Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Mehr über die „tridentinische Messe“ in Deutschland:


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Mißverständnisse und Fehldarstellungen - diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: April 2008

Aktuelles:

„Sandalen und Bassgeigen“

30. 4. 2008

„Sandals and Fiddlebacks“ haben die Franziskaner von der unbefleckten Empängnis ein Video von ihrer Feier der Messe im alten Ritus genannt, das gestern auf Youtube eingestellt wurde. Unsere Leser erinnern sich vielleicht: Wie wir damals gemeldet hatten, haben die (mehrheitlich sehr jungen) Franziskaner in Griswold die Messe in der außerordentlichen Form erst im vergangenen Dezember kennengelernt - sie haben sich gefreut wie die Kinder und große Mühe darauf verwandt, sich diesen Schatz der Tradition wieder anzueignen. Wie man sieht, mit schönem Erfolg.

Beachtenswert auch die musikalische Begleitung des Videos, eine Aufnahme von Schwestern des Frauenzweiges des Ordens in Italien.

Profess auf Papa Stronsay

Auf dem Weg zurück nach Rom!

29. 4. 2008

Vor wenigen Tagen hatte der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Bischof Bernard Fellay, in einem Brief an die Freunde und Wohltäter erklärt, daß seiner Meinung nach der Zeitpunkt für Gespräche über die Herstellung der vollen Einheit mit dem Papst noch nicht gekommen sei. Gestern haben die der Priesterbruderschaft nahestehenden „Transalpinen Redemptoristen“ eine Erklärung veröffentlich, daß sie genau diesen Zeitpunkt gekommen sehen und es nicht länger verantworten können, solchen Gesprächen auszuweichen.

Die Transalpinen Redemptoristen sind eine Mönchsgemeinschaft mit etwa 60 Mitgliedern. Ihre größte Niederlassung ist das Golgotha-Kloster auf der Insel Papa Stronsay vor der Nordküste Schottlands. Wir haben die Erklärung, die einen bemerkenswerten Einblick in die Wirkung von Summorum Pontificum bei den bisher nicht in voller Einheit mit dem Papst stehenden Gemeinschaften gibt, hier übersetzt.

Primiz in Süddeutschland

28. 4. 2008

In Rißtissen bei Ehningen an der Donau feierte am Sonntag, den 27. April, der Neupriester Stefan Lindner seine Heimatprimiz. Hw. H. Lindner, der der Gemeinschaft der Servi Jesu et Mariæ angehört, beging seine Primiz als Levitiertes Hochamt im alten Ritus und unter großer Beteiligung der ganzen Gemeinde. Mit dabei waren neben dem Ortspfarrer Dr. Talgner auch gleich zwei von dessen Vorgängern - da scheint es also keine Berührungsängste zu geben.

Für einen ausführlicheren Bericht verweisen wir auf das Internetangebot der Schwäbischen Zeitung, dort haben wir auch das obenstehende Bild gefunden. Wir wünschen dem neuen Priester Gottes reichen Segen.

Inzwischen haben Teilnehmer an der Messe berichtet, es habe sich nicht um eine Messe im alten Ritus gehandelt, sondern um eine außerordentlich würdig gefeierte Messe nach dem Novus Ordo - mit dem Kanon in Latein und "ad Dominum". Auch das verdient Anerkennung und Unterstützung.

Levitenamt in St. Paulinus

Auf dem Umweg über Amerika...

25. 4. 2008

...erreicht uns dieses Bild von einem feierlichen Levitenamt, das am 12. April in der Trierer Kirche St. Paulinus gefeiert wurde. Anlaß war, wie TNLM mitteilt, die von einem Priester der FSSP geleitete Wallfahrt einer dem alten Ritus verbundenen Gemeinde zum „heiligen Rock“.

Falls es unter unseren Lesern jemanden gibt, der noch mehr über diese Wallfahrt weiß oder sogar ein paar Bilder hat - wir freuen uns über jede Information, die Anzeichen dafür liefert, daß Deutschland nicht das Schlußlicht bei der Umsetzung von Summorum Pontificum ist.

Update 14:30:

Und schon haben wir einen Bericht aus Trier.

Bischof Ostermann 2007

Münster - Firmung im alten Ritus

24. 4. 2008

Am Samstag, den 26. April, wird der emeritierte Münsteraner Weihbischof Friedrich Ostermann in der Kirche St. Ægidii im Rahmen eines Pontifikalamtes Firmungen in der außerordentlichen Form des römischen Ritus vornehmen. Beginn des Pontifikalamtes 10:00 Uhr.

Wir freuen uns für Münster und Umgebung. Im Übrigen stehen wir wieder einmal vor der Frage, ob das Glas halb leer oder halb voll ist: Während die deutschen Diözesanbischöfe und amtierenden Weihbischöfe sich anscheinend gebunden sehen, keine öffentlichen Messfeiern im alten Ritus vorzunehmen, haben die emeritierten Weihbischöfe hier offenbar größere Freiheit - das Pontifikalamt in Münster ist das dritte in Deutschland, von dem wir erfahren. Natürlich nie über die Pressemitteilungen oder Webseiten der jeweiligen Bistümer, die das Thema mit äußerster Diskretion behandeln.

Vielleicht ist ja in Münster jemand dabei, der uns anschließend einen kleinen Bericht und ein paar Bilder zukommen läßt.

München Untergiesing - auf dem Wege zur Normalität

22. 4. 2008

In der Pfarrei St. Franziskus in München Untergiesing wird seit Ostern jeden Sonntag eine hl. Messe im alten Ritus gefeiert - nicht in der Kapelle des Altersheimes von einem dort wohnenden Pensionär, sondern ganz normal in der Pfarrkirche und vom Gemeindepfarrer, ganz regulär in der Gottesdienstordnung angekündigt. Warum er das tut, obwohl er eigentlich mit der neuen Liturgie sehr glücklich ist, hat Pfarrer Simon Ascherl im Pfarrbrief seiner Gemeinde mitgeteilt.

Hier sein Text aus dem Frühjahrs-Pfarrbrief, und dazu auch ein paar Anmerkungen unsererseits.

Im Stadion von NY

„Musikalisch ein Vorbild“ -
Kommentar zu den Papstmessen in New York

21. 4. 2008

Da wir leider auf Erden nie alles in Vollkommenheit haben können, müssen wir gleich einschränken: In anderer Hinsicht waren die Liturgien in New York nicht so vorbildlich, wie man sie sich wünschen konnte. Die musikalische Gestaltung von New York und der Gesamtaufbau von Washington - das wäre wohl das Optimum dessen, was man sich derzeit in einem Sportstadion vorstellen kann.

Warum wir trotzdem in den liturgischen Feiern und im Verlauf der Papstreise insgesamt einen Grund zur Hoffnung für die Reform der Liturgie im Geist der Tradition sehen, beschreiben wir in einer - für uns - abschließenden Kommentierung. Ein Archiv aller öffentlichen Auftritte des Hl. Vaters bietet die Website der US-Bischofskonferenz.

18. 4. 2008: Einzug ins Stadion

„Musikalisch ein Desaster“ -
Kommentar zur Papstmesse im National Park Stadium in Washington

19. 4. 2008

„Ich betrete die Kirche, um Gott zu sehen, und ich verlasse sie wie ein Theaterkritiker“. Diese voller Bedauern ausgesprochene Feststellung Martin Mosebachs betrifft natürlich auch unser Schreiben über die Liturgien des Papstes bei seiner Amerikareise. Wir jedenfalls haben die Messe im National Park Stadium nicht aus virtualisierter Frömmigkeit am Live-Stream im Internet verfolgt, sondern um Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, welche Impulse der „Liturgische Papst“ Benedikt der in vielerlei Hinsicht notleidenden gottesdienstlichen Praxis in den USA (und nicht nur dort) vermitteln kann.

Hier unser erstes Ergebnis, weitere Berichte über andere Liturgien sollen folgen.

18. 4. 2008: Besuch in der Park East Synagogue, NY

Sie wollen den Bruch

17. 4. 2008

Eigentlich wollten wir auf das Thema Karfreitagsgebet nicht mehr zurückkommen. Der Papst hat die Formulierung genehmigt (sofern er sie nicht selbst verfasst hat), Dialogs-Obmann Kardinal Walter Kasper hat ihre theologische Korrektheit eingeräumt und festgestellt, daß es auch für Juden keinen Grund zur Empörung geben könne, und das Kardinalstaatsekretariat hat – passenderweise nach dem Karfreitag – eine feinziselierte Erläuterung herausgegeben, die bekräftigt, was ohnehin klar sein sollte: Vor wie nach „Nostra Aetate“ hält die Kirche daran fest, daß der Weg zum Heil für alle Menschen über das Erlösungswerk Christi geht.

Wenn wir das Thema nun doch wieder aufgreifen, dann deshalb, weil das bekannte theologische Fachblatt „Die Welt“ in einem Artikel vom 16. 4. noch einmal einige lautstarke Gegner der außerordentlichen Form des römischen Ritus aufgeboten hat, um sie ein bemerkenswertes Geständnis ablegen zu lassen: Es geht ihnen nicht um die Gefühle von Juden, es geht ihnen auch nicht um die Liturgie – sie wollen und können es nicht hinnehmen, daß der Papst auf vielerlei Weise, am klarsten aber in allem, was mit dem alten Ritus zusammenhängt, bekräftigt, daß das 2. vatikanische Konzil keinen Bruch in der Lehre der Kirche besiegelt und keine neue Religion begründet hat. Sie wollen den Bruch. Und dieses Geständnis ist uns nun doch eine Notifikation wert.

Das offizielle Logo der Papstreise

UPDATE 15. 4.:

Der US-Channel von EWTN bringt auch europäischen Inhabern eines schnellen TDSL-Anschlusses zufriedenstellende Fernsehbilder von der Papstreise auf den Windows Media Player.

Papst Benedikt in den USA

14. 4. 2008

Morgen beginnt die Papstreise in die Vereinigten Staaten - hier das päpstliche Begrüßungsvideo. Fragen um den alten Ritus stehen bei diesem Anlaß definitiv nicht im Mittelpunkt - mit Ausnahme vielleicht bei den geplanten Zusammenkünften mit vertretern jüdischer Gemeinden, auf denen möglicherweise auch das Karfreitagsgebet eine Rolle spielt, und sei es auch nur um zu demonstrieren, daß Juden und Christen auch bei Fortgeltung der aktuellen Formulierung miteinander reden können.

Größere Bedeutung wird der Verlauf der Reise und die Gestaltung der Gottesdienste für die „Reform der Reform“ haben. Es ist bekannt, daß Papst Benedikt große Zweifel an Messen als Massenveranstaltungen hat, und es wird interessant sein, zu verfolgen, wie er die würdige Feier des Hl. Opfers und den Andrang großer Scharen von Gläubigen sowie die Ansprüche der Massenmedien miteinander vereinbart. Nach dem vorab veröffentlichten Missale für den US-Besuch wird der Papst bei zwei Messen den römischen Kanon und bei einer das 3. Hochgebet verwenden. Für weitere Informationen aus erster Hand empfehlen wir gelegentliche Besuche auf dem Blog der US-Bischofskonferenz sowie auf „Benedict in America“ - von da aus bieten sich zahllose weitere Hinweise.

Episcopus electus Nicolas Brouwet

„Tridentiner“ wird neuer Weihbischof in Nanterre

11. 4. 2008

Die Tradition, die Namen neuer Bischöfe nur zum Wochenanfang zu veröffentlichen, scheint in Rom derzeit nicht viel zu zählen: Derzeit gibt es fast täglich Neuernennungen - und immer öfter sind die Namen von Priestern darunter, auf die sich der Papst bei seinem Werk zur Rückbindung der Liturgie an die Tradition verlassen kann.

Die heutige Ernennungsliste enthält den Namen von Abbée Nicolas Brouwet, bisher Pfarrpriester in Neuilly-sur-Seine bei Paris und dort einer der Priester, die im Bistum regelmäßig die „Alte Messe“ feiern.

Unser Bild zeigt Abbée Brouwet als Zelebranten bei der alljährlichen Wallfahrt der Anhänger des Alten Ritus nach Chartres im Jahre 2006.

Episcopus electus James D. conley

„Tridentiner“ wird neuer Weihbischof in Denver

10. 4. 2008

Fast die gleiche Überschrift wie im Februar, aber ein anderer Bischof: Nach Bischof Earl Boyea hat der Papst nun mit Msgr. James D. Conley einen weiteren Anhänger der "forma extraordinaria" ins Bischofsamt berufen. Als Pfarrer der Gemeinde vom Allerheiligsten Sakrament in der Diözese von Wichita hat er dort im Wechsel mit einem Priester der FSSP regelmäßig eine Sonntagsmesse im alten Ritus gefeiert.

Msgr. Conley, der lange Jahre an der Kurie tätig war und erst vor drei Jahren wieder eine Pfarrei in den USA übernahm, wird in Denver Erzbischof Charles J. Chaput unterstützen, der ebenfalls zu den Freunden der alten Liturgie zählt und mit seiner Treue zum Papst und zum Lehramt der Kirche den Niedergangstendenzen im der amerikanischen Kirche erfolgreich entgegenwirkt. Als Termin für die Bischofsweihe ist der 30. Mai vorgesehen.

Hier gibt es ein ebenso bewegendes wie aufschlußreiches Intervie mit Msgr. Conley.

Bei der Messe zur Einsetzung neuer Kardinäle

Was hat sich geändert?

10. 4. 2008

Der Papst verbindet mit Summorum Pontificum zwei Zielsetzungen: Die Wiederbelebung des Alten Ritus und Erhaltung seiner Schätze für das Leben der ganzen Kirche sowie die Rückbindung der Feier des Novus Ordo an die Tradition. Für Letzteres hat er selbst in den vergangenen Monaten zahlreiche Beispiele gegeben - vom „benediktinischen Arrangement“ des Altares wie auf dem nebenstehenden Bild bis zur Feier „ad Dominum“ in der Sixtina, einer stärkeren Verwendung des Latein und der Auswahl von Paramenten.

Aus den angelsächsischen Ländern werden zahlreiche Fälle bekannt, in denen diese Vorbilder aufgegriffen werden - z.B. bieten immer öfter Gemeinden eine (von mehreren) regulären Sonntagsmessen im Novus Ordo, aber in Latein, „ad dominum“ und in traditionellen Formen an. In Deutschland konnten wir bisher bestenfalls eine gewisse Tendenz zur Abstellung auffälliger MIßstände feststellen - aber unser Blickfeld ist begrenzt. Wenn Sie in Ihrem Umfeld etwas Erfreuliches in dieser Richtung beobachtete haben - lassen Sie es uns bitte wissen.

P. Samuel Weber OSB

Rückkehr zur Gregorianik

5. 4. 2008

Erzbischof Raymond Burke von St. Louis hat für seine Diözese ein kirchenmusikalisches Institut eingerichtet und P. Samuel Weber mit dessen Leitung beauftragt. Hauptaufgabe des Institutes ist die Pflege der Musik für den gesamten römischen Ritus, insbesondere der Gregorianik, und die Unterstützung von Pfarreien bei der Einrichtung und Ausbildung von Scholas. Für die USA, in deren Kirchenmusik seit Jahrzehnten klavier- oder gitarrenbegleitete Musik im Folk- und Musikalstil dominieren, kommt das einer Revolution nahe.

P. Samuel Weber, der auch Zelebrant der Messe im außerordentlichen Ritus ist, hat in den vergangenen Jahren als Hochschullehrer und Praxisberater viel für die Rückgewinnung der Gregorianik für den Gottesdienst geleistet. Seine neue Aufgabe gibt ihm dafür eine verbesserte institutionelle Basis.

Ein Stapel Bücher

3. 4. 2008

Für unseren dritten Bücherbericht haben wir uns unter modernen Büchern umgesehen: Literatur seit 1990 zum Thema Liturgiereform, größtenteils in englischer Sprache. Die Autoren der vorgestellten Werke sind u.a. Alcuin Reid, Louis Boyer, Heinz-Lothar Barth, Eamon Duffy sowie Annibale Bugnini.

Hier finden Sie den Eingang zu unserer langsam wachsenden Literaturabteilung