Am Rande - Woche 40

Eine schöne Adresse...

16. 10.

Bild: aus der verlinkten Website

... hat sich der Betreiber der neuen Website für die Messorte des überlieferten Ritus im Urlaubsland zwischen Innsbruck und Trient ausgesucht: lateinische-messe.tirol - nicht .at, nicht .it, nicht .de und auch nicht .eu - sondern schlicht und traditionell .tirol. Aktuell werden dort 12 Messorte aufgeführt, von denen freilich nur Innsbruck, Brixen und Trient alle Sonntage des Jahres abdecken. An den anderen Orten finden die Messen zumeist an Werktagen und teilweise nur in der Ferienzeit statt. Genug für eine ordentliche Urlaubsplanung ist es allemal. Freilich sollte man für eine solche Planung den jeweils aktuellen Stand abfragen. Gerade an den kleineren Orten können sich da schon einmal Änderungen oder Unrgelmäßigkeiten ergeben.

Für spezielle Fragen bietet die Website Kontaktdaten zu verschiedenen Priestern der FSSP und anderer Gemeinschaften, die als Zelebranten für die überlieferte Liturgie im Raum tätig sind. Als Verantwortlich für den zweisprachig deutsch-italienisch aufgebauten Webauftritt zeichnet das  Ensemble Sonoritas Innsbruck.

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Hier ist noch Platz für die Wiedergabe eines kurzen Zwischenrufs aus dem Beiboot Petri - dessen regelmäßigen Besuch wir sehr empfehlrn. Ester schreibt:

Zum "Priestermangel" meine 3 Cent:

Im Grunde ist das Problem, das wir haben, nicht ein Priestermangel,. sondern ein Gläubigenmangel, weil für die paar Hanseln die noch ernsthaft zu glauben sich bemühen, haben wir durchaus genug Priester!

Das eigentliche Drama ist, daß man sich seit Rahners dummer Idee, der anonymen Christen, also des verklausulierten Anspruchs für alle Menschen zuständig zu sein, egal ob die das wollen oder nicht, scheinbar wirklich für alle zuständig fühlt, und dann, natürlich, viel zu wenig Personal hat. Von daher wäre es, meines Erachtens, absolut heilsam, man würde sich von Seiten der Führungselite der Kirche einfach mal um den eigenen Kram, sprich die eigenen Leute, kümmern.

Es würde einiges wieder ins Lot bringen.

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Fr. Hunwicke hat ferngesehen...

(14. 10.)

Bild: Von der Website des Autors

...und was er da bei der Übertragung der Feierlichkeiten zur Heiligsprechung von John Henry Newman und der vier Ordensfrauen gesehen hat, kam ihm komisch vor. Er schreibt:

Wieder einmal wurden die Zeremonien verwandt, die von PF eingerichtet worden sind. Darin fehlt jene Formel, die Papst Benedikt hinzugefügt hatte und die den lehramtlichen Stellenwert der Zeremonie unterstreicht. Man muß wohl annehmen, daß Heiligsprechungen in dieser reduzierten Form der damit verbundenen Aussage geringeres Gewicht geben.

Der griechische Diakon unterließ, wie mir scheint, den traditionellen Handkuss des Oberhirten. Frühere griechische Diakone hatten das noch gemacht. Gab es eine dahingehende Anordnung? Vielleicht ein weiteres Beispiel der nicht enden wollenden Neigung, die Byzantiner zu latinisieren?

PF ist Bischof von Rom. Es ist schon merkwürdig, daß er nicht den Römischen Kanon verwandt hat. Gefällt ihm sein Job nicht mehr? Bereitet er sich auf den Ruhestand vor?

Einige Geistliche gaben bei der Kommunion die Hostie auf die Zunge – auch dann, wenn der/die Empfänger/in die Hand zum Empfang ausstreckte. Andere richteten sich nach dem Wunsch der Empfänger. An einer Stelle sah es so aus, als ob ein Zeremonienmeister mit Gesten andeutete, die Kommunion solle auf die Zunge gespendet werden.

Zum Abschluß wurde Lead Kindly Light (Text von Newman) gesungen – auf Italienisch. Wenn wir schon Liturgie in der Umgangssprache haben, wäre es logisch, einen Text von einem der Heilig-Gesprochenen auch in der Sprache zu singen, in der er/sie ihn geschrieben hat. Schließlich ist Englisch auch nicht gerade eine der am wenigsten geläugigen Sprachen der Welt. Ich beklage die rücksichts- und ruhelose Italienisierung der katholischen Kirche. Mein Vater pflegte zu sagen, die katholische Kirche möge ja für die Itaker das richtige sein – aber doch nicht für Engländer. Es ist eine Schande, daß die gegenwärtige Politik des Vatikans anscheinend der gleichen Meinung ist.

Wer waren eigentlich die anglikanischen Bischöfe in der Nähe des Papstes? War einer davon eine scharlachgewandete Frau? Warum scheuen moderne anglikanische Bischöfe eigentlich vor dem Gebrauch des guten alten Pinguin (Insider-Bezeichnung für die ärmellose Chorsoutane anglikanischer Bischöfe) zurück, der doch gut genug war für den seligen William Laud? Die Kirche von England sollte all diesem vornehmtuerischen Aufputz ein Ende machen!

Aber was für einen großartigen Anblick boten all diese Katholiken aus Kerala und die Mengen von syro-malabarischen Geistlichen!

p.s. Der Kameramann zeigte uns in zahlreiche Einstellungen einen besonderen Kerl, der seinen Platz zwischen den Großkopfeten hatte. Der lehnte sich seitwärts und vorwärts, um sich am Rücken zu kratzen, daß es eine Pracht war – dann wandte er sich wieder seiner Tastatur zu oder pittelte an seinen Fingernägeln. Ganz schön ruhelos, der arme Kerl. Wirkt die Liturgie des Novus Ordo auf alle so? Gibt es eine medizinische Bezeichnung für die gesundheitlichen Folgen der Modernen Liturgie? Sind Gegenmittel bekannt?

Wer war das?