Bereichsnavigation Meldungen:

Messe in den Ruinen

Am vergangenen Samstag, den 20. Juni, feierten Mitglieder und Freunde der Una Voce Schottland eine heilige Messe in den Ruinen der Abtei von Crossraguel, etwa 50 km südöstlich von Glasgow. Die Abtei war im 13. Jahrhundert von Benediktinermönchen an einem Ort mit einer bis ins 5. Jahrhundert zurückreichenden christlichen Vergangenheit gegründet worden. An der Grenze zwischen England und Schottland gelegen, wurde sie mehrfach Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen. Kirche und Kloster wurden im 16. Jahrhundert im Zuge der schottischen Reformation endgültig zerstört.

Ein wahrhaft symbolischer Ort für eine Zelebration im überlieferten Ritus im Jahr 2015. Zelebrant war mit Fr Mark Morris ein Priester der Erzdiözese Glasgow. Die Meldung verdanken wir Rorate Cæli, dort gibt es auch noch weitere Bilder.

Kongress zur Tradition in Liturgie und Lehre

Am kommenden Samstag und Sonntag, den 13./14. Juni, veranstaltet die „Summorum Pontificum Giovani e Traditone“ verbundene Priestervereinigung im Angelicum in Rom ihren 4. Kongress. Die wissenschaftliche Vorbereitung lag bei einem Komitee unter der Leitung von P. Vincenzo Nuara O.P., Mitglied der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei und Ehrenvorsitzender von Giovani e Traditione.

Die Zusammenkunft beginnt am Samstag vormittag mit einer Bischofsmesse, zelebriert von S.E. Raimond Cardinal Burke. Der Kardinal wird auch den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Die Tradition als Grundlage der katholischen Liturgie“ halten. Es folgen Vorträge von Dom Cassian Folsom von den Benediktinern in Norcia und Professor an St. Anselmo und den Professoren Giovanni Turko und Don Marino Neri.

Am Nachmittag spricht zuerst S.E. Gerhard Ludwig Cardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation und Präsident Von Ecclesia Dei über „Die Tradition als das Grundprinzip der katholischen Theologie“. Es folgen weitere Vorträge, die das Thema „Altar“aus verschiedenen Perspektiven behandeln. Der Tag schließt mit einem Tedeum, geleitet von S. E. Walter Cardinal Brandmüller.

Am Sonntagvormittag findet die Zusammenkunft ihren feierlichen Abschluß mit einem Pontifikalamt im Petersdom. Zelebrant ist S.E. Velasio Cardinal De Paolis, emeritierter Präsident der Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten des Heiligen Stuhls. Der liturgische Dienst wird vom Institut Christus König und Hoher Priester übernommen; der Chor der Spanischen Treppe unter der Leitung von Ildebrando Mura singt die Missa Quatuo vocum von Domenico Scarlatti. 

Falls einer unserer römischen Leser noch nichts davon erfahren hat: Die Kongressorganisation erreichen Sie bei Giovani e Traditione unter +39.330.702501. Weitere Details finden Sie u.A. auf Giovani e Traditione.

Termine zum Vormerken

Für alle, die auf längere Frist planen müssen, hier zwei Hinweise für den Terminkalender:

  • Zusammen mit der diesjährigen Hauptversammlung feiert Pro Missa Tridentina in diesem Jahr das 25 jährige Bestehen dieser „Laienvereinigung für den klassischen römischen Ritus in der Katholischen Kirche e.V.“
    Termin ist Samstag, der 25. April 2015, Ort: Frankfurt Schwanheim, St. Mauritius - gut erreichbar in der Nähe des Frankfurter Flughafens bzw. der ICE-Station am Flughafen. Nähere Informationen dazu sollen möglichst bald auf der Website der PMT mitgeteilt werden.
    Liturgischer Höhepunkt des Tages ist das von S.E. Raymond Cardinal Burke zelebrierte Pontifikalamt. Den Hauptvortrag zur Tagung hält Dr. Gabriel Steinschulte (Bad Honnef): „Inhalt ohne Form? - Zur Bedeutung der überlieferten Riten für Glauben und Zukunft der Kirche“.
  • Die vierte Internationale Wallfahrt des Coetus Internationalis Summorum Pontificum wird von Donnerstag, den 22. bis Sonntag, den 25. Oktober 2015 stattfinden.
    Wie jedes Jahr beginnt die Wallfahrt mit der Pontifikalvesper in der Personalpfarrei Santissima Trinità dei Pellegrini und endet mit der Feier des Christkönigsfestes in dieser Kirche am Sonntag, den 25. Oktober 2015. Auch hier finden Sie nähere Informationen auf der Website der PMT.

Bischof Oliveri kaltgestellt

Am 10. Januar hat Papst Franziskus einen Koadjuter mit dem Recht der Nachfolge für die norditalienische Diözese Albenga-Imperia ernannt und damit Bischof Olivieri und die diözesanen Organe faktisch entmachtet. Damit wird ein weiteres Mal einer der ohnehin wenigen Bischöfe kaltgestellt, die sich um die Wahrung der liturgischen und lehrmäßigen Kontinuität über die Brüche des vergangenen Jahrhunderts hinweg bemühen. Vorbereitet wurde die Entmachtung Oliveris durch eine Kampagne in der Lokalpresse, der gerne auch internationale „Leitmedien“ hinterherliefen. Etwa die ganz im Stile der 30er Jahre des 20. Jh. antiklerikale Süddeutsche Zeitung, die unter dem Titel „Sündenpfuhl Albenga-Imperia“ unter anderem kolportierte: „So wurde ein Priester versetzt, weil er eine Geliebte gehabt haben soll ... Am Strand einer anderen Kommune sollen Touristinnen vom örtlichen Pfarrer unsittlich angefasst worden sein, einen Ort weiter soll der Pfarrer die Ehefrau eines Hafenkommandanten während einer Prozession eindeutig angeflirtet haben.“ Und: „Eine Vorliebe des 70-jährigen Bischofs sind dreistündige Messen - bevorzugt in lateinischer Sprache.“

Auweia. Aber offenbar schwerwiegend genug, um die bei modernistischen Bischöfen und deren lehrmäßigen ebenso wie moralischen Eskapaden angestrengt in die andere Richtung schauenden vatikanischen Instanzen zu Höchstleistungen zu befähigen. 

Katholisches.info zitiert dazu trotz einiger Überspitzungen bedenkenswerte überlegungen aus dem spanischen Blog Secretum meum mihi: Papst Franziskus „demonstrativ gezeigte Toleranz und Barmherzigkeit“ gelte erstens für alle, aber nicht für traditionsverbundene Katholiken, ihnen gegenüber hege er eine „tiefsitzende innere Abneigung“. Zweites scheine der Papst es nicht zu ertragen, daß Bischöfe volle Seminare und zahlreiche Priesterberufungen haben, sobald sie sich der Tradition zuwenden. Die Tradition werde nur innerhalb des abgesonderten, überschaubaren und kontrollierbaren Geheges von „Ecclesia Dei“ geduldet. Wo die Tradition dieses Gehege verläßt und in die neurituelle Kirche hineinstrahle, werde sie unerbittlich bekämpft, wie die Behandlung der Franziskaner der Immakulata, Bischof Livieres und nun Bischof Oliveri belegen. „Warum haben selbst hohe Kirchenvertreter, einschließlich dem Papst, solche Angst vor der Tradition? Warum lassen sie nicht ihre sprichwörtlich gehegte Toleranz walten? Ist es, weil sie auch ihnen den Spiegel vorhält und damit ihr eigenes Lebenswerk und Kirchenverständnis in Frage stellt? 

Neue Kirche für „Ambrosianer“

Um das neue Kalenderjahr mit einer guten Nachricht zu beginnen: S.E. Angelo Cardinal Scola, der Erzbischof von Mailand, hat den Gläubigen, die an der überlieferten Form des ambrosianischen Ritus festhalten, eine neue und überaus geeignete Kirche zugewiesen. Die Kirche S Maria della Consolazione war im 16. Jahrhundert als Kirche für das am Stadtzentrum gelegene Castello Sforza erbaut worden  Die Kirche ist mit Fresken und Tafelbildern einiger der bedeutendsten Mailänder Maler der Entstehungszeit ausgestattet und eignet sich hervorragend für den überlieferten Mailänder Ritus, der in seiner Vollform, dem Pontifikalamt, deutlich mehr Prozessionen und „Stellungswechsel“ aufweist als der römische.

Bisher hatte der überlieferte ambrosianische Ritus seine offizielle Heimstatt in einem vorstädtischen Beton-Kirchenbau der 60er Jahre. Allerdings wird die überlieferte Form gelegentlich auch „inoffiziell“ und unregelmäßig in anderen historischen Kirchen der Stadt gefeiert. In S Maria della Consolazione wird künftig an allen Sonn- und Feiertagen um 10 Uhr vormittags ein Hochamt zelebriert.

Zusätzliche Informationen