Was sonst noch wichtig ist
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- 26. Juni 2013
Manchmal haben wir tagelang wenig zu berichten - und dann überstürzen sich die meldenswerten Ereignisse. Also fassen wir zusammen:
Priesterweihe in SS. Trinità dei Pellegrini
Wie angekündigt, hat Erzbischof Pozzo am vergangenen Samstag in der römischen Pfarrkirche der Petrusbruderschaft 3 Männern die Priesterweihe nach dem überlieferten Ritus gespendet – einem italienischen Mitglied der Bruderschaft und zwei Mitgliedern der Söhne des Allerheiligsten Erlösers, aka Transalpinen Redemptoristen. Das waren die ersten Weihen, die Mitglieder dieser Gemeinschaft nach ihrer Rückkehr in die volle Einheit mit dem Papst empfangen konnten. Die Website der Transalpinen Redemptoristen hat einen ausführlichen Bildbericht.
Überlieferte und reformierte Liturgie in der Praxis
Die Gestaltung des Verhältnisses der beiden Formen der Liturgie des römischen Ritus bewegt alle, denen die Reform der Reform, die Wiederannäherung der liturgischen Praxis der Kirche an ihre historischen und spirituellen Wurzeln, am Herzen liegt. Die damit angesprochenen Fragen stellen sich ja nicht nur in nachgerade dramatischer Form in einer programmatisch birituellen Pfarrei wie All Saints in Minneapolis. Sie treten in der einen oder anderen Form überall da auf, wo Gläubige nicht ausschließlich an der Liturgie in der überlieferten Form teilnehmen können (oder wollen) bzw. wo sie erst noch darum ringen müssen, überhaupt Zugang zur überlieferten Form zu erhalten.
Anhand eines für sich gesehen nicht besonders ergiebigen Beitrags auf Fr. Zuhlsdorfs WDTPRS hat sich nun eine Diskussion entwickelt, in deren Rahmen die hier auftretenden Probleme in beispielhafter Fülle und – besonders wichtig – unter überwiegend praktischen Gesichtspunkten angesprochen werden. Sehr lesens- und bedenkenswert. Also nicht nur oder erst in zweiter Linie der Ausgangsartikel, sondern insbesondere die folgenden Leserzuschriften.
Die Entmännlichung der Liturgie in der neuen Form
Unter diesem Titel behandelt auf Rorate Cæli der Diözesanpriester Richard G. Cipolla die bemerkenswerte Entwicklung, die aus dem hl. Messopfer der streitenden Kirche weithin eine Wohlfühlveranstaltung mit Anklängen an Kindergartenpädagogik gemacht hat. Er schreibt ausdrücklich nicht: „Verweiblichung“ - denn seit wann hätten Katholiken etwas gegen das Prinzip der Weiblichkeit. Aber er zeichnet nach, daß und wie sehr die reformierte Liturgie von einem Zeitgeist geprägt ist, der alles Männliche ablehnt und durch verabsolutierte und verzerrte Formen einer neu definierten Weiblichkeit zu ersetzen versucht.
Als Ausgangspunkt nimmt Cipolla dabei das bekannte Diktum des britischen Kardinals Heenan, der 1967 nach der „Vorführungszelebration“ der „missa normativa“, die später zur neuen Messe Pauls VI. wurde, gesagt hatte: "Bei uns zu Hause besuchen nicht nur Frauen und Kinder, sondern auch Familienväter und junge Männer regelmäßig die hl. Messe. Wenn wir ihnen so etwas anbieten wie das, was wir gestern gesehen haben, bleiben uns bald nur noch die Frauen und Kinder."
Trotz einiger möglicherweise etwas überspitzten Gedankenführungen eine höchst empfehlenswerte Lektüre.