Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
www.introibo.net

Anzeigen:

Abtei Mariawald

Unterstützen durch Kauf oder Spende!

  • Klosterlikör
  • Abteitropfen
  • Pflegekosmetik
  • Bücher

Der Klosterladen

Spendenkonto

Nova et Vetera - Verlag und Antiquariat

Das Brevier von 1962 (Psalmen der Vulgata) mit Imprimatur von Bischof Hanke ist neu aufgelegt!
breviariumromanum.com

Hier bestimmt der alte Ritus
das Leben:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv August 2010

Aktuell:

Eine neue Quelle für Nachrichten aus Rom

31. 8. 2010

The Remnant, jene der Piusbruderschaft nahestehende Wochenzeitung aus den USA, deren Artikel wir auch schon gelegentlich zitiert und übersetzt haben, hat ab jetzt eine ständige Korrespondentin in Rom. Hilary White heißt die Dame, und ausweislich eines langen Interviews mit ihr, das The Remnant vor 3 Wochen in seiner Druckausgabe veröffentlichte, hat sie einen ganz hervorragenden Überblick darüber, wie die Weltkirche von Rom aus betrachtet aussieht. Nun ist der lange Text auch auf Rorate Cæli erschienen - hier ein kleiner Ausschnitt zur Wirkung von Summorum Pontificum:

Zitat: Ich denke, das Motu Proprio ist nur ein Ausdruck des „Ratzinger Effektes“, der aus der Persönlichkeit Benedikts hervorgeht. Man kann das an vielen kleinen Dingen beobachten: Da gibt es Kardinäle, die haben ihre ganze Karriere unter Papst Johannes Paul II. lang Wohlfühl-Ökumene praktiziert - und nun entdecken sie plötzlich ihr konservatives Herz. Bischöfe, die sich vor zehn Jahren noch lieber einen Arm abgenagt hätten, erlauben großzügig die Feier der alten Messe (obwohl, wie wir alle wissen, eine solche Erlaubnis gar nicht erforderlich ist) und ermutigen Laienintiativen (oder behindern sie zumindest nicht länger) zur Eucharistischen Anbetung ebenso wie zum Kampf gegen die Armut. Es ist einfach wahr, daß die Kirche, wie jede menschliche Einrichtung, von Oben nach Unten funktioniert. Demokratie mag eine feine Sache sein, aber die Realität ist monarchisch und hierarchisch, und einen Anführer nennt man genau deshalb so, weil er anführt. (...)

Benedikt schwimmt in einem Haifischbecken. Es sind alternde Haifische, aber viele von ihnen haben immer noch die meisten ihrer Zähne. Er findet starke Unterstützung in einigen Dikasterien, insbesondere bei der Glaubens- und der Gottesdienstkongregation. In seinem Staatssekretariat, und dazu gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit, herrscht das Chaos, dort zieht nach wie vor Sodano die Fäden. Auch ein großer Teil des italienischen Episkopats ist gegen ihn, aber da hat er mit Bascagno einen recht guten Mann eingesetzt..."

Hier finden Sie das ganze Interview, das auch da lesenswert ist, wo es die Dinge vielleicht ein wenig zu pessimistisch beurteilt.

Erzbischof Taveira beim Einzug

Und noch einmal:
Pontifikalamt in Brasilien

27. 8. 2010

Jahrelang war das Riesenland in Südamerika ein weißer Fleck auf der Karte unserer Aufmerksamkeit, und das nicht ohne Grund: Außer den Aktivitäten des Instituts vom Guten Hirten gab es in Sachen überlieferte Liturgie wenig zu melden.

Das scheint sich jetzt zu ändern. Kurz nach dem Pontifikalamt mit Bischof Guimarães, das wir am 24. meldeten, erfahren wir von einem Pontifikalamt, das der Bischof von Belem, Msgr. Alberto Taveira, am 21. 8. im Rahmen einer Liturgie-Konferenz an seinem Bischofssitz zelebrierte. Bilder und Berichte gibt es auf TNLM und dem brasilianischen Blog Sal e Luz.

Weit ausgebreitete Arme beim Kanon

Neue „alte“ Karmeliten in Brasilien

26. 8. 2010

In Atibaya in der brasilianischen Diözese Braganca Paulista im Bundesstaat Sao Paolo besteht, wie uns erst jetzt bekannt wird, bereits seit Ende letzten Jahres ein Kloster von Karmeliten-Eremiten, das sein Leben an der alten Ordnung der Karmeliten ausrichtet und auch die alte Liturgie des Ordens, einen Seitenzweig des römischen Ritus, pflegt. Wie der Prior des Klosters, Pater Tiago de Sao Jose, einem Gespräch mit Salvema Liturgia mitteilte, hatte der Orden seinen Priestern die Feier des alten Ritus 1971 verboten, weil dieser „ungeeignet für die Pfarrseelsorge“ gewesen sei.

Zitat: Da wir keine Pfarreien haben, sondern in Klöstern leben, ist der alte Ritus ideal für uns. Meine priesterliche Spiritualität ist erheblich vertieft worden, seit ich seit Oktober des Vorjahres diesen Ritus zelebriere. Gleiches gilt für die anderen Brüder, in denen eine verstärkte Verinnerlichung festzustellen ist. Auch bei den Gläubigen durften wir zahlreiche geistliche Früchte feststellen."

Die Karmeliten von Atibaya, die ein Mönchs- und ein Nonnekloster umfassen, sind kein Bestandteil des noch bestehenden Karmelitenordens, der seit den 70er Jahren weltweit im Niedergang begriffen ist, sondern eine lokale Gründung nach bischöflichem Recht. Das ganze Interview mit P. Tiago finden sie auf TNLM in englischer Sprache.

Bischof Guimarães bei der Zelebration

Gute und schlechte Nachrichten aus Brasilien und Frankreich

24. 8. 2010

Die Spanweite ist beträchtlich. Bischof Guimarães, seit 2080 Bischof von Garanhuns in Brasilien, hat bereits mehrfach die Messe im alten Ritus gelesen - nun hat in Sao Paulo in der Kirche des hl. Apostels Paulus ein erstes feierliches Pontifikalamt in der außerordentlichen Form gefeiert und in diesem Rahmen das Sakrament der Firmung gespendet. Für einen regierenden Bischof, der sich auch in Lateinamerika einer starken Fraktion modernistischer Kräfte in seiner Diözesanverwaltung zu erwehren hat, keine Kleinigkeit.

Etwa gleichzeitig hat in Frankreich der Bischof von Agen, Msgr. Herbreteau, die ihm offensichtlich verhaßte Feier der Messe im alten Ritus unmöglich gemacht. Als letzte in einer Reihe von Schikanen verbot er dem vom Institut Christus König zur Betreuung der gläubigen des alten Ritus abgestellten Pater Téqui die Weiterführung einer offenbar sehr erfolgreichen Sonntagsschule mit mehr als 30 Kindern und machte die Spendung der Taufe im alten Ritus praktisch unmöglich.

Wie Rorate Cæli mitteilt, hat das Institut Christus König daraus die Konsequenz gezogen, P. Téqui aus Agen abzuziehen und an einem anderen Platz mit besseren Arbeitsbedingungen einzusetzen. Die Einheit des Bischofs von Agen mit dem Papst kann unter diesen Umständen wohl nur noch als Fiktion betrachtet werden.

Die tägliche hl. Messe
auf dem iPhone

23. 8. 2010

Nach dem Echo auf The New Liturgical Movement zu urteilen, hat die katholische Welt darauf gerade noch gewartet: iMass bringt die heilige Messe nach der außerordentlichen Form des römischen Ritus täglich neu auf's iPhone. Gefeiert wird die Messe in der von der Petrusbruderschaft betreuten Christkönigs-Pfarrei in Sarasota, Florida. Neben der Direktübertragung bietet die Anwendung auch den lateinisch-englischen Text der täglichen Liturgie nach dem Missale von 1962 und empfiehlt sich somit auch als Begleiter für den tatsächlichen Messbesuch.

Da sage noch einer, die Anhänger der überlieferten Liturgie wollten in die Vergangenheit zurück.

Erfahrungsbericht 6:
Die 'Alte Messe' in Moskau

20. 8. 2010

Bereits im Juni hatten wir kurz darüber berichtet, daß in der Krypta der Kathedrale von Moskau ein Altar in einer kleinen Kapelle geweiht worden war, die in Zukunft vorzugsweise für die Feier der alten Liturgie bestimmt ist. Danach schrieb uns Kaplan Thomas Huber aus Wolfsburg einige ergänzende Informationen:

Kaplan Huber in Moskau

„Der Erzbischof von Moskau, Paolo Pezzi, unterzeichnete am 08.04.2008 ein Dekret, in dem er den Interessenten der Hl. Messe nach dem Missale Romanum von 1962 einen Kaplan zur Seite stellt und die Feier der überlieferten Messe einmal im Monat bestimmt. Als Kaplan wurde Pfarrer Augustin Dsendel (SDB) ernannt. Seit dem Dekret entwickelt sich die Gruppe der Interessierten stetig fort. Der Gregorianische Chor der Kathedrale, der anfangs nur das lateinische Amt im Novus Ordo begleitete, beginnt nun auch im Vetus Ordo zu wirken.

Die Ministrantenzahl in der außerordentlichen Form verdoppelte sich, so daß mit dieser Besetzung am ersten Sonntag im Monat ein gesungenes Amt gefeiert werden kann.

Vor einigen Wochen wurde die Renovierung des Altars in der Krypta abgeschlossen und S.E. Erzbischof Paolo Pezzi, nahm die Konsekration im überlieferten Ritus vor.

Die Einladung nach Moskau zu kommen erhielt ich nun von meinem Bruder Gregor. Er lebt schon über sieben Jahre in der russischen Hauptstadt und ist Mitglied der dortigen traditionellen Gemeinschaft. Die Idee war nun, die Gruppe durch einen Pastoralbesuch mit täglicher Zelebration geistlich zu stärken und den Aufbau der nötigen Strukturen voranzubringen. Auf Wunsch der Gemeinschaft wurde ein Requiem für die Moskauer Märtyrerpriester dargebracht. Die tägliche Zelebration der 'alten Messe' fand in der Woche vom 13.-18.07 statt.“

Weihbischof Dr. Klaus Dick

„3 Jahre Summorum Pontificum - Wohin geht die Reise“

19. 8. 2010

Ein Vortrag von Weihbischof Dr. Klaus Dick „Die liturgische Spiritualität von Papst Benedikt XVI. im Lichte des Zweiten Vatikanischen Konzils“ bildet den Auftakt einer 5-teiligen Sendereihe des Kölner Domradio zum Thema „3 Jahre Summorum Pontificum – Wohin geht die Reise“. Der Vortrag von Weihbischof Dick wird morgen, Freitag, den 20. 8. um 21. Uhr gesendet und ist anschließend als podcast im Internet nachzuhören. .

Weitere Sendungen folgen am:

  • 27. 8.: Der Redakteur der Reihe Jan Hendrik Stens spricht mit dem Münchner Liturgiewissenschaftler Winfried Haunerland;
  • 3. 9.: Gespräch mit dem Kirchenmusiker Professor Heino Schubert;
  • 10. 9.: Gespräch mit dem Psychotherapeuten und Liturgie-Kenner Dr. Wilfried Haßelberg-Weyandt zu psychologischen Aspekten der Liturgie;
  • 17. 9.: Bericht von Pfr. Ulrich Terlinden über seine pastoralen Erfahrungen seit der Freigabe in einer ganz normalen Landgemeinde.

Auskunft über die Möglichkeiten, die Sendungen direkt im Radio zu hören, gibt es hier.

Engel begleiten die hl. Jungfrau auf dem Weg zum Himmel

Mariä Himmelfahrt als Mysterienspiel in Elche

17. 8. 2010

Im spanischen Elche - das liegt etwa 20 km westlich von Alicante - wird alljährlich zu Mariä Himmelfahrt ein Mysterienspiel von der Entschlafung und Aufnahme Mariens in den Himmel aufgeführt. Dabei werden alle Pracht und alle Apparate eingesetzt, die der Barock für das Theater entwickelt hat - und das ist eine ganze Menge. Da strömen die Apostel aus allen Himmelsrichtungen herbei, um die Gottesmutter aus dieser Welt zu verabschieden, und musizierende Engel steigen vom Himmel, um die Seele in Empfang zu nehmen und mit ihr hoch oben in der Kirchenkuppel zu entschwinden.

Auf Youtube gibt es einen sehenswerten Film (4 min) von den dramatischsten Momenten der Inszenierung, und TNLM bringt einen Bildbericht, der ähnliche Veranstaltungen aus anderen Städten Spaniens vorstellt.

Hochamt in der prächtigen gotischen Kirche von Downside

Seminar zur alten Liturgie in England

16. 8. 2010

Im englischen Downside fand in der vergangenen Woche ein Seminar der Latin Mass Society zur alten Liturgie statt, an dem über 50 Personen – Priester - Kirchenmusiker - Zeremoniare – teilnahmen. Mit dabei war auch Weihbischof Athanasius Schneider, der eine stille Messe und ein Pontifkalamt zelebrierte sowie einen Vortrag hielt.

Ebenfalls dort war Pfarrer Ray Blake aus Brighton, auf dessen Website St. Mary Magdalen zwei kurze Berichte mit zahlreichen Photos erschienen sind

Aufnahme Mariens in den Himmel v. Murillo

Mariä Himmelfahrt

15. 8. 2010

Wäre man allein auf die Darstellung der Postkatholiken von der Kirchensite des Bistums Münster angewiesen, könnte man wohl die Kräuterweihe für das wichtigste am Fest Mariä Himmelfahrt halten. Doch dem ist nicht so.

Der sl. Ildefons Kardinal Schuster (1880 - 1954), Erzbischof von Mailand, hat in seinem Liber Sacramentorum die Entwicklung der Liturgie und Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in der römischen Kirche seit den frühesten Zeiten in eindrucksvoller Ausführlichkeit beschrieben – wir haben den Text für Sie übernommen, um die Anmerkungen gekürzt und um einige Illustrationen erweitert. Hier geht es zum Kapitel „Das Fest Mariä Himmelfahrt in der alten römischen Liturgie“.

Jesus Christus Hoher Priester

14. 8. 2010

Diese bemerkenswerte Statue fand der unermüdliche John Sonnen in der römischen Kirche Gesu e Maria an der Via del Corso. Der Gekreuzigte (man beachte die Wundmale) und Auferstandene nicht wie meistens in historisierender Gewandung, sondern in Albe und Casel als der ewige und einzige Hohe Priester. Opfer und Gnaden spendender Darbringer des Opfers in einer Person.

Ein schöner Nachtrag zum vor wenigen Wochen zu Ende gegangenen Priesterjahr.

Erfahrungsbericht 5:
Die Minderheit in der Minderheit

12. 8. 2010

In den von vielerlei katholischen Gewohnheiten geprägten Regionen Süddeutschlands mit ihren Barockkirchen und Bildstöcken mag es leicht sein, die Tradition der Kirche wieder zu suchen und zu entdecken. Aber wie sieht das in der norddeutschen Diaspora aus, wo die Katholiken eine kleine Minderheit sind, und ein tatsächlicher oder gefühlter Protestantisierungsdruck zu den kaum hinterfragbaren Rahmenbedingungen des Lebens vieler Gemeinden gehört? Thomas Veitschegger berichtet aus Hannover.

In eigener Sache:

Zunächst einmal ganz herzlichen Dank an alle, die bisher etwas über die Auswirkungen von Summorum Pontificum in ihrem persönlichen Umfeld geschrieben haben. Einige Berichte liegen noch im Posteingang; sie werden in den nächsten Wochen erscheinen. Die Serie hat gerade in der Verschiedenheit der Darstellung großen Anklang gefunden, und wir würden sie gerne weiterführen - wenn und solange Sie uns weiterhin mit Material versorgen. Hier noch einmal die Adresse: info(at)motu-proprio.de

Anfahrt auf Maria Maggiore

Zu Maus durch Rom

11. 8. 2010

Aus gegebenem Anlass wollen wir Sie zu einer Mausfahrt durch Rom mit Google Streetview einladen. Einfach hier klicken, und schon stehen Sie mitten auf der Straße vor Santa Maria Maggiore. Ein guter Start für eine virtuelle Stadtrundfahrt. Sie kommen überall hin, wohin man auch mit dem Auto kommt, und weiße Flecken gibts hier keine.

Erzbischof Raimond Burke, Präfekt der Signatura

Summorum Pontificum –
„Kein Gruppenprivileg, sondern eine Aufgabe für alle“

10. 8. 2010

Der Kommentar des Kirchenrechtlers Gero P. Weishaupt zu Summorum Pontificum, der bislang nur im Internet zu lesen war, ist Anfang dieses Monats unter dem Titel „Päpstliche Weichenstellungen“ auch als Buch erschienen. Das Vorwort zu dieser Ausgabe schrieb der Präfekt der Signatura, Erzbischof Raimond Burke.

Neben verschiedenen Aussagen zur Notwendigkeit, die Entwicklung der Liturgie im Geist der Kontinuität und nicht als Ausdruck von Brüchen zu sehen, geht der Vorsitzende des höchsten kirchlichen Gerichtshof auch auf Probleme ein, die die Gläubigen an einigen Orten ganz konkret beschäftigen, etwa die Frage nach dem Einsatz von Messdienerinnen oder Lektorinnen. Seine Antwort läßt an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig:

Zitat: (Ein allgemeines kanonistisches) Prinzip fordert, daß die liturgischen Normen, die 1962 in Kraft waren, für die Zelebration der Außerordentlichen Form des Römischen Ritus sorgfältig zu beachten sind, denn diese Normen schützen die Integrität des Römischen Ritus, wie er im Meßbuch des seligen Johannes XXIII. enthalten ist. Das zweite Prinzip besagt, daß die nachfolgende liturgische Disziplin nur dann auch in die Außerordentliche Form einzuführen ist, wenn diese Disziplin ein Recht der Gläubigen berührt, das sich unmittelbar aus dem Taufsakrament ergibt und dem ewigen Heil ihrer Seelen dient.

Die Anwendung dieser beiden Prinzipien auf die genannten Fälle führt zur Einsicht, daß weder der Altardienst von Personen weiblichen Geschlechts noch die Ausübung der Laiendienste des Lektors oder des außerordentlichen Spenders der Heiligen Kommunion zu den fundamentalen Rechten der Getauften gehören. Deshalb sind diese jüngeren Entwicklungen aus Respekt vor der Unversehrtheit der liturgischen Disziplin, wie sie im Missale Romanum von 1962 enthalten ist, nicht in die Außerordentliche Form des Römischen Ritus einzuführen. Der Kommentar legt hier eindrucksvoll dar, daß die gegenseitige Bereicherung beider Formen des Römischen Ritus nur dann möglich ist, wenn die den beiden Formen jeweils eigentümliche Disziplin entsprechend sorgfältige Beachtung findet.

Hier lesen Sie den ganzen Text des Vorwortes von Erzbischof Burke.

Unsere Liebe Frau von der Atombombe

Die Madonna von Nagasaki

9. 8. 2010

Als am 9. August 1945 die japanische Großsstadt Nagasaki mit damals etwa 200 000 Einwohnern von der zweiten amerikanischen Atombombe zerstört wurde, verbrannnte auch die unweit des "point zero" im Stadtteil Murakami gelegene Kathedrale. Nagasaki hatte seit dem 16. Jahrhundert eine starke christliche Gemeinde, die während der wütenden Christenverfolgungen des 16. und 17. Jahrhunderts zahlreiche Märtyrer hervorgebracht hat. Zum Zeitpunkt des Bombenabwurfs befanden sich mehrere Priester und einige Dutzend Gläubige in der Kirche, um sich mit der Beichte auf das bevorstehende Fest Mariä Himmelfahrt vorzubereiten. Von ihnen überlebte keiner die Explosion und den anschließenden Brand. Die Pfarrei der Kathedrale hatte damals etwa 12 000 Gläubige, von denen an die 9000 an diesem Tag umkamen

Hochaltar der Kathedrale vor dem Krieg

Als der japanische Trappistenmönch Kaemon Noguchi nach seiner Demobilisierung im Oktober 1945 in seine Heimatstadt Nagasaki zurückkam, durchsuchte er die Trümmer der Kathedrale und fand dabei den halb verbrannten Kopf der Statue der Immaculata, die früher auf dem Aufbau des Hochaltares gestanden hattte. Die Statue war in den 20er Jahren in Italien nach der Vorlage des Gemäldes der Immaculata von Murillo gefertigt worden.

Als Noguchi später in sein in Nordjapan gelegenes Kloster zurückkehrte, nahm er den Kopf mit und bewahrte ihn bis Mitte der 70er Jahre heimlich auf. Erst danach brachte er den Fund nach Nagasaki zurück, wo er heute in einer Seitenkapelle der wiederaufgebauten Kathedrale ausgestellt ist und von japanischen Katholiken wie eine Reliquie verehrt wird. Hier weitere Informationen.

„Wurzeln der gegenwärtigen Deformation der Liturgie“

6. 8. 2010

Im Mai 2008 haben wir auf unserer Seite mit Büchern zur Liturgiereform Jonathan Robinsons The Mass and Modernity vorgestellt. Jetzt ist eine italienische Übersetzung dieses Buches erschienen, und das Vorwort zu dieser Ausgabe hat der Sekretär der Gottesdienstkongregation, Erzbischof Augustine di Noia, geschrieben. Daraus einige Sätze:

Zitat: Die Moderne leugnet, wie Fr. Robinson es darstellt, die Gegenwart der Fleisch gewordenen Wahrheit im Wandel der Zeiten und der Geschichte. In diesem Sinne stimmt die Moderne mit dem Modernismus überein, jenem verkürzten Verständnis der Moderne, die sic h alleine auf das "Neue" stützt und alles Unveränderliche ablehnt.

Wie The Mass and Modernity darlegt, ist dieses Konzept zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Allgemeinplatz geworden, und das hat weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis der Liturgie der Kirche. Wir verehren Gott nicht mehr als eine objektive Größe, die unabhängig von unserem Verständnis und unserer Erfahrung ist. Wir haben Gott subjektiv gemacht, der Gottesbegriff gibt nur noch das wieder, was wir in Gott sehen wollen. Die Umsetzung der nachkonziliaren Liturgiereformen hat zu diesem Verlust der Objektivität beigetragen. Wie Papst Benedikt XVI. angemerkt hat, wurde das neue Missale „als Elaubnis, ja sogar Aufforderung verstanden, Kreativität einzubringen, und das hat häufig zu unerträglichen Entstellungen der Liturgie geführt“. Der Nachfolger des hl. Petrus und oberste Hirte der Kirche hat seine schweren Bedenken wegen der „willkürlichen Entstellungen der Liturgie“ ausgedrückt, die dem Volk Gottes so schwere Wunden zugefügt haben. (Begleitbrief zu Summorum Pontificum)

Nach Robinson hat die moderne Philosophie Konzepte von „Gemeinschaft“, „Wissenschaft“, „Vernunft“ und der Bedeutung von „modern“ hervorgebracht, die das Selbstverständnis der Gegenwart tief geprägt haben und durch ihr Eindringen in in das katholische Bewußtsein zu den gegenwärtigen Deformierungen der Liturgie beigetragen haben. Eine der besonderen Stärken dieses Buches besteht in der meisterhaften Auifdeckung, wie tief solche Vorstellungen in der Entwicklung des modernen westlichen Denkens verwurzelt sind.

Ds ganze umfangreiche Vorwort findet sich in englischer Übersetzung auf TNLM, und am besten ist es natürlich, sich gleich das ganze Buch zu besorgen.

Inzensierung des Zelebranten

1500 beim Jubiläums-Hochamt
im alten Ritus

5. 8. 2010

Zitat: Seine Exzellenz, der hw. Herr Erzbischof emeritus Dr. Gregory O. Ochihaga feierte (am 1. August in Umuaka) das Goldene Jubiläum seiner Priesterweihe im glänzendem Rahmen eines feierlichen Pontifikalamts in der außerordentlichen Form des Lateinischen Ritus. Aus ganz Nigeria war eine große Menge angereist, um die Musik, den Glanz und die Pracht zu erfahren, und sie wurden nicht enttäuscht. Da das Geld für die Betonplattform während der Arbeiten ausgegangen war, mußten einige Gäste mit Sitzbänken auf dem Erdboden vorlieb nehmen. Es waren Zeltdächer bereitgestellt, aber sie reichten für die große Menge nicht aus, und der Altarraum war provisorisch mit Wellblech überdacht.

Träger von Stab und Mitra

Seine Exzellent hatte erklärt, die Messe solle die unglaubliche Schönheit der liturgischen Traditionen der Kirchezum Ausdruck bringen. Er legte die Paramente am Thron an, so daß es alle sehen konnten. Der Chor der Pfarrei hatte 12 Wochen lang geübt, um die Proprien der Messe singen zu können, sie wurden dabei von einem Chor aus Lagos unterstützt. Assistierender Priester war P. Evaristus Eshiowu FSSP, Diakon P. Antony sumich FSSP, Subdikon P. Don-Bosco Ohadugha. Die Messdiener kamen mit Ausnahme eines Seminaristen von der FSSP alle aus der Pfarrei.

In seiner Predigt erwähnte der Bischof Emeritus die vielen Vorzüge der alten Messe und fand einige Kritikpunkte an der neuen Liturgie. Wir hoffen, den Text der Predigt veröffentlichen zu können, sobald wir das Manuskript erhalten."

Diesen Bericht entnehmen wir dem Nachrichtenteil der Website der Petrusbruderschaft in Nigeria. Dort gibt es auch eine umfangreiche Bilderserie. Wie aus der Nachrichtenseite noch hervorgeht, waren die Messdiener vorher beim Bau der Betonplattform eingesetzt. Diese Plattform wurde übrigens nicht eigens für diesen Anlaß gegossen, sondern soll später als Fundament für den Neubau der Ortskirche dienen.)

Erfahrungsbericht 4:
Was ist hier so ganz anders?

4. 8. 2010

Den sehr persönlichen und sehr einsichtsreichen Erfahrungsbericht dieser Woche hat uns eine Leserin aus Süddeutschland zugeschickt. Sie hatte nach langer Abwesenheit wieder zur Kirche zurückgefunden und stellte sich eines Tages die Frage, warum nur so wenig junge Leute am Gottesdienst teilnahmen. Und auch sie selbst entwickelte das Empfinden, daß da irgend etwas fehle - trotz der netten Atmosphäre, des freundlichen Miteinander und der Leichtigkeit und milden Zwanglosigkeit bei der sonntäglichen Eucharistiefeier.

Seitdem sie die Gelegenheit hat, wieder die hl. Messe in der überlieferten Liturgie zu besuchen, weiß sie, was ihr da fehlt. Ihre Einsichten sollten den Liturgie-Ingenieuren und Sozialarbeitern zu denken geben, die sich so viel auf die von ihnen entwickelte „dem Volk zugewandte“ neue Form des Gottesdienstes zugute halten. Lesen Sie hier den ganzen Bericht.

Pontifikalamt in Bukowina Tatrzanska

„Ars serviendi“ – liturgisches Seminar
in der Diözese Krakau

3. 8. 2010

In der letzten Juli-Woche veranstaltete die Petrusbruderschaft zusammen mit anderen Gruppen der Erzdiözese Krakau in Bukowina Tatrzanska ein einwöchiges liturgisches Seminar "Ars serviendi". Ungefähr 50 Teilnehmer feierten eine Woche lang die alte Liturgie in Hochämtern und den Horen des Offiziums, hörten Vorträge und beteiligten sich an Diskussionen.

Letzten Dienstag, am 27. 6. zelebrierte der Abt des Benediktinerklosters Tyniec in Krakau, Dom Bernard Sawicki O.S.B., mit den Teilnehmern der Veranstaltung und zahlreichen Gästen ein feierliches Hochamt. Eine Photoserie mit beeindruckenden Bildern gibt es auf Nowy ruch liturgiczny.

Der Ball ist rund - Nachtrag

2. 8. 2010

Zur „Fußballmesse“ in Obdam - wir berichteten - ist jetzt auch ein Video auf Youtube aufgetaucht.

Menschenopfer vor 5000 JahrenQuelle

Opfertheologie, säkularistische Variante

2. 8. 2010

Der Opfergedanke ist von der modernistischen Theologie an den Rand gedrängt und vielfach aus der Liturgie der Kirche getilgt worden – Erzbischof Kurt Koch hat das nicht nur in seinem hier jüngst zitierten Interview immer wieder kritisiert. So darf es nicht wundern, daß die Säkularreligion den verwaisten Gedanken aufgreift – wie üblich in entstellter und pervertierter Form.

Die Rede ist davon, daß wenn immer irgendwo in den mit hohem Aufwand durchgeplanten großtechnischen Systemen und Abläufen unseres Alltags irgend etwas schief gegangen ist und somit das Dogma von der grenzenlosen Machbarkeit der Welt einen Schlag bekommen hat, ein Schuldiger gesucht und meistens auch gefunden wird, der dann unter begeisterter Anteilname des Publikums medial guillotiniert wird.

Einer der dabei beschäftigten Hilfs-Scharfrichter hat sich jetzt erstaunlich offen über die dem zugrunde liegenden Mechanismen ausgelassen. Jesus, so lesen wir es auf der ersten Seite des Tagesspiegels vom Sonntag, sei freiwillig als „Sündenbock“ für die Menschheit gestorben und habe damit ein, so lehre es die Kulturanthropologie, zutiefst in den Menschen verwurzeltes Bedürfnis erfüllt:

Zitat: Wenn eine Gemeinschaft durch ein Ereignis erschüttert wurde, dann braucht sie jemanden, den sie symbolisch aus ihren Reihen ausstößt und der sie von ihren eigenen Schuldgefühlen entlastet.“

In der Nutzanwendung auf den inzwischen sogar bereits vom deutschen Bundespräsidenten zum Rücktritt gedrängten Duisburger Oberbürgermeister, der freilich seiner Altersvorsorge zuliebe eine Abwahl vorzöge, befindet die den Idealen der Aufklärung verpflichtete Zeitung sodann:

Zitat: Der Politiker, der aus Verantwortung zurücktritt, zeigt, dass er seine Aufgabe wichtiger nimmt als sich selbst. Er ist nur ein Stellvertreter, als Stellvertreter nimmt er die Schuld anderer auf sich. Solche Rituale sind manchmal notwendig, wie Beerdigungen, Geburtstage, Hymnen oder Fahnen, keine Gemeinschaft ohne Rituale.“

Der Oberbürgermeister als Erlösergestalt – darauf muß man erst einmal kommen. Aber der Casus enthält neben dem Lächerlichen doch auch Bedenkenswertes: Der Gedanke von Sühne und Opfer ist vielleicht auch in „modernen“ Gesellschaften nicht so „unvermittelbar“, wie hasenfüßige Theologen uns das in den letzten Jahrzehnten gepredigt haben. Eines jedenfalls liegt auf der Hand: Wo die Kirche ihren Auftrag vernachlässigt, die Wahrheit über Schuld, Opfer und Erlösung in klaren Worten zu verkünden, ziehen die Mythologen säkularer Ersatzreligionen die Sache an sich, und unter ihren Händen wird aus dem, was Christus zur Versöhnung zwischen Gott und den Menschen gelehrt und vollbracht hat, ein Werkzeug des social engineering in einer Gesellschaft, die sogar ihre Erlösung aus eigener Kraft bewältigen zu können glaubt.

Übrigens: Daß die von politischen Machthabern und höchsten staatlichen Würdenträgern betriebenen medialen Hinrichtungen medial bleiben, ist unter diesen Umständen auf Dauer nicht zu garantieren. Der Gedanke des Menschenopfers war in primitiven Gesellschaften schon immer sehr populär.