Archiv Mai 2010
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St. Philipp Neri
28. 5. 2010
Mit einem dramatischen Appell wandte sich Propst Dr. Goesche Festtag des hl. Philipp Neri an alle Freunde des Instituts:
Er schreibt unter anderem:
Wir müssen an vier Fronten kämpfen:
- Die Heizkosten für die Kirche aus diesem Winter fressen uns auf. Eine Rechnung von über € 40.000 muß demnächst bezahlt werden.
- Zu allem Überfluß kommt auch noch ein Dachschaden an der Kirche, fast direkt über dem Hochaltar, dazu. Auch hier kommen Kosten im Bereich von € 50.000 auf uns zu.
- Unsere Bank hat Ihre Geschäftspolitik seit Februar radikal geändert. Seit unseren großen Spendenerfolgen war (fast) alles möglich. Nun droht uns schon zu Ende Mai die Rückzahlung eines kurzfristigen Kredits von € 30.000. Wird dieser Kredit, wie wir befürchten müssen, schon Ende Mai fällig gestellt, kommen wir in höchste Bedrängnis.
- Die regelmäßigen Spenden sind seit dem Kauf der Kirche nicht ausreichend. Viele meinen, die Mietwohnungen im Stiftsgebäude müßten uns ernähren; aber die Mieten ernähren bis auf Weiteres nur die Bank. Die täglichen Kosten – von den Altarkerzen bis zum Lebensunterhalt – sind nicht gedeckt.
Lesen Sie hier den ganzen Brief.
Kaplan Jürgen Kalb, Nürnberg
„Heute rauscht es in der Landessprache an einem vorbei“
27. 5. 2010
Gloria TV hat ein Interview mit Kaplan Jürgen Kalb aus Nürnberg gemacht, der in seiner Pfarrei regelmäßig auch die Messe in der außerordentlichen Form zelebriert. Gar nichts Sensationelles, ohne Streit in der Gemeinde oder mit dem Pfarrer, und durchaus mit Problemen des Eingewöhnens auch für den Zelebranten.
Normalität, wie sie nach bald drei Jahren Summorum Pontificum sein sollte - und gerade deshalb erwähnenswert.
Hier geht es zum Video.
Der Karmel von Elysburg, PA
Ein neuer Karmel in Elysburg, Pensylvania
25. 5. 2010
Schon vor einem dreiviertel Jahr, nämlich am 25. August 2009, wurde der neuerrichtete Karmel von Elysburg in der Diözese Harrisburg „geschlossen“. Soll heißen: In Anwesenheit von Ortsbischof Rhoades feierlich eingeweiht, nachdem die Nonnen das Tor zum Klausurbereich, den sie für ihr weiteres Leben nie mehr verlassen wollen, abgeschlossen hatten. Die elf Schwestern, einige davon erst in ihren Zwanzigern, kommen aus dem Karmel in Valparaiso, dem sich in den letzten Jahren weitaus mehr Frauen angeschlossen hatten, als die Richtgröße von 25 Nonnen pro Konvent vorsieht. Die unbeschuhten Karmeliterinnen von Valparaiso und nun auch Elysburg feiern die Liturgie nach dem überlieferten Ritus, ihre geistliche Betreuung wird von der Petrusbruderschaft übernommen
Die Ironie der Geschichte (und guter Wille aller Beteiligten) bewirkten, daß die „Auswanderinnen“ in Elysburg ein Kloster der Karmeliterinnern übernehmen konnten, das ein Jahr vorher aufgegeben worden war: Die „alten“ Karmeliterinnen hatten im Zug der nachkonziliaren Reformen die traditionell streng kontemplative Lebensweise aufgegeben und die Klausur geöffnet - seitdem waren Berufungen ausgeblieben; die verbleibenden überalterten Konvente werden jetzt zusammengelegt.
Sobald es uns gelingt, etwas mehr über die Karmeliterinnen von Elysburg zu erfahren, werden wir sie in unsere Seite mit traditionellen Nonnenorden aufnehmen.
Als Papst Paul VI. weinte
24. 5. 2010
Fr. John Zuhlsdorf von WDTPRS hatte während seiner mehrjährigen Tätigkeit für die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei in Rom Gelegenheit, viele interessante Menschen zu treffen und Dinge zu erfahren. Vom Pfingstmontag des Jahres 1970 weiß er Folgendes zu erzählen:
Als der Papst am Pfingstmontag in seine Kapelle kam, um die hl. Messe zu feiern, waren dort statt der roten Gewänder, die er erwartet hatte, grüne für ihn ausgelegt. Er sprach den an diesem Tag amtierenden Zeremoniar darauf an und fragte:„Was soll denn das. Wir sind in der Pfingstoktav, wo bleiben die roten Gewänder?“
„Eure Heiligkeit“, antworterte der Zeremoniar, „wir haben jetzt tempus per annum. Die Pfingstoktav ist abgeschafft“.
„Grün“ sagte der Papst, „das kann nicht sein, wer hat das angeordnet?“
„Eure Heiligkeit, Sie selbst haben das verfügt“.
Und der Papst weinte.
Als Quelle führt Fr. Zuhlsdorf einen der päpstlichen Zeremoniare an, der ihm persönlich von diesem Vorfall berichtet habe.
Bei der Gründung der Bruderschaft
Nachahmenswertes aus England
23. 5. 2010
Die „Latin Mass Society“ von England und Wales hat am 15. Mai eine Bruderschaft für Altardiener in der Form der Liturgie der Kirche, „wie sie bis zum Jahr 1962 in Gerbrauch war“ gegründet: Die „Society of St. Tarcisius“. Ziele der Vereinigung sind:
- Die Förderung des würdigen, frommen und exakten Altardienstes im überlieferten römischen Ritus.
- Förderung der geistlichen Bildung der Altardiener im Geist des hl. Tarcisius, der lieber starb, als eine Entweihung des allerheiligsten Sakramentes zuzulassen.
- Verbreitung von Kenntnissen über den korrekten Dienst am Altar und gelegentliche Veranstaltung von Übungskursen.
- Führung eines Verzeichnisses von kompetenten Altardienern für die überlieferte Liturgie, das bei Bedarf den Organisatoren traditioneller Liturgien zur Verfügung gestellt wird.
Wie dem Bild von der Gründungsveranstaltung zu entnehmen ist, umfasst die Bruderschaft jugendliche Messdiener ebenso wie erwachsene Zeremoniare aus dem Laienstand.
Bei der Profess in Kansas
Nachtrag zur Profess in Kansas
22. 5. 2010
In „Overheard in the Sacristy“ fanden wir einen interessanten Hinweis auf eine bereits im vergangenen Herbst herausgekommene Studie des amerikanischen CARA-Instituts über die Entwicklung der Berufungen in Ordensgemeinschaften und ähnlichen Instituten:
Am erfolgreichsten bei der Anwerbung und dauerhaften Bindung neuer Mitglieder sind gegenwärtig die Institute, die einen traditionelleren Lebensstil pflegen, bei dem die Mitglieder in einer Gemeinschaft zusammen leben, täglich die hl. Messe feiern, das Chorgebet singen und gemeinsame Andachtsübungen praktizieren. Sie tragen auch eine Ordenstracht, wirken im Apostolat zusammen und bekennen sich ausdrücklich zur Treue zur Kirche und dem Lehramt. Davon fühlen sich insbesondere die jüngeren Leute angezogen, die sich heute für das Leben in einer Ordensgemeinschaft entscheiden.
Hier noch ein etwas ausführlicherer Bericht zu dieser Studie.
Aus einer Messe nach dem Sarum-Rite, 1997 in der kath. Hochschulgemeinde Oxford.
Noch einmal Sarum
19. 5. 2010
Noch ist kein einziges anglikanisches Ordinariat errichtet - aber die Diskussion über den bzw. die künftigen Riten der Ordinariate wird mit Nachdruck geführt. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Fr. Anthony Chadwick, der zur Traditional Anglican Communion gehört, auf New Liturgical Movement einen Artikel, in dem er sich für eine Wiederbelebung des Sarum Rite, des Usus von Salisbury aus dem späten Mittelalter, einsetzte. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch eine online verfügbare Übersetzung des Missales von Sarum in Englischer Sprache, die man in zwei Teilen downloaden kann: (Etwa) Ordinarium und Proprium.
Ein erster Blick in dieses Missale zeigt, daß es sich nach dem Ordinarium der Messe keinesfalls um einen eigenen Ritus handelt, sondern um einen lokalen Usus des römischen Ritus, wie sie in den Jahrhunderten vor Trient an vielen Orten in Gebrauch waren. Herzstück des Ordinariums ist der unveränderte römische Kanon. Auch die Präfationen entsprechen im wesentlichen den römischen. Die Gebete zur Opferung und zur Kommunion sind als Varianten der entsprechenden römischen Gebete zu erkennen; größere Unterschiede gibt es für den Wortgottesdienst mit den Lesungen und den Abschluß der Messe nach der Kommunion. Auch im Festkalender finden sich zahlreiche Abweichungen. Der Eindruck von Andersartigkeit, den Bilder und Filme von Zelebrationen in diesem Ritus vermitteln, komnmt hauptsächlich daher, daß sich der rituelle Vollzug in Zahl, Positionierung und Gewandung des umfangreichen Altardienstes sowie durch prozessions-ähnliche Elemente visuell ganz eigenartig darbietet.
In den Zentralelementen des Ritus sind jedoch die Unterschiede zwischen dem Sarum-Rite und dem Messbuch Papst Pius V. deutlich geringer als die zwischen dem Missale Johannes XXIII. und Paul VI. Von daher sollte es eigentlich nach Summorum Pontificum für eine Wiederbelebung keine unüberwindbaren Schwierigkeiten geben.
Ewige Profess bei den Benediktinerinnen von Maria, Königin der Apostel
17. 4. 2010
Nach langer Vorbereitung und eingehender Prüfung ihrer Berufung legten am vergangenen Samstag Zehn Benediktinerinnen von Maria, Königin der Apostel aus dem Priorat unserer lieben Frau von Ephesus in Kansas vor Ortsbischof Robert Finn ihre ewigen Gelübde ab. Die Schwestern sind der Liturgie in der traditionellen Form verpflichtet; die Zeremonie fand im „Oratorium von Old St. Patrick“ statt, das der Bischof für die Gläubigen des alten Ritus errichtet hat.
Eine große Zahl hervorragender Photos ist bei Kansas Catholic zu sehen. Kurze Informationen zu anderen Frauenorden, die die alte Liturgie pflegen, haben wir hier zusammengestellt.
Beliebte Tragetasche
Verwirrung und Realitätsverlust
16. 5. 2010
Zwei Fundstücke aus dem Presseecho des Münchener Rummelplatzes lassen uns noch einmal auf das Thema zurückkommen: Einiger Beliebtheit erfreute sich eine von den „Altkatholiken“ in Umlauf gebrachte Tragetasche mit der Aufschrift: „Verheiratete katholische Priesterin feiert ökumenisches Abendmahl. Fiktion? - Realität!“ Tja - so kann man sich irren.
Bemerkenswert fanden wir dann auch noch einen Pressebericht über ein von Laien gestaltetes „Ökumenisches Gedächtnismahl“, bei dem nicht die Einsetzungsworte der Eucharistie im Mittelpunkt standen, sondern die im Evangelium geschilderte wunderbare Brotvermehrung. „Die Mahlfeier mit dem Thema Brotvermehrung könne eine liturgische Alternative sein für ökumenische Feiern“, hieß es dazu.
Eine selbstgemachte Wohlfühl-Liturgie als Alternative zum von Christus selbsteingesetzten Sakrament des Altares auf einem Kirchentag, der vom Zentralkomitee deutscher Katholiken mitgetragen und von zahlreichen Bischöfen wohlwollend begleitet wurde. Eine schonungslosere Bilanz von 5 Jahrzehnten liturgischen Treibens im Geiste der Machbarkeit ist kaum denkbar.
Die Frauenkirche in München
Dank nach München
13. 5. 2010
Den Veranstaltern des „Ökumenischen Kirchentages“ in München ist zu danken, insbesondere aber auch den Angehörigen und Sprechern der Deutschen Bischofskonferenz und Ortsbischof Marx, die diese Veranstaltung so warm begrüßt haben: Soviel Klarheit über das, was sie unter „Ökumene“ verstehen, war noch nie.
Der erste Tag hat bereits alle Erwartungen übertroffen: Die neue Hoffnungsträgerin der deutschen Christen, Frau Margot Käßmann, pries im überfüllten Mariendom die „Pille“ als „Geschenk Gottes“ zur Befreiung der Frauen (wenigstens hat sie nicht „Erlösung“ gesagt) und wurde dafür mit donnerndem Applaus im Gotteshaus und einer lobenden Erwähnung in allen Medien belohnt: Ihr ist schon vergeben.
Am Nachmittag des Himmelfahrtstages dann eine „ökumenische Abendmahlsfeier“ nach der sog. Lima-Liturgie des ökumenischen Rates der Kirchern, dem die römische Kirche nicht angehört. Vorsteher waren der „Altkatholische Bischof“ Dr. Ring und die „evangelische Regionalbischöfin“ Breit-Keßler, die sich das, was sie für die Konsekration ausgaben, partnerschaftlich teilten - er das Brot und sie den Wein (oder war es Fruchtsaft?). Auch hier wieder großer Beifall unter den Anwesenden, als der Altkatholik zu Beginn der Feier erklärte, die Argumente für und gegen eine gemeinsame Eucharistie seinen nun lange genug ausgetauscht worden „so laßt es uns einfach tun“.
Ein katholischer „Kozelebrant“ war bei diesem Spektakel nicht zugegen, doch die Katholiken, die bei dieser und anderen Veranstaltungen auf Einladung ihrer Bischöfe begeistert „in prophetischem Geist die Einheit vorwegnahmen“, werden diese Botschaft mit nach Hause nehmen: „Laßt es uns einfach tun“. Die Sorge um die würdige Liturgie und die Formen des Ritus mutet unter diesen Umständen reichlich anachronistisch an. Sie ist es nicht. Sie wird in Zukunft immer mehr zum Kriterium dafür, was Kirche Christi ist und was Sozialagentur zur Hebung des allgemeinen Wohlseins.
Weihbischof Elliott bei einer Firmung
Welcher Ritus für die "Anglikanischen Ordinariate"?
11. 5. 2010
Im Anschluß an einen Vortrag zur bevorstehenden Bildung von „Ordinariaten der anglikanischen Tradition“ in Einheit mit dem Papst hat sich Weihbischof Peter Elliott von Melbourne zur Liturgie der künftigen Ordinariate geäußert.
Anglicanorum Coetibus erlaubt den Ordinariaten die Verwendung liturgischer Bücher aus dem anglikanischen Erbe, „um in der katholischen Kirche die liturgischen, spirituellen und pastoralen Traditionen der anglikanischen Gemeinschaft als ein kostbares Geschenk zu erhalten, das den Glauben der Mitglieder der Ordinariate nährt und auch anderen weitergegeben werden kann. Man beachte insbesondere die letzten Worte. Was die besondere anglikanische Liturgie der Ordinariate sein wird muß allerdings noch erarbeitet werden. Und dann ist natürlich auch noch die Approbation des Hl. Stuhles erforderlich. Aber es ist doch interessant, schon jetzt ein paar Überlegungen anzustellen.
Wenn man seine Geschichte und den starken Einfluss auf die ersten Ausgaben des Book of Common Prayer bedenkt, könnte der Sarum Rite (Usus von Salisbury) eine der bedeutenderen Quellen sein. Königin MaryI. Ließ eine nationale Ausgabe des Sarum-Missale als Ersatz für all die diözesanen Missales veröffentlichen, die 1549 beim Erscheinen des ersten Book of common Prayer vernichtet worden waren. Damit war der Usus von Salisbury die letzte Form des römischen Ritus in England vor der Promulgation des universellen Missale Romanum durch Pius V. 1570. Als Ende des 19. Jh. die Kathedrale von Westminster erbaut wurde, war auch eine Wiederbelebung des Sarum Rite als EEigenritusfür diese Kathedrale m Gespräch. Daraus wurde freilich nichts, der Gedanke konnte sich wohl in den allgemeinen liturgischen Kontroversen und der ultramontanistischen Tendenz zur Standardisierung der Liturgie bis hin zum Schnitt der Kaseln nach gegenreformatorischen Vorbildern nicht durchsetzen.
Die verschiedenen Ausgaben des Book of Common Prayer werden zweifellos ihren Einfluß auf die Erarbeitung der Liturgie für die Ordinariate ausüben. Dabei ist allerdings Vorsicht angebracht. Cranmers Prosa ist großartig – aber in seiner Lehre stecken Irrtümer. Es wird einiger Überarbeitung bedürfen, um die Wendungen zu korrigieren, die im Widerspruch zum katholischen Glauben stehen, insbesondere jene in seiner stark protestantisierten Auflage des BOCP von 1552. Wie man im „English Missal“ und im „Anglican Missal“ sehen kann, sind diese Probleme ja auch bereits angegangen worden. (…)
Im kommenden Jahr wird eine neue Übersetzung der hl. Messe des römischen Ritus in Kraft gesetzt. Ihr poetischeres Englisch bedeutet, daß es keinen so starken Widerspruch zwischen der Schönheit der Sprache in der Ordinariaten und der banalen und fehlerhaften alten Übersetzung geben wird, unter der wir derzeit noch leiden.
Ich möchte hinzufügen, daß der „Anglican Use“ den Gebräuchen, die jetzt bereits innerhalb des römischen Ritus bestehen, ein weiteres Element der Vielfalt hinzufügen wird. Das beginnt bei den beiden Formen des „regulären“ und des „außerordentlichen“ Gebrauchs und reicht zu den Anstrengungen zur Wiederbelebung der Gebräuche von Orden und Regionen. In Mailand gibt es jetzt schon zwei Formen des verehrungswürdigen Ambrosianischen Ritus, eine reguläre und eine außerordentliche. (…)
Ich träume auch davon, daß in den Kirchen der Ordinariate großartige Musik erklingen wird – von Stanford bis Palestrina, von Vaughan Williams bis Bruckner. Wir brauchen diese Art von Musik, die Gott die größere Ehre erweist und ebenfalls ein Schatz ist, an dem alle Katholiken teilhaben sollten."
Den ganzen Vortrag bringt TNLM hier.
Die Tumba im Mittelschiff der Seminarkapelle
Requiem für
Kardinal Mayer
8. 5. 2010
In der kürzlich eingeweihten Kirche des nordamerikanischen Priesterseminars der Petrusbruderschaft wurde in der vergangenen Woche ein feierliches Requiem für den verstorbenen Augustinus Kardinal Mayer OSB gefeiert.Zelebrant der hl. Messe war Fr. Josef Bisig, FSSP. Die Website des nordamerikanischen Distrikts der Bruderschaft bringt eine Reihe von eindrucksvollen Bildern.
In Cappa Magna beim Weltjugendtag in Köln
Mehr als ein Gerücht: Kardinal Pell zur Bischofskongregation
7. 5. 2010
Für Andrea Tornielli von Sacri Palazzi steht es bereits fest: George Kardinal Pell, Erzbischof von Sidney, wird neuer Präfekt der Bischofskongregation. Spätestens nach der Sommerpause soll er sein neues Amt antreten, schreibt Tornielli - er irrt sich selten.
"Die Krise der Kirche ist eine Krise der Bischöfe" konstatierte schon vor über 30 Jahren der damalige Präfekt der Glaubenskongregation Franjo Kardinal Seper - aber die Verantwortlichen für die Bischofsernennung waren in der all der Zeit nicht fähig, dem Übel zu wehren. Zwar gibt es in den letzten 5 Jahren deutliche Anzeichen dafür, daß Papst Benedikt der Ernennung zweifelhafter Theologen zu Bischöfen und der Verselbständigung der Nationalkirchen entgegenwirkt - viel Unterstützung hat er in der Kongregation dafür nicht gefunden. Nach wie vor halten sich Gerüchte, daß die verunglückte Ernennung von Pfarrer Wagner zum Weihbischof in Linz von der Kongregation betrieben wurde, um den Spielraum des Papstes bei Bischofsernennungen zu vermindern.
Mit der Amtsübernahme durch Kardinal Pell dürfte sich hier vieles ändern. Im Unterschied zu seinem Vorgänger unterstützt der Australier Pell die Vorhaben des Papstes auf der ganzen Linie. Dabei ist es wichtig, daß er die alte Liturgie schätzt, sie öffentlich zelebriert und auch durch das Tragen der Cappa Magna betont, daß er in der Tradition steht. Noch wichtiger aber ist wohl, daß er sich intensiv und erfolgreich für die Abstellung von Mißbräuchen und eine Reform der Reform bei der Liturgie Pauls VI. eingesetzt hat: Wenn jetzt für die englischsprechende Welt ein neues Missale approbiert wurde, das der liturgischen Sprache ihre Würde zurückgibt und modernistische Verirrungen wie "geschlechtsneutrale" Wendungen ausschließt, ist das ganz wesentlich sein Verdienst.
Hoffen wir und beten, daß George Kardinal Pell das neue Amt möglichst bald antreten kann und die Kraft findet, es gegen einen widerstrebenden Apparat im Sinne des Papstes auszufüllen.
Papst Pius V.
Erinnerung an den hl. Papst Pius V.
5. 5. 2010
Heute feiern die Gläubigen der Kirche, die sich am alten Kalender orientieren, das Fest des. Hl. Papstes Pius V., der die hl. Kirche von 1566 bis 1572 regierte. In sein Pontifikat fällt die Herausgabe der revidierten liturgischen Bücher, die das Konzil von Trient (beendet 1563) in Auftrag gegeben hatte.
Die erste Ausgabe des revidierten Missales Pius V. erschien 1570 in Rom. In seiner dem Missale als Vorwort beigegebenen Bulle Quo Primum bestimmte Pius V. unter anderem:
Wir hielten es darum für richtig, diese Bürde ausgesuchten Gelehrten zu übertragen. Nach sorgfältiger Untersuchung der alten Bücher Unserer Vatikanischen Bibliothek sowie anderer, von überall herbeigeholter, verbesserter und unverderbter Handschriften, ebenso auch der Überlegungen der Alten und der Schriften anerkannter Autoren, die Uns Aufzeichnungen über die heilige Einrichtung der Riten hinterlassen haben, stellten diese gelehrten Männer das Missalo nach Vorschrift und Ritus der Heiligen Väter wieder her.(...)
Damit aber alle das von der Heiligen Römischen Kirche, der Mutter und Lehrerin der übrigen Kirchen, Überlieferte überall erfassen und beachten, setzen Wir durch diese Unsere ewig gültige Konstitution unter Androhung Unseres Unwillens als Strafe fest und ordnen an: fürderhin soll in allen kommenden Zeiten auf dem christlichen Erdkreis in allen Patriarchalkirchen, Kathedralen, Kollegiaten und Pfarreien (... die Messe) nicht anders als nach dem von Uns herausgegebenen Missale gesungen oder gelesen werden, (...) außer wenn sie gleich von ihrer vom Apostolischen Stuhl gutgeheißenen Errichtung an oder aus Tradition bei der Meßfeier einen mindestens zweihundertjährigen Ritus in eben diesen Kirchen ohne Unterbrechung eingehalten haben.
Hier der vollständige Text der Bulle in deutscher Übersetzung von Peter Schillung
Der Sarg vor dem Altar der Kathedra der Peterskirche
Abschied von Augustin Kardinal Mayer
4. 5. 2010
In der Peterskirche fanden am gestrigen Montag die Exequien für den am 30. April verstorbenen Augustinus Kardinal Mayer OSB statt. Der Heilige Vater erwähnte in seiner Predigt auch die Tätigkeit des Verstorbenen für die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei und bezeichnete ihn in diesem Zusammenhang als einen „eifrigen und treuen Diener Christi“", der seinem Motto „Die Liebe Christi vereint uns“ stets treu gewesen sei.
Inzwischen ist auch der Termin für das Requiem und die Beisetzung in Deutschland bekannt: Das Requiem wird am Mittwoch, den 12. Mai, um 10 Uhr in der Klosterkirche der Abtei Metten gefeiert. Anschließend erfolgt die Bestattung ebenfalls in der Klosterkirche. In der Online-Ausgabe der Passauer Neuen Presse ist ein digitales Kondolenzbuch aufgelegt.
S.E. Caffarra in S. Maria della Pietà
Pontifikalmesse in Bologna
3. 5. 2010
Als erster amtierender Kardinal-Erzbischof Italiens zelebrierte der Erzbischof von Bologna, S.E. Carlo Cardinal Caffarra, am gestrigen Sonntag in einer Kirche Bolognas die hl. Messe nach dem alten Ritus. Der Kardinal zelebrierte die „Stille Messe eines Bischofs“, die wesentlich weniger aufwendig ist als ein Pontifikalamt, sich aber in vielem von einer regulären Stillen Messe unterscheidet. Nach Auskunft von messainlatino.it - dort gibt es noch mehr Bilder - nahmen etwa 400 Gläubige an der Feier teil, obwohl die Medien vorher keinerlei Ankündigung gebracht hatten. Die Bekanntmachung war ausschließlich über das Internet erfolgt.
Vesper in Sant'Andrea al Quirinale
Ambrosianische Woche in Rom
2. 5. 2010
In den vergangenen Tagen erlebte Rom eine Reihe von Gottesdiensten im alten Ambrosianischen Ritus, der in seiner Heimatdiözese durch die mit der Liturgiereform erfolgte weitgehende Angleichung an den römischen Ritus bis auf wenige Kirchen ausgestorben ist. Zelebrant des gesungenen Amtes am Freitag in Santa Maria Sopra Minerva und Offiziant der Vesper am Sonntag in Sant'Andrea al Quirinale war Msgr Angelo Amodeo,Domherr an der Kathedrale in Mailand. Photos beider Ereignisse hat John Sonnen hier vom gesungenen Amt und hier von der Vesper. Er hat auch Videos gemacht, die man ebenfalls auf Orbis Catholicus und Youtube sehen kann.
Für heute, Sonntag, war ein Hochamt im Pantheon angesetzt - die Bilder werden zweifellos morgen auf Orbis Catholicus erscheinen. Hier sind sie.