Bischöfe und Bischöfe
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- 16. März 2015
Am vergangenen Samstag, den 14. 3., zelebrierte Bischof Edward Scharfenberger von Albany in seiner Bischofskirche ein Pontifikalamt im überlieferten Ritus - das erste seit vielen Jahrzehnten. Bischof Scharfenberger, geb. 1958, ist seit vergangenem Jahr Bischof der mit 330 000 Katholiken in 129 Pfarreien relativ kleinen Diözese ganz im Nordosten der USA. Wie das hier im Ausschnitt gezeigte Bild - mehr Umfeld bei Fr. Zuhlsdorf - zeigt, war das Hochamt sehr gut besucht. Es war offensichtlich keine Privatveranstaltung der kleinen Gruppe traditionsorientierter Katholiken in Albany, sondern des ganzen Bistums.
So muß es sein, wenn den Beteuerungen Papst Pauls VI., daß die Liturgiereform nichts am Inhalt der hl. Messe ändern solle, Glaubwürdigkeit erhalten soll.
Genau um diese Glaubwürdigkeit bemühen sich Bischöfe wir Msgr. Scharfenberger oder Bischof Morlino von Madison, der am vorausgehenden Freitag für die Seminaristen des von seiner Diözese mitgenutzten Priesterseminars Mount St. Mary's ebenfalls im überlieferten Ritus zelebrierte - wenn auch, dem Ort und Anlass entsprechend, nicht als Pontifikalamt, sondern als Stille Bischofsmesse. Hier einige Bilder.
Solche Zelebrationen sind in den Vereinigten Staaten nicht die Regel, aber beileibe auch keine Seltenheit. Und mit jeder davon stellt sich dringlicher die Frage, warum kein deutscher Bischof im Stande ist, in dieser Weise nach dem geltenden Gesetz der Kirche zu handeln. Die deutschen Bischöfe in ihrer Gesamtheit untergraben damit nicht nur die Legitimität der Bischofskonferenz, die sich Machtausübung anmaßt, wo sie ihr nicht zusteht. Eine Kirchenregion, die auf so demonstrative Weise die Unvereinbarkeit der überlieferten und der reformierten Liturgie in der einen Kirche betont, beschädigt auf Dauer die Glaubwürdigkeit des Papstamtes und predigt eben die Hermeneutik des Bruches, deren Feststellung sie den Wahrern der Tradition zum Vorwurf macht.