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Wie originell dürfen Journalisten sein?

Zeitung als Packpapier für FischeDie Direktive des Papstes an die deutschen Bischöfe zu einer korrekten Übersetzung der Wandlungsworte hat mehreren Redaktionen die Gelegenheit geboten, ihre profunde Unkenntnis kirchlicher Dinge - oder ihre Abneigung, darüber sachgemäß zu berichten - zu Protokoll zu geben. Am besten gefiel uns die Pointe, die sich Burkhard Müller in der Süddeutschen Zeitung (26. 4.) einfallen ließ: Indem der Papst sich gegen eine Tradition der Kirche entschieden habe, verhalte er sich "eher wie ein Protestant als wie ein Katholik".

Das gefällt: Statt dem Papst wie üblich vorzuwerfen, daß er katholisch sei, entdeckt ein Originalitätshuber, Benedikt XVI. sei über Nacht Protestant geworden, was ihm dann auch wieder irgendwie nicht recht zu sein scheint. Und wenn er dazu eine seit gerade einmal vier Jahrzehnten und zwar durchaus im Gegensatz zur Tradition verwandte Übersetzung zur "Tradition" umfälschen muss - umso besser, damit gewinnt auch der Begriff Tradition eine originelle Anmutung.

Der Streit um das „pro multis“ ist nun beendet

Der Papst mit der neuen FerulaMit seinem Schreiben vom 14. April, das am 24. April veröffentlicht worden ist, hat Papst Benedikt die langjährige Auseinandersetzung um die korrekte Übersetzung des „pro multis“ in den Wandlungsworten der alten wie der neuen römischen Liturgie beendet. Das bestätigt auch die Presseerklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Walter Zollitsch, vom gleichen Tage, in der es heißt: „Der Brief bietet eine Klärung und ist der Abschluss einer Diskussion.“ Kardinal Meissner hat bereits an seine Mitbrüder im Bischofsamt appelliert, der Aufforderung des Papstes so schnell wie möglich nachzukommen:

Nachdem die großen Sprachfamilien der Welt diesen wichtigen Text entsprechend dem biblischen Urtext geändert haben, sollten wir als deutsche Katholiken nun nachziehen.“

Andere Bischöfe folgen ihm in dieser Zustimmung, wie die Tagespost heute mitteilt.

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Kardinal Ranjith erneuert Verbot der Handkommunion

PorträtphotoIn einem ausführlichen Rundschreiben an seinen Klerus hat S.E. Malcolm Cardinal Ranjith rechtzeitig vor den Osterfeiertagen seine Entschlossenheit unterstrichen, die in vielen Gemeinden seiner Diözese eingerissenen liturgischen Mißbräuche zu bekämpfen. Ausdrücklich erinnert er daran, daß die Kommunion in allen Kirchen und Kapellen der Erzdiözese nur an kniende Empfänger und auf die Zunge gespendet werden darf – „das gilt auch für Messen unter freiem Himmel mit einer großen Teilnehmerzahl.“

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