Bereichsnavigation Themen:

Vorweihnachtliche Erdbeben

Wenn wir Geschwister als Vorschulkinder - das war lange vor dem Konzil - vor Weihnachten besonders unleidlich wurden, ermahnte uns unsere Mutter: Gerade in diesen Tagen setze der Teufel alles daran, unsere kleinen Seelen zu beschmutzen, damit wir den neugeborenen Heiland nicht von ganzem Herzen begrüßen könnten.

Wahrscheinlich hatte er es auch damals schon genauso und noch viel mehr auf die Seelen von pflichtvergessenen Prälaten und abtrünnigen Theologen abgesehen, nur daß wir in den 50er Jahren nichts davon erfuhren. Internet gab es noch lange nicht, die Tageszeitungen hielten sich bei derlei Themen eher zurück, und die Bistumszeitung hätte eher ihr Erscheinen eingestellt, als irrlehrenden Schlaumeiern ein Podium zu bieten. Obwohl der eine oder andere von einem progressiven Professor ausgebildete Redakteur vermutlich schon damals nur mit Mühe sein Latinum, aber mit Bravour sein Häretikum bestanden hätte.

Heute lesen wir die Irrlehre im Sonntagsblatt der Wiener Dompfarre, deren ungetreuer Hirte Faber sich von jeder Modekrankheit infizieren läßt und dessen Oberhirte Schönborn vor lauter linientreuer Barmherzigkeit schon ganz wirr im Kopf ist.

In besagtem Blatt schreibt also die staatlich und kirchlich wohlbestallte Lehrerin der Gottesgelehrtheit Regina Polak folgendes: 

Bitte erschrecken Sie jetzt nicht: Die Vorstellung von der ,Menschwerdung' Gottes ist eine Häresie – ein anderer als der biblisch bezeugte Glaube. Weder im Alten noch im Neuen Testament ist davon die Rede, dass Gott Mensch geworden ist.“ Weiter meint die Gelehrte sodann, die Vorstellung, daß der allmächtige Gott zu Weihnachten in Form eines Kindes zur Welt gekommen sei, komme aus einer „heidnisch-hellenistischen Vorstellung“ von Theophanien, die aber „nicht der Erfahrung der biblischen Autoren“ entspreche. Weihnachten gebe nun aber die Chance, endlich und nach zweitausend Jahren diesen „heidnischen Glauben zu ,entlernen'“.

Das Pfarrblatt der Wiener Apostatenpfarrei - ohne Inkarnation gibt es kein Christentum - mit dem skandalösen Weihnachtsartikel kann man derzeit hier downloaden.

Auf die Sache einzugehen, lohnt sich nicht - zum dreizehnten Mal aufgewärmte „Entmythologisierung“ wird immer noch nicht frisch. Was die Mühe lohnt, ist die Skandalisierung der Tatsache, daß Gestalten wie Faber immer noch und immer wieder trotz ihrer lächerlichen antikatholischen Aktivitäten als Pfarrer amtieren können und daß dafür verantwortliche Oberhirten wie Schönborn die Verbreitung von vielerlei Irrlehren und Falschpraxen dulden - wo sie das nicht gleich wie bei der Vorstellung von Amoris Laetitia selbst übernehmen.

Die Häresie des gottlosen Modernismus, von den Päpsten des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach Kräften, aber letztlich erfolglos bekämpft, greift nach der ganzen Macht. Wenn der Papst sich nicht noch in letzter Minute seiner Pflichten erinnert und der Unklarheit, der Verwirrung und dem Chaos Einhalt gebietet, muß das mühsam verdeckte Schisma offen ausbrechen.

Zusätzliche Informationen