Archiv: Januar 2010
Aktuell:
Bischof Guimarães bei der Zelebration
„Tridentinischer“ Bischof wird Richter an der Signatura
30. 1. 2010
Zu Beginn dieser Woche hat der Papst neue Mitglieder für die Signatura - den „Verfassungsgerichtshof“ der Kirche - ernannt. eines der neuen Mitglieder ist Bischof Fernando Guimarães von Garanhuns in Brasilien. Bischof Guimarães spielte schon vor seiner Ernennung zum Bischof eine wichtige Rolle bei der Rückführung der dem alten Ritus anhängenden Katholiken von Campos und hat sich auch seitdem im eigenen Bistum und in der Weltkirche immer wieder für die überlieferten Liturgie eingesetzt.
In der Signatura hat Bischof Guimarães mit liturgischen Fragen vermutlich weniger zu tun. Aber aus der Tatsache, daß Erzbischof Burke, ebenfalls ein großer Fürsprecher für die alte Liturgie, Präfekt dieses Gerichtshofes ist und somit mindestens zwei Vertreter der Tradition an dieser wichtigen Stelle arbeiten, wird ersichtlich, wie wichtig es dem Papst ist, der Tradition an der Kurie wieder zu größerem Gewicht zu verhelfen.
Allerheiligen in Mariawald
Hausstudium für Mariawald
29. 1. 2010
Das Trappistenkloster Mariawald kann seit seiner Entscheidung zur Rückkehr zur alten Ordnung in Liturgie und Klosterleben eine steigende Zahl von Aufnahmegesuchen und Neueintritten verzeichnen. Um künftigen Priester-Mönchen auch den Weg zu einem theologisch orthodoxen und wissenschaftlich anspruchsvollen Studium zu eröffnen, wird in Mariawald jetzt mit Unterstützung namhafter Wissenschaftler ein Hausstudium eingerichtet. Eine Pressemitteilung von Abt Josef auf der Website informiert über die Einzelheiten.
Mit diesem (für Deutschland) noch ungewöhnlichen Schritt zieht die Abtei offenbar die Konsequenzen aus einer Situation an den theologischen Fakultäten, die sich in den letzten Jahrzehnten überwiegend soweit dem modernistischen Zeitgeist angepasst haben, daß ein Studium im Geist der Kirche dort kaum noch möglich erscheint.
Ukrainisch-katholische Liturgie
„Küürzlich aufgetretene neue Einflüsse aus dem Westen“
27. 1. 2010
Fr Tim Finigan zitiert auf „The Hermeneutic“ einen bemerkenswerten Abschnitt aus den römischen Instruktionen für die Liturgien der Ostkirchen vom Januar 1996:
107. Gebetsrichtung nach Osten
Seit alter Zeit ist es die Gewohnheit der Kirchen des Ostens, sich zum Gebet niederzuwerfen und nach Osten zu wenden; die Kirchen selbst wafren so angelegt, daß der Altar nach Ostengewandt war. Der hl. Johannes von Damaskus erklärt die Bedeutung dieser Tradition so:
Es ist nicht eine einfache Gewohnheit oder ein Zufall, daß wir nach Osten gewandt beten. Denn Gott ist das erkennbare Licht (1 Jn 1.5), und in der Schtrift wird Gott als die Sonne der Gefrechtigkeit (Mal. 3.20) und der "Osten" (Zec. 3.8 LXX) bezeichnet, deshalb ist es notwendig, ihm im Gottesdienst den Osten zu weihen. Die Schrift sagt: Dann pflanzte Gott der Herr einen Garten in Eden, im Osten, und dort setzte er den Menschen hinein, den er geformt hatte. (Gen 2.28)
Auf der Suche nach dieser alten Heimat wenden wir uns zur Verehrung Gottes dorthin. Auch der Vorhang des Zeltes von Moses und der Vorhof der Versöhnung waren nach Osten gewandt; der Stamm Juda, der als der vornehmste galt, besiedelte die östliche Seite (Num 2.3). Im Tempel Salomos war das Tor des Herrn nach Osten gerichtet (Ez 44). Der Herr selbst schaute, als er am Kreuz hing, nach Westen, und so werfen wir uns in seiner Richtung nieder. Als er in den Himmel auffuhr, wurde er nach Osten hin erhoben, und so beteten ihn seine Jünger an, und so, wie sie ihn zum Himmel auffahren sahen, wird er wiederkommen (APG 1.11), wie der Herr selbst gesagt hat: „Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein“ (Mt 24-27). In seiner Erwartung werfen wir uns nach Osten gewandt nieder. Das ist eine mündlich überlieferte Tradition die bis auf die Apostel zurückgeht."
Diese reiche und erstaunliche Erklärung macht klar, warum der Zelebrant, der der liturgischen Feier vorsteht, sich nach Osten wendet, und ebenso die teilnehmenden Gläubigen. Dabei geht es nicht, wie oft behauptet wird, darum, mit dem Rücken zum Volk zu zelebrieren, sondern darum, das Volk bei seiner Pilgerschaft hin zum Reich Gottes zu leiten und im Gebet bis zur Wiederkehr des Herrn anzuführen.
Diese Praxis, die in vielen östlichen Kirchen durch kürzlich aufgetretene neue Einflüsse aus dem Westen bedroht ist, hat tiefen Wert und muß in Übereinstimmung mit der liturgischen Spiritualität des Ostens aufrecht beibehalten werden. (...)
Ausgefertigt durch die Kongregation für die Ostkirchen am 6. Januar 1996 am Fest der Erscheinung des Herrn
Achille Card. Silvestrini, Präfekt,
+ Miroslav S. Marusyn, Sekretär
Bischof Fabian Bruskewitz
Einweihung der Seminarkapelle der Petrusbruderschaft
23. 1. 2010
Vor einer Woche hatten wir gemeldet, der Präfekt der Glaubenskongreagtion und Vorsitzende von Ecclesia Dei, SE William Kardinal Levada, werde die neue Kirche des Priesterseminars in Denton, Nebraska, am 3. März einweihen. Das war ein wenig voreilig, heute erreicht uns folgende Präzisierung:
Die Priesterbruderschaft St. Petrus freut sich, bekannt geben zu können, daß die Einweihung der Neuen Kapelle des Seminars unserer Lieben Frau von Guadalupe am Mittwoch, den 3. März um 10.00 Uhr erfolgen wird. Das Pontifikalamt und die Einweihungszeremonie in der außerordentlichen Form des römischen Ritus wird Ortsbischof Fabian Bruskewitz zelebrieren.
Die fünfstündige Zeremonie wird in Anwesenheit eines ganz besonderen Gastes aus dem Vatikan stattfinden, nämlich von Kardinal William Levada, Präfekt der Glaubenskongregation. Die Priesterbruderschaft St. Petrus ist sehr erfreut, daß einer der höchstrangigen Kardinäle der Katholischen Kirche der Zeremonie beiwohnt. Die Anwesenheit von Kardinal Levada begründet sich aus seiner Stellung als Präsident der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, die von Papst Johannes Paul II. errichtet wurde und kürzlich von Papst Benedikt XVI. als erweitertes Aufgabenfeld die volle Inkorporation von Gemeinschaften und Einzelpersonen, die sich der außerordentlichen Form verbunden fühlen, zugewiesen bekam.“
S.E. Cardinal Cañizares beim Pontifikalamt in der Lateran-Basilika.
„Die Wiederherstellung der Liturgie ist die dringendste Aufgabe“
22. 1. 2010
In seinem Interview mit Il Foglio am 9. Januar sagte der Präfekt der Gottesdienstkongregation, Cardinal Cañizares Llovera, zu Summorum Pontificum unter anderem:
Das Motu Proprio Summorum Pontificum hat einen großen Wert, den jeder anerkennen sollte, und das hat nicht nur mit der Liturgie zu tun, sondern mit der Kirche überhaupt, mit dem, was die Tradition ist und darstellt und ohne das die Kirche zu einer ständiger Veränderung unterworfenen menschlichen Einrichtung würde. Es ist offensichtlich, daß man das Motu Proprio ebenso sehen muß, wie man das zweite Vatikanische Konzil sieht oder sehen und interpretieren will. Wenn jemand das Konzil unter dem Schlüsselbegriff von Bruch und Diskontinuität sieht und interpretiert, dann mißversteht und entstellt er das Konzil völlig. Daher gestattet uns, wie der Papst betont, nur die Hermeneutik der Kontinuität eine richtige und zutreffende Sicht auf das Konzil. Nur so können wir die Wahrheit, die es ausspricht und lehrt, voll verstehen, und ganz besonders gilt das für die Konstitution Sacrosanctum concilium über die Göttliche Liturgie, die man auf keine Weise aus diesem Gesamtzusammenhang herauslösen kann. Dementsprechend hat das Motu Proprio den allerhöchsten Stellenwert für die ganze kirchliche Gemeinschaft."
Deutlich wie noch nie ein Präfekt der Gottesdienstkongregation äußert sich der Kardinal in diesem Interview zur akuten Krise der Liturgie und den von Papst Benedikt zu ihrer Überwindung eingeleiteten Maßnahmen. Das läßt sich nicht mehr als persönliche Meinung eines Prälaten abtun - das ist die Stimme der Gottesdienskongregation und der Wille des Papstes. Auch die deutschen Bischöfe werden Farbe bekennen müssen. Hier haben wir den Text für Sie übersetzt.
Erzbischof mit Schäfchen
Update zu Erzbischof Léonard von Brüssel:
22. 1. 2010
Die angekündigten Auszüge aus dem Beitrag des damaligen Bischofs von Namur auf der Liturgiekonferenz von Fontgombault haben wir hier für Sie übersetzt.
Es wird niemanden erstaunen, daß ein Teil der belgischen Presse inzwischen einen wütenden Propagandafeldzug gegen seine Ernennung gestartet hat. Weder der wettererprobte Bischof noch der Papst lassen sich davon beeindrucken. Mehr dazu bei The Hermeneutic of Continuity.
Der Kardinal beim Einzug mit Winter-Cappa
Vom Geist der Tradition III
22. 1. 2010
Wie bereits gemeldet, hat S. E. Kardinal Castrillon Hoyos am Dreikönigsfest bei den Franziskanern der Immakulata in Campocavallo ein Pontifikalamt „vom Throne“ zelebriert. Inzwischen ist bei Youtube eine sehr schöne Bilderschau von diesem Ereignis aufgetaucht - wir haben daraus ein Bild ausgewählt, das die Freunde des Rituals und Kenner von Ut sive sollicite besonders erfreuen wird.
Und ja - es sind eben gerade die Franziskaner der Immakulata, deren Habit und ganze Lebensführung an Einfachheit kaum zu übertreffen ist, die dem Kardinal bei seinem Besuch mit der größten Selbstverständlichkeit das Gewand des Kirchenfürsten ausgelegt haben.
Im Video: P. Franz Schmidberger
FSSPX zum Jahrestag der
Aufhebung der Exkommunikation
21. 1. 2010
Zum ersten Jahrestag der Aufhebung des Exkommunikationsdekretes gegen die Weihbischöfe der Piusbruderschaft hat der deutsche Distriktsobere P. Franz Schmidberger dem heilgen Vater im Namen aller Mitglieder der Bruderschaft und der mit ihr verbundenen Katholiken in Deutschland seinen „innigsten Dank“ für diesen „mutigen, zukunftsweisenden Schritt“ ausgesprochen. P. Schmidtberger bedauert, daß das „Medienspektakel um die Äußerungen eines der Bischöfe“ die wahre Bedeutung des Vorgangs verschleiert habe. Weiterhin zeigt er sich erfreut über die gute Atmosphäre und den bisherigen Verlauf der Gespräche zwischen der Bruderschaft und der Glaubenskongregation: „Zum ersten Mal können wir unsere Bedenken gegen gewisse Aussagen des II. Vatikanischen Konzils und der nachkonziliaren Entwicklung in Ruhe argumentativ den zuständigen Autoritäten vortragen“.
Die Stellungnahme P. Schmidbergers ist auf der Website der Bruderschaft als Video (6 Min.) veröffentlicht.
Pfarrer Hendrick Jolie
Alte Messe in Darmstadt-Ost
20. 1. 2010
Nein, so würden wir es nicht ausdrücken - aber genau so ist die Lage „draussen im Lande“, wo seit 40 Jahren so getan wird, als sei die Kirche 1969 gegründet worden:
Ich möchte die lateinische Messe aus der Schmuddelecke herausholen“, sagt Pfarrer Jolie, seit 1997 Pfarrer in St. Michael / Nieder-Ramstadt. „Einen Versuch ist es wert.“
Die Rede ist von der sogenannten „tridentinischen Messe“, die in der katholischen Kirche bis in die sechziger Jahre weltweit gefeiert wurde – in Latein, der Priester mit dem Rücken zum Volk. „Der Papst hat diese Messe vor drei Jahren rehabilitiert, und besonders junge Leute interessieren sich dafür“, so Jolie. Er selbst schätze an dieser Messform, weil sie den Sinn für die Ehrfurcht und das Sakrale stärker fördere. „Wir feiern diese Messe in St. Michael seit zwei Jahren jeden Samstag früh“, so Jolie. „Nun machen wir ein Experiment und gehen auf einen Sonntag. Die Leute sollen wissen, dass sie nichts Böses tun, wenn sie sich für diese Form interessieren.“
Während eines Besuchs von Weihbischof Guballa vor einigen Wochen habe er ein intensives Gespräch über die Frage der Alten Messe geführt, so der Pfarrer, der seit 2006 die vier Pfarreien Nieder- und Ober-Ramstadt sowie Modau und Roßdorf-Gundernhausen leitet. „Hier in der Region gibt es Gottesdienste für Jugendliche, für Familien, für Verliebte und mittlerweile auch für Geschiedene. Warum soll es nicht auch eine Messe für Liebhaber der latenischen Form geben“
Alle vier Wochen werde es ab Februar eine alte Messe geben: „Nachmittags, selbstverständlich als zusätzliches Angebot. Wir wollen niemanden überfahren“, so Jolie. Aber das Interesse sei da. (Quelle)
Herzlichen Dank an Pfarrer Jolie - und hoffentlich finden sich weitere Pfarrer bereit, seinem Beispiel zu folgen. Nur wenn die traditionelle Liturgie überall bekannt gemacht wird, kann sich der Wunsch des Papstes erfüllen, ihre Feier möge zu einer Resakralisierung der Liturgie beitragen.
Dr. René Strasser
Liturgie -
eine Schicksalsfrage der Kirche
19. 1. 2010
Im Oktober hatten wir gemeldet, daß kath.info mit der Wiedergabe einer umfangreichen Arbeit des Schweizer Literaturhistorikers Dr. René Strasser zur Situation der Liturgie begonnen hatte. Diese Arbeit ist nun mit der 7. und letzten Folge abgeschlossen. Von seinem Denkansatz her schließt sich Strasser eng an Josef Ratzinger und den Geist der Liturgie an - darüber hinausgehend rückt er die Liturgie als Kunstwerk und insbesondere als Schatzhaus von Sprachkunstwerken ins Bewußtsein.Von Werken, deren Wert weit über Ästhetik allein hinausreicht und hinausführt.
Können wir es uns leisten, auf diese Schätze zu verzichten, zu verzichten auf das, was erlauchte Geister, unter ihnen viele Namenlose, wie Ambrosius, Venantius Fortunatus, Hrabanus Maurus, Hermannus Contractus, Thomas von Celano, Thomas von Aquin gedacht, gedichtet und gebetet haben?
Nein, antwortet Strasser, für den Gottesdienst ist nur das Beste gut genug, und wo die Liturgie verarmt, verarmen der Glaube und die Menschen insgesamt.
Vieles vom großen Schatz der jahrhundertalten kirchlichen Überlieferung ist in den vier Jahrzehnten nach dem Konzil verloren gegangen, dem Zeitgeist geopfert worden, und der Sinn für Kontinuität und Tradition ist geschwunden. Es werden gewaltige Anstrengungen unternommen werden müssen, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten oder sie rückgängig zu machen. Kein Preis kann dafür zu hoch sein, auch nicht der eines Gesundschrumpfens und eines vorübergehenden Rückzugs in die Katakomben.
Den ganzen überaus lesenswerten Text finden Sie hier auf kath-info.de
Bischof Leonard 2007 nach der Priesterweihe in Wigratzbad
„Tridentiner“ wird neuer Erzbischof von Brüssel
18. 1. 2010
Nun ist es amtlich: Andre-Mutien Léonard, seit 1991 Bischof von Namur, wird neuer Erzbischof von Mechelen-Brüssel und Primas von Belgien. Der 1940 geborene Léonard hat sich nicht nur als lehramtstreuer Theologe - und das will in Belgien schon etwas heißen - einen Namen gemacht, er ist auch ein erpropter Freund der alten Liturgie. 2007 vollzog er die Priesterweihen für die Petrusbruderschaft in Wigratzbad, 2008 zelebrierte er das feierliche Pontifikalamt in der a.o. Form auf dem Eucharistischen Kongress in Quebéc. In seiner Diözese hat er mehrfach im alten Ritus zelebriert. Er ist zweiter Nachfolger von Kardinal Suenens, der auf dem 2. Vatikanum einer der Hauptvertreter der modernistischen Linie war und von vielen für den weitgehenden Zusammenbruch der Kirche in Belgien verantwortlich gemacht wird.
2001 nahm der künftige Erzbischof (und Kardinal) zusammen mit dem damaligen Kardinal Josef Ratzinger an der Liturgischen Konferenz in Fontgombault teil, auf der die Perspektiven für die Wiederherstellung der Liturgie erörtert wurden. Wir haben den größeren Teil seines dort gehaltenen Diskussionsbeitrags übersetzt.
John Sonnen fotografiert unermüdlich alle, die in Rom Habit oder Soutane tragen
Vom Geist der Tradition II
17. 1. 2010
Auch Fr. Sean Finegan vom Blog Valle Adurni war zur Klerikerkonferenz in der 2. Januarwoche in Rom - hier sein Bericht über bemerkenswerte Veränderungen im Stadtbild.
Nachdem unser Heiliger Vater jetzt schon ein paar Jahre im Amt ist, war es schon interessant, zu sehen, ob und wieweit sich in Rom etwas verändert hat. Am deutlichsten sieht man das wohl in der Liturgie.
- Ich habe nur zweimal Altäre mit den früher allgegenwärtigen zwei Kerzen auf der einen und einem Blumengebinde auf der anderen Seite gesehen.
- Auf den meisten Altären sieht man die eine oder andere Art des "Benediktinischen Arrangements - also ein Kruzifix in der Mitte und Kerzen rechts und links. Meistens waren es zwei oder - wie im Lateran - vier Kerzen, manchmal auch sechs.
- Fast alle Kirchen waren zum Gebet geöffnet, und in den meisten beteten auch einige Leute. Das ist etwas völlig Neues. Ich bin daran gewöhnt, daß viele römische Kirchen fest verschlossen sind, und so kam ich in jede Menge Gebäude, in denen ich vorher noch nie war.
- In der Via dei Cestari in der Nähe des Pantheon, wo die Kirchenausstatter ihre Geschäfte haben, sieht man nun alle Arten von traditionellen Gewändern und Gerätschaften. Früher konnte man solche Sachen nur bei dem bezaubernd unterwürfigen Personal von Gamarelli ('Splenditatis Vendor') oder den stets mürrischen Verkäufern von Serpone erwerben. Reliquiare gab es nur bei Arte Sacra - jetzt bekommt man sie überall. Der Eigentümer erzählte einem Mitbruder, daß die 60er und 70er Jahre ihn fast in den Ruin getrieben hätten, aber jetzt gingen die Geschäfte wieder glänzend. Ein anderer Mitbruder meinte, daß wenn die Leute bereit sind, für etwas Geld auszugeben, das heißt, daß es ihnen wirklich ernst ist.
Selbst bei Slabbinck, dieser Musterkollektion des Geschmacks der 70er Jahre, gab es das eine oder andere ordentliche Teil. - Soutanen sieht man auf der Straße immer noch selten, aber ich sah viel mehr Männer im Habit als früher
- Ich habe mir sagen lassen, daß man am frühen Samstagmorgen an vielen Altären der Peterskirche sehen kann, daß die alte Messe zelebriert wird.
Andererseits haben die Italiener immer noch das Bedürfnis, unentwegt während der ganzen Messe zu tratschen. Ich meine nicht die Gläubigen, ich meine die Priester. Es gibt kaum fünf Sekunden Ruhe. Ich nahm an einem Morgen an einer Messe teil, genauer gesagt, ich betete in einer Seitenkapelle mein Brevier, wo der Priester ohne jede Unterbrechung sang oder redete. Neben all dem Üblichen gab es eine längere Predigt zur Einführung, eine weitere vor den Lesungen, noch eine danach. Dann Hochgebet 2, natürlich, im Schnellgang, und dann teilte auch noch ein Kommunionhelfer die Eucharistie aus, so daß der Zelebrant den Gemeindegesang anführen und ins Mikrophon brüllen konnte.
Und das war dann auch noch „Stille Nacht“.
Auf der Website der Benediktinerinnen
Vom Geist der Tradition
16. 1. 2010
Die Benedikterinnen Mariens, der Königin der Apostel, gehören zu den jungen und wachsenden Frauenkongregationen in den USA, die ihr Ordensleben im Sinne der Tradition gestalten und die überlieferte Liturgie pflegen. Einen wesentlichen Teil ihres Lebensunterhalts verdienen die Nonnen, wie seit Jahrhunderten üblich, mit der Anfertigung von Paramenten. Dazu schreiben sie auf Ihrer Website:
Da wir so vor Unserer Lieben Frau stehen, sind wir voll Eifer für die Ehre des Priestertums und für das große Geheimnis der göttlichen Liebe zu den Menschen, das die Priester für uns jeden Tag in der hl. Messe erneuern. Unsere Unterstützung des Priestertums durch das Gebet hat uns dazu geführt, die Herstellung von Gewändern, Paramentenstickereien und Altarwäsche in Handarbeit in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen. Wir verwenden die besten Ausgangsmaterialien, hauptsächlich reine Seide und Brabanter Leinen, denn wir glauben, daß die Schönheit des Altars und die würdige Gewandung der Priester auf ganz wichtige Weise die Realität der wahrhaften Gegenwart unseres Herrn in der Eucharistie zum Ausdruck bringen. Im benediktinischen Geist kontemplativer Stille weben wir unsere Gebete in unsere Nadelarbeit ein und sind bemüht, würdige Gefäße in der Hand unserer Herrin zu sein, die Gnade und Erbarmen aufnehmen, die vom Herzen ihres Sohnes ausströmen, und über Seine Priester ausgießen. In anderen Worten: Jeder Nadelstich ist ein Gebet für die Heiligung des Priesters, der später einmal dieses Gewand tragen wird."
Einkleidung vor der Einkleidung
Die Benediktinerinnen Mariens, Königin der Apostel konnten am Dreikönigstag dieses Jahres vier Einkleidungen und eine Profess feiern. Offiziant war Bischof Robert Finn von Kansas City, für den die Nonnen extra zu diesem Anlaß eine 7 Meter lange Cappa Magna geschneidert hatten. Wie hätte er es versäumen können, sie auch anzulegen. Zwei großartige Bilderserien mit glücklichen Bräuten Christi, einem Bischof in nahezu kardinalsroter Cappa und einem großen Korb von abgeschnittenen Haaren zeigt das Blog "Kansas Catholic", das auch sonst immer wieder einen Besuch wert ist.
'Renovierung als Bildersturm' ist eines der Themen, das Colafemmina auf seinem Blog „Fides et Forma“ immer wieder aufgreift.
Wenn die Liturgie zur Show degeneriert
16. 1. 2010
Die Formlosigkeit, das hat Martin Mosebach zur Genüge dargelegt, ist einer der schlimmsten Feinde nicht nur der alten Liturgie, sondern jeder Liturgie und jedes Gottesdienstes überhaupt. Ihre Verbündeten beherrschen freilich die Kunstausschüsse der Diözesen und die Juries kirchlicher Bauherren, wo Unverstand und Unbildung sich gegenseitig mit Aufträgen segnen, und nur ein Dogma gilt: „Modisch muß es sein.“
Der italienische Publizist Francesco Colafemmina hat einen flammenden Aufruf an Papst Benedikt gerichtet, in dem er ihn darum bittet, dem Unfug ein Ende zu machen. Wir zitieren Auszüge und sagen Ihnen, wo Sie den ganzen Text lesen und ihn mit Ihrer Unterschrift unterstützen können.
Tag für Tag sehen wir mehr sakrale Bauten, die des Heiligen beraubt und ohne jede Kenntnis der Liturgie errichtet werden und nur funktionalen Kriterien oder den unüberlegten und willkürlichen Launen eines „kreativen“ Architekten folgen. Wir sehen unsere Kirchen von Bildern und Symbolen überfließen, die im großen und ganzen „religiös“ sind, aber keine wirklich katholische Realität darstellen, beziehungsweise – was schlimmer ist – die höchste Wahrheit der Inkarnation verzerren. Wir sehen unsere Lektionare von albernen und ungestalten Zeichnungen überquellen, die eine entsprechende Einführung in jene Feiern darstellen, die Sie schon als Kardinal als „zu einer Show degenerierte Liturgie“ gebrandmarkt hat (Vorwort zu: Klaus Gamber, Die Reform der römischen Liturgie). Es sind Feiern, die die Fähigkeit der Kunst, das Göttliche zu zeigen und darzustellen, zerstören und lächerlich machen können. Und wir hören immer mehr Melodien und Lieder, die in ihrer Phantasielosigkeit nichts mehr mit der feierlichen Tradition der Gregorianischen Melodie zu tun haben. Mit einem Wort: Die sakrale Kunst und der Sakralbau scheinen heute die beglückende und lebendig machende Begegnung mit dem einen wahren Gott nicht zu fördern, sondern vielmehr permanent zu behindern und zu pervertieren.
Heiliger Vater, obwohl vier Jahrhunderte seit seiner Veröffentlichung vergangen sind, scheint uns der Discorso intorno alle imagini sacre e profane von Kardinal Gabriele Paleotti (1582) mit unveränderter Klarheit den Hauptgrund für die derzeitige Entgleisung darzustellen: „Wir sind der Meinung, dass der Wildwuchs nicht so sehr den Irrtümern zuzuschreiben ist, die die Künstler begehen, wenn sie den Bildern Form verleihen, als vielmehr den Irrtümern jener Auftraggeber, die es versäumen, dies auf die gebührende Weise zu tun: sie sind der wahre Grund für den Wildwuchs, da die Künstler lediglich ihren Instruktionen folgen.“
Hier finden Sie den ganzen Text und die Möglichkeit, ihn durch Ihre Unterschrift zu unterstützen: Appelloalpapa.
S.E. Kardinal Levada auf Besuch in Brisbane
S.E. Kardinal Levada weiht die neue Kirche der Petrusbruderschaft ein
15. 1. 2010
Das Gesicht der „neuen“ Kommission Ecclesia Dei war bisher das ihres Sekretärs, Msgr Guido Pozzo. Er ist auch verantwortlich für ihr „operatives Geschäft“. Präsident der Kommission ist jedoch seit der Umorganisation der Präfekt der Glaubenskongregation, der bisher im Bereich der alten Liturgie nicht hervorgetretene amerikanische Kardinal William Levada.
Deshalb verdient es besondere Aufmerksamkeit, daß der Kardinal selbst am 3. März die derzeit unmittelbar vor der Fertigstellung stehende Kirche des amerikanischen Priesterseminars der Petrusbruderschaft in Denton, Nebraska einweihen wird. (Quelle). Kirchenrechtlich gesehen hat der Bau nur den Status einer Kapelle. Da man sich unter einer „Kapelle“ im Deutschen aber eine kleine Angelegenheit mit Platz für vielleicht 20 oder 30 Gläubige vorstellt, sollte man den Bau bei einem Fassungsvermögen von weit über 200 Personen durchaus als Kirche ansprechen. Hier findet man eine umfassende Dokumentation der Baugeschichte in Bildern.
Mit dem hl. Gregor gegen Willkür und Beliebigkeit
11. 1. 2010
Ars Celebrandi nennt Hw. H. Ulrich Terlinden, Pfarrer in Senden, seine neue Website, und er gibt ihr den Untertitel: „Zelebrationsschule der Messe nach der Ordnung Pauls VI. im Lichte der Ordnung Gregors des Großen“.
Wir zitieren aus seiner „Hinführung“:
Ende der sechziger Jahre lösten sich viele traditionelle Formen und Umgangsweisen in allen Bereichen des Lebens auf. Die Zeit war experimentell und unkonventionell. Man muß dafür dankbar sein, daß das in dieser Zeit entstandene und bis heute gebräuchliche Missale von 1969 verhältnismäßig konservativ ausgefallen ist. Es versucht im Wesentlichen eine Rekonstruktion der römischen Pfarrliturgie des 12. Jahrhunderts. Das Ergebnis dieses Versuches ist hier ebensowenig zu bewerten, wie der Versuch selbst. Entscheidend ist, daß das Missale selbst nur einen kleinen Teil der Veränderungen ausmacht, die tatsächlich seit 1965/1969 in unseren Kirchen geschahen. Die weitgehende Abkehr von allen traditionellen Formen (z.B. Hochaltar, Meßgewand, Latein, liturgischer Gesang, Weihrauch, persönliches Zurücktreten der Person des Priesters hinter das Amt) geht über das Meßbuch Pauls VI. weit hinaus. Es herrschen oft Subjektivität und Willkür...
Dem will Pfarrer Terlinden entgegenwirken:
Mitten im Zweiten Weltkrieg erschien das Buch „Ritus und Rubriken der heiligen Messe“ von Wilhelm Lurz. Es erklärt, wie andere Zelebrationsschulen dieser Zeit, die gregorianische Meßordnung für Priester, Diakone, Subdiakone und Ministranten sozusagen zentimetergenau. Nichts ist ausgelassen. Wer heute dieses zu Pedanterie und Zwanghaftigkeit neigenden Werk in die Hand nimmt, wird vielleicht fragen: Hatte man damals keine anderen Sorgen?
Wir haben heute genau solche Sorgen: Die Liturgie der Messe ist in den „wilden Jahren“ unter das Leitwort „authentisch“ gestellt worden; der Priester solle nur so zelebrieren, wie es (zu) ihm paßt. Wie man geht, wie man steht, wie man die Hände hält – alles war ins Belieben des Zelebranten gestellt, wenn das auch nicht immer durch die neuen, deutlich sparsameren Rubriken des Meßbuchs von 1970/75 gedeckt war. (...)
Nicht nur weil Papst Benedikt sich eine gegenseitige Befruchtung der beiden Meßordnungen der römischen Kirche wünscht, ist ein Blick in die alten Rubriken und auch in den „Lurz“ sinnvoll: Die Kenntnis der Tradition macht den Zelebranten im Umgang auch mit den erneuerten Formen sicherer.
In diesem Sinne wird hier versucht, einige Hinweise zu einer Zelebrationsweise zu geben, die nach persönlicher Zurückhaltung und Objektivität strebt. Das, was in der paulinischen Ordnung der Messe nicht geregelt ist, wird aus den Regeln der gregorianischen entwickelt. In den Punkten, wo eine Bereicherung des paulinischen Ordo durch den gregorianischen möglich und besonders naheliegend scheint, wird auf die überlieferte Form hingewiesen.
Das Vorhaben ist überfällig. Und die Art der Durchführung erscheint uns beim ersten Anschauen höchst gelungen. Wir wünschen Pfarrer Terlinden viele Besucher aus dem Kreis der Gläubigen, die es (noch) nicht bis zu uns geschafft haben.
Bild: University of Glasgow
Ein Sonderangebot...
10. 1. 2010
... ist es nicht gerade - aber wann bietet sich schon die Gelegenheit, das Rationale des Guilelmus Durandus (1230- 1291) in einer relativ zeitnahen Ausgabe zu erwerben: Aus dem Jahre 1475 datiert die Ausgabe des Rationale diuinorum officiorum, das derzeit im Antiquariatshandel angeboten wird. Eine einmalige Chance, eine frühe Druckausgabe des für Jahrhunderte maßgeblichen Werkes der allegorischen Messerklärung zu erwerben, fast 100 Jahre älter als das hier abgebildete Exemplar der Universität Glasgow . Einfach im ZVAB nach „Guillaume Duranti“ suchen, 31 000 US$ überweisen, schon ist man der stolze Besitzer.
Frauen bedrängen den Bischof
Zwei Welten in Rom und Thiberville
8. 1. 2010
Größer kann man sich den Kontrast kaum vorstellen: In Rom demonstrieren die Kardinäle Hoyos, der langjährige Präsident von Ecclesia Dei, und Canizares, amtierender Präsident der Kongregation für den Gottesdienst, die Einheit der Kirche in beiden Riten: Kardinal Hoyos zelebrierte am 5. Januar für die Teilnehmer der Klerikerkonferenz zum Priesterjahr ein Pontifkalamt im neuen Ritus in Santa Maria in Trastevere. Am 8. Januar, dem Schlußtag der Konferenz, zelebrierte Kardinal Canizares ein feierliches Pontifikalamt in der Lateranbasilika im alten Ritus.
Die tiefe Uneinigkeit, die die Kirche seit Jahrzehnten zu zerreißen droht, trat indessen in der kleinen französischen Stadt Thiberville zutage, wo der Ortsbischof gerade den langjährigen traditionsorientierten Pfarrer abgelöst und durch einen Teilzeitseelsorger im Rahmen eines umfangreichen Pfarreienverbundes ersetzt hatte. Als der Ortsbischof zur Amtseinsetzung des Neuen mit allen Insignien des siegreichen Modernismus – Regenbogen-Casel, Messdienerinnen, Konzelebranten mit Überstola– in die Kirche einzog, wurde er lautstark ausgebuht. Zwei Frauen beschimpften den Bischof auf Rempeldistanz und zogen an seiner provokanten Gewandung; eine dritte zerrte wutentbrannt ihren Sohn aus der Schar der Messdiener und verließ mit ihm die Kirche – zusammen mit dem größten Teil der ortsansässigen Gemeinde.
An der Deutung dieser friedlichen Bilder aus Rom und der erschreckenden Bilder aus Thiberville versuchen wir uns in einem ausführlicheren Kommentar.
Msgr Guido Marini
Eine Absage an jede
Hermeneutik des Bruches
Update: exsultet.net hat mit der Übersetzung begonnen.
7. 1. 2010
Morgen endet in Rom die Klerikerkonferenz zum Priesterjahr, an der Hunderte von Priestern hauptsächlich aus den englischsprachigen Ländern teilgenommen haben. Wir werden auf einige Aspekte dieser Konfrenz noch gesondert zurückkommen. Schon heute läßt sich sagen, daß das bedeutendste Ereignis und wohl auch Ergebnis dieser Konferenz die große Rede von Msgr. Guido Marini, dem Zeremonienmeister des Papstes, war, die am gestrigen Mittwoch gehalten worden ist. Der Text liegt uns bisher nur in Englisch vor - nachzulesen auf TNLM.
Die Übersetzung der langen Rede überfordert unsere Kräfte, aber auch eine Zusammenfassung ist nicht zu leisten: Die Rede ist nicht weniger als eine umfassende Einführung in das liturgische Denken und Wollen von Papst Benedikt. Sollte es bisher noch möglich gewesen sein, die Vorstellungen des Papstes in Frage zu stellen oder als „nicht der Zeit gemäß“ abzutun - nach dieser Zusammenfassung ist das nicht mehr möglich. Aus allen wesentlichen Werken des Papstes zieht Msgr. Marini die Aussagen Josef Ratzingers zur Liturgie zusammen und stellt sie - zugleich mit den Anstrengungen des 2. Vatikanischen Konzils - in die große Tradition der Kirche, die den einzigen Boden bildet, auf dem Liturgie bestehen kann, wenn sie Gottesdienst und nicht Menschendienst sein soll.
Kommentar zu Summorum Pontificum online
5. 1. 2010
In den Letzten Monaten konnten wir mehrfach Kommentare des Kirchenrechtlers Gero P. Weishaupt zu einzelnen Aspekten von Summorum Pontificum veröffentlichen. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen und der ganze Kommentar steht auf der Website Motu Proprio Summorum Pontificum Kirchenrechtlicher Kommentar für die Öffentlichkeit zur Verfügung.
Neben einer ausführlichen Einführung in die allgemeine Problemsituation enthält die Website den gesamten Text abschnittweise in lateinischer und deutscher Sprache, an die sich jeweils die kommentierenden Bemerkungen anschließen. Dabei greift der Autor neben den canones des kirchlichen Rechts auch auf neuere Literatur zum Thema zurück und eröffnet so ein umfassendes Gesamtbild der Rechtslage. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und einige Linklisten runden den Auftritt ab.
Wer ungern am Bildschirm liest, kann damit rechnen, daß der Kommentar im Lauf des nächsten Halbjahres auch in Buchform erscheinen wird.
Vincenzo Nuara OP
Mehr Personal für Ecclesia Dei
3. 1. 2010
Nach einer Meldung von Messainlatino wird die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei demnächst um zwei weitere Mitarbeiter verstärkt: Der Dominikaner Vincenzo Nuara ist bekannt als Organisator der Tagungen zu Summorum Pontificum, die in den beiden letzten Jahrn in Rom stattfanden. Der Brasilianer Almiro de Andrade gehört der Petrusbruderschaft an und war bereits in der Vergangenheit als „außeretatmäßiger“ Mitarbeiter des Kommissionssekretärs Msgr. Pozzo tätig. Damit werden zwei ausgewiesene Experten des alten Ritus künftig eine feste Position in der Kommission einnehmen.
Bemerkenswert an der Berufung Pater de Andrades von der Petrusbruderschaft ist der Umstand, daß damit erstmals ein Mitglied einer der sogenannten „Eclesia Dei-Gemeinschaften“ auch formell Mitglied der Kommission ist, die für das Leben und die Liturgie dieser Gemeinschaften verantwortlich ist. Das ist ein wichtiger Schritt zur inhaltlichen Ausfüllung der Übereinkunft zwischen dem damaligen Kardinal Ratzinger und Erzbischof Lefebvre von der Piusbruderschaft vom 5. Mai 1988. Dort war festgelegt worden, daß die Kommission „aus einem Präsidenten, einem Vizepräsidenten und fünf Mitgliedern zusammengesetzt sein (solle), von denen zwei Mitglieder der Bruderschaft angehören“.
Kardinal Cañizares Llovera
Das Jahr fängt gut an
1. 1. 2010
Das Pontifikalamt im alten Ritus „vom Thron“, das Kopenhagens Bischof Kozon am 10. Januar in seiner Kathedrale feiern wird, hatten wir bereits gemeldet. Bereits am 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, wird S.E. Kardinal Castrillón Hoyos bei den Franziskanern der Immakulata in Osimo ein Pontifikalamt, ebenfalls „vom Thron“ zelebrieren.
Von besonderem Interesse dürfte sein, daß auch bei der Klerikerkonferenz zum Priesterjahr, die am 4. Januar in Rom beginnt, an zwei Tagen „tridentinisches“ auf dem Programm steht: am 6. Januar feiert der unlängst nach Rom berufene amerikanische Erzbischof Joseph Augustin Di Noia O.P. eine Pontifikalvesper, am 7. Januar der Präfekt der Gottesdienstkongregation, S.E. Kardinal Cañizares, ein feierliches Pontifikalamt.
Allen unseren Lesern ein gnadenreiches und erfreuliches Jahr 2010!