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Kein Anschluss unter dieser Nummer

Bild: ComputerbildAm 25 April – also vor acht Wochen – haben sich die vier Kardinäle der Dubia schriftlich an Papst Franziskus gewandt und um eine Audienz gebeten. So wie bei den Dubia des vergangenen Jahres selbst hat seine Heiligkeit die vier Kardinäle keiner Antwort gewürdigt – und so wie bei den Dubia haben die Kardinäle nach einer 8-wöchigen Wartezeit den Vorgang öffentlich gemacht: Heute wurde ihr Schreiben auf dem Blog von Sandro Magister veröffentlicht – hier eine deutsche Übersetzung.

Im Zentrum des in einer dem päpstlichen Amt gemäßen ehrerbietigen Sprache verfassten Schreibens steht der Verweis darauf, daß mit jeder Woche, die ohne die Beantwortung der Dubia vergeht, die Verwirrrung in der Kirche zunimmt:

In dieser Zeit wurden öffentlich Interpretationen zu einigen objektiv zweideutigen Stellen des nachsynodalen Schreibens gegeben, die vom beständigen Lehramt der Kirche nicht nur abweichen, sondern diesem widersprechen. Obwohl der Präfekt der Glaubenskongregation mehrfach erklärte, daß sich die Lehre der Kirche nicht geändert hat, sind zahlreiche Erklärungen von einzelnen Bischöfen, Kardinälen, ja sogar von Bischofskonferenzen erfolgt, die gutheißen, was das Lehramt der Kirche nie gutgeheißen hat. Nicht nur der Zugang zur Heiligen Eucharistie von jenen, die objektiv und öffentlich in einem Zustand der schweren Sünde leben und darin bleiben wollen, sondern auch ein Verständnis des moralischen Gewissens, das der Tradition der Kirche widerspricht. Dadurch geschieht – wie schmerzvoll ist es, das festzustellen! –, daß das, was in Polen Sünde ist, in Deutschland gut ist, was im Erzbistum Philadelphia verboten ist, auf Malta erlaubt ist, und so weiter. Es kommt einem die bittere Feststellung von Blaise Pascal in den Sinn: ‚Diesseits der Pyrenäen Wahrheit, jenseits Irrtum; Gerechtigkeit am linken Flußufer, Ungerechtigkeit am rechten Flußufer‘.“

Niemand kann bestreiten, daß es sich genau so verhält, wie die Kardinäle hier ausführen. Wenn der Papst, der gerne Fußballmannschaften, Unterhaltungskünstler oder wahlkämpfende Bundekanzlerinnen empfängt, ein Treffen mit den vier Kardinälen ablehnt, ja ihr Schreiben noch nicht einmal einer Antwort von untergeordneter Stelle für würdig hält, drängt sich ein unerhörter Schluß auf: Der Papst möchte die Kirche genau in den Zwiespalt und die Unsicherheit versetzen, um deren Beendigung ihn die Kardinäle mit ihren Dubia und den wiederholten Bitten um eine Klärung gebeten haben.

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