Am Rande - Woche 17

Als nützlicher Idiot...

(24. 4.)

Bild: KNA, aus dem zitierten Ertikel von Katholisch.de

... des längst verflossenen Desinformationsdienstes KGB der ebenfalls verflossenen Sowjetunion betätigt sich wieder einmal der Münsteraner Priester und Kirchenhistoriker Hubert Wolf, um Papst Pius XII. in das Umfeld der Beschweiger, wenn nicht gar Mitschuldigen des Judenmordes zu ziehen. In einem groß herausgebrachten Interview der früher einmal renommierten Wochenzeitung Die Zeit stellt er Behauptungen auf, die von Historikern, die sich wissenschaftlich seit Jahren mit dem Gegenstand beschäftigen, mit Leichtigkeit als grob falsch zurückgewiesen werden können - obwohl ihm die tatsächlichen Sachverhalte bekannt sein müßten. Vulgo: Der Herr Professor lügt.

Und da seine Darstellung so gut in den Streifen der deutsch-bischöflich besoldeten Glaubens-Dekonstruktivisten von katholisch.de passt, käuen die auch brav wieder, was ihnen da vorgekaut wurde. Auch nicht wirklich überraschend, aber in seiner einfallslosen Dreistigkeit dann irgendwie doch. Wer lesen will, was es mit der Sache wirklich auf sich hat, wird besser informiert von Michael Hesemann auf kath.net und Michael Feldkamp in der Tagespost.

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Waren es die Banken?

(21. 4.)

Bild: AP-News

Nicht zum ersten Mal gibt es Berichte, daß das internationale Finanzsystem den Rücktritt von Papst Benedikt erzwungen haben soll. Daß darüber heute auch beim Marco Tosatti, einem eher kritischen und nüchternen Beobachter, geschrieben wird, verleiht ihnen zusätzliches Gewicht.

Tatsache ist jedenfalls, daß im Februar 2013 der Vatikan vom internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen wurde. Nichts ging mehr, der Vatikanstaat stand vor einem Finanzkollaps, selbst die Geldautomaten waren tot. Unmittelbar nach der Rücktrittsankündigung und noch vor der Wahl des Nachfolgers wurde die Blockade aufgehoben. Das Leben ging weiter.

Über die Gründe gibt es nur Spekulationen. Die Vatikanbank wird immer wieder und wohl kaum grundlos in Zusammenhang mit dubiosen Geschäften der Mafia gebracht – aber reicht das dazu, den Vatikan auf eine Stufe mit Terrorstaaten wie Iran und Nordkorea zu stellen? Oder war Benedikt wegen seines Festhaltens an Lehre und Tradition der Kirche den Kräften der globalen Säkularisierung so unerträglich? Darauf wissen auch Tosattis Gewährsleute keine Antwort außer der zusätzlichen Spekulation, es habe vielleicht die innerkirchliche Opposition in Gestalt der St. Gallener Mafia ihre Verbindungen spielen lassen.

Die Gültigkeit von Benedikts Rücktritt selbst und der Wahl seines Nachfolgers sieht Tosatti übrigens nicht in Frage gestellt – nun ja...

Die ganze Geschichte im Original bei Stilum Curiae und auf Deutsch beim Beiboot Petri.

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