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Blick ins Martyrologium

Wer mehr darüber wissen will, wie die Kirche seit alters her ihre Stellung in der Welt sieht, erfährt viel darüber viel bei einem gelegentlichen Blick in das Martyrologium Romanum.
Für den heutigen Tag verzeichnet das Martyrologium den Märtyrertod des Bischofs von Benevent, Januarius, und seines Diakons Festus sowie des Lektors Desiderius. Aus weiteren Städten der Apeninnen-Halbinsel, wird die Hinrichtung der Diakone Misenas, Puteolanus, Eutycheus und Acutius mitgeteilt. Sie alle starben in der Verfolgung Diokletians. Aus dem Orient wird an diesem Tage der unter Diokletian dem Feuertod übergebenen ägyptischen Bischöfe Peleus, Nilus und Elias sowie mehrere namenlos gebliebener Kleriker gedacht – die Namen zeigen, daß Angehörige aller Völker dem Christentum angehörten.

Eine weitere Erinnerung gilt den bereits unter Nero im kampanischen Nuceria ermordeten Felix und Constantia und den in der Verfolgung durch Kaiser Probus umgekommenen Märtyrer Thophimus, Sabatius und Dorymedos. In der palästinensischen Stadt Eleutheropolis wurde an einem 19. September auf Befehl eines Präfekten Alexander die hl. Susanna zu Tode gefoltert, die sich nach dem Tod ihrer Eltern, die Priester eines Heidentempels gewesen waren, zum Christentum bekehrt hatte.

Als letzte der Märtyrer-Reihe die hl. Pomposa aus Cordoba, der die moslemischen Eroberer den Kopf abgeschnitten hatten, weil sie den Glauben und die Sitten der Eroberer nicht annehmen wollte.

Dazu kommt eine kleinere Zahl an in Frieden heimgegangenen Gläubigen: Bischof Theodor von Canterbury († 690), von dem es heißt er habe ein glänzendes Beispiel von Gelehrsamkeit und Heiligkeit gegeben, sodann Bischof Eustochius von Tours († 460), eines „Mannes großer Tugend“ und des Priesters und Abtes Sequanus (Sigo, † 580) aus Burgund. Als vorletzte schließlich die selig Maria de Cervellione († 1280) aus dem von ihr begründeten weiblichen Zweig des Ordens Mariens von der Befreiung der Gefangenen (Mercedarier), der sich dem Freikauf von moslemischen Piraten und Räubern in die Sklaverei entführter Christen verschrieben hatte.

Als letzte dann – in meinem Exemplar auf einem eingeklebten mit der Schreibmaschine beschrifteten Papierstreifen – die hl. Maria Wilhelma Emilia de Rodat († 1852), Gründerin des Ordens der Schwestern von der Heiligen Familie, die 1950 von Pius XII. zur Ehre der Altäre erhoben wurde.

Eine Online Version des traditionellen Martyrologiums in einer offenbar leicht überarbeiteten Fassung von 1913 ist auf Introib.net als PDF kostenlos abrufbar.

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