Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillon,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
www.introibo.net

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Das Brevier von 1962 (Psalmen der Vulgata) mit Imprimatur von Bischof Hanke ist neu aufgelegt!
breviariumromanum.com

Hier wird der alte Ritus praktiziert:


Pro Missa Tridentina hat eine Standortkarte der Messorte in Deutschland und Nachbarländern entwickelt - einfach anklicken:

Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: Dezember 2008

Aktuelles:

Die Wallfahrtskirche bei LaCrosse

Alles Gute für 2009!

31. 12. 2008

In der Wallfahrtskirche unserer Lieben Frau von Guadalupe in Lacrosse, die erst in diesem Juli eingeweiht worden war, wird künftig an jedem Sonntag um 9:30 Uhr eine hl. Messe in der älteren Form des römischen Ritus gefeiert.

Die im traditionellen römischen Stil gestaltete Kirche steht in der Obhut der in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gegründeten Franziskaner der Immakulata, die die überlieferte Messe erst durch das Motu Proprio Summorum Pontificumentdeckten“ und von diesem Schatz der Tradition so begeistert waren, daß sie die Feier dieses Ritus sofort in ihre Gottesdienste aufnahmen. Für eine charismatisch orientierte Neugründung, die lange nach der Liturgiereform entstanden ist, ein mindestens ebenso bemerkenswerter Vorgang wie die Rückkehr der Trappisten von Mariawald zu ihrer traditionellen Ordnung.

Mit dieser überaus erfreulichen Nachricht beenden wir in Gottes Namen für dieses Jahr unsere Arbeit und wünschen allen unseren Freunden und Lesern Gottes Segen für 2009.

Blick in die Klosterkirche von Mariawald

2009:
Das fängt ja gut an!

30. 12. 2008

Wie die Website der Trappisten von Mariawald mitteilt, wird im Kloster am Sonntag, den 11. Januar ein Hochamt im überlieferten Ritus gefeiert. Ein weiterer Schritt auf dem Weg des Klosters zurück zur ungebrochenen Tradition der Kirche, den die Mönche im Lauf des kommenden Jahres konsequent verfolgen wollen und für den wir Ihnen Gottes reichen Segen wünschen.

In Remscheid wird bereits am Sonntag, den 4. Januar in der Pfarrkirche St. Joseph eine Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus gefeiert. Nach der Gottesdienstordnung auf der Website des Pfarrverbandes Alt-Remscheid wird diese Messe dort künftig regelmäßig an jedem Sonntag um 8:00 Uhr stattfinden.

Zwischen den Jahren 2:
Vorschau auf 2009

29. 12. 2008

Neben der Rückschau auf das zu Ende gehende Jahr 2008 haben wir auch vorausgeschaut auf das kommende Jahr 2009. Dabei haben wir festgestellt, daß das kommende Jahr uns zu einer ganz besonderen Art der Rückschau auffordert: 2009 jähren sich die entscheidenden Daten der Liturgiereform zum 40. Male. Wenn man dieses grundstürzende Ereignis überhaupt auf ein Jahr hin datieren kann, dann ist das 1969. Wir werden die nun auf uns zu kommenden Jahrestage zum Anlass nehmen, den Verlauf und die Motive dieser besipiellosen Entwicklung näher zu betrachten.

Hier also die Vorschau auf die Rückschau.

Zwischen den Jahren 1:
Rückschau auf 2008

27. 12. 2008

Zum Ende dieses Jahres haben wir einmal zurückgeschaut auf unsere Meldungen der vergangenen 12 Monate. Dabei haben wir eine Reihe von Ereignissen gefunden, die wir als wichtige Stationen auf dem Weg aus der liturgischen Katastrophe der vergangenen Jahrzehnte empfinden. Hier unser kurz kommentierte Liste.

Christ ist geboren!

Weihnachten 2008

 

A solis ortu cardine
Ad usque terræ limitem,
Christum canamus Principem,
Natum Maria Virgine
(Aus dem Hymnus des Sedulius zur Vesper des 1. Feiertags)

Allen unseren Lesern, Helfern und Freunden wünschen wir ein gnadenreiches Weihnachtsfest und ruhige Tage im Kreise ihrer Lieben.

Wir werden in diesen Tagen den Computer schonen und uns nur melden, wenn wirklich wichtige und aufregende Nachrichten einlaufen.

Die Messe des hl. GregorBild: Vatikan Magazin/dpa

40 Jahre Novus ordo missae:

Nostalgie oder Avantgarde

21. 12. 2008

Noch nie haben wir soviele Zuschriften bekommen wie zu unserer Randnotiz, die den Vizeoffizial von Eichstätt, Dr. Alexander Pytlik, mit schwarzer Scheitelkappe zeigte: "Darf der denn das?" war die bange Frage.

Wenig besser ging es dem Augsburger Bischof Dr. Walter Mixa, dessen Bilder aus St. Margareth auch auf The New Liturgical Movement verlinkt wurden und dort eine recht lebhafte Debatte darüber auslösten, ob ein Bischof bei der Spendung der Kommunion den Pileolus trägt und bei der Predigt die Mitra.

Natürlich sind wir die letzten, die die Rubriken geringschätzten. Aber wir bitten darum, auch für die alte Messe die Kirche im Dorf zu lassen. Solange wir nicht für jede Kirche eine halbwegs ausreichende Heizung und für jeden nach 1969 geweihten Bischof zwei diplomierte Zeremonienmeister bereitstellen können, werden wir mit gewissen Unvollkommenheiten leben müssen. Der Mißbrauch entsteht nicht dadurch, daß der Kopf des Priesters/Bischofs zum „falschen“ Zeitpunkt bedeckt ist, sondern dadurch, daß in diesem Kopf Gedanken umgehen, die nicht zur rechten Ordnung der Liturgie passen.

Worum es heute wirklich geht, hat Pfarrer Dr. Guido Rodheudt in einem großen Artikel für das Vatikan-Magazin beschrieben: Die „Alte Messe“ ist keine „alte“ Messe, sondern das Motu proprio des Papstes zu deren Wiedereinführung ist ein sehr gegenwärtiger letzter Rettungsversuch, das christliche Kultmysterium vor dem völligen Untergang zu bewahren. Die Messe in der Liturgie des hl. Gregor wendet sich nicht nostalgisch zur Vergangenheit, sondern trägt unsere Kirche auf dem Weg durch die Zeit in die Zukunft. Leseprobe:

Zitat: Es mag die Machtübernahme der Krämerseelen in der Kirche sein, die schuld daran ist, dass sie den einzigen Ort, an dem der Mensch in Reinheit seine Ideale findet und sich sogar mit ihnen unterhalten kann - ihren Kultraum -, ausgemistet hat wie den Stall des Augias. Und dabei in den Worten, Klängen und Formen - den Schatzkammern des Kultes - die Heiligkeit unter dem Mantel der Reform herausgekehrt hat wie Herakles den Mist der dreitausend Rinder. Die Kirche hat zugelassen, dass das Praktische wichtiger werden konnte als das Heilige und aus der „heiligen“ Messe eine „alte“ Messe wurde. Die „alte Messe“ aber ist nötig zur Gesundung der Kirche, sie ist keine Spielwiese für „Nostalgiker“

Wir haben den Artikel mit Genehmigung des Autors hier komplett nachveröffentlicht. Betrachten Sie ihn als Weihnachtgeschenk für alle, die den „alten Ritus“ aus den rechten Gründen lieben.

Mariawald, 18.12.

Mariawald:
Erstes Konventsamt im alten Ritus

21. 12. 2008

Nach einer Mitteilung auf der Website von Mariawald wurde am 18. Dezember in der Abteikirche erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder ein Konventamt im alten Meßritus gesungen. Gastzelebrant war der Hw. H. Pater Jehan de Belleville OSB von den Benediktinern der Immaculata im italienischen Villatalla im Bistum Albenga-Imperia. Für das nächste Amt im alten Ritus ist ein Termin im Januar geplant. Die Termine werden jeweils auf der Website bekanntgemacht.

Bischof Mixa bei der Predigt

Und nun: Bericht und Bilder aus Augsburg

(Link zu den Bildern repariert)

19. 12. 2008

Wie angekündigt nahm am vergangenen 3. Adventssonntag Bischof Walter Mixa „in Choro“ an der hl. Messe im alten Ritus in St. Margareth teil. Eine Leserin aus Augsburg teilt dazu mit:

"An Gaudete war das Kirchlein in der Augsburger Altstadt in unmittelbarer Nähe der berühmten Puppenkiste bis auf die letzten Stehplätze im Vorraum gefüllt. Gesungen wurde die Choralmesse für die Adventszeit sowie das Proprium von einer Schola ehemaliger Domsingknaben (u.a. dem Sohn des amtierenden Domkapellmeisters – der ebenso wie Vorgänger anwesend war.) Ein ebenfalls von einem ehemaligen Domsingknaben geleiteter Chor von Jugendlichen aus unserer „Personalpfarrei in spe“ sang zur Kommunion und zum Abschluß mehrstimmige Adventslieder.

"Der Bischof stand/kniete während der Messe seitlich im Chorraum, las das Evangelium auf deutsch nachdem Pater Huber FSSP es auf Latein gesungenen hatte und hielt die Predigt. Der Bischof spendete zudem gemeinsam mit Pater Huber die Kommunion (mit der alten lateinischen Spendungsformel) und erteilte den Schlußsegen. Anschließend fand im benachbarten Wollmarktsaal ein Empfang mit dem Bischof unter der Beteiligung von vielen Gläubigen statt."

Und hier die Bilder aus St. Margareth.

Klostermauer und -kirche von Mariawald

Nachricht aus Mariawald

18. 12. 2008

Abt Joseph von Mariawald hat uns kurz auf unsere Anfrage zum Usus von Monte Cistello geantwortet und unsere Einschätzung bestätigt:

Zitat: (Dieser Usus) paßt die überlieferte Lebensweise in kluger Weise an und behält doch ganz die Substanz der Überlieferung bei.“

Im Übrigen bittet er um Verständnis dafür, daß das Kloster sich nur begrenzt (nämlich hier) am Gespräch der Öffentlichkeit beteiligt. Dazu schreibt er:

Zitat: Die ganze Lebensweise unseres heiligen Ordens ist darauf ausgerichtet, Gott zu suchen und seinen heiligen Willen. Wir selbst wollen ein verborgenes Leben führen und wollen daher von zu großer Publizität Abstand nehmen. Wir bitten dies zu respektieren.

Wir versichern Ihnen unser Gebetsgedenken und wünschen eine segensreiche Adventszeit und ein gnadenreiches Christfest.“

Wir denken, das können wir von ganzem Herzen akzeptieren. Wenn wir uns freuen, daß die Trappisten von Mariawald wieder zum traditionellen Mönchsleben und der traditionellen Liturgie ihres Ordens zurückkehren, kann uns ihre Wortkargheit nicht überraschen, und auch nicht, daß die Uhren dort anders gehen als in unserer geschwätzigen Welt des Internets. Wer ihn bis jetzt noch nicht gesehen hat, schaut sich vielleicht zu den Feiertagen den Film „Die große Stille“ über die „Konkurrenz“ von den Kartäusern an.

Im übrigen bitten wir unsere Leser, den Aufbruch von Mariawald nach Kräften zu unterstützen: durch Gebet, durch Einkäufe im Klosterladen, Besuche zu den dafür ausgewiesenen Zeiten, durch Spenden und vielleicht auch durch Mitgliedschaft im Trägerverein. Unter Umständen kann es in dieser lauten Welt auch sinnvoll sein, mit Zuschriften auf üble Kampagnen zu reagieren, wie sie derzeit der Kölner Stadtanzeiger gegen Mariawald führt.

Sonntagsmesse bei den Zisterziensern von Sant'animo

Neues zur Zisterzienserliturgie

18. 12. 2008

Der fromme Wettbewerb der Orden, verbunden mit (nicht immer) demütigem Stolz auf und der Freude an den eigenen Traditionen, hat stets zu den Triebkräften der Mission und der Seelsorge gehört. Katholisch sein, heißt auch Unterschiede zulassen. Wir freuen uns daher sehr, daß ein Zisterziensermönch unsere Ausführungen vom 11. Dezember zum Anlaß genommen hat, uns noch weitere Einzelheiten und Einsichten zur liturgischen Tradition aus der Innenperspektive zukommen zu lassen.

Hier die Zuschrift, die weitere Facetten des liturgischen Lebens im Zisterzienserorden beleuchtet.

Hw. Alexander Pytlik mit Pileolus

Am Rande beobachtet

18. 12. 2008

Beim zweiten Anschauen der schönen Bilder aus Eichstätt fiel uns ein interessantes Detail am Rande auf: Der schwarze Pileolus des Zelebranten. Das Birett in seinen verschiedenen Spielarten ist ja inzwischen wieder ein vertrauter Anblick und taucht an einigen Orten auch bei der Feier der hl. Messe im Novus Ordo auf. In Eichstätt gab es diesmal keine Birette – wohl aber den seit Urzeiten nicht mehr gesehenen schwarzen Pileolus. Er wird nicht nur beim Ein- und Auszug sowie bei der Predigt getragen wie das aus einem Doktorhut entstandene Birett, sondern – wie die bekannten Ausführungen in violett, purpur und weiß – während der ganzen Messe mit Ausnahme des Kanons.

Da Dr. jur. can. Alexander Pytlik vom Fach ist, wird das schon seine Ordnung haben. Vielleicht eine interessante Anregung für zugige Tage. Und für uns jedenfalls Grund genug, hier eine Birett-Geschichte von Fr. Longenecker zu präsentieren, die uns vor ein paar Wochen sehr erheitert hat: Manchmal hängen das Wesentliche und das Unwesentliche doch mehr zusammen, als zeitgemäße Einfalt sich das träumen läßt.

Hochamt mit Seminaristen in Eichstätt

Hochamt in Eichstätt

17. 12. 2008

Unser Ruf wurde erhört: Erste Bilder aus Eichstätt sind eingetroffen, und dann auch noch einige Hintergrundinformationen.

Beim letzten Seminaristenforum, so läßt man uns wissen, hätten die Studenten beschlossen, die Kommunionpatene gem. Redemptionis Sacramentum wieder einzuführen, und zum anderen, daß die Alte Liturgie Thema des nächsten Studientages sein und darüberhinaus einmal in der Woche eine "Alte Messe" im Seminar gefeiert werden solle. Mit dem dritten Punkt kamen die Seminaristen allerdings bei der Leitung des Hauses nicht durch - quasi als Kompromiß wurde der einmalige Besuch der Messe in St. Peter und Paul angesetzt. Spiritual Dr. Gadient amtierte als Diakon und einer der Seminaristen als Subdiakon, auch die anderen Altardienste wurden von Seminaristen übernommen. Die restliche Seminargemeinschaft Regens inklusive nahm in den Bänken an der Messfeier teil.

Ist das Glas nun halb leer oder halb voll? Die Antwort überlassen wir der zukünftigen Entwicklung. Die berichtete Art von Studentenschaftsbeschlüssen 40 Jahre nach den ganz anderen Studentenräten von 1968 läßt hoffen. Vielleicht hat das Erlebnis des levitierten Hochamtes ja die Skeptiker überzeugt, und im übrigen gilt auch hier: Auf die Bischöfe kommt es an.

Hier gibt es noch mehr Bilder.

Mitra, Krummstab und Brustkreuz im Stadtmuseum Rapperswil

Gaudete –
auf die Bischöfe
kommt es an

15. 12. 2008

Die Zelebration im alten Ritus durch S.E. Cardinal Vingt-Trois an Gaudete in Paris haben wir bereits gemeldet. Vom Besuch des Augsburger Bischofs bei der „alten Messe“ in St. Margareth und dem Besuch der Eichstätter Seminaristen in Peter und Paul haben wir leider noch keine weiteren Nachrichten – vielleicht kommt ja noch etwas.

Eine Zuschrift hat uns vorgeworfen, wir würden bei Berichten über Pontifikalämter im alten Ritus einen „triumphierenden Ton“ anschlagen und Bilder der Zelebranten „wie Trophäen ausstellen“. Das liegt uns fern. Aber die Bischöfe als Nachfolger der Apostel sind nun einmal von entscheidender Bedeutung für die würdige Feier der Liturgie in ihren Diözesen und für die Aufrechterhaltung der Einheit im Glauben und im Gebet der Kirche. Wenn sie die Einheit mit Petrus nicht an die erste Stelle setzen und untereinander ein Bild der Zerissenheit bieten, kann daraus nur Schlechtes entstehen. Und wo sie auch gegen widrige Umstände die Kraft aufbringen, mit dem Papst gemeinsam zu handeln, können alle aufatmen.

Es ist ein Skandal für Gläubige und Priester, wenn sie zwischen Loyalität und Gehorsam gegenüber dem Papst und gegenüber dem Ortsbischof wählen sollen. Was ist das für ein Zeichen, wenn „Rom“ und die Kongregationen Eines sagen - und die Bischöfe oder ihre Mitarbeiter in den Ordinariaten etwas ganz anderes? Immer mehr Bischofe begreifen, daß es keinen Grund gibt und geben darf, sich von irgendwelchen Interessen in Widerspruch zum Papst drängen zu lassen - das gilt nicht nur für die „Ritenfrage“. Wenn wir diese Entwicklung hier zur Kenntnis nehmen, sammeln wir keine Trophäen, sondern dokumentieren die ersten Anzeichen dafür, daß die Mißverständnisse und Machtkämpfe über „Kollegialität“ allmählich zu Ende gehen.

Der Conferencier

Noch einmal: Spektakel von Eisenstadt

15. 12. 2008

Die Betreiber des FFF-Spektakels haben jetzt ihre eigene Version der Jugendmesse von Eisenstadt ins Internet gestellt, und Gloria-TV zeigt auch diesen Film. Was auffällt: Kommentar und Bilder sprechen zwar noch von „Gottesdienst“, sind aber sichtlich bemüht, den Charakter als „Eucharistiefeier“ in den Hintergrund treten zu lassen. Trüge der Ansager nicht so einen merkwürdigen Überwurf...

Vielleicht zeichnet sich hier ein Weg ab, mit diesem sakrilegischen Unfug in Wien und anderswo Schluß zu machen: Nichts spricht dagegen, daß Leute, die sich dazu berufen fühlen, Showveranstaltungen mit christlichem Hintergrund für Jugendliche anbieten. Aber die Hl. Messe, Quelle und Höhepunkt des Lebens der Kirche, sollen sie dabei „aus dem Spiel“ lassen. Vorher oder nachher gibt es bessere Möglichkeiten dafür. Die Vorstellung, Menschen zum Glauben zu bringen, indem man sie in ein Gebäude namens „Kirche“ lockt, bedarf dringend der Revision, wenn nicht noch mehr Fenster zerbrochen werden sollen.

S.E. Cardinal Vingt-Trois zelebriert den alten Ritus

15. 12. 2008

Wir müssen gestehen, daß wir bis zuletzt skeptisch waren, aber die Nachrichten sind eindeutig: In Saint-Germain l'Auxerrois, der alten „Pfarrkirche“ der französischen Könige, in der jeden Sonntag eine hl. Messe nach den Büchern von 1962 gefeiert wird, war der gestrige Zelebrant S. E. Kardinal Vingt-Trois, Erzbischof von Paris und Vorsitzender der französischen Bischofskonfrenz.

Nach den ersten noch sehr knappen Berichten und Bildern war es kein feierliches Pontifikalamt, sondern eher eine Mischung eines „gesungenen Amtes“ und einer „Stillen Messe eines Bischofs“. Das wollen wir nicht kritiseren. Zwar ist das Pontifikalamt oder doch zumindest das Hochamt mit Leviten die eigentliche Grundform des römischen Ritus; seine Feier verlangt jedoch beträchtliche Vorbereitung und Einübung auch seitens des Zelebranten, und es ist verständlich, daß ein vielbeschäftigter Bischof, der im Jahr der Liturgiereform zum Priester geweiht wurde, bei seinen ersten Schritten auf dem neuem Terrain eher etwas kürzer treten will. Auch andere Bischöfe haben das so gehandhabt.

Wir sind dem Erzbischof für dieses Zeichen sehr dankbar und richten unsere Blicke erwartungsvoll nach Freiburg zum Sitz des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz.

Die Theorie des zerbrochenen Fensters

14. 12. 2008

Amerikanische Soziologen und Kriminologen haben in den 80er Jahren die „Theorie des zerbrochenen Fensters“ entwickelt. Sie beruht auf der empirischen Beobachtung, daß eine zerbrochenen Fensterscheibe an einem Gebäude, wenn sie nicht innerhalb eines Tages repariert wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zerstörung einer weiteren Scheibe nach sich zieht, und daß zwei oder gar drei zerbrochene Scheiben das Signal dafür geben, innerhalb kürzester Zeit weitere Fenster einzuschlagen oder zu zerschießen, bis keines mehr ganz ist. Eine Konsequenz daraus: Es ist gut, den Übeltäter, der eine Scheibe zerschlagen hat, zu fassen und zur Verantwortung zu ziehen. Noch wichtiger aber ist es, die Signale abzustellen, die andere zur Zerstörung weiterer Scheiben animieren.

Die Theorie der zerbrochenen Fenster läßt sich auf viele Gebiete anwenden. Steve Jalsevac von der amerikanischen Lebensschutz-Seite LifeSiteNews.com hat sie auf den traurigen Zustand der Kirche in den USA angewandt, der sich nicht zuletzt darin dokumentiert, daß die Mehrheit der getauften Katholiken kein Problem darin sieht, für Politiker zu stimmen, die als engagierte Abtreibungsbefürworter auftreten. Und weil Steve Jalsevac dabei herausgefunden hat, daß das erste Kirchenfenster, dessen Zerstörung den größten Schaden an Glas und Mauern nach sich zieht, die Würde und Ordnung der Liturgie ist, haben wir seinen Artikel hier übersetzt.

Man beachte die Sanktusleuchter und die Handstellung

Dominikaner in Alaska

13. 12. 2008

Am 6. 12., dem Samstag der letzten Woche, feierte P. Vincent Kelber, O.P. in der Kathedrale der hl. Familie in Anchorage, Alaska, ein gesungenes Amt im alten Ritus der Dominikaner. TNLM hat die Bilder und einige Erklärungen dazu.

Zusammen mit den ebenfalls kommentierten Bildern von einer dominikanischen missa cantata am Institut St. Philipp Neri in Berlin gibt es jetzt zwei Photoserien vom alten Ritus der Dominikaner im Internet, die gemeinsam ein recht gutes Bild von dieser Variante des römisch-monastischen Ritus vermitteln.

Papst Benedikt und Kardinal Dulles im Mai 2008

Avery Kardinal Dulles RIP

13. 12. 2008

Im 91. Lebensjahr starb gestern in seiner Wohnung in der New Yorker Fordham-Universität Kardinal Avery Dulles, S.J. Der Konvertit aus prominenter protestantischer Familie - sein Großvater und Vater waren US-Außenminister, sein Onkel CIA-Direktor in den 50er Jahren - verfaßte mehr als 30 theologische Werke und war an der Ausbildung zahlloser Studenten beteiligt. Er galt als eine Stütze der Orthodoxie sowohl unter den Jesuiten als auch in der amerikanischen Kirche. Zum Kardinal erhoben wurde Dulles, der sich vom Empfang der Bischofsweihe dispensieren ließ, 2000 von Johannes Paul II.

Seine Professur hatte er erst in diesem Frühjahr niedergelegt - hier seine bemerkenswerte Abschiedsrede - als die Spätfolgen einer Kinderlähmung in den 40er Jahren zu schnell fortschreitendem körperlichem Verfall führten. Zur USA-Reise von Papst Benedikt im Mai konnte er seine Wohnung bereits nicht mehr verlassen - der Papst entzog sich daraufhin dem Protokoll und machte einen Hausbesuch.

Rorate Caeli verdanken wir diesen Ausschnitt aus einem Text des Kardinals von 2004:

Zitat: In einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren empfindet man den Glauben als spaltend. Um Konflikte zu vermeiden, greifen Christen häufig zu der Ausrede, daß die Menschen frei darüber entscheiden können sollten, was sie glauben. Schließlich könne man niemanden zum Glauben überreden, sagen sie. Die Frage nach der Wahrheit der Religion aufzuwerfen gilt als unhöflich.

Diese Flucht vor der Auseinandersetzung erscheint freundlich und höflich, aber sie ist unheilvoll. Die Religion wird dadurch so sehr an den Rand gedrängt, daß sie nicht mehr wagt, im öffenhtlichen Raum ihre Stimme zu erheben. Diese Privatisierung hat auch lähmende Auswirkungen auf die Gläubigen selbst. Wenn wir nicht berücksichtigen, daß es auch für andere wichtig ist, die Christliche Verkündigung zu hören, beginnen wir zwangsläufig auch ihre Bedeutung für uns selbst in Frage zu stellen. Das Ergebnis ist ein totaler Verlust des Interesses an den Lehren der Religion. Die Abneigung der Gläubigen, für ihren Glauben einzustehen, hat allzuviele unsichere und ratlose Christen hervorgebracht, denen es ziemlich egal ist, was man glauben soll. Ihre halbherzige Religion ist weit von der der Apostel und der Märtyrer entfern. Sie ist ein degenerierter Spross des wahren Christentums.“

Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.

Hier nur in der Montage vereint:
M. Mosebach (l), T. Sternberg, (r)

Die Häresie der Formlosigkeit

12. 12. 2008

Etwa 80 Teilnehmer waren zu einer Diskussion im Bischöflichen Priesterseminar Borromäum in Münster gekommen, auf der sich der Schriftsteller Martin Mosebach und der Theologe und Kirchengeschichtler Prof. Dr. Thomas Sternberg über das Thema „Häresie der Formlosigkeit“ auseinandersetzten.

Zitat:Wirklich zufrieden sein kann man mit dem gestrigen Abend nicht. Aber vergiß nicht: Das Ganze hat in der Aula des Priesterseminars - Domplatz 8 in Münster - stattgefunden; die Hausleitung, etliche Priester waren da. Das Thema ist in der Mitte angekommen. Nun muß es wirken - oder besser der Hl. Geist.“

So das Fazit eines ausführlichen Berichtes über die Debatte auf dem Blog Ad Tiliam, dem heute ein weiterer recht entschieden zur Sache gehender Beitrag über die Veranstaltung gefolgt ist. Sehr informativ mit einer guten Zusammenfassung der beiderseitigen Positionen.

S.E. Cardinal Vingt-Trois

Tauwetter im Winter? (Update)

12. 12. 2008

Der kommende Sonntag mit dem schönen Namen „Gaudete“ bringt sicher an zwei drei Orten besonderen Grund zur Freude - und vielleicht über den Ort hinaus Anzeichen dafür, daß auch in Frankreich und Deutschland weitere Bischöfe aus der Haltung bloßer Verweigerung gegenüber Summorum Pontificum ausbrechen.

In Paris wird am Sonntag, den 14. 12., Kardinal Vingt-Trois ein Amt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus feiern, und zwar um 9:45 Uhr in der Kirche Saint Germain l'Auxerrois. Eine weitere „alte Messe“ mit dem Kardinal soll am 4. Januar in der Kirche Saint-Eugène - Sainte-Cécile folgen - so melden es die polnischen Kollegen von Nowy Ruch Liturgiczny.

In Deutschland, und zwar in der von der FSSP betreuten Augsburger Kirche St. Margareth, ist für Gaudete zum Hochamt um 10:30 Uhr ein „Besuch“ von Bischof Dr. Walter Mixa angekündigt. Der Bischof wird auch die Predigt halten - weitere Einzelheiten über die Art des Besuches waren bisher nicht zu erfahren. Vielleicht ist ja einer unserer Augsburger Leser dabei und schickt uns ein paar Bilder und einen kleinen Bericht.

Neu: Ebenfalls in Deutschland ist für Gaudete ein Besuch der Alumnen des Priesterseminars Collegium Willibaldinum in Eichstätt in der Rektoratskirche Peter und Paul angesetzt, in der Pater Alexander Pytlik die hl. Messe im überlieferten Ritus zelebriert. Auch hier gilt: Berichte und/oder Photos erbeten.

Zisterzienser in Nova-Huta, PolenFoto: Grzegorz Ziemianski

Der Ritus der Zisterzienser

11. 12. 2008

Nachg unseren Auszügen aus dem „Usus von Monte Cistello“ können wir heute auch nähere Informationen zur Liturgie der Messfeier bei den Zisterziensern und Trappisten vorstellen. Um ein Fazit vorwegzunehmen: Die Zisterzienser hatten einen "monastischen Dialekt" des römischen Ritus bis 1618 - danach nahmen sie den Gebrauch des Missale Romanum an. Die Trappisten von Mariawald werden also künftig die hl. Messe nach der Ordnung von 1962 feiern.

Hier die Einzelheiten zur früheren Form.

Erklärung der Initiativkreise und von „Pro Sancta Ecclesia“ zu „pro multis“

10. 12. 2008

Die Vereinigung der Initiativkreise katholischer Laien und Priester im deutschen Sprachraum e. V. und Pro Sancta Ecclesia e.V. haben heute eine Presseerklärung veröffentlicht, in der sie die Deutsche Bischofskonferenz auffordern, endlich die 2006 ergangene Weisung der Gottesdienstkongregation zu befolgen, nach der die nicht korrekte Übersetzung von „pro multis“ in den Wandlungsworten innerhalb von zwei Jahren durch „für alle“ zu berichtigen ist.

Wir veröffentlichen hier den Text des Appells mit einer kleinen Anmerkung unsererseits.

Spektakel in EisenstadtFoto: Wallner

Liturgische Missbräuche am Fließband

9. 12. 2008

Bericht zum „find - fight - follow“-Spektakel in Eisenstadt

Summorum-pontificum.de wird sich nicht zu einer Seite entwickeln, auf der systematisch die Mißbräuche in der Praxis des Novus Ordo protokolliert werden. Nachdem aber die Verantwortlichen für die „find - fight - follow“-Gottesdienste nach der Kritik an ihrem letzten Auftritt beleidigt versicherten, bei ihnen würden „in keiner Weise die liturgischen Vorschriften der katholischen Kirche verletzt“, sehen wir uns veranlaßt, den Bericht eines Besuchers der Veranstaltung am 7. Dezember in Eisenstadt wiederzugeben, der in insgesamt 19 Punkten detailliert aufgelistet hat, welche liturgischen Vorgaben dort verletzt worden sind.

Hier das Protokoll

S.E. Cañizares Llovera zu Besuch beim Institut Christus König

Neuer Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst

9. 12. 2008

Als Gerücht wurde die Personalie in Rom schon seit Wochen gehandelt, heute kam die amtliche Bestätigung: S.E. Antonio Cardinal Cañizares Llovera wird der neue Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Kardinal Cañizares, (63 Jahre), war seit 1992 Bischof von Avila und seit 2002 Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien. Theologisch und liturgisch steht der neue Präfekt Papst Benedikt sehr nahe. Nicht nur anläßlich einer Priesterweihe für das Institut Christus König und Hoher Priester hat S.E. Cañizares gezeigt, daß der alte Ritus für ihn zum unaufgebbaren Traditionsgut der Kirche gehört, seit 2006 war er auch Mitglied der Kommission Ecclesia Dei. Zweifellos wird er in seinem neuen Amt intensiv darauf hin wirken, die Praxis des Novus Ordo wieder stärker in die Kontinuität des römischen Ritus einzubinden.

7. Dezember, Southwark Cathedral

„Kleine“ gute Nachrichten (Update, zwei Punkte)

9. 12. 2008

  • In Rom, S. Trinita, fand gestern zum Hochfest der unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau wie angekündigt ein Pontifikalamt mit Kardinal Pell aus Sydney statt. Bilder bei TNLM.
  • Auch im Mount St. Mary Seminar in Emitsburg, Maryland, wurde zum gestrigen Feiertag eine hl. Messe im alten Ritus zelebriert. Es war die Hauptmesse des Tages, an der teilzunehmen für alle Seminaristen Pflicht war. Das Seminar von Emitsburg gehörte im vergangenen Jahrhundert zu den Vorreitern der Liturgiereform in den USA. Es dürfte an die 50 Jahr her sein, daß dort zum letzten Mal eine hl. Messe in bewußter Achtung der Rubriken des alten Ritus gefeiert wurde.
  • In einem Umkreis von ca. 100 km um die amerikanische Hauptstadt Washington fanden gesten in 9 Pfarreien insgesamt 10 hl. Messen nach dem alten Ritus statt, darunter 5 Hochämter. Eine Liste findet sich bei den Leserzuschriften auf WDTPRS zu der Meldung über das Seminar in Emitsburg.
  • London hat zwei Erzdiözesen: Die in aller Welt bekannte von Westminster und die weniger bekannte von Southwark. Am vergangenen Samstag wurde nun auch in der Kathedrale von Southwark erstmals seit Jahrzehnten wieder ein feierliches Hochamt in der alten Form des römischen Ritus gefeiert.
  • Ebenfalls am vergangenen Samstag zelebrierte Kardinal Castrilón in Anwesenheit von Ortsbischof Rey ein Pontifikalamt in der Pfarrkirche des Hl. Franz von Paul in Toulon. Die Pfarrkirche gehört der Personalpfarrei des alten Ritus, die der Bischof der Diözese Frejus-Toulon vor einem Jahr errichtet hatte. Hier gibt es Bilder.
  • In der Kathedrale der Erzdiözese Grouard-McLennan in Kanada findet ab sofort an jedem ersten Samstag eine hl. Messe im alten Ritus statt.
  • Und nur eine von vielen möglichen Meldungen aus Deutschland: In Berg (St. Michael) bei Oberhausen/Oberbayern fand ein Choralamt im gregorianischen Ritus statt. Gefeiert wurde das Amt von Pfarrer Zierer, der die außerordentlichen Messen in Weilheim/Oberbayern zelebriert; auch der Ortspfarrer war anwesend und folgte der Messe in choro.
  • In der Erzdiözese Ferrara-Comacchio (Emilia-Romagna) wird im kommenden Jahr in der Kirche Santa Maria della Pietà eine regelmäßige Sonntagsmesse in der forma extraordinaria stattfinden. Unter den 18 Priestern, die sich in die Liste der regelmäßigen Zelebranten eingetragen haben, ist auch der amtierende Bischof, Erzbischof Paolo Rabitti.

Patriarch Alexej II.

Patriarch Alexej R.I.P.

6. 12. 2008

Am Freitag, den 5. Dezember, starb in Moskau das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Alexej II; er wurde 79 Jahre alt. Patriarch Alexej, der sein Amt 1990 in der Zeit des Zusammenbruchs der Sowjetherrschaft übernommen hatte, widmete seine ganze Kraft dem Wiederaufbau der Orthodoxen Kirche Rußlands nach ihrer traditionellen Gestalt. Dazu gehörte auch die enge Verbindung zur Staatsmacht und betonte Distanz zu westlichen, vor allem auch katholischen, Einflüssen. Das Motu Proprio Summorum Pontificum begrüßter er als einen Schritt der Wiederannäherung der Kirche des Westens an ihre Tradition.

Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.

Aus Anlaß des Todes von Alexej II. hat TNLM einen ausführlichen Artikel über die Liturgien und Gebräuche der Ostkirchen zu Tod und Begräbnis ihrer Gläubigen veröffentlicht. Einen informativen Nachruf bring Zenit.

Update: Die deutschsprachige griechisch-orthodoxe Gemeinde zum Hl. Apostel Andreas in München bietet zweisprachige Texte und Noten der Zeremonien zur Bestattung als PDF zum Download an.

Ergänzende Informationen zum
„Usus von Monte Cistello“

4. 12. 2008

Ein Leser mit zisterziensischen Verrbindungen teilt uns mit, daß Zisterzienser und Trappisten zumindestens seit dem 19. Jahrhundert für die Feier der hl. Messe dem unveränderten Missale Romanum folgten, während sie beim Chorgebet eine relativ stark abweichende Eigenliturgie verwandten. Hier weitere Details.

Die Bilder aus dem bemerkenswerten Trappistenkloster Novy Dvur sind jetzt ebenfalls online.

Pfarrer Rein am Fundort

Am Thema vorbei,
und für Weihnachten zu früh –
trotzdem:

4. 12. 2008

Pfarrer Thomas Rein staunte nicht schlecht, als er in der Weihnachtskrippe seiner Kirche in Pöttmes in Bayern ein Baby fand. Die Mutter hatte das Kind dort ausgesetzt und wohl auf himmlische Hilfe gehofft. WELT ONLINE sprach mit dem Pfarrer

WELT ONLINE: Herr Pfarrer, Sie haben einen Säugling gefunden. Er war erst ein paar Stunden alt.

Thomas Rein: Ja, bei uns in der Pfarrkirche in Pöttmes. Das ist ein ganz kleiner Ort, 30 Kilometer von Augsburg entfernt. Es war am Dienstag gegen 14.30 Uhr. Ich bin wie beinahe jeden Tag in die Kirche gegangen, um zu beten. Wir haben eine Holzkrippe vor dem Altar aufgebaut. Dort legen die Kinder der Gemeinde immer Strohhalme hin, wenn sie in die Kirche kommen.

WELT ONLINE: Warum?

Rein: Sie bereiten da in der Adventszeit ein Bett für das Jesuskind, das in der Heiligen Nacht in die Krippe gelegt wird. Nun aber lag in der Krippe ein kleiner roter Teppich.

WELT ONLINE: Ein Bündel.

Rein: Ja. Und dieses Bündel weinte. Da lag also ein lebendiges neugeborenes Kind in unserer Krippe.

WELT ONLINE: Wie war ihre erste Reaktion?

Rein: Ich hab das Kind in den Arm genommen und trug es ins Pfarrhaus, ins Warme. In der Kirche hat es ja nur zwölf Grad. Danach rief ich dann gleich den Notarzt.

WELT ONLINE: Offenbar hat die Mutter das Kleine abgelegt, damit man es dort findet.

Rein: Das würde ich auch sagen. Die Kirche ist tagsüber ja auch immer offen.

WELT ONLINE: Was war das für ein Gefühl, so ganz am Anfang der Adventszeit?

Rein: So ein neugeborenes Kind ist immer auch was Schönes. Aber da steckt natürlich auch die große Not dieser Frau dahinter, die ich nicht persönlich kenne.

WELT ONLINE: Eine 38-Jährige Rumänin aus Ihrem Landkreis.

Rein: Sie muss schon in einer schlimmen Notlage gewesen sein. Die Geschichte rührt die Menschen auch sehr tief im Herzen an. Das spür’ ich hier bei uns in der Pfarrgemeinde. Gestern im Gottesdienst haben wir für das Kind und vor allem auch für die Mutter gebetet. Es gab auch schon Anfragen, wie man ihr helfen kann.

Photo und Text hier gefunden - das Pfarramt Pöttmes hat die Telefonnummer 08253203.

Im Kloster von Novy Dwur

Neues zu den Zisterziensern:
Der Usus von Monte Cistello

4. 12. 2008

Die Ankündigung der Zisterzienser von Mariawald, für die hl. Liturgie und die Ordnung des Klosterlebens wieder zum Usus von Monte Cistello aus den Jahren 1963/64 zurückzukehren, hat viele Fragen aufgeworfen, da die Kentnis dieses Usus wenig verbreitet ist. Schneller als erhofft haben wir eine deutsche Version dieses „ersten Reformschrittes“ aufgetrieben. Dabei konnten wir feststellen: Diese Überarbeitung der bis dahin bestehenden Regelungen der Zisterzienser-Ordnung steht voll in der Tradition des Ordens und enthält offenbar nur wenige Anpassungen an veränderte Zeitumstände, wie sie in den Regularien der Ordensgemeinschaften immer wieder vorgenommen werden mußten.

Wir zitieren hier zunächst einige besonders aussagekräftige Beispiele aus dem allgemeinen Regelwerk und dann die gesamte Ordnung der Konventsmesse. Wir haben diesen Text mit einigen Bildern aus dem neuerbauten Kloster der Trappisten in Novy Dvur, Tschechien, illustriert.

Bischof Vitus Huonder

Preussisches aus der Schweiz

3. 12. 2008

Am 2. Dezember hat das Bistum Chur „Bestimmungen für die Anwendung des ausserordentlichen liturgischen Ritus im Bistum Chur“ veröffentlicht. Im großen Ganzen werden sie den Vorgaben des Motu Proprio wohl gerecht. In einigen Einzelheiten atmen sie einen Geist bürokratischer Überregulierung, der Bedenken hervorrufen muß. Aber vielleicht ist ja auch die Churer Kurie inzwischen still und heimlich von den Preussen unterwandert worden - das wäre dann natürlich etwas ganz anderes.

Hier der Kommentar aus Berlin.

Kanonistisches zu Summorum Pontificum

2. 12. 2008

Das Liturgische Jahrbuch, das in Form von „Vierteljahresheften“ vom Deutschen Liturgischen Institut in Trier herausgegeben wird, hat in seiner ersten Quartalsausgabe von 2008 auf den Seiten 3 bis 34 Kanonistische Anmerkungen zum Motu Proprio Summorum Pontificum des Bonner Kirchenrechtlers Prof. Dr. Norbert Lüdecke veröffentlicht. Dr. Rudolf Kaschewsky hat nun in der Una Voce Korrespondenz (4. Quartal 2008, S. 371 - 374) unter dem Titel „Die Rechtslage nach Summorum Pontificum“ eine Zusammenfassung dieser Anmerkungen gebracht und dabei jene Punkte herausgegriffen, „die für die konkrete Situation ‘vor Ort’ relevant sind“. Kath-info.de hat eine Zusammenfassung der Zusammenfassung gemacht. Wir übernehmen sie hier umso lieber, als das „Liturgische Jahrbuch“ in allen Ordinariaten und vielen Pfarrhäusern präsent sein dürfte: Hierauf kann man sich berufen:

  1. Die Bischöfe können zum Motu Proprio Summorum Pontificum zwar „Erläuterungen und Vollzugsanweisungen“ erlassen, nicht aber „neue verpflichtende Inhalte“ hinzufügen (vgl. dazu die Analyse der „Leitlinien“ der Deutschen Bischofskonferenz durch Prof. Georg Muschalek).
  2. Die “Leitlinien” der deutschen Bischofskonferenz vom 27. September 2007 sind für den einzelnen Diözesanbischof nicht verbindlich.
  3. Die Zelebration der Missa sine populo ist, außer im Falle unüberwindbarer Hindernisse, „an jedem erlaubten Ort“ zuzulassen. „Partikularrechtliche Beschränkungen des usus antiquior auf bestimmte Orte oder Zeiten sind (...) unzulässig.“
  4. An einer Missa sine populo (wörtlich übersetzt: „Messe ohne Volk“) dürfen Gläubige sua sponte (d.h. ohne Zwang) teilnehmen. Sie dürfen auch andere Gläubige auf die hl. Messe aufmerksam machen.
  5. Für eine Gruppe, die laut Motu Proprio für die Feier einer hl. Messe mit Volk Vorbedingung ist, genügt eine Anzahl von drei Personen. Der Diözesanbischof kann keine höhere Mindestzahl festsetzen.
  6. Der Pfarrer darf Messen nach dem alten Usus nicht „durch Verschweigen oder Verlegung auf schwer zugängliche Gottesdienstzeiten“ benachteiligen.
  7. „Der Papst hat nicht angeordnet, der Pfarrer könne die Bitte von interessierten Gläubigen erfüllen. Er hat befohlen, dass der Pfarrer dies tun muss“ (Lüdecke).
  8. Gläubige, denen ihr Recht auf die hl. Messe im älteren Usus durch den Pfarrer verweigert wird, haben nicht nur die Möglichkeit, sondern die Pflicht, dies dem Diözesanbischof zur Kenntnis zu bringen.
  9. „Anträge“ auf die überlieferte Liturgie sind „nicht Gnaden- oder Gunstgesuche“. „Pfarrer wie Diözesanbischöfe sind rechtlich gehalten, diesem Wunsch nachzukommen“ (Lüdecke).
  10. Die Zustimmung des Bischofs zu einer durch den Pfarrer auf Wunsch von Gläubigen eingerichteten hl. Messe nach dem alten Usus ist nicht erforderlich.
  11. Laien als außerordentliche Kommunionhelfer und Frauen im Ministrantendienst sind in der überlieferten Liturgie nicht erlaubt.

Neues altes Brevier in der Auslieferung

1. 12. 2008

Wie der Bonner Verlag „nova & vetera“ heute mitteilte, hat er mit der vor einigen Wochen angekündigten Auslieferung der im alten Stil neu gestalteten Ausgabe des Breviers nach der Ordnung des Jahres 1962 begonnen.

Im Interview mit Martin Bürger von Kathnews sprach Verleger Benedikt Trost über Einzelheiten aus dem Herstellungsprozess der neuen Brevierausgabe und über einige zukünftige Pläne seines Verlags, der sich das Ziel gesetzt hat, wichtige Werke der Tradition, die im Bilder- und Büchersturm der letzten Jahrzehnte zugrunde zu gehen drohten, wieder zugänglich zu machen. Hier geht es zum Interview.

Pontifikalamt in S. Maria degli Angeli e dei Martiri

1. 12. 2008

Wie angekündigt, hat S. E. Kardinal Castrilón Hoyos am ersten Adventssonntag in den gewaltigen Hallen der früheren Diokletiansthermen ein Pontifikalamt im usus antiquor zelebriert. Weitere Informationen und zahlreiche eindrucksvolle Bilder hat John Sonnen auf Orbis Catholicus.