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Chartres-Wallfahrt der Tradition

Bild: https://www.thecathwalk.de/2023/04/17/chartres-wallfahrt-2023-meldet-euch-jetzt-an/Auch in diesem Jahr hat die Wallfahrt der Tradition von Paris nach Chartres wieder in der gewohnten Form stattgefunden, nachdem es in den vergangenen Jahren wegen der Covid-Welle zu einigen Einschränkungen gekommen war. Damit kann diese große Heerschau der Katholiken, die an der überlieferten Lehre und Liturgie der Kirche festhalten, das 40. Jahr ihres Stattfindens feiern.

Der Begriff „Heerschau“ mag in einigen Ohren unangebracht klingen. Aber „Heerschau“ bedeutet ja noch lange nicht „Krieg“, und er erscheint umso angebrachter, da die überlieferte Liturgie inzwischen nicht nur von kirchlich-modernistischer Seite, sondern auch staatlicherseits unter Beschuss geraten ist. In den USA hat sogar der FBI wegen „staatsgefährdender Umtriebe“ gegen einige Gemeinden ermittelt. Und für die Franziskus/Roche Truppe ist es natürlich ein ständiges Ärgernis, daß diese Veranstaltung auch beim schlechtesten Willen nicht als Nostalgiefestival von Ewiggestrigen abgetan werden kann. Sieht man von einer Handvoll über 70-jähriger Ehrengäste ab, treffen sich hier – ebenso wie bei dem von der Piusbruderschaft veranstalteten Parallel-Ereignis Chartres-Paris – exakt die Katholiken der jüngeren und der mittleren Generation, die man bei den Sonntagsmessen mitteleuropäischer Pfarreien mit der Lupe suchen muß. Die Zahl der Teilnehmer wird auch in diesem Jahr wegen der dezentralen Organisationsstruktur der Veranstaltung erst in einigen Tagen vorliegen. Im letzten Jahr waren es über 20 000.

Vor einigen Jahren hatte es unter den Anhängern der überlieferten Liturgie Diskussionen gegeben, weil im Pontifikalamt zum Abschluß der Wallfahrt – es war von Kardinal Sarah zelebriert worden – die Lesungen nicht nach dem Pontificale von 1962 in lateinischer Sprache gesungen, sondern in der Landessprache – also Französisch – vorgetragen worden waren, wie das in Frankreich vielerorts praktiziert wird. In diesem Jahr – Zelebrant war der frühere Nuntius in der Schweiz Erzbischof Gullickson aus den USA, hier ein Video – erfolgte der Vortrag wieder in lateinischer Sprache und in der nach dem Ponifikale vorgesehenen Richtung: Die Epistel zum Altar hin als Element von Opfergabe und Opfergesinnung der Teilnehmer und das Evangelium gegen Norden als Absage Christi an die Götter und Dämonen der Heiden.

Wie schon die Diskussion von 2018 ergeben hat: Solche Details des Rituals sind nicht in dem Sinne wesentlich, daß man unter gar keinen Umständen darauf verzichten könnte. Aber sie gehören mit zum Reichtum der Formen und Symbole, die man nicht ohne guten Grund aufgeben sollte.

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