Am Rande Woche 35
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- 31. August 2020
In der Kulturrevolution
(29.8.)
Die offizielle katholische Kirche in Deutschland weigert sich nach wie vor, die Tiefe des aktuell stattfindenden Epochenbruchs auch nur ansatzweise zur Kenntnis zu nehmen. Lieber träumt sie von einem „neuen Normal“ mit demokratischer Verwaltung von Kirchenämtern und -steuern, und alle haben sich ganz doll lieb. In den USA sind viele Katholiken schon weiter. Sie sehen die kulturrevolutionären Elemente der aktuellen Vorgänge, die keinen Vergleich mit dem Feldzug zur Zerstörung der kulturellen Vergangenheit Chinas unter Mao Tsetung zu scheuen brauchen, und sie stellen sich die Frage: Wie konnte es innerhalb weniger Jahrzehnte dazu kommen?
Auf First Things erklärt George Weigel geradeheraus: Why We are where We are, und LifesiteNews veröffentlicht einen weiteren Artikel, der die Verbindung von gesellschaftlicher Erosion und Revolution zur „sexuellen Revolution“ zieht: FLASHBACK: 1930s anthropologist finds sexual hedonism destroys civilizations. Beide Artikel wollen wir nicht uneingeschränkt empfehlen: Weigel erhebt sich ein wenig zu großartig über die Niederungen der aktuellen Kämpfe, und der „Flashback“ bzw. die Unwin-Studie blicken mit der allgemeinen sexuellen Verlotterung zu sehr auf eine Erscheinung, die zwar real und kritikwürdig und bekämpfenswert ist, letztlich aber doch nur einen Strang aus einem vielgliedrigen Ursachenbündel herausgreift.
Wichtige Einsichten transportieren dennoch beide, und da die Mannschaft des Beiboots Petri sich die Mühe gemacht hat, beide ins Deutsche zu übertragen (Weigel hier und Flashback hier), ist sehr zu empfehlen, diese leicht zugänglichen Angebote auch zu nutzen.
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Das Blut der Märtyrer
(27. 8.)
Die Umwandlung des Museums der Chora-Kirche von Konstantinopel zur Moschee – die zweite derartige Maßnahme des Erdogan-Regimes innerhalb eines Monats – hat zwar einiges Blätterrascheln in Kulturkreisen (und verlegenes Hüsteln bei Kirchens) ausgelöst – doch das hat bestenfalls Alibifunktion. Der eigentliche Skandal, der massenhafte Mord an Christen durch glaubenstreue Mohammedaner mitten im 21. Jahrhundert, wird nach wie vor schweigend übergangen – um nicht zu sagen: wohlwollend hingenommen.
Massenhafter Mord? Ja, massenhaft. Massenhaft in völkermordmäßigem Umfang. Philosophia Perennis bringt am 27. August eine (zweifellos unvollständige) Zusammenstellung, nach der allein im Mai dieses Jahres 32000 Christen von mohammedanischen Mordbanden und Einzelterroristen abgeschlachtet oder in die Luft gesprengt worden sind. Größtenteils in Afrika südlich des Sahel, aber auch in arabischen Ländern und der Türkei, auf dem indischen Subkontinent und natürlich auch in Europa.
Feuer und Schwert sind seit seiner Entstehung Wesenselemente von Mohammeds Irrglauben. Das war so in der Zeit der kriegerischen Ausbreitung von Medina über den halben Mittelmeerraum und die hellenistische Welt, das war so während des ganzen Mittelalters bis weit in die Neuzeit hinein, und das ist auch heute wieder so, wo Phasen und Zonen der „friedlichen“ Landnahme und solche des blutigen Terors einander nach Opportunität abwechseln.
Und die Römer reiten ihre diplomatischen Steckenpferdchen. Kyrie eleison.
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Gewalttat im Gottesdienst
(25. 8.)
Im Zuge der jüngsten Rassenunruhen in den USA hat sich ein Trend – mehrfach dokumentiert auf Videos aus Überwachungskameras - etabliert, wonach jüngere kräftige Schwarze auf offener Straße ihnen unbekannte meist ältere Weiße mit Faustschlägen ins Gesicht traktieren.
Am letzten Sonntag traf es eine Lektorin in der 11 Uhr-Messe in der Kathedrale von Philadelphia, die auf dem Rückweg aus dem Altarraum zu ihrem Platz von einer schwarzen Frau zweimal geschlagen wurde. (verlinktes Video von der Facebook-Seite der Diözese; ab min. 32) Eine Reaktion der wenigen Gottesdienstteilnehmer in der praktisch leeren riesigen Kirche war nicht erkennbar. Erzbischof Nelson Perez, der beim Hochamt einem seiner Priester als Diakon assistierte, setzte die Messe ohne erkennbare Reaktion mit der Verlesung des Evangeliums fort. Bericht zum Vorfall auf Catholic World Report.
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Behörden des US-Staates Kalifornien haben am Montag zum 4. Mal versucht, als angebliche Abwehrmaßnahme gegen die Virus-Verbreitung die Schließung sämtlicher Kirchen durchzusetzen und sind zum 4. Mal vor Gericht gescheitert.