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Päpstliches Lob für moderne Architektur

Bild: Projectphoto(Übersetzung eines Artikels von Peter Kwasniewski in OnePeter5 vom 22. 3.)

In seinen großartigen Gifford Lectures von 2012, zum Thema „The Face of God“, spricht der britische Philosoph und Musiker Roger Scruton über die „Verunstaltung“, die kirchliche und säkulare Bauten heimsucht, wenn man von menschliche Proportionen, kulturellen Bezügen und den Reichtümern der Schönheit abrückt und die Leere und Ausdruckslosigkeit maschinenhafter, unpersönliche Eigenschaften bevorzugt. Seine Ausführungen sind faszinierend; Ich kann dem in diesem kurzen Artikel nicht gerecht werden, aber ich empfehle das Buch sehr, es ist eines der spannendsten, das ich seit langem gelesen habe.

Zu dem bilderstürmerischen Drang, der inzwischen seit etwa einem Jahrhundert dominiert, führt Scruton aus: Heilige Orte sind die ersten, die von Invasoren und Bilderstürmern zerstört werden, für die nichts anstößiger ist als die Götter des Feindes. Und wir sollten erkennen, daß ein Großteil der Zerstörung unserer Lebenswelt heute vorsätzlich ist, das Ergebnis eines bewußten Angriffs auf alte und verachtete Formen der Ausgeglichenheit. An jedes Bauen kann man in einer von zwei sehr unterschiedlichen Weisen herangehen: auf dem Weg der Besiedlung, oder auf dem Weg des Eindringens.Bei der Besiedlung bringen wir unser Leben oft in ein bestehendes und bereits geheiligtes Muster ein, streben danach, uns Ordnung anzueignen, die von denen geschaffen wurde, die vor uns waren, und dem Geist des Ortes gerecht zu werden: in diesem Sinne heißt „Bauen ist Wohnen“, wie Heidegger in einem wichtigen Punkt in seinem Aufsatz ["Bauen, Wohnen, Denken“] hervorhebt. Aber der Bilderstürmer versucht, neue Götter an die Stelle der alten zu setzen, die Landschaft zu entzaubern und den Ort mit Zeichen seines Trotzes zu markieren. Dieser ikonoklastische Geist zeigt sich in vielen modernen Projekten – nicht nur in den gesichtslosen Vorhangfassaden der neuen Gebäudetypen, sondern auch in den trostlosen, aufdringlichen Windparks, die die Landschaft verschlingen, oder in den postmodernen Entstellungen, die von Architekten wie Daniel Libeskind und Thom Mayne absichtlich dem Stadtbild zugefügt wurden (Scruton, S. 123-24)

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Eine Messe für Mayas und ihre Götter

Bild: LifeSiteNewsWährend die der traditionellen Liturgie und Lehre treuen Katholiken damit rechnen müssen, vatikanischerseits immer weiter in der Ausübung der Religion eingeschränkt zu werden, erproben im mexikanischen Chiapas ein apostatischer Bischof und sein Klerus eine neue Mischliturgie, die immer stärker von heidnischen Elementen geprägt ist. Maike Hickson von LifesSiteNews hat auf ganz offiziellem Wege ein 31-seitiges Dokument erhalten, das die größtenteils bereits praktizierten und nun zur Genehmigung durch Abteilungsleiter Arthur Roche anstehenden neuen Riten im Detail aufzählt. Aus ihrer ausführlichen und sehr kritischen Analyse dieses Dokuments  greifen wir hier zwei besonders irritierende Elemente heraus: die Zurichtung eines an die alte Mayagottheit „Pawahtun“ erinnernden Erdaltars, die offenbar in die „Messfeier“ integriert werden soll, und die Einführung neuer gemeindlicher und liturgischer „Dienste“, die geignet sind, die Bedeutung der an die sakramentale Weihe gebundenen Ämter von Diakon und Priester zu reduzieren oder diese Ämter ganz zu ersetzen. Das gilt besonders für das neu erfundene Amt des „Principal“, der anscheinend in der Liturgie den Maya-Elementen vorsteht. Doch dazu später.

Zunächst einige Informationen zu Pawahtun, den außer den Mayas von Chiapas und einigen ihm treu ergebenen Jesuiten-Liturgikern wohl sonst kaum jemand kennt. Auf Wikipedia wird er unter dem Namen Bacab abgehandelt. Pawahtun/Babcab ist für den Zusammenhalt der Erdscheibe und die Regulierung der inneren und äußeren Wasserströme zuständig. Er hat vier ko-existierende Erscheinungsformen – für jede Himmelsrichtung eine. Jede dieser Manifestationen hat einen eigenen Namen und eine ihm zugeordnete Farbe: Cantzicnakl im Norden hat (oder ist) weiß, Hosanek im Süden gelb, Hobnil im Westen rot und Saccimi im Westen schwarz.

Und gerade so steht es um den Erdaltar, der – auf welche Weise auch immer – in den Gottesdienst nach dem Novus Ordo integriert werden soll. In den Worten des amtlichen Dokuments der „Kirche von Chiapas“:

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Der hl. Joseph und der Canon romanus

Bild: https://opusdei.org/en/article/saint-joseph-our-father-and-lord/Als Papst Pius IX. (1846 – 1878) seinerzeit gebeten worden war, den Hl. Joseph, Nährvater Jesu, in die Liste der Heiligen des communicantes im römischen Kanon aufzunehmen, soll er das mit der Begründung abgelehnt haben: „Das kann ich nicht machen – ich bin nur der Papst.“ Dabei war er sich offensichtlich der Tatsache bewußt, daß der Canon romanus, Herzstück der Liturgie der Kirche und ihres Verständnisses vom Wesen der heiligen Messe, seit der Zeit Gregors des Großen (590 – 604) niemals offiziell geändert worden war. Tatsächlich gehen früheste Textzeugnisse, die der heutigen Gestalt schon recht nahekommen, bis ins späte 4. Jahrhundert zurück – aus der erst nach Beginn dieses Jahrhunderts endenden Verfolgungszeit sind verständlicherweise keine entsprechenden Dokumente bekannt. Und bereits in dieser frühen Zeit wurde der Canon als „aus unvordenklicher Zeit überkommen“ und „von den Aposteln her überliefert“ angesehen.

Die kunstvoll geordnete Liste der Heiligen, die neben den Zwölf Aposteln zwölf weitere römische Martyrer – Päpste, Kleriker und Laien – umfaßt, geht wohl auf die „Schlußredaktion“ des Canons von der Hand Gregors selbst zurück, und sie bildete seitdem den Standard, der überall verbindlich war. Zwar gab es zeitlich und lokal begrenzte Ergänzungen, durch die Heilige, die für bestimmte Gemeinschaften von besonderer Bedeutung waren, der Liste hinzugefügt wurden. Aus dem Raum Fulda sind z.B. Manuskripte überliefert, die den hl. Bonifatius mit anführen. Ähnlich an anderen Orten – mit gelegentlich ein Dutzend oder mehr Namen umfassenden Namen regionaler Heiliger. In Ordensliturgien wurden gelegentlich die Ordensgründer hinzugefügt. Doch die Päpste und andere Wahrer von Glaube und Tradition haben stets versucht, solche Eigenmächtigkeiten einzudämmen. Im Micrologus des Bernold von Konstanz aus dem 11. Jahrhundert lesen wir z.B. „Es ist nicht erlaubt, die Namen anderer Heiliger aufzuzählen – nur jene, die wir im Canon der alten Schriften aufgezeichnet finden.“ Später – noch lange vor dem Konzil von Trient – wird jede Erweiterungen der Namensliste als Mißbrauch empfunden und teilweise mit scharfen Worten zurückgewiesen.

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Der Ignoramus als Chefliturgiker II

Bild: Catholic Herald, Marcin MazurIm Interview mit der BBC hat Arthur Roche, derzeit Leiter der Liturgiebehörde im Vatikan, zu Protokoll gegeben, warum seiner Ansicht nach die von ihm verhängten Einschränkungen für die überlieferte Liturgie berechtigt, ja erforderlich sind: „Die Theologie der Kirche hat sich verändert. Früher repräsentierte der Priester aus der Entfernung die Gläubigen, die durch ihn in die Messe einbezogen waren, doch es war er alleine, der die Messe feierte… Nun jedoch ist es nicht mehr nur der Priester, der die Liturgie zelebriert, sondern alle, die gleich ihm getauft sind – und das ist eine höchst schwerwiegende Feststellung.“

Soweit unser Versuch, den auch im englischen Original kaum verständlichen Sätzen des im sprachlichen Ausdruck offensichtlich schwer behinderten hohen Kirchenbeamten eine Aussage abzugewinnen. Dazu zwei Anmerkungen und eine Anfrage.

Anmerkung 1: Natürlich lag es dem Pastoralkonzil der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts durchaus fern, eine „neue Theologie“ einzuführen – und erst recht nicht eine, die einen Gegensatz zu einer ab jetzt nicht mehr vertretbaren „alten Theologie“ hergestellt hätte. Es gibt in der Entwicklung des theologischen Verständnisses der Kirche kein solches „alt“ gegen „neu“. Es gibt Verschiebungen des Aspektes oder der Betonung. Es gibt eine reichere Entfaltung von Einsichten, die früheren Generationen in diesem Umfang so nicht zugänglich waren. Aber es gibt auch den Verlust des Wissens um Dimensionen, die den Heutigen nur noch schwer oder gar nicht mehr zugänglich sind. Es gibt auch unterschiedliche theologische Schulen, die jeweils den einen oder anderen Aspekt der Aussage einer überzeitlichen Wahrheit in den Vordergrund stellen. Widersprüchliche und miteinander unversöhnliche Wahrheiten gibt es es erst seit der Erfindung der Post-Postmoderne – für die freilich die Kirche bis zum gegenwärtigen Pontifikat wenig Raum bot.

Die Behauptung Arthur Roches ist also nichts weiteres als eine erneute Bekräftigung der theologisch unmöglichen Hermeneutik des Bruches, die darauf besteht, das vergangene Konzil als das Ende der alten und den Anfang einer neuen Kirche zu betrachten.

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Ein getreuer Diener der Zerstörung

Bild: Vatican NewsJohn Baresel vom Catholic World Report hat das Wirken und Treiben von Arthur Roche unter den Päpsten Benedikt XVI. (den er verabscheute) und Franziskus (dem zu folgen er vorgibt ) unter die Lupe genommen und lesefreundlich aufbereitet. Niederschmetternd - aber mit hoher Aussagekraft. Der Roche erweist sich als ein würdiger Nachfolger Bugninis mit hohem Anspruch auf den Titel „Feind Christi und Zerstörer der Kirche“, der zweifellos von einem künftigen Papst und wahren Nachfolger Petri für derlei Natterngezücht vergeben werden wird. Wir übernehmen die Übersetzung von Baresels Artikel aus dem Beiboot Petri.

Im Schlußabsatz wirft Baresel Fragen auf, die derzeit Viele umtreiben:

„Was kann getan werden – und welcher Ungehorsam ist gerechtfertigt – wenn man Vorgesetzten gegenübersteht, die ungehorsam und gesetzlos handeln ..... um ihrer Agenda zu dienen? Zweitens: Damit ein Gesetz bindend ist, muss es vernünftig und gerecht sein. Aber etwas, das in der Hermeneutik des Bruchs verankert ist und sie erzwingen soll, hat offensichtlich einen ungerechten und irrationalen Zweck. Welcher Gehorsam ist unter solchen Umständen fällig?“

Genau darauf gibt es hier Antworten. Doch nun zu Baresels Artikel selbst:

Liturgische Doppelstandards und die Hermeneutik des Bruches“

2007 blockierte Bischof Arthur Roche die Implementierung von Summorum Pontificum. Benutzt oder mißbraucht er jetzt als Präfekt der Liturgie-Kongregation auch Traditionis Custodes?

Kurz nachdem Papst Benedikt XVI 2007 Summorum Pontificum veröffentlicht hatte, formulierte der damalige Bischof von Leeds eine Interpretation, die ihr Bestes tat, das motu proprio zur Bedeutungslosigkeit zu reduzieren und seine Implementierung zu verhindern. Beispiele:

1. Er bestand darauf, daß Gemeindepfarrer die Tridentinische Messe nur einführen durften, wenn eine "stabile Gruppe" von Gläubigen ihrer eigenen Gemeinde-nicht verschiedene Teile der Diözese- es verlangten.

2. Er stellte fest, daß der Bischof die Autorität besitzt, zu entscheiden, ob ein Priester "qualifiziert" ist, die Tridentinische Messe zu zelebrieren.

3. Er bestand stark darauf, daß die "stabile Gruppe" eher aus Personen bestehen mußte, die die Tridentinische Messe bereits besucht hatten, als aus Leuten, die damit beginnen wollten.

4. Er bestand stark darauf, daß die Priester nicht autorisiert werden würden zwei Messen an einem Wochentag zu feiern- wenn eine der Messe nach dem Tridentinischen Missale zelebriert wurde.

Dieser Bischof gehörte zweifellos zu denen, die der damalige Sekretär der Liturgiekongregation im Sinn hatte, als er "interpretierende Dokumente verdammte, die unausgesprochen darauf abzielen, das Motu proprio des Papstes einzuschränken" und darauf bestand, daß solche Bischöfe zuließen selbst "als Instrumente des Teufels benutzt zu werden".

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