unter dem Titel „Zerfall eines Ritus?“
Acta Apostolicæ Sedis online!
25. 3. 2010
Seit heute ist die wichtigste kirchliche Dokumentensammlung, das Amtsblatt des Vatikans, online erreichbar. Und zwar nicht nur die AAS abgekürzten Acta apostolicæ Sedis, die die Jahre von 1909 bis zur Gegenwart umfassen, sondern auch die Vorläuferpublikation Acta Sanctæ Sedis (ASS), die seit 1865 geführt werden. Jeder Jahresband umfasst zwischen 600 und 2000 Seiten Text; früher ausschließlich in Latein, in den letzten Jahrzehnten häufig auch in Italienisch, Englisch oder Französisch.
Die einzelnen Jahresbände werden im PDF-Format präsentiert und sind elektronisch durchsuchbar. Damit sind diese bislang nur in großen Bibliotheken vorrätigen und schwer handhabbaren Dokumente in Zukunft wesentlich leichter zugänglich und können jederzeit zur Beantwortung vor allem rechtlicher Zweifelsfragen herangezogen werden. Für die Erforschung der neueren Liturgiegeschichte bieten sich damit völlig neue Möglichkeiten.
Den Blick auf das Kreuz richten
Ein Hirtenbrief für die ganze Welt
20. 3. 2010
Der heute veröffentlichte Hirtenbrief von Papst Benedikt XVI. richtet sich natürlich nicht nur an die Kirche in Irland, sondern an die der ganzen Welt. Man muß schon schwere nationale Scheuklappen tragen, um das zu übersehen. Aber das Schreiben des Papstes greift auch inhaltlich weit über seinen skandalösen Anlass hinaus. Daß die Kirche jeden Missbrauch von Kindern und Jugendlichen verurteilt, hätte kaum eigens festgehalten werden müssen. Aber neben zu Herzen gehenden Worten des Bedauerns und der Ermahnung, den Opfern - aber auch den Tätern - Hilfe und Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, weitet der Papst den Blick auch auf die Verhältnisse in Gesellschaft und insbesondere in der Kirche, die dazu führten, daß die Mißbräuche sich ausbreiteten und die Hirten unfähig waren, dem zu begegnen.
Der vollständige Text des Dokuments findet sich in einer deutschen Arbeitsübersetzung bei Radio Vatikan. Wir haben aus dem langen Dokument die Abschnitte ausgewählt, die sich insbesondere diesen allgemeinen Rahmenbedingungen widmen und Wege zu ihrer Verbesserung vorzeichnen. An ihnen wird sich künftig jedes Planen und Handeln in den Ortskirchen messen lassen müssen.
Update 25. 3.:
Hw. H. Alexander Pytlik teilt uns mit, daß die Arbeitsübersetzung einige Mängel aufweist - hier seine verbesserte Fassung, zu der er auch einen ersten Kommentar verfasst hat..
Angebot auf der Website des Vatikans
Geheimsache
Motu Proprio?
19.3. 2010
Der Italienische Vaticanista Paolo Rodari hat kürzlich einmal nachgeschaut, ob die Website des Vatikans es nach nunmehr fast drei jahren geschafft hat, das Motu Proprio Summorum Pontificum zu veröffentlichen. Das Ergebnis mag man kaum als Pflichtübung anerkennen: Die Seiten in Englisch, Französisch und Deutsch verweisen lediglich auf die lateinische Fassung, die Italienische hat immerhin noch eine ungarische Übersetzung anzubieten - das war's dann aber auch schon.
Außenstehende können sich wohl kaum vorstellen, wie scharf der Gegenwind ist, der dem Papst auch im 6. Jahr seiner Regierung aus vielen finsteren Ecken der Kurie ins Gesicht bläst, und wie dreist vor allem die Medien, von der Website über die Redaktion des Osservatore Romano bis zu einigen (besonders auch der deutschen) Redaktionen von Radio Vatikan, ihren eigenen, oft direkt gegen den Willen des Papstes gerichteten Kurs verfolgen.
Wir haben dann natürlich auch einmal nachgeschaut, wie es die Deutsche Bischofskonferenz hält. Sie bringt in ihrem Pressearchiv nicht nur die (reichlich gewundene) Erklärung von Erzbischof Zollitzsch zum Motu proprio vom Juli 2007, sondern verlinkt auch auf eigene Übersetzungen sowohl des Textes als auch des Begleitbriefs samt einem Glossar mit durchaus hilfreichen Erklärungen. Wer sich in seinem Umfeld für eine „Alte Messe“ einsetzen will, findet hier also an „unverdächtiger“ Stelle die nötigen Unterlagen.
Am 16. 3. in der Villa Massimo
Erzbischof Burke in Rom und in Essen
17. 3. 2010
Wie schon im letzten Jahr, hat Erzbischof Raimond Burke auch an diesem 16. März zum Jahrestag der Wiederbelebung des Prinzen Paulo Massimo in der Villa Massimo in Rom eine hl. Messe im alten Ritus zelebriert.
Wir nehmen das römische Ereignis zum Anlass, an die bevorstehende Hauptversammlung von Pro Missa Tridentina in Essen zu erinnern, aus deren Anlass Erzbischof Burke am Samstag, den 24. April um 10:00 Uhr im Essener Dom ein Pontifikalamt im alten Ritus feiern wird.
Bischof Carl Reid an Laetare
Die Anglikaner kommen
15. 3. 2010
Nach der britischen und der us-amerikanischen Gruppierung der Traditional Anglican Communion (TAC) hat heute auch der kanadische Zweig der Gemeinschaft, die Anglican Catholic Church of Canada (ACCC), in Rom offiziell um die Errichtung eines Ordinariates für ihre Eingliederung in die Gemeinschaft mit dem Papst gebeten. Weitere entsprechende Gesuche werden erwartet.
Die drei TAC-Gruppen, die bisher um ein Ordinariat gebeten haben, sind zahlenmäßig nicht sehr bedeutend - die Engländer haben wenig mehr als ein Dutzend, die US-Amerikaner etwa 100 und die Kanadier etwa 50 Gemeinden. aber ihr Einfluss ist größer, als diese Zahlen vermuten lassen: Wenn es ihnen gelingt, ihr historisches Erbe ohne Abstriche an der katholischen Lehre und ohne falsche Frontstellungen in die Kirche einbzubringen, werden ihnen viele andere folgen.
Die liturgische Mitgift der TAC-Gemeinden ist vielgestaltig, bei ihnen sind alle Formen der bei den Anglikanern gebräuchlichen Liturgien anzutreffen. Das reicht von weitgehend tridentinischer Liturgie im Englisch des revidierten Book of Common Prayer - so hier auf dem Bild vom gestrigen Sonntag mit Bischof Carl Reid, dem Oberhirten der ACCC) bis zum oft „ad orientem“ gefeierten Novus Ordo. In jedem Fall steht die liturgische Praxis der „Anglican Catholics“ jedoch in betonter Kontinuität zur römischen Tradition und zum reichen kirchenmusikalischen Erbe Englands.
Hier gibt es weitere Bilder und einen kleinen Text vom gestrigen Sonntag in der anglikanischen Gemeinde der kanadischen Bloggerin Deborah Gyapong. Einen lesenswerten Hintergrund-Artikel hat Catholic Online.
Papst:Benedikt:
Mehr Kontinuität!
13. 3. 2010
Am Freitag, den 12. 3. empfing Papst Benedikt in Audienz die Teilnehmer der internationalen Theologenkonferenz „Treue Christi - Treue des Priesters“, die von der Kongregation für den Klerus aus Anlass des Priesterjahres veranstaltet worden ist. In besonderer Ausführlichkeit wandte er sich dabei der Bedeutung des Zölibats zu, der zur Zeit wieder einmal von Kräften außerhalb und innerhalb der Kirche mit besonderem Nachdruck angegriffen oder in Frage gestellt wird. Wir übersetzen Auszüge:
Man muß den gefährlichen Reduktionismus überwinden, der in den vergangenen Jahrzehnten mit Kategorien, die eher funktional als ontologisch waren, den Priester nachgerade als „Sozialarbeiter“ dargestellt hat und so in die Gefahr kam, das Priestertum Christi selbst zu verraten. So wie es zunehmend sichtbarer wird, daß die Hermeneutik der Kontinuität unerläßlich für das rechte Verständnis der Texte des 2. Vatikanischen Konzils ist, so benötigen wir anscheinend eine entsprechende Hermeneutik der Kontinuität des Priestertums, die ihren Ausgang bei Jesus von Nazareth dem Herrn und Erlöser nimmt, und über eine 2000-jährige Geschichte von Größe und Heiligkeit, Bildung und Frömmigkeit bis in unsere Tage reicht.
Liebe Mitbrüder im Priestertum, in der Zeit, in der wir leben, ist es besonders bedeutend, daß die Berufung zur Teilnahme an dem einen Priestertum Christi im Weiheamt das prophetische Charisma aufscheinen läßt: Wir brauchen dringend Priester, die der Welt von Gott sprechen und Gott in die Welt tragen, Menschen, die sich nicht den Trends der Gegenwartskultur unterwerfen, sondern auf authentische Weise in der Freiheit leben, die nur die sichere Zugehörigkeit zu Gott verleihen kann. Wie Euer Kongress gut dargelegt hat, ist die heute am dringendsten benötigte Gabe der Prophetie die der Treue, die bei der Treue Christi zur Menschheit ihren Ausgang nimmt und durch die Kirche und das Amtspriestertum dazu befähigt, das Priestertum in voller Übereinstimmung mit Christus und der Kirche zu leben. Tatsächlich gehört der Priester nicht länger sich selbst, sondern er wird durch das empfangene sakramentale Siegel (vergl KKK Nr. 1563, 1582) zum „Eigentum“ Gottes. Dieses „einem anderen Gehören“ muß durch ein klares Zeugnis für alle erkennbar gemacht werden.
In seinem Denken und Sprechen, in seinem Urteil über die weltlichen Angelegenheiten, in seinem Dienst und in seiner Liebe, in seinen Beziehungen zu anderen und auch in seiner Kleidung muß der Priester prophetische Kraft aus seiner sakramentalen Zugehörigkeit und seinem innersten Wesen ziehen. Dementsprechend muß er im höchsten Maße darauf bedacht sein, sich von der vorherrschenden Geisteshaltung fernzuhalten, die dazu tendiert, den Wert eines Priesters nicht aus seinem Sein, sondern aus seiner Funktion zu bestimmen. Damit wird das Handeln Gottes verkannt, der das innerste Wesen eines Priesters bestimmt und ihn sich auf entscheidende Weise angleicht. (KKK. Nr. 1583).
Die wesensmäßige Zugehörigkeit zu Gott ist auch in unseren Tagen der angemessene Rahmen für das Verständnis und für die Bekräftigung des Wertes des heiligen Zölibates, der in der lateinischen Kirche als Gnadengabe Bedingung für die priesterlichen Weihen darstellt (s. Presbyterium ordinis, 16) und auch in den Kirchen des Ostens in hohem Ansehen steht (vergl. CCEO, can 374). Das ist das wahre Prophetentum des Gottesreichs und das Zeichen der Gottgeweihtheit mit ungeteiltem Herzen (1. Korinther 7.32), Ausdruck der Übereignung des Selbst als Gabe an Gott und die Anderen (s. KKK Nr. 1579)."
Eine englische Version der ganzen Ansprache bringt Zenit.
Der Konvent 2009
Prämonstratenser mit
ganz altem Ritus
10. 3. 2010
In Chelmsford im britischen Essex gibt es seit 2004 eine Gemeinschaft von Prämonstratenser-Chorherren. Die Kanoniker versehen dort im Auftrag des Bischofs von Brentwood zwei Pfarreien und widmen sich im übrigen dem kontemplativen Leben nach der Regel des hl. Norbert. Wie der Website der Kanoniker zu entnehmen ist, verwenden die Chorherren innerhalb ihres Stiftes die alte prämonstratenser-Liturgie in einer Form, wie sie im Orden in den 50er Jahren in Gebrauch war. Zu dieser Zeit hatte der Orden, der seine Liturgie bereits zu Beginn der Neuzeit stark romanisiert hatte, den Wert seiner Traditionen wieder entdeckt und einen Teil der Romanisierungen des 16. und 17. Jahrhunderts wieder rückgängig gemacht. Über Einzelheiten informiert ein englisches Exzerpt eines ursprünglich auf Deutsch erschienene Werkes: „Der Messritus des Praemonstratenser-Ordens“ von H.J. Lentze, das zum download angeboten wird.
Außerdem bietet die Website einige Hörproben der praemonstratensischen Gregorianik, die sich deutlich von der benediktinischen Tradition unterscheidet.
Alt-St.Peter in MünchenFoto: Wikimedia
Ausgerechnet St. Peter
8. 3. 2010
Die 3. Ausgabe der IK-Nachrichten dieses Jahres veröffentlicht einen merkwürdigen Beschluss des Pfarrgemeinderates der Münchener Hauptpfarrei St. Peter Das Protokoll zum 6. Punkt der Tagesordnung vom 14. Januar teilt mit:
Der PGR hat einstimmig beschlossen, dass in St. Peter keine Messen nach tridentinischem Ritus abgehalten werden, da diese bereits in der Damenstiftskirche angeboten werden."
Nun liegen beide Kirchen zwar kaum einen halben Kilometer auseinander - ein "Versorgungsnotstand" entsteht durch den Beschluss also nicht gerade. Trotzdem fragt man sich, was einen Pfarrgemeinderat dazu führen kann, einen so befremdlichen und wohl auch kaum in seine Kompetenz fallenden Beschluss zu verabschieden, zumal es in St. Peter schon vor Summorum Pontificum Messen in der überlieferten Form gab und auch der neue Ritus dort in einer der Tradition verpflichteten Weise zelebriert wird.
Der Kirchenrechtler Michael Gurtner hat zusammengestellt, was aus kanonischer Sicht von diesem merkwürdigen Vorgang zu halten ist - hier seine Ausführungen.
Die Spannweite
Einweihung der Seminarkapelle in Denton
1. 3. 2010
Wir wir bereits im Januar mitteilen konnten, wird am Mittwoch, den 3. 3., der Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal Levada an der Einweihung der Kapelle - in Wirklichkeit ist es eher eine ausgewachsene Kirche - des Priesterseminars der Petrusbruderschaft in Denton, USA, teilnehmen. Die Einweihung selbst nimmt Ortsbischof Fabian Bruskewitz vor, der auch das feierliche Levitenamt zur Zeremonie feiern wird.
Dazu gibt es zwei Neuigkeiten zu melden:
- Kardinal Levada wird die Predigt halten - wir können gespannt sein, was er zu diesem Anlaß mitzuteilen hat.
- Inzwischen steht fest, daß die gesamte 5 - 6-stündige Einweihungszeremonie von EWTN übertragen wird. Für den Beginn der Übertragung im englischsprachigen Weltprogramm ist 17:00 am kommenden Mittwoch angesetzt.
Damian Thompson von Telegraph.co.uk kommentiert die bevorstehende Einweihung unter anderem damit, daß er ein Bild von der fast fertigen neuen Kapelle in Denton mit einem Bild der Kapelle im Bischofshaus des englischen Bistums Leeds kontrastiert. Ja, Bilder können sprechen.