Neues aus und über Turin?
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- 06. September 2023
Bei der Behandlung übernatürlicher Phänomene wie Heilungen in Lourdes, blutenden Hostien oder weinender Marienstatuen hält sich Summorum Pontificum aufs Äußerste zurück. Nicht, weil wir die Möglichkeit solcher übernatürlicher Erscheinungen prinzipiell bestreiten wollten. Das Glaubensbekenntnis ist von der göttlichen Erschaffung der Welt bis zur Auferstehung der Toten voll davon, und wir stimmen jedem Einzelnen davon aus ganzem Herzen zu. Wenn Gott die Welt und ihre Naturgesetze erschaffen hat, dann liegt es auch in seiner Macht, in diese Gesetze nach seinem Plan und Willen einzugreifen. Grund für unsere Zurückhaltung ist vielmehr, daß unsereins von diesen Gesetzen der Natur selbst viel zu wenig versteht, um im konkreten Fall mit einiger Sicherheit sagen zu können, wo die Natur aufhört und die Übernatur beginnt. Ein Verständnismangel, den wir mit vielen Leuten gemeinsam haben – auch solchen, die die Phänomene der Natur wissenschaftlich erforschen. Zwar verschieben die Wissenschaftler die Grenze zwischen Erklärbarem und Unerklärbarem ständig – aber es hat nicht den Anschein, daß der Anteil des mit ihren Methoden Unerklärbaren wirklich kleiner würde.
Mit dieser umständlichen Einleitung wollen wir uns Raum schaffen für die Weitergabe einer höchst wundersamen Nachricht, die Fr. John Zuhlsdorf unter Datum vom 6. September auf seinem Blog weitergegeben hat – ebenfalls ohne sich hinsichtlich der Glaubwürdigkeit dieser Mitteilung festzulegen. Es geht – wieder einmal, möchte man sagen – um das sog. „Leichentuch von Turin“, und dabei konkret um bei der Untersuchung von Aufnahmen dieses Tuches entstandene Visualisierungen, die das „Internationale Institute for Advanced Studies of Space Representation Sciences“ in Palermo bereits vor drei Jahren veröffentlicht hat.
Nun, ein solches Institut gibt es tatsächlich, es hat auch eine Website, die dem, der sich über Kompetenz und Seriosität dieser Einrichtung informieren will, jedenfalls erste Anhaltspunkte geben kann. Doch nun zur Übersetzung der wesentlichen Teile des Blogeintrags von Fr. Zuhlsdorf:
Wenn ich das richtig verstehe, finden sich auf dem Tuch Mehrfach-Bilder der jeweils gleichen Gegenstände und Körperteile, etwa wie bei einer stroboskopischen Aufnahme. Zu den aufgefundenen Objekten gehört eine Nadel, die exakt Formen auf dem Sudarium von Oviedo entspricht, Gebetsriemen, Nägel, die noch in den Wunden stecken, ein Gewand und ein Gürtel aus Schlangenleder um die Taille und ähnliches. Es ist auch zu erkennen, daß der Leichnam Gesicht und Bauch nach unten hin niedergelegt war. Darüber hinaus erwecken mehrfache der „stroboskopischen“ Bilder erkennbarer Einzelheiten auf dem Tuch den Eindruck, daß der Körper sich in dem Augenblick, zu dem das Bild entstand, in Bewegung befand. In anderen Worten: Das Leichentuch enthält nicht nur eine Momentaufnahme. Es ist ein Video eines kurzen Augenblicks, in dem die Gestalt sich bewegt, die Hände ballt, den Fuß bewegt, und zu atmen beginnt.
Außerdem gibt es eine Beschreibung der Energiequelle, die das Bild hervorgebracht hat. Die Energie bricht in beiden Richtungen aus dem Innern des Körpers heraus, anscheinend, als ob sie aus größter Entfernung käme, so daß die „Strahlen“ tatsächlich parallel verlaufen. Das könnte, falls diese Energie einen einzigen Ausgangspunkt hat, auch wenn wir das nicht wirklich verstehen, vielleicht durch eine Verzerrung des Raum-Zeit-Gefüges entstanden sein. (Siehe 47:30 und weiter)…
Soweit also Fr. Zuhlsdorf, der mit dieser Beschreibung dem englischsprachigen Text folgt, den die Macher des Films ihrem Video beigegeben haben.
Um ehrlich zu sein – wir können nicht wirklich nachvollziehen, wie die Leute vom Istituto a Presentatione aus den Hell-Dunkel-Flecken des Tuches zu den von ihnen wahrgenommenen Bildern und Schlußfolgerungen gekommen sind. Aber Fr. Zuhlsdorf kennen wir aus seiner Website seit vielen Jahren als einen kundigen und zuverlässigen Beobachter der Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft – deshalb wollen wir seine Wahrnehmung des Videos aus Palermo nicht vorschnell als unbegründbar abtun. Das Leichentuch von Turin, der Schleier von Manopello und das Sudarium von Oviedo enthalten – soviel kann nach der bisherigen Geschichte ihrer Erforschung sicher sein – jedenfalls mehr, als mit bloßem Auge und Alltagsverstand zu sehen ist, und vielleicht sind die Leute des Instituts von Palermo da einer Sache auf der Spur, die des näheren Hinsehens wert ist.
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Zu den als „Reliquien Christi“ verehrten Gegenständen gibt es einen lesenswerten Artikel auf der manchmal sehr populär geschriebenen, aber meist interessanten Website Our Sunday Visitor.