Am Rande - Woche 21

Der neue Kulturkampf

(23. 5.)

Bild: Aus dem zitierten Artikel auf Kath.net.

Der neue Kulturkampf, von dem Michael Hesemann im Zusammenhang mit den erneuten Angriffen auf Pius XII. schreibt, ist so neu eigentlich nicht: Er wid seit 1789, in Deutschland spätestens seit Bismacrk, nur gelegentlich durch Waffenstillstände unterbrochen. Neu ist zum einen das Ausmaß, in dem dieser Kampf auf alle Lebensbereiche ausgedehnt worden ist - Gendersprache und Homoehe nur als Beispiele. Auch Gottesdienstverbote zur Seuchenbekämpfung lassen sie hier einordnen. Vor allem aber neu ist, in welchem Umfang der Kampf gegen Gott und Kirche von innerkirchlichen Akteuren untestützt wird.

In Deutschland tun sich dabei einzelne Bischöfe besonders hervor und haben es geschafft, die ganze Bischofskonferenz auf ihren Kurs zu verpflichten. Und so wundert es einen denn nur begrenzt, daß der Münsteraner Märchenerzähler Kirchenhistoriker Hubert Wolf, der jetzt mit seinen unhaltbaren Fakes durch die Medien gereicht wurde, für seine „Forschungsarbeiten“ auch noch Geld von der Bischofskonferenz erhält - während gleichzeitig seriöse Historiker in ihren Arbeiten und bei Veröffentlichungen behindert werden. Mehr und vor allem viele Fakten dazu sind nachzulesen auf kath.net

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Ritus oder Rituskirche?

(21. 5.)

Bild: CNS/Paul/Harig, aus dem zitierten Artikel auf CWR

Auch wenn der „amazonische Ritus“ im päpstlichen Schlußdokument zur Synode keine große Rolle spielt - die Bemühungen, einen solchen Ritus per Komittee zu schaffen und einzuführen, gehen weiter. Die bloße Tatsache, daß Franziskus sich zu dem Thema nicht speziell geäußert hat, bedeutet noch lange keinen Schlußstrich. Dabei wird es immer offensichtlicher, daß einige Protagonisten der Idee nicht nur auf eine „Bereicherung“ liturgischer Riten durch mehr oder weniger glücklich inkulturierte Elemente der amazonischen Geistes(und Geister-)welt aus sind, sondern eine eigene Rituskirche schaffen wollen. Mit eigener Struktur und eigenem Recht, Frauenweihe und Zölibatsverzicht inklusive. Und natürlich als Vorbild für andere Flußregionen wie etwa das doch ebenfalls höchst missionsbedürftige wilde Rheinland.

Fr. Vincent Twomey SVD, der viele Jahre als Missionar in schriftlosen Gesellschaften mit ähnlichen Fragen zu tun hatte, wie sie jetzt zu Amazonien vorgetragen werden, hat sich auf Catholic World Report zu einigen der sich hier stellenden Problemen geäußert. 

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Doppel ohne Moral

(20. 5.)

Bild: Screenshot bei ebay-canada

Texas – Atheist soll hingerichtet werden. Portugal: Minister fordert Erschießung von Gotteslästerern. Berlin: Ungläubiger Autor für vogelfrei erklärt.

Solche Schlagzeilen klingen nach Fakenews – obwohl einem beim Berliner Beispiel schon Ähnlichkeiten zum einen oder anderen aktuellen Fall durch den Kopf gehen könnten, freilich nicht mit religiösem Hintergrund.

Keine Fakenews wären solche Schlagzeilen, wenn statt der westlichen Ortsnamen solche aus der mohamedanischen Welt  da stünden. Allerdings schaffen es diese ganz und gar realen Nachrichten nur in seltenen Fällen in unsere Nachrichten, in die Schlagzeilen fast nie. Weil wir es eh schon wissen? Oder weil wir es lieber nicht wissen wollen?

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Weltkarte des Martyriums

(18. 5.)

William Kilpatrick hat auf Catholic World Report einige Beispiele zusammengetragen und sich seine Gedanken dazu gemacht.

 

Bild: Screenshot

Ein italienischer Student hat auf der Grundlage aktuieller Materialien (Martyrologium Romanum und vatikanische Akten) eine „Weltkarte der Märtyrer“ erstellt, die die geographische Verteilung der in seinem Material erfassten martyria darstellt. Auf den ersten Blick könnte man denken, daß dabei nur das alte Imperium Romanum eine Rolle spielt - der zweite Blick macht das weltweite Phänomen sichtbar.

Die Karte enthält Ansätze zur Interaktivität: Man kann sich z.B. nur die martyria des 20. Jh. anzeigen lassen - ein bemerkenswerter Eindruck. Weitere Informationen zur Karte bringt messa in latino.

Ein Vorschlag für alle, die die Idee gut finden und an ihrer Weiterentwicklung mitarbeiten wollen: Wie wäre es, wenn die roten Punkte nicht nur einfach rote Punkte wären, sondern Links, die Seiten aufrufen, die den Ort selbst und einzelne Märtyrer dieses Ortes vorstellen?