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Die Passion dauert an - I

Bild: The Sun / EPADurch den Weg seiner Passion, deren wir in dieser Woche gedenken, hat Christus den Fürsten dieser Welt besiegt und uns den Weg der Erlösung geöffnet. Gehen müssen wir ihn alle selbst, und das gibt dem Satan, der zwar besiegt, aber nicht vernichtet ist, weiten Spielraum, uns daran zu hindern. Der Krieg, den der Islam seit fast anderthalb Jahrtausenden gegen die Kirche Christi und ihre Gläubigen führt, ist der vielleicht offensichtlichste Ausdruck seines Kampfes, und die Terroranschlag in Ägypten, bei denen fanatische Anhänger des falschen Propheten wieder über 40 Gläubige ermordet haben, sind ein weiterer in einer langen Kette von Beweisen dafür, daß dieser Kampf sich nicht weglächeln läßt. Die Dämonen geben nicht auf, nicht die äußeren, und nicht die Inneren, an deren entscheidender Rolle in diesem Kampf die Kirche nie einen Zweifel gelassen hat. Mit den Worten des Arnulph von Löwen, dessen großen Passionszyklus „Oratio Rhytmica“ wir in dieser Woche hier präsentieren, und die Paul Gerhard in unübertreffliche deutsche Form gebracht hat: Nun, was du, Herr, erduldet, Ist alles meine Last; Ich hab’ es selbst verschuldet, Was du getragen hast.

Oratio Rhytmica I: Ad pedes

(Salve, mundi Salutare)

Sei gegrüßt, du Heil der Welt
Sei gegrüßt, mein lieber Jesus,
mach mich Deines Kreuzes würdig,
du weißt, daß ich das wirklich will,
gib mir von Deinem Überfluss.
Als ob du gegenwärtig wärest, trete ich heran
mit Gewissheit glaube ich, daß Du da bist,
O, wie schutzlos erblicke ich dich hier.
Sieh, ich werf‛ mich vor Dir nieder
sei geneigt mir zur Vergebung.

Die Nägel der Füße, die schlimmen Wunden,
die so tief hineingetrieben sind,
umfasse ich in Liebe
und bei Deinem Anblick
gedenke ich zitternd meiner Verwundungen.
Nur dank dieser großen Liebe
können wir Verwundeten bestehen.
O Du lieber Freund der Sünder,
du Heiler der Gebrochenen,
du liebster Vater von uns Armen.

Was an mir zerbrochen ist,
verzerrt oder zerrissen,
mache du, liebster Jesus, alles heil,
stelle es ganz und gar wieder her,
durch ein so gesegnetes Heilmittel.
Ich bitte Dich an Deinem Kreuz,
so aufrichtig ich irgend kann,
daß du mich hier heilst, wie ich erhoffe:
heile mich, und ich werde erlöst sein,
rein gewaschen in deinem Blut.

Deine rotgefärbten Wunden
und die tiefen Nagellöcher
laß in mein Herz eingeschrieben sein,
daß ich ganz zu dem Deinen werde
und Dich in jeder Weise liebe.
Liebster Jesus, guter Gott
zu Dir flehe ich wie ein Angeklagter:
zeige dich mir in Deiner Güte
und weise mich Unwürdigen nicht zurück
von Deinen heiligen Füßen

Ich werfe mich vor dem Kreuz nieder
und umarme diese Füße.
Guter Jesus, stoße mich nicht zurück,
sondern gewähre mir von dem heiligen Kreuz aus
die Gnade des Mitleids.
Nun stehe ich genau vor diesem Kreuz,
sieh mich an, du mein Geliebter,
wende Dich ganz zu mir hin,
und sage ohne Vorbehalt : Sei geheilt!
Ich erlasse Dir alles.

*

Die weiteren Gedichte der Oratio finden Sie hier:

 

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