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Priesterweihen für die FSSP

Am Samstag, den 14. Juni, hat Bischof James Conley von Lincoln in Leesburg, Virginia, zwei Diakonen der Petrusbruderschaft die Priesterweihe erteilt. Er schließt sich damit der Praxis seines Vorgängers Bischof Bruskewitz (em. 2012) an, dem die Förderung der Petrusbruderschaft und der überlieferten Liturgie stets ein besonderes Anliegen war. Zwei weitere Diakone der Bruderschaft werden am Samstag in 14 Tagen von Bischof Aillot (Bayonne) in der Kathedrale von Chartres zu Priestern geweiht.  Es ist das erste Mal seit 1968, daß in diesem Urbild und Typus der französischen Kathedralen wieder eine Priesterweihe im überlieferten Ritus Ritus vollzogen wird.

Nach unserer möglicherweise unvollständigen Zählung werden dann in diesem Jahr bereits elf Diakone der Petrusbruderschaft die Priesterweihe empfangen haben. Da auch schon wieder zahlreiche Weihen zu den niederen Stufen und zum Diakonat stattgefunden haben, ist auch für das kommende Jahr wieder mit einer größeren Zahl von Priesterweihen für die Bruferschaft zu rechnen.

Mehr Bilder von der Weihe in Leesburg bringt Rorate Cæli.

Priester- und Diakonenweihen

Am vergangenen Donnerstag, dem 30. Mai, hat Erzbischof Cardinal George von Chicago in der Kirche zum Hl. Johannes Cantius drei Diakone für die dort ansässigen Regularkanoniker zu Priestern geweiht. Die Weihe erfolgte nach den Büchern des Novus Ordo; die feierlichen Primizen der Neugeweihten wurden in der überlieferten Liturgie zelebriert. Die Regularkanoniker des hl. Johannes Cantius zelebrieren in ihrer Pfarrkirche nach beiden Formen des römischen Ritus, wobei sie bemüht sind, auch die moderne Ordnung soweit wie möglich in Kontinuität mit den überlieferten Formen und Ausdrucksweisen der Kirche zu feiern. Die von ihnen unterhaltene Website sanctamissa.org bietet Priestern und Ministranten wichtige Ressourcen für das Selbststudium der überlieferten Liturgie.

Einen Tag später, am 31. Mai, hat Erzbischof Pozzo von der Päpstlichen Komission Ecclesia Dei in Lindau neun Subdiakonen der Petrusbruderschaft die Diakonenweihe erteilt. Einen kurzen Bericht und eindrucksvolle Bilder bringt frischer-wind.blogspot.de. In seiner Predigt betonte Erzbischof Pozzo im Anschluss an das von den Kandidaten am Vortag bekräftigte Zölibatsversprechen den hohen Wert der Ehelosigkeit für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums und des Priesteramtes.

Zehn Jahre ISPN

Am Fest des heiligen Philipp am 26. Mai und dann noch einmal am besucherfreundlicheren Samstag, den 31. Mai, feierte das Berliner Institut St. Philipp Neri sein zehnjähriges Bestehen. Am 26. Mai 2004 war das ISPN von Papst Johannes Paul II. und mit nachdrücklicher Unterstützung durch den damaligen Kardinal Ratzinger als „Gesellschaft geistlichen Lebens päpstlichen Rechts“ gegründet worden. Diese Rechtsform erforderte zwar einerseits das Einverständnis des damaligen Ortsordinarius Kardinal Sterzinski, gewährt dem Institut andererseits aber auch einige Bewegungsfreiheit - durchaus zum beiderseitigen Vorteil. Neben seinem Schwerpunkt St. Afra in Berlin, wo das Institut faktisch Zentrum einer der überlieferten Liturgie und Lehre verpflichteten Großgemeinde geworden ist, ermöglicht es im Auftrag der Ortsbischöfe von Trier und Görlitz den Gläubigen dort Zugänge zur überlieferten Liturgie. Gegenwärtig gehören dem Institut fünf Priester, vier Seminaristen und eine Oblatin an. Im ansonsten eher islamisch geprägten Berliner Wedding sind die stets in Soutane auftretenden Schwarzen Männer bekannt wie, nun ja, bunte Hunde.

Auf der Website des Instituts informiert eine umfangreiche Bilderschau über die Jubiläumsfeier und das in herzlichem Ton gehaltene Glückwunschschreiben S.E. Kardinal Woelkis. Neben weiteren Informationen zur allgemeinen Tätigkeit des ISPN finden Sie dort auch den Aufruf zu einer Spendenaktion - das Institut hat wie alle derartigen Einrichtungen keinen Zugang zu Mitteln der Kirchensteuer und lebt - von dem, was die Banken für den Hauskredit schon vorher abkassieren, einmal abgesehen - von der Hand in den Mund.

Welche schröcklichen Folgen drohen, wenn die dort angebotenen Stifterscheine nicht ordentlich Absatz finden, hat der Geistbraus hier ausgemalt. Nebst einem Glückwunschgedicht im Ton von Heinrich Heine. Ist eben ein ziemlich verrücktes Pflaster, dieses Berlin.

„Kontinuität“ ist das, was die Obrigkeit als Kontinuität behauptet

Die zunehmende Kritik am Vorgehen des Kommissars der FFI scheint Wirkung zu zeigen – erstmals hat sich einer der fünf Initiatoren der Visitation des Ordens und seiner anschließenden Entmündigung öffentlich zu den Gründen des Vorgehens geäußert. (Quelle) P. Angelo Mary Geiger hat dazu – mit Genehmigung des Kommissars, wie er betont – zunächst einen Text „Zur Lage der FFI“ veröffentlicht, der aus den Reihen der Anhänger der abgesetzten Ordensleitung stammen soll. Er stellt eine Zusammenfassung der Beschwerden dar, die gegen den Kommissar erhoben werden, und klingt weitgehend authentisch. P. Geiger nimmt dann diesen Text zum Anlass für eine ausführliche Antwort, die allerdings nur zum geringeren Teil auf die erhobenen Vorwürfe eingeht und sich weitgehend auf zwei Argumentationslinien beschränkt:

  • Die alte Ordensführung habe durch ihre „traditionalistischen Neigungen“ den Boden der Kirchlichkeit verlassen - und
  • Jede Kritik an den Maßnahmen des Kommissars sei ein schwerwiegender Verstoß gegen die Verpflichtung zum absoluten Gehorsam.

Dieses zweite Argument ist innerhalb eines Ordens, dessen Mitglieder ein besonderes Gehorsamsgelübde abgelegt haben, von hohem Gewicht. Tatsächlich halten sich die ehemals führenden Mitglieder der FFI auch auf bewundernswerte Weise mit Kritik zurück und sind erkennbar bestrebt, alle ihnen gemachten Auflagen, selbst die willkürlichsten, einzuhalten. Umso interessanter ist jedoch die von P. Angelo Geiger geäußerte Pauschalkritik an „traditionalistischen Neigungen“, zumal diese geeignet ist, auch außerhalb des Kontextes der FFI-Krise eingesetzt zu werden.

Einleitend stellt P. Geiger seine Liste von Kritikpunkten auf:

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Neues zum Wechsel in Wisques

In bisher drei Beiträgen haben wir über den Wechsel der Benediktinerabtei St. Paul von Wisques in die Obhut der Abtei von Fontgombault und den damit verbundenen Übergang zur überlieferten Liturgie berichtet. Dabei waren wir - auf Grund der veröffentlichten Meldungen - bisher davon ausgegangen, daß die verbliebenen hochbetagten Mitglieder des bisher dem Novus Ordo folgenden Abtei  Wisques verlassen und, wie das in anderen Fällen gehandhabt wird, in andere geeignete Klöster oder Alteneinrichtungen umziehen würden. Einem Interview mit Abt Jean Pateau von Fontgombault auf la nef entnehmen wir, daß das so nicht korrekt ist. Unter dem Dach der Benediktinerföderation von Solesmes, der sowohl das „neurituelle“ Wisques als das „altrituelle“ Fontgombault angehören, wurde eine andere Lösung gefunden, die Dom Pateau im Interview so beschreibt:

Die Voraussetzung für die Entsendung unserer Mönche nach Wisques war, daß dort auch die Regeln von Forntgombault übernommen würden. Das war auch allen Beteiligten so klar, daß alles auf wahrhaft brüderliche Weise geschehen konnte. Auf der anderen Seite wollten wir aber auch alles Mögliche tun, um den Mönchen von Wisques die Einhaltung des Prinzips der „stabilitas loci“ zu erleichtern. Der gegenwärtige modus vivendi entspricht daher den Erwartungen der ganzen Gemeinschaft. Während die neu hinzugekommenen Mönche ihre Morgenmessen an den verschiedenen Altären der Abtei in der außerordentlichen Form feiern, konzelebrieren die Alten in der ordentlichen Form. Die Konventsmesse findet dann, von einigen Ausnahmen abgesehen, in der außerordentlichen Form statt. Als ich am Fest unserer lieben Frau von Lourdes, dem Tag der Alten und Schwachen, in Wisques war, habe ich mit unseren Alten dort konzelebriert, von denen vielen die Last der Jahre zu schaffen macht und die viele Prüfungen gemeinschaftlicher und persönlicher Art ertragen mussten.

Unsere Übernahme von Wisques hatte eine zweifache Zielsetzung: Das Überleben des Klosters und die Bewahrung der Einheit der Mönchsfamilie von St. Paul. Ich bin froh, daß dieses Ziel hinsichtlich der Einheit der Familie erreicht werden konnte. Und die Ankunft neuer Berufungen erlaubt es uns, wohlgemut in die Zukunft zu schauen.“

Die hier skizzierte Lösung mag angesichts der schweren Mängel, mit denen die Praxis des novus Ordo vielerorts und keinesfalls zufällig verbunden ist, Bedenken hervorrufen. Auf der anderen Seite bietet sie in auffallendem Kontrast zu der skandalösen Entwicklung um die Franziskaner der Immakulata ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Konflikte zwischen den unterschiedlichen Richtungen innerhalb der Kirche oder von einzelnen Gemeinschaften ertragen werden können, wenn wenigstens Ansätze zu einer gemeinsamen Spiritualität und Wille zu Brüderlichkeit vorhanden sind. Schließlich ist es auch kein Zufall, daß unter den vielen Benediktinerabteien Frankreichs nur die „altrituelle“ von Fontgombault in der Lage war, den weiteren Bestand der sonst dem Untergang geweihten Abtei St. Paul zu ermöglichen. Ein  „neuer Frühling“ kann schon noch kommen - nur nicht so, wie es sich die vorstellen, die täglich behaupten, er sei schon längst eingetreten.

Das Interview mit Dom Pateau enthält nach zahlreiche andere interessante Informationen zur täglichen Praxis in Wisques und zur Situation der Benediktiner von Fontgombault und seinen Filialklöstern.

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