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„Rumiyah“ heißt „Rom“

Übernahme eines Screenshots aus der Bild-ZeitungDie islamische Terroristengruppe von Barcelona hatte unter anderem 120 Gasflaschen gehortet, die bei Bombenanschlägen eingesetzt werden sollten – freilich wegen eines technischen Versehens schon im Lager explodierten und unter anderen den als Anführer der Bande aktiven Imam in sein Paradies katapultierten. Inzwischen erhärten sich die Hinweise darauf, daß ein Teil der Gasflaschen für einen Anschlag auf die 2010 von Papst Benedikt geweihte Kathedrale der Sagrada Familia in Barcelona bestimmt war.

Auch ein deutsches Gotteshaus ist getreu islamischer Tradition ins Visier der Gotteskrieger gerückt: Das islamistische auf Hochglanzpapier und im Internet verbreitete Magazin Rumiyah bringt in seiner neuesten deutschsprachigen Ausgabe ein Bild der Dresdner Frauenkirche mit der Unterschrift: „Die Frauenkirche in Dresden – ein beliebter Versammlungsort der Kreuzzügler, der darauf wartet, niedergebrannt zu werden“. (Quelle) Kein Grund zur Beunruhigung, meinen die zuständigen Polizeibehörden.

„Rumiyah“ heißt übrigens „Rom“ und steht im islamischen Sprachgebrauch für all das, was man früher hierzulande als „Christliches Abendland“ bezeichnete. „Wir werden Rom erobern“ heißt „Unser Ziel ist Europa“. Feinsinnige Unterscheidungen zwischen Rom und Wittenberg, Peters- oder Frauenkirche oder Erwägungen, ob Bischof Marx oder „Bischof“ Bedford-Strom beim Appeasement-Wettlauf die Nase vorn haben, sind die Sache der Gotteskrieger nicht. Hauptsache, die Fetzen fliegen.

'Ars Celebrandi' in Licheń

Zum vierten Mal fand Ende vergangenen Monats im polnischen Licheń die Ars Celebrandi statt - das ist der größte Workshop in Osteuropa zur Verbreitung praktischer Kenntnisse über die traditionelle Liturgie. Wie Rorate Cæli berichtet, waren in diesem Jahr über 40 Priester nach Licheń gekommen, um die überlieferte Liturgie zu erlernen oder besser kennen zu lernen. Außerdem nahmen etwa 100 Laien an den Workshops teil, um ihre Fertigkeiten als Messdiener, Sakristane oder Schola-Sänger zu vervollkommnen. Neben der hl. Messe in ihren verschiedenen Formen - darunter auch der Usus des Dominikanerordens - gehörten zum täglichen Programm die Feier der Laudes, der Vesper und der Komplet in der für den jeweiligen Tag gebotenen Form. Ergänzend gab es ein intensives Vortragsprogramm spiritueller Ausrichtung, das es den Teilnehmern, die das wollten, auch ermöglichte, die Tage in Licheń in Art von Exerzitien zu begehen.

Besonders angetan waren die Veranstalter von der Teilnahme von Priestern und Seminaristen aus zahlreichen Orden. Neben Dominikanern waren das Angehörige der Franziskaner, Kapuzinere, Salesianer, Piaristen, Cisterzienser, Benediktiner, Redemptoristen, Salvatorianer, Pallottiner, Lazaristen und Jesuiten. Das ist umso erfreulicher, als die meisten dieser Gemeinschaften zumindest in Westeuropa einen scharfen Säkularisierungskurs verfolgen - soweit sie überhaupt noch genug Mitglieder haben, um irgendeinen Kurs zu verfolgen.

Organisator der Ars Celebrandi ist die polnische Una Voce-Vereinigung, die Schirmherrschaft hatte der zuständige Ortsbischof Wiesław Alojzy Mering von Włocławek übernommen. Das Bild oben haben wir einem 3-Minuten-Film auf Youtube entnommen, der einen Eindruck von der Atmosphäre der Tage in Licheń vermitteln kann.

St. Benedict's School

Aus England kommt eine Nachricht, die sich überaus passend in die aktuellen Diskussionen zur „Option Benedikt“ einfügt: Das Institut Christus König und Hoher Priester eröffnet in Preston in Mittelengland eine Schule. Sie soll nach dem hl. Benedikt benannt werden und unter das Motto Ora et labora gestellt werden. Die genaue Ausrichtung der Schule schient noch nicht bestimmt zu sein - am kommenden Samstag soll eine Informationsveranstaltung stattfinden, auf der interessierte Eltern über den aktuellen Planungsstand informiert werden und ihrerseits die eigenen Anforderungen und Vorstellungen einbringen können. Zwei wichtige Voraussetzungen sind jedoch bereits erfüllt: Das Institut verfügt unter den eigenen Mitgliedern und Freunden über genug Personal für die Grundausstattung an Lehrkräften und konnte jetzt auch geeignete Baulichkeiten erwerben.

Eigene katholische Schulen, die diesen Namen tatsächlich verdienen, spielen im Konzept der „Option Benedikt“ eine zentrale Rolle. Rod Dreher denkt dabei dem Anschein nach vor allem an Nachbarschaftsschulen in Gebieten, in denen sich genügend teinahmewillige katholische Familien in räumlicher Nähe vorfinden. Da diese Voraussetzungen in England allgemein und wohl auch im über eine eindrucksvolle katholische Vergangenheit verfügenden Preston nur selten gegeben sein dürften, bleibt abzuwarten, ob diese Schule als Nachbarschaftsschule für das Einzugsgebiet der Stadt mit ca 400 000 Einwohnern oder als Internatsschule für das ganze Land betrieben werden wird.  

Paris - Chartres - Paris

Bild: www.nd-chretiente.comFür viele traditionsorientierte Katholiken in Frankreich, vor allem unter den jüngeren, ist es ein Höhepunkt des Jahres: Die alljährlich zu Pfingsten stattfindende Wallfahrt von Notre Dame in Paris zur Kirche Notre Dame in Chartres. In diesem Jahr schon zum 35. Mal.

Genau genommen ist es ein zweifacher Höhepunkt: Während die Gläubigen, die sich den Gemeinschaften von Ecclesia Dei verbunden fühlen, von Paris nach Chartres pilgern, wandern umgekehrt die Anhänger der Piusbruderschaft von Chartres nach Paris – auch in diesem Jahr noch auf dem (fast) gleichen Weg, aber in der anderen Richtung, zumindest geographisch gesehen. Beide Pilgerzüge ziehen Tausende von Teilnehmrn an, die sich für einige Tage aus dem weltlichen Getriebe verabschieden und ganz demonstrativ katholische Gegenkultur nach Innen leben und nach Außen demonstrieren. Zumindest in der Regionalpresse wird diese Demonstration durchaus zur Kenntnis genommen.

Aktuelle Bilder vom Zug in Richtung Chartres gibt es auf der Website Notre-Dame de Chrétiené, von der Pilgerfahrt in Richtung Paris auf pelerinagesdetradition.com.

Immer weniger Priester

Bild:Mark Ahsmann, CC BY-SA, WikimediaEine Überraschung ist das nicht: Im Bistum Osnabrück gibt es in diesem Jahr erstmals seit hundert Jahren keine einzige Priesterweihe. Nach Zahl der Katholiken (570 000) gehört das Bistum zu den mittelgroßen Diözesen Deutschlands, und es gab auch einmal eine Zeit, in der die Katholiken der Diaspora als besonders glaubenstreu galten – aber das ist lange her. Seit 22 Jahren ist mit Franz Josef Bode ein Mann Bischof von Osnabrück, der zu den bekanntesten Vertretern des deutschen Postkatholizismus gehört: Diakoninnen – na klar, Zölibat „angemessen, aber nicht zwingend“ , Minarette ein Teil Deutschlands – aber sicher doch. In seiner Zeit vor Osnabrück war Bode in mehreren Funktionen für die Priesterausbildung zuständig – wie qualifiziert er für diese Aufgabe war, kann man ja jetzt sehen. Für das, wofür dieser Bischof steht, werfen immer weniger junge Männer ihr Leben in die Waagschale.

Das Niederschmetternde ist, daß Bode und sein mit Absicht oder aus Unvermögen auf eine priesterlose Kirche zulaufender Kurs ja keine Einzelerscheinung ist, nicht in Deutschland und nicht in der Weltkirche. Wie es der Zufall will, wurden gerade dieser Tage auch Statistiken bekannt, die ein deprimierendes Bild von den entsprechenden Entwicklungen weltweit zeichnen: Erstmals hat Europa im Jahr 1915 mehr Priester verloren, nämlich 2502, als in der ganzen Welt neu geweiht wurden: 2366. Ein großer Teil der Priester in Europa und Nordamerika gehört in die Altersgruppe der über 70-Jährigen. Ein noch viel stärkerer Rückgang der Zahlen in den nächsten Jahren ist daher absehbar – und unvermeidlich, wenn man auf die Entwicklung in den Seminaren schaut, von denen viele in den vergangenen Jahren zusammengelegt oder geschlossen werden mußten.

Wobei freilich für Deutschland und (West-)Europa eines festzuhalten ist: In Relation zu der immer kleiner werdenden Zahl von Getauften, die am Leben der Kirche teilnehmen, bleibt der Anteil der Priesterberufungen über die Jahrzehnte hin bemerkenswert konstant. Der eigentliche Befund ist nicht „Kirche ohne Priester“, sondern „Gesellschaft ohne Kirche". Soviel zu den Illusionen eines „Neuen Frühlings“ und einer „Neuen Pastoral“ - die wohl mit ihren letzten Vertretern dahingehen werden müssen.

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