Das Opfer des Lebens
- Details
- 15. September 2018
Bei der letzten Feier von Einkleidung und Tonsur im Berliner Institut St. Philipp Neri hatte Propst Dr. Goesche alle Mühe, ein paar von den kurzen Haaren auf dem Kopf des Neuen zu erwischen. Das Ergebnis blieb denn auch eher bescheiden.
Das kann man von den Photos von den Neuaufnahmen bei den Benediktinerinnen Mariens, die am 10. September zusammen mit der Weihe von Kirche und Äbtissin im amerikanischen Gover stattfanden, nun wirklich nicht sagen. Der Photograph konnte Bilder von geradezu archaischer Wucht aufnehmen, als der damit beauftragte Abt die vier neu eingekleideten jungen Frauen von der Pracht und der Last ihrer Haare befreite. Dem Bischof, der zuvor die Kirche geweiht und die Äbtissin eingesegnet hatte, kam bei dieser Zeremonie nur eine Nebenrolle zu.
*
Schon vor dem Gang im weißen Hochzeitskleid zum Abtsstuhl hätten die Novizinnen Tränen in den Augen gehabt, berichtete ein Beobachter. Nachher, vermuten wir mit Blick auf die gewaltige Schere und den abgetrennten Schopf, bestimmt. Natürlich war die Symbolik in Berlin und Gover, Missouri, die gleiche. Aber wo es hier zumindest im Photo eher beim Symbol blieb, herrschte beim anderen handgreifliche und man möchte fast sagen brutale Realität: Da wird ein Opfer gebracht, das bestimmt ist, das Opfer des Lebens zu sein. Und nein, keine von den Vieren sah nachher unglücklich aus - ganz im Gegenteil.
Unser katholischer Glaube in seiner Einheit von Symbol und Realität, Natur und Übernatur und dem Geheimnis der Inkarnation hat viel mit Bildern zu tun, ist ohne Bilder nicht denk- und nicht lebbar. Er muß überall da verkümmern, wo geist-, herz- und letztlich wohl auch gottlose Bilderstürmer das Regiment an sich reißen, im calvinistischen Genf ebenso wie im nachkonziliaren Deutschland.
Den Benediktinerinnen von Gover ist das offenbar überaus bewußt, wenn sie die Zeremonien ihrer beiden großen Tage in stundenlangen Videos zur Veröffentlichung festhalten ließen und darüberhinaus einen oder mehrere Photographen beauftragten, entscheidende Momente und Eindrücke aus geradezu indiskreter Nähe festzuhalten.
Auf Youtube gibt es das siebenstündige Video von der Weihe der Kirche und der Einsegnung der Äbtissin Cecilia sowie den Professen - die nur knapp vier Stunden gedauert haben.
Photos von Tracy Dunne in hoher technischer und photographischer Qualität sind in zwölf thematischen Alben auf SmugMug eingestellt. Und selbstverständlich trägt die Äbtissin als Zeichen ihres Amtes und der Fürsorge für ihre Schwestern und Töchter auch den Hirtinnenstab.
Fest Kreuzerhöhung
- Details
- 14. September 2018
Am 14. September wird von alters her das Fest Kreuzerhöhung gefeiert, um des Tages im Jahr 628 zu gedenken, an dem Kaiser Heraclius das vom Perserkönig Chosroa geraubte hl. Kreuz im Triumph nach Jerusalem zurückführen ließ. Ausführliches zum historischen Umfeld haben wir bereits im Jahr 2016 zusammengetragen. Neben mehreren Märtyrern Roms und Nordafrikas und des hl. Maternus, des Apostels von Tongern, Trier, und Köln, gedenkt die Kirche heute insbesondere der Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus von Konstantinopel und Cyprian von Karthago.
Für die Katholiken, die an der überlieferten Liturgie und Lehre der Kirche festhalten, ist der 14. September der Tag , an dem 2007 das von Papst Benedikt erlassene Motu Proprio Summorum Pontificum in Kraft trat. Die Bedeutung dieses Rechtsaktes gerät in der aktuellen Situation der Kirche leicht in Gefahr, übersehen zu werden. Die drängenden Probleme eines lehrmäßig in Zweideutigkeiten und administrativ in Willkür versinkenden Kirchenregiments drängen sich in den Vordergrund. Die neuesten Entwickllungen im Mißbrauchsskandal, den man ebenso gut als einen Skandal und eine Krise der Bischöfe und der Praxis einer auf die Bischöfe gestützten Kirchenverfassung verstehen kann, lassen Fragen des Ritus als Fragen „nur“ des Ritus erscheinen.
Nichts könnte weiter am Kern der Sache vorbeigehen. Die Formlosigkeit im Ritus ist tatsächlich Ausdruck einer Häresie, die weite Teile der Kirche erfasst hat und mit der sichtbaren Gestalt der Kirche und des Gottesdienstes auch ihr spirituelles Leben betrifft und zu weiten Teilen zerstört und die Theologie an vielen Fakultäten zur Karikatur entstellt hat. Die rückhaltlose Anpassung an den Zeitgeist hat auch der Anpassung an seine schlimmsten Auswüchse auf moralischem Gebiet den Weg geebnet. Das kann nicht heißen, daß die Anhänger und Vertreter der Tradition per se vor dem Abgleiten in den mächtig anschwellenden Sumpf geschützt sind. Niemand ist vor der Sünde sicher, und die Versuchungen des Einsiedlers Antonius in der Wüste haben jahrhundertelang frommen Künstlern zur Darstellung dieses Wissens gedient - und möglicherweise weniger frommen als Vehikel zum Ausdruck ihrer Alpträume und Obsessionen.
Das Fest Kreuzerhöhung
- Details
- 14. September 2019
Für die Katholiken, die an der überlieferten Liturgie und Lehre der Kirche festhalten, ist der 14. September auch der Tag , an dem 2007 das von Papst Benedikt erlassene Motu Proprio Summorum Pontificum in Kraft getreten ist. Die Bedeutung dieses Rechtsaktes gerät in der aktuellen Situation der Kirche leicht in Gefahr, übersehen zu werden. Die drängenden Probleme eines lehrmäßig in Zweideutigkeiten und administrativ in Willkür versinkenden Kirchenregiments drängen sich in den Vordergrund - uch hier, wo die überlieferte Liturgie doch ganz im Vordergrund stehen sollte. Die neuesten Entwickllungen im Gefolge des Mißbrauchsskandals, den man ebenso gut als einen Skandal und eine Krise der Bischöfe und der Praxis einer auf die Bischöfe gestützten Kirchenverfassung verstehen kann, lassen Fragen des Ritus als Fragen „nur“ des Ritus erscheinen. Das S-Wort - Spaltung oder Schisma - beherrscht die Debatten.
Meinungsverschiedenheit über den bloßen Ritus scheinen demgegenüber in den Hintergrund zu treten - doch dieser Eindruck täuscht. Die in der Liturgiereform der 60er Jahre nahegelegte und vielfach praktizierte Formlosigkeit im Ritus ist tatsächlich Ausdruck einer Häresie, die weite Teile der Kirche erfasst hat. Mit der sichtbaren Gestalt der Kirche und des Gottesdienstes betrifft und zerstört das auch ihr spirituelles Leben und hat die Theologie an vielen Fakultäten zur Karikatur entstellt. Die rückhaltlose Anpassung an den Zeitgeist hat auch der Unterwerfung unter seine schlimmsten Auswüchse auf moralischem Gebiet den Weg geebnet. Das kann nicht heißen, daß die Anhänger und Vertreter der Tradition per se vor dem Abgleiten in den mächtig anschwellenden Sumpf geschützt sind. Niemand ist vor der Sünde sicher, und die Versuchungen des Einsiedlers Antonius in der Wüste haben jahrhundertelang frommen Künstlern zur Darstellung dieses Wissens gedient - und möglicherweise weniger frommen als Vehikel zum Ausdruck ihrer Alpträume und Obsessionen.
Zum Fest Kreuzerhöhung
- Details
- 14. September 2019
Am 14. September wird von alters her das Fest Kreuzerhöhung gefeiert, um des Tages im Jahr 628 zu gedenken, an dem Kaiser Heraclius das vom Perserkönig Chosroa geraubte hl. Kreuz im Triumph nach Jerusalem zurückführen ließ. Ausführliches zum historischen Umfeld haben wir bereits im Jahr 2016 zusammengetragen. Neben mehreren Märtyrern Roms und Nordafrikas und des hl. Maternus, des Apostels von Tongern, Trier, und Köln, gedenkt die Kirche heute insbesondere der Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus von Konstantinopel und Cyprian von Karthago.
Für die Katholiken, die an der überlieferten Liturgie und Lehre der Kirche festhalten, ist der 14. September auch der Tag , an dem 2007 das von Papst Benedikt erlassene Motu Proprio Summorum Pontificum in Kraft getreten ist. Die Bedeutung dieses Rechtsaktes gerät in der aktuellen Situation der Kirche leicht in Gefahr, übersehen zu werden. Die drängenden Probleme eines lehrmäßig in Zweideutigkeiten und administrativ in Willkür versinkenden Kirchenregiments drängen sich in den Vordergrund - uch hier, wo die überlieferte Liturgie doch ganz im Vordergrund stehen sollte. Die neuesten Entwickllungen im Gefolge des Mißbrauchsskandals, den man ebenso gut als einen Skandal und eine Krise der Bischöfe und der Praxis einer auf die Bischöfe gestützten Kirchenverfassung verstehen kann, lassen Fragen des Ritus als Fragen „nur“ des Ritus erscheinen. Das S-Wort - Spaltung oder Schisma - beherrscht die Debatten.
Meinungsverschiedenheit über den bloßen Ritus scheinen demgegenüber in den Hintergrund zu treten - doch dieser Eindruck täuscht. Die in der Liturgiereform der 60er Jahre nahegelegte und vielfach praktizierte Formlosigkeit im Ritus ist tatsächlich Ausdruck einer Häresie, die weite Teile der Kirche erfasst hat. Mit der sichtbaren Gestalt der Kirche und des Gottesdienstes betrifft und zerstört das auch ihr spirituelles Leben und hat die Theologie an vielen Fakultäten zur Karikatur entstellt. Die rückhaltlose Anpassung an den Zeitgeist hat auch der Unterwerfung unter seine schlimmsten Auswüchse auf moralischem Gebiet den Weg geebnet. Das kann nicht heißen, daß die Anhänger und Vertreter der Tradition per se vor dem Abgleiten in den mächtig anschwellenden Sumpf geschützt sind. Niemand ist vor der Sünde sicher, und die Versuchungen des Einsiedlers Antonius in der Wüste haben jahrhundertelang frommen Künstlern zur Darstellung dieses Wissens gedient - und möglicherweise weniger frommen als Vehikel zum Ausdruck ihrer Alpträume und Obsessionen.
Zum Fest der Kreuzerhöhung
- Details
- 14. September 2020
Am 14. September wird von alters her das Fest Kreuzerhöhung gefeiert, um des Tages im Jahr 628 zu gedenken, an dem Kaiser Heraclius das vom Perserkönig Chosroa geraubte hl. Kreuz im Triumph nach Jerusalem zurückführen ließ.
Für die Katholiken, die an der überlieferten Liturgie und Lehre der Kirche festhalten, ist der 14. September auch der Tag , an dem 2007 das von Papst Benedikt erlassene Motu Proprio Summorum Pontificum in Kraft getreten ist. Die Bedeutung dieses Rechtsaktes gerät in der aktuellen Situation der Kirche leicht in Gefahr, übersehen zu werden. Die drängenden Probleme eines lehrmäßig in Zweideutigkeiten und administrativ in Willkür versinkenden Kirchenregiments drängen sich immer wieder in den Vordergrund - auch hier, wo die überlieferte Liturgie doch ganz im Vordergrund stehen sollte.
Für eine ausführlichere Betrachtung des historischen Hintergrundes dieses Festes verweisen wir auf unseren entsprechenden Beitrag von 2016.
Weitere Beiträge zum Fest Kreuzerhöhung im Zusammenhang mit der aktuellen Situation:
Weitere aktuelle Beiträge...
Unterkategorien
-
Stationskirchen
Die römischen Stationskirchen
In der Fastenzeit 2013 haben wir zu jedem Tag die entsprechende Stationskirche kurz vorgestellt. Damit sind zwar alle gegenwärtigen Stationskirchen erfasst, aber nicht alle Tage mit einer Statio, von denen es auch etliche außerhalb der Fastenzeit gibt.
Bei der Vorstellung der Stationskirchen orientierten wir uns im wesentlichen an „Die Stationskirchen des Missale Romanum“ von Johann Peter Kirch, Freiburg 1926. Zu Ergänzungen haben wir Hartmann Grisar „Das Missale im Licht römischer Stadtgeschichte“, Freiburg 1925, und Anton de Waals „Roma Sacra - Die ewige Stadt“ von 1905 in der Überarbeitung Johann Peter Kirchs von 1925 (Regensburg 1933) herangezogen. Daneben haben wir auch auf Informationen aus Internetquellen zurückgegriffen. Die Illustrationen stammen, soweit nicht anders angegeben, von eigenen Aufnahmen.
Wie der gegenwertige Nachfolger de Waals und Kirchs als Direktor des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, Prof. Msgr. Stefan Heid, uns mitteilte ist diese älter Literatur insbesondere in Sachen der Datierungen vielfach überholt. Nach seinen Untersuchungen geht die Institution der Stationes nicht wesentlich vor die Zeit Gregors d. Großen zurück. Was natürlich nicht bedeutet, daß die Stationskirchen bzw. deren Vorgängerbauten nicht wesentlich älter sein können.